Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Der DSC

„Ein sportlicher Genuss“

Wir haben ein echtes Schmuckstück gefunden - den Spielbericht aus den Westfälischen Nachrichten zu unserer ersten Partie auf der damaligen Alm und der heutigen SchücoArena. Die Lektüre lohnt sich, versprochen!

Hier haben wir den Spielbericht zu unserem ersten Spiel in unseren vier Wänden. Der Artikel erschien seiner Zeit in den Westfälischen Nachrichten. Unser Dank gilt dabei dem SC Victoria Hamburg, der uns diesen Bericht aus dem Archiv zukommen ließ. Wir haben den Bericht bewusst eins zu eins abgetippt und keinerlei Änderungen daran vorgenommen – #Fußballkultur:

Arminia hat auf feinem Gelände an der Melanchthonstraße eine neue Sportstätte geschaffen und dadurch seine Platznot wenigstens provisorisch behoben. Wie sich der Platz heute dem Auge bietet, wird er zwar nicht allen Wünschen gerecht, aber der erste mutige Schritt in der geplanten Großanlange ist getan.

Norddeutschlands Altmeister Victoria Hamburg lieferte den Arminen am Sonnabendabend gewissermaßen das Einweihungsspiel vor einer etwas 2000 köpfigen Zuschauermenge. Die Gäste hielten, was man sich von ihnen versprochen hatte. Wenn der Kampf je länger, desto mehr von seiner anfänglichen Schönheit einbüßte, und schließlich gar hässlich wurde, so trifft die Gäste keine Schuld.

Kurz nach 6 Uhr stößt Victoria an. Aber gleich übernehmen die Arminen die Leitung, die mit ungewohntem Eifer Angriff auf Angriff gen Hamburg tragen. Die Gäste versuchen, durch weitgreifendes Flügelspiel zum Erfolg zu kommen, aber vorläufig lassen die Hintermannschaften Erfolge nicht zu. Das Spiel ist schnell und feurig, ein sportlicher Genuss! Arminia ist überlegen, aber alle guten Absichten bleiben eben nur gute Absichten. Wagner schießt oft, aber daneben oder darüber, auch die Hamburger können den Rahmen nicht finden. Zwei Ecken bringen ihnen nichts ein. Franke indes arbeitet sich nach 20 Minuten Spielzeit gut in den Schussbereich und sendet das Leder scharf in die untere Ecke des Maschengehäuses. Beide Seiten verschießen je zwei Eckbälle. Das Spiel wird ausgeglichen, auf Seiten der Arminen ist der Elan im Schwinden. Bei etwas zielbewußterer Abwehr hätten die Hamburger den Ausgleich nicht bekommen, der im raschen Zusammenwirken vom Halblinken erzielt wurde. Kurz vor der Pause verschuldet Ahlert eine Ecke; der Ball wird nach kurzem Feldspiel zum zweiten Erfolg für die Hamburger eingesandt.

Nach dem Wechsel trägt Arminia den Ball sofort gut vor, aber Hamburg spielt noch mit ganzer Frische, und bald muss Runkel eingreifen. Wieder verschuldet Ahlert eine Ecke, die aber erfolglos bleibt. Bei Arminia klappt es nicht mehr, der Sturm arbeitet vollkommen planlos und alle Umstellungen verschlimmern (natürlich!) das Übel. Die Hintermannschaft des Platzvereins wird überlastet, so landen die Gäste bald ihren dritten Treffer. Arminia kommt trotz größerer Einzelanstrengungen für Erfolge nicht mehr in Frage. Das Spiel wird zuweilen recht hart, ohne dass der Schiedsrichter eingreift. Hamburg wird wiederholt gefährlich. Nach einem von Pehle durch Handspiel verwirkten Strafstoß fällt das vierte Tor für die Gäste. Ein Handelfer wird von Runkel gehalten, bei einer für Spieler und Publikum unverständlichen Wiederholung des Elfmeter schießt Hamburg absichtlich leicht dem Torwart in die Arme. Scheinbar soll das Treffen bei diesem Stande ein Ende finden, aber eine Minute vor Schluss erlaubt sich Franke noch ein Selbsttor und erhöht damit die Zahl der Gegentore auf fünf. Der Schiedsrichter erfüllte seine Aufgabe sehr unbefriedigend. Handspiel wurde zu oft übersehen, Härten wurden nicht rechtzeitig unterbunden, manche Entscheidung war anfechtbar.

Die Gäste aus der Hansestadt befriedigten. In der Mannschaft stehen drei Spieler von 18 Jahren und in der Mitte der Läuferreihe füllt der Ehrenspielführer der Elf, der internationale Eikhof immer noch seinen Platz aus. Das Spiel der Elf ist flüssig und ganz auf Sieg eingestellt. Im Sturm überragt die linke Seite. Die Läuferreihe ist zäh, wenn auch Eikhof jüngeren Kräften bald wird Platz machen müssen. Die Verteidigung arbeitete sicher und der Torwart löste seine wenigen und meist nicht schweren Aufgaben mit Ruhe und Geschick. Ausgeglichenes Können und einmütiges Wollen beseelte die Handlungen der ganzen Elf. Eine überaus sympathische Mannschaft!

Bei unseren Arminen ist die Hintermannschaft vielleicht mit Ausnahme von Ahlert gut. Pohl und Höner hatten einen großen Tag. Das Verständnis mit dem Torwart lässt zu wünschen übrig. (Im 16-Meter-Raum herrscht der Torwart!!) Arminias Schmerzenskind ist und bleibt der Sturm. Das Spiel ist zu sehr auf Einzelleistung eingestellt, besonders Wagner und Franke taten sich dabei hervor. Immer wieder versteift man sich hartnäckig darauf, die Mitte zu durchstoßen, wo immer das Bollwerk am festesten verrammelt ist. Ideenarm und willensschwach mutet dieses blinde Anprallen auf den Gegner an. Nur in größter Not geht der Ball ungenau zum Flügel, und dann ist man ungehalten, wenn der Außenstürmer „versagt“. Weiter liegt der Sturm, besonders in der Mitte, zu weit hinten, startet zu träge zum Angriff und spielt zu dickflüssig. Von der Aufstellung eines tatenfrohen, flüssig spielenden Jungsturmes wird es abhängen, ob Arminia im kommenden Jahre alle Ehren erfolgreich verteidigen wird.

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