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DSC Arminia Bielefeld
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„Wir Portugiesen haben immer Hoffnung“

Seit 2012 ist der stets gut gelaunte Samuel da Costa beim DSC und kümmert sich als Masseur liebevoll um die Profis. Zwar wurde er in Bielefeld geboren, doch am heutigen Abend Abend schlägt sein Herz für das portugiesische Team. Der Grund? Als Sohn zweier Portugiesen ging es für „Costa“ im Alter von fünf zu seiner Großmutter nach Portugal, wo er bis zum 14. Lebensjahr lebte, um dort die Sprache, die Kultur und den Lebensstil der Portugiesen kennenzulernen. Wir haben mit „Costa“ über das Duell Deutschland gegen Portugal, aber auch über die abgelaufene Saison beim DSC sowie sein Lieblingsgetränk gesprochen, auf welches er am heutigen Abend dann wohl doch mal verzichtet – einem guten portugiesischen Pils sei Dank.

"Costa", Hand aufs Herz – für wen bist du heute Abend?
Für Portugal.

Auf welchen Portugiesen – CR7 mal abgesehen – müssen die Deutschen später denn besonders aufpassen?
Die Offensive von Portugal ist sehr stark. Wir haben sehr viele quirlige Spieler, die schwer zu verteidigen sind, auch, weil immer wieder tiefe Läufe abgespult werden. Auf Bruno Fernandes und Diogo Jota sollte man besonders achten.

Wenn du dir einen deutschen Spieler für die portugiesische Nationalmannschaft aussuchen könntest, wer wäre das und warum?
Joshua Kimmich – das ist für mich ein überragender Spieler mit enorm viel Qualität, aber auch einem Kämpferherz.

Lass uns nochmal ein bisschen auf dich gucken – auch du warst beim Saisonfinale mit in Stuttgart. Wie hast du die Minuten nach dem Abpfiff erlebt und wie ging es dir nach dem Klassenerhalt?
Ich war mit ein paar Spielern, die nicht im Kader waren, aber unbedingt mitwollten, in einer Loge im Stadion und erinnere mich, dass ich ab der 60. Minute eigentlich gar nicht mehr gesessen habe. Ich war so nervös, obwohl ich eigentlich ein eher ruhiger Zeitgenosse bin. Nach dem 2:0 war ich mir sicher, dass wir es packen – als der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen hat, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen und ich war einfach nur erleichtert. Für die Jungs hat es mich am meisten gefreut, weil es auch für sie – coronabedingt – nicht leicht war. Aber auch für die Stadt und die Fans freut es mich riesig. Es ist schön, ein weiteres Jahr Bundesliga zu spielen.

In welcher Hinsicht würdest du dich als portugiesisch bezeichnen, wo bist du vielleicht deutsch?
Eine gute Frage. Ich würde sagen, dass ich sehr offen und fröhlich bin. Das käme dann wahrscheinlich von der portugiesischen Seite. Ich hasse es, wenn Leute unpünktlich sind und zu spät kommen – da dürfte dann ja klar sein, welches Blut in mir fließt. Des weiteren kämpfe ich immer für alles, was mir etwas bedeutet und gebe nicht auf – auch hier denke ich, dass es mit den deutschen Wurzeln zusammenhängt.

Macht sich das auch evtl manchmal in deiner Arbeit mit den Jungs oder mit dem Team bemerkbar?
Ich hoffe nicht, habe aber nicht das Gefühl, dass es da irgendetwas gibt.

Wie verbringst du denn momentan die spielfreie Zeit, die Temperaturen dürftest du ja sicher etwas besser vertragen als so manch anderer?
Da ich zusammen mit meiner Frau eine Tochter habe, die noch zur Schule geht und erst Ende Juli frei hat, mussten wir uns mit den Wochenenden vergnügen, haben das aber sehr gut hinbekommen. Wir waren zum Beispiel bei einem guten Freund in München und konnten da einfach mal ein bisschen abschalten. Zeit mit der Familie zu verbringen, ist generell das Größte, da das unter der Saison oftmals zu kurz kommt. Was das Wetter betrifft, würde ich mich freuen, wenn es an 365 Tagen des Jahres so warm und schön ist wie die letzten Tage. Das wäre vielleicht nicht so gut für unsere Jungs, aber ich muss ja nicht auf dem Platz stehen und rennen (lacht).

Trinkst du bei dem Wetter denn heute Abend auch noch etwas Gekühltes oder präferierst du weiterhin einen guten Espresso, so wie du ihn am Trainingsgelände immer zubereitest?
Der Espresso bleibt definitiv mein Lieblingsgetränk – davon habe ich so zwei, drei am Tag. Zum Spiel heute Abend werde ich aber umsteigen und ein schönes, gekühltes portugiesisches Bier trinken.

Wie lautet dein Tipp?
1:0, Portugal. Wir haben die letzten Spiele gegen Deutschland immer verloren, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und wir Portugiesen haben immer Hoffnung!

 

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