Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Fans Profis Soziales

„Stolperharry“? Mitnichten!

Partien gegen Borussia Dortmund sind immer etwas Besonderes – insgesamt 46 Mal hat es die Partie zwischen dem BVB und Arminia schon gegeben, im Oktober 1949 kam es das erste Mal zum direkten Aufeinandertreffen, damals noch in der Oberliga West. Rund 30 Jahre später spielte der DSC kurz vor Silvester in der Bundesliga zuhause gegen die Dortmunder und gewann mit 4:3 – auf genau dieses Spiel wollen wir in unserem Traditionsschnack schauen.

2:2, 1:1, 1:1, 1:1, 1:1, 2:2 – kaum zu glauben, aber wahr. In sechs aufeinanderfolgenden Partien trennten sich Arminia und der BVB zwischen 1972 und 1976 Unentschieden. Die direkten Duelle in der Regionalliga West und der 2. Bundesliga Nord fanden allesamt keinen Gewinner – dann aber kam der 29. Dezember 1978 und mit diesem Tag ein Spiel, welches an Spannung kaum zu überbieten war.

30.000 Zuschauer waren an diesem nasskalten Freitagabend auf die Bielefelder Alm gekommen, um der Partie beizuwohnen. Und wohl keiner von ihnen sollte im Nachgang sein Kommen bereuen. Werner Schneider konnte den BVB nach neun Minuten in Führung bringen – nach einer Flanke von rechts setzte sich Dortmunds Stürmer im Strafraum stark durch und traf per sehenswertem Flugkopfball "in den Knick" zur frühen 1:0-Führung.

Der DSC schüttelte sich kurz und konnte fünf Zeigerumdrehungen später das 1:1 erzielen. Nach einer kurz gespielten Ecke kam Werner Pohl auf Höhe des Fünfmeterraums zum Kopfball und markierte den Ausgleich. Noch vor der Halbzeit konnten die Gäste durch Schneider das 2:1 erzielen (35.) – bei einem Konter lief er der Arminia-Defensive davon und behielt aus spitzem Winkel vor dem Kasten von Uli Stein die Ruhe. Dass er den jungen DSC-Torwart dabei tunnelte, soll nicht unerwähnt bleiben.

Mit einem Doppelschlag konnten der eben erst eingewechselte Harry Elbracht und Norbert Eilenfeldt (74. & 81.) die Partie in der Schlussphase der zweiten Halbzeit wieder zu Gunsten Arminias drehen, doch die 3:2-Führung des DSC sollte nicht lange Bestand haben. Im Gegenteil – sie hielt keine Minute. BVB-Akteur Burkhard Segler wurde vor dem Strafraum nicht angegriffen und fasste sich anschließend ein Herz. Die absolut richtige Entscheidung. Aus gut 25 Metern traf er unhaltbar in die Maschen, 3:3 (82.).

In den Schlussminuten ging es auf einem unfassbar schwierigen und tiefen Geläuf Hin und Her, das siebte Unentschieden in Folge (!) stand kurz bevor, doch dann schlug erneut die Stunde von Ellbracht. Der unter Fans häufig als „Stolper Harry“ bezeichnete Angreifer machte seinem Namen an diesem Freitagabend keine Ehre. Nach einer butterweichen Flanke von der linken Seite stand Arminias Stürmer am zweiten Pfosten komplett frei und nutzte die sich bietende Chance zum vielumjubelten 4:3-Endstand (85.). Sein Kopfballtor entschied die Partie.

Dank starker Paraden von Stein in der Nachspielzeit sicherte sich der DSC um Trainer Karl-Heinz Feldkamp den Sieg und durchbrach die Unentschieden-Serie mit diesem denkwürdigen Spiel vor frenetisch jubelnden 30.000 Zuschauern.

Am Samstag dürfen bis zu 25.000 Zuschauer in die SchücoArena strömen. Wir freuen uns auf das Spiel gegen Borussia. Wer weiß, vielleicht hat das 47. Aufeinandertreffen der beiden Teams ja auch eine Geschichte zu erzählen.

Auf dem Foto ist Harry Ellbracht übrigens der dritte Armine von links!


Benachrichtigungen

Wir schicken dir bei besonderen Meldungen eine Benachrichtigung direkt in deinen Browser.

×

Sondertrikot Julius Hesse - Für Toleranz und Vielfalt!