Auswärtssieg!
Frank Kramer hatte unsere Mannschaft im 4-2-3-1 ins Rennen geschickt und sechs Änderungen in der Startformation vorgenommen: Joakim Nilsson (für Andres Andrade), Cedric Brunner (für Nathan de Medina), Patrick Wimmer (für Edimilson Fernandes), Masaya Okugawa (für Alessandro Schöpf), Florian Krüger (für Bryan Lasme) und Sebastian Vasiliadis (für den erkälteten Robin Hack).
Am Geburtstag von Torwart Stefan Ortega Moreno und Athletiktrainer Niklas Klasen begann der DSC kompakt und konzentriert. Das ergab direkt einige Balleroberungen, bei denen aber noch die Präzision beim letzten Pass fehlte. Trotzdem war unsere Elf gut in die Partie gekommen.
Richtig brenzlig wurde es dann aber zunächst im DSC-Strafraum, als sich der VfB schnell durchkombinierte, Brunner jedoch in höchster Not klärte (12.). Und der VfB nahm Fahrt auf. Wieder eine blitzschnelle Kombination und die Arminia-Abwehr schmiss sich in den Torschuss von Roberto Massimo am Elfmeterpunkt (15.) – das wäre gefährlich geworden.
Gerade als der Druck der Hausherrena weiter anzusteigen schien, schlug unsere Mannschaft eiskalt zu. Nilsson mit einem genialen Pass aus der Abwehr auf Wimmer, der mit dem Außenrist steil auf Okugawa gab – und der Japaner blieb eiskalt und versenkte. Ein paar bange Augenblicke, weil der VAR auf Abseits prüfte. Dann der Jubel! 1:0 für Arminia (19.).
Die Partie blieb weiter temporeich und hart umkämpft. Stuttgart setzte zum nächsten schnellen Angriff an: Massimo blieb in der Arminia-Defensive hängen, den Nachschuss aus elf Metern halblinks feuerte dann Nikolas Nartey weit vorbei (24.).
Arminia hatte viel Arbeit, aber mit Vasiliadis einen giftigen und zweikampfstarken Mittelfeldabräumer, der auch immer wieder die Offensive ankurbelte. Gemeinsam mit Kapitän Manuel Prietl war die Doppelsechs stark besetzt. Nach vorne packte unsere Elf beherzt zu und tauchte immer wieder in Tornähe auf, wo der VfB aber oft noch ein Bein im letzten Moment dazwischen bekam.
Stuttgart versuchte ständig, mit langen und schnellen Steilpässen nach Balleroberungen unsere Defensive zu überspielen. Gerade Borna Sosa sorgte mit seinen Diagonalbällen immer wieder für Aufregung.
Das vermeintlich dickste Ding zum Ausgleich hatte Massimo auf dem Fuß nach einer diesen Tempoattacken. Aus fünf Metern brachte der Ex-Armine den Ball aber nicht im Kasten unter, weil sich Nilsson beherzt in den Schuss warf und klärte (38.). Geiler Einsatz – aber es wäre sowieso Abseits gewesen. Nilssons Leidenschaft war aber symptomatisch für die Leistung aller an diesem Samstag.
Im Gegenzug eine gute Konterchance für den DSC nach Prietls starker Balleroberung, aber Krüger, der parallel zum Strafraum in die Mitte zog, blieb hängen (40.).
Leidenschaft, Laufbereitschaft und ein starker Wille bescherten unserer Mannschaft die 1:0-Pausenführung, die noch viel Arbeit, Schweiß und Nerven für den zweiten Durchgang ankündigte.
Nach dem Seitentausch startete die Partie nicht ganz so temporeich, Arminia war aber gleich wieder mit Konzentration und Kampfkraft bei der Sache. Die klassischen Tugenden wurden bärenstark abgerufen.
Gleich viermal hatte der DSC bis zur 55. Minute gute Konterchancen, doch es haperte am letzten Ball, so dass es nicht zu einer klaren Torgelegenheit kam. Aber die Richtung stimmte nach wie vor, denn der VfB musste immer in höchster Not klären.
Nach einer Stunde mussten die entkräfteten Nilsson und Vasiliadis, die bis dahin ein überragendes Spiel geboten hatte, vom Feld. Andres Andrade und Schöpf kamen.
Sekunden nach dem Doppelwechsel verpasste Fabian Klos per Kopf eine Krüger-Flanke im wahrsten Sinne des Wortes nur um Haaresbreite (61.).
Und der VfB? Der kam im zweiten Durchgang nach 65 Minuten zum ersten Torschuss. Massimos Flachversuch war kein Problem für Ortega Moreno.
Doch die große Angriffswelle der Hausherren blieb in der Folge aus. Nicht nur, weil unsere Mannschaft weiter klasse verteidigte, sondern weil sie gleichzeitig den VfB in der Abwehr beschäftigte.
Zunächst scheiterte Andres Andrade, eingewechselt und sofort in bestechender Verfassung, nach einer Ecke per Kopf am Außenpfosten (71.), in der Schlussphase donnerten erst Amos Pieper (83.) und dann Janni Serra (86.) den Ball an die Latte.
Die Führung war mittlerweile hochverdient – und sie hielt bis zum Schluss! Auswärtssieg!
Einziger Wermutstropfen: Patrick Wimmer musste nach einem Kopfzusammenprall ausgewechselt werden und wurde nach der Partie aus Vorsichtsmaßnahme zu Untersuchungen in ein Stuttgarter Krankenhaus gebracht.
DSC Arminia: Ortega Moreno – Brunner, Pieper, Nilsson (60. Andrade), Laursen – Vasiliadis (60. Schöpf), Prietl – Okuagawa (81. Serra), Wimmer (81. Fernandes), Krüger (81. Kunze) – Klos.