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DSC Arminia Bielefeld
Profis

Ein Schuss für die Geschichte

Es gibt Fußballspiele, in denen Geschichte geschrieben wird. Eine ganz Besondere wurde am 16. März 1985 geschrieben, beim Heimspiel des DSC gegen Eintracht Frankfurt. Im Mittelpunkt der Erzählung: Arminias Torhüter und Kapitän Wolfgang Kneib.

Mit Spielern wie dem heutigen österreichischen Bundestrainer Franco Foda oder dem UEFA-Cup-Sieger und zweimaligem Meister Horst Wohlers auf Arminia-Seite und Vereinslegenden wie Charly Körbel auf Seiten der Eintracht, stand im März 1985 - bei der Partie Arminias gegen die Hessen - ordentlich Prestige auf dem Platz. Im Zentrum der Berichterstattungen sollte anschließend aber ein ganz Anderer stehen: Torhüter Wolfgang Kneib, der tatsächlich erst das vierte Tor eines Torhüters der Bundesliga-Geschichte erzielen konnte. Und dieses war nicht irgendeins: Es war der 2:2-Ausgleich im Duell mit dem direkten Konkurrenten vom Main.

Zur Halbzeit führte der überlegene DSC durch einen Treffer von Stefan Kühlhorn in der 22. Spielminute.  Der Mittelfeldspieler, der seine gesamte Profikarriere bei Arminia verbrachte, konnte durch einen sehenswerten Flugkopfball die hochverdiente Führung für die Blauen erzielen. Bereits einige Minuten zuvor war Arminia in Person von Dirk Hupe nur knapp am Torerfolg gescheitert. Der herausragende Spieler des ersten Durchgangs war allerdings Uli Büscher. Mit seinen Flanken von der rechten Seite bereitete er jede gefährliche Aktion vor – so auch den Treffer zum 1:0.

In der zweiten Halbzeit konnte der Frankfurter Trainer Dietrich Weise durch die Einwechslung vom Frankfurter Urgestein Hans-Peter Boy Schwung in seine Mannschaft bringen.Die SGE erspielte sich vor knapp 12.000 Zuschauern an diesem frühlinghaften Nachmittag zusehends ein spielerisches Übergewicht. Zwar musste die Eintracht Anfang der zweiten Halbzeit den eigenen Torhüter Jürgen Pahl verletzungsbedingt auswechseln, dies schien die Mannschaft allerdings eher zu motivieren. In der 52. Spielminute sorgte Innenverteidiger Ralf Siewers mit einem sehenswerten Distanzschuss aus 20 Metern dann auch für den verdienten Ausgleich für die SGE. Die Eintracht wurde immer stärker und konnte in der Schlussviertelstunde die Führung durch Uwe Müller erzielen.

Kurz vor dem Abpfiff gaben wohl die Wenigsten dem DSC noch eine Chance auf einen Punktgewinn. Die Eintracht dominierte das Spiel und erspielte sich eine Torchance nach der anderen. In der 89. Minute nahm das Spiel dann allerdings eine unerwartete Wendung: Nach einem flach ausgeführten Freistoß kam DSC-Angreifer Siegfried Reich zehn Meter vor dem Tor zu Fall. Schiedsrichter Wolf-Günther Wiesel zögernte nicht lange und zeigte auf den Punkt. Der Spieler mit dem „härtesten Schuss der Liga“, wie Trainer Gerd Roggensack anschließend erklärte, trat zum Strafstoß an. DSC-Keeper Wolfgang Kneib, schickte sich an, Bielefelder Geschichte zu schreiben. Der 1,96 Meter lange Blondschopf legte den Ball aus elf Metern gekonnt ins rechte untere Eck und sorgte so für den 2:2-Ausgleich in einem abwechslungsreichen Spiel, dabei blieb's.

Kneib blieb noch bis ins Jahr 1993 in Bielefeld und hütete insgesamt 13 Jahre das Tor der Arminia. Kein Wunder also, dass der heutige Versicherungskaufmann ein wichtiger Teil unserer Jahrhundertelf ist. Dies mag wohl auch daran liegen, dass er gleich in der nächsten Saison einen weiteren Treffer erzielen konnte - wieder vom Punkt. Dies ist aber eine andere Geschichte und vielleicht Stoff für den nächsten Traditionsschnack.


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