Spielmanipulation

Der weltweite Wettumsatz pro Saison auf Fußballspiele in Deutschland ist ein Milliardengeschäft. Allein in der Junioren-Bundesliga in der Saison 2018-19 wurde durch weltweite Wetten ein Umsatz von 549 Mio. Euro gemacht.

Da es sich bei Sportwetten um Glücksspiel handelt und niemand einen garantierten Umsatz auf legalen Weg erwirtschaften kann, versuchen Personen auf kriminellen Wegen durch Spiel- und Wettmanipulation ihre Chancen auf den Gewinn zu steigern. Hier unterscheidet man zwischen wettbezogener Manipulation und sportbezogene Manipulation.

Wettbezogene Manipulation:

Hierbei handelt es sich um die Einflussnahme auf den Verlauf oder das Ergebnis eines Wettbewerbs des organisierten Sports, um durch entsprechend getätigte Wetteinsätze rechtswidrige Vermögensvorteile zu erzielen. Dabei versuchen die Einflussnehmer*innen Spieler für ihre Manipulationsvorhaben zu gewinnen. Meistens locken sie mit großen Geldbeträgen. Wenn die Spieler darauf nicht eingehen, versuchen die Einflussnehmer*innen sie durch Erpressung oder Drohungen für ihre Vorhaben zu instrumentalisieren. 

Sportbezogene Manipulation:

Hierbei handelt es sich um die Einflussnahme auf den Verlauf oder das Ergebnis eines berufssportlichen Wettbewerbs zugunsten des Wettbewerbsgegners. Die Motive sind teils sportlich, teils finanziell. Man möchte z.B. einen Abstieg verhindern oder Wettbewerbe gewinnen. Ein Bezug zu Sportwetten besteht i.d.R. nicht.

Der Schutz der Fairness, der Unberechenbarkeit des Spiels und der Attraktivität des Fußballs ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Gleichzeitig gilt es, die Spieler auf die möglichen Gefahrenquellen aufmerksam zu machen und ihnen Handlungs- und Kontaktmöglichkeiten an die Hand zu geben, wenn sie von möglichen Einflussnehmer*innen kontaktiert werden.

Der DFB und die DFL haben als Ansprechpartner für die Thematik Spielmanipulation einen externen Ombudsmann berufen. Diese Position hat der Bielefelder Rechtsanwalt Dr. Carsten Thiel von Herff inne. Er steht Hinweisgebern bei Anhaltspunkten auf geplante Spielmanipulation als Ansprechpartner zur Verfügung. Darüber hinaus berät er in Fragen zum Umgang mit möglichen Verdachtsmomenten und Gefährdungssituationen.

Weitere Infos: www.gemeinsam-gegen-spielmanipulation.de 

Wettverbot & Wettsucht

Eine Studie von projugend von 2016 belegt, dass mehr als die Hälfte aller Jugendlichen, trotz Altersbeschränkungen, schon früh in Kontakt mit Glücksspielen kommen. Die Attraktivität der Glücksspiele ist dabei abhängig von Faktoren wie z.B. Verfügbarkeit und Spielvariation, Ergebnissequenz und der Einbindung der Spieler. Besonders aktive Spieler in Sportvereinen glauben, eine vermeintliche Expertise für ihren Sport zu besitzen, was das Risiko der Teilnahme an Glücksspielen abermals erhöht. Dass es sich bei Sportwetten lediglich um Glück handelt, ob man Gewinne erzielt oder nicht, wird dabei oft vergessen.

Deshalb sehen wir es als unsere Verantwortung, unsere Jugendspieler über das Glücksspielgeschäft aufzuklären. In Workshop-Form sprechen wir über Phasen des Glücksspiels (Gewinnphase, Verlustphase, Verzweiflungsphase), wie Glücksspielanbieter versuchen, Kunden und Kundinnen zu locken und vor allem, wo man sich Hilfe holen kann.

Zum Schutz vor Manipulationen im deutschen Fußball hat der Deutsche Fußball-Bund ein generelles Wettverbot für alle Beteiligten am Profifußball beschlossen. Das gilt auch für die Mitarbeitenden und Spieler der AKADEMINIA.

Folgende Regeln gelten für alle Beteiligten:

- Nicht auf Spiele deiner eigenen Mannschaft wetten!

- Nicht auf Spiele der Wettbewerbe wetten, an denen deine Mannschaft teilnimmt!

- Nicht auf Spiele oder Wettbewerbe wetten, an denen andere Mannschaften deines Clubs teilnehmen!

- Nicht Familie, Freunde oder Bekannte darum bitten, Wetten für dich abzuschließen, oder dich bei einem solchen Vorhaben zu unterstützen!

Jährlich finden mit den Jugendmannschaften ab der U15 Schulungen zu den Themen statt, um unsere Spieler zu sensibilisieren und aufzuklären.