Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Profis

Starkes Spiel, nächster Punkt

Zum sechsten Mal in Folge bleibt der DSC Arminia Bielefeld in der Bundesliga ohne Heimniederlage. Beim 0:0 spielt die Kramer-Elf vor allen Dingen in der ersten Hälfte groß auf, verpasst in dieser aber die mögliche Führung. Da auch die Hoffenheimer in einem guten und ansehnlichen Bundesligaspiel ihre Chancen gegen eine wache DSC-Defensive nicht nutzen können, steht am Ende ein torloses Unentschieden – ein 0:0 der ganz klar besseren Sorte.

Fußball hat nicht nur eigene und teils sehr spezielle Gesetze, sondern zum Teil auch eine eigene Sprache. "Den Gegner abtasten" gehört dabei genauso zum Fachvokabular wie "den Ball aus dem Netz fischen" oder "einen Knoten in die Beine spielen". In die gleiche Kategorie fallen auch die Sätze "dem Spiel würde ein Tor guttun" und "ein 0:0 der besseren Sorte". Womit wir bei unserem Spiel gegen die TSG Hoffenheim wären. Sicherlich hätte ein Treffer unserem Heimspiel gegen die TSG gutgetan, doch auch ohne dass das Netz zappelte, boten beide Mannschaften eine starke Partie. Eins, an dessen Ende ein 0:0 der absolut besseren Sorte stand.

Das Arminia-Trainerteam um Cheftrainer Frank Kramer nahm im Vergleich zur Vorwoche (1:3-Niederlage bei Borussia M’gladbach) eine Änderung vor: Amos Pieper, zuletzt leicht angeschlagen, rückte für Nathan de Medina in die Startelf.  

Keine 180 Sekunden waren in der mit 13.750 Zuschauern ausverkauften und stimmungsvollen SchücoArena gespielt, als der klare Großteil der Fans den Torschrei schon auf den Lippen hatte. Robin Hack spielte den Ball vor dem Hoffenheimer Strafraum geschickt auf die rechte Seite, wo Fabian Klos die Kugel kurz kontrollierte und dann mustergültig flach in die Mitte gab. Dort brauchte Patrick Wimmer frei vor dem Tor eigentlich nur noch den Fuß hinhalten, doch leider traf der wieder sehr auffällige österreichische U-Nationalspieler den Ball nicht.

In der Folgephase drückte der DSC weiter auf das Gaspedal, konnte sich aber nicht belohnen. Hack traf wie schon im Heimspiel gegen Frankfurt nach feinem Seitenwechsel nur Aluminium (9.), Klos machte vier Minuten später eigentlich alles richtig (13.), scheiterte frei vor dem Tor aber am glänzend reagierenden TSG-Keeper Oliver Baumann.

Nach der überragenden Anfangsviertelstunde, in der der DSC nur vergaß, die Chancen zu nutzen, kamen die Hoffenheimer etwas besser in die Partie und hatten durch Kramaric (16.), Baumgartner (21.), abermals Kramaric (30. & 35.) gute Möglichkeiten. Die letzten zehn Minuten sollten dann aber nochmal der Arminia gehören! Hack nutzte in der 36. Minute den sich bietenden Raum und lief tief in der Hoffenheimer Hälfte auf die TSG-Kette zu, von der er nicht entscheidend genug gestört wurde. Im eigentlich richtigen Moment legte unsere Nummer 21 die Kugel dann rechts rüber quer zu Masaya Okugawa, dem beim Zuspiel allerdings eine Fußspitze fehlte, sodass die gute Möglichkeit verpuffte. Zwei Zeigerumdrehungen später dann wieder eine aussichtsreiche Situation – wohl ganz nach dem Geschmack vom Trainerteam: Ballgewinn, sofortiges Umschalten, schneller Weg zum Tor, Abschluss. Der Schuss von Kapitän Manuel Prietl wurde allerdings in letzter Sekunde geblockt.

Mit welchem Einsatz und welcher Leidenschaft aber auch die Defensive um den hellwachen Stefan Ortega Moreno arbeitete, zeigte sich kurz vor der Halbzeit. Ihlas Bebou kam nach feinem Kopfballzuspiel vor dem Arminia-Tor frei zum Schuss, doch Amos Pieper warf sich mit letzter Kraft in den Versuch und klärte damit nicht nur zur Ecke, sondern verhinderte eine Riesenchance. Torlos ging es in die Halbzeit eines richtig guten Spiels, welches in der zweiten Halbzeit dann nicht mehr ganz das Tempo der ersten 45 Minuten haben sollte. Doch der Reihe nach.

 

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es weiter, es sollte jedoch bis zur 69. Minute dauern, ehe die Kramer-Elf sich vor dem TSG-Tor zeigen konnte. Nach einer feinen Flanke von Alessandro Schöpf kam Klos im Strafraum an den Ball und legte diesen mit der Brust ganz stark auf den mitgelaufenen Okugawa. Der Japaner fackelte nicht lange und zog aus sieben Metern direkt ab, doch Hoffenheims Linksverteidiger David Raum warf sich im letzten Moment in den Schuss, sodass anstelle eines möglichen Tores nur eine Ecke heraussprang.

Die Hoffenheimer setzten immer mit ihrer hohen individuellen Qualität immer wieder kleinere Nadelstiche, konnten die kleineren Möglichkeiten von Rutter (76. & 78.) und Kramaric (77.) aber nicht nutzen.

Da sich der wenige Minuten zuvor eingewechselte Lennart Cyborra ohne fremde Einwirkung kurz vor Schluss verletzte, kam es zu einem historischen Debüt in der SchücoArena. Andres Andrade wurde für Czyborra eingwechselt und wurde damit zum ersten panamaischen Spieler der Bundesligageschichte. Mit zwei scharfen, aber etwas zu langen Flanken fügte er sich auch gleich gut ein, konnte seiner Mannschaft aber ebenso wenig den Siegtreffer bringen wie Alessandro Schöpf, der mit der letzten Chance des Spiels (89.), einem Schlenzer vom Strafraumeck, knapp scheiterte.  

"Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn...", ist wie die Anfangs erwähnten Floskeln eine ähnliche Sprachwendung, die im Fußball immer wieder Verwendung findet. Da der Fußball und das Leben aber kein Konujuktiv ist, bemühen wir uns gar nicht erst darum, den Satz fortzuführen. Vielmehr schauen wir auf das, was gut bis richtig gut war:

  • Sechstes Heimspiel in Folge ungeschlagen!
  • Viele Chancen herausgespielt!
  • Einem guten Gegner stark Paroli geboten und auf Augenhöhe gewesen!
  • Das zweite "Zu-Null-Spiel" der Spielzeit!
  • 13.750 Zuschauer, die ordentlich Alarm gemacht und die Jungs unterstützt haben!

"Man muss immer nur ein Tor mehr schießen als der Gegner" - und irgendwann in der nahen Zukunft wird genau das dem DSC gelingen. Vielleicht ja schon beim kommenden Auswärtsspiel in Berlin (Samstag, 25. September, HALBVIER, bei Union Berlin).


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