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DSC Arminia Bielefeld
Soziales Der DSC

Mitarbeitende besuchen Gedenkstätte Buchenwald

Am 27. Januar 2023 jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 78. Mal. Deshalb steht der erste Monat des Jahres einmal mehr im Zeichen des Erinnerns und Gedenkens. Doch auch darüber hinaus ist die Aufarbeitung und aktive Sensibilisierung rund um die NS-Verbrechen ein elementarer Bestandteil des Vereinslebens beim DSC Arminia Bielefeld. Ein Antisemitismus-Workshop sowie ein Besuch der Gedenkstätte Buchenwald standen nun auf dem Programm der DSC-Belegschaft.

„!Nie wieder“ lautet das Motto des Erinnerungstages im deutschen Fußball, welcher am 17. Spieltag der 1. Bundesliga und am 18. Spieltag der 2. Bundesliga stattfindet. Im Vorfeld dieses wichtigen Gedenktages beschäftigten sich die Mitarbeitenden des DSC Arminia gemeinsam mit Mitarbeitenden des Fan-Projektes und Mitgliedern der Julius-Hesse-AG intensiv mit der Thematik. Um den bestmöglichen Einstieg in eineinhalb intensive Tage rund um das Thema Antisemitismus und Erinnerungsarbeit zu erlangen, startete die Gruppe mit einer Spurensuche im Bielefelder Westen unter der Leitung von Friedhelm Schäffer vom Kreismuseum Wewelsburg in das Programm. Bei diesem Rundgang im Umkreis unserer SchücoArena bietet der Bildungsreferent einen aufwendig recherchierten und bildlich gut veranschaulichten Einblick in die örtlichen Gegebenheiten jener Zeit. Eingebettet werden die visuellen Eindrücke in die historischen Geschehnisse des DSC zur Zeit der Nationalsozialisten.

Im Rahmen der Spurensuche tauchten die Teilnehmenden auch tiefer in das Leben des ehemaligen jüdischen Arminia-Präsidenten Julius Hesse ein, der infolge der Reichspogrome im November 1938 verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht wurde. Nachdem er zwischenzeitlich zwar zurück nach Bielefeld kehren konnte, wurde er im Mai 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo Hesse am 06. März 1944 ermordet wurde.

Nachfolgend an den Rundgang fand ein von der whatmatters gGmbH durchgeführter Workshop statt. Unter Anleitung von Dr. Andreas Kahrs wurden jegliche Formen des Antisemitismus‘ herausgearbeitet. Insbesondere die Einordnung der Judenfeindlichkeit in den historischen und gegenwärtigen Kontext sorgte für teils schockierte Gesichter der Teilnehmenden, denn sowohl die nachgewiesenen antisemitischen Äußerungen aus dem 8. Jahrhundert nach Christus als auch wiederkehrende Feindlichkeiten der Gegenwart beunruhigten zutiefst und regten den Austausch der Workshop-Besucher erheblich an.

Nachdenklichkeit und Betroffenheit prägten auch den zweiten Bildungstag. Im 300 Kilometer entfernten Weimar stand ein Besuch der Gedenkstätte Buchenwald an. Vor Ort erwartete die DSC-Mitarbeitenden eine vierstündige Führung über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers, welches zu den größten Lagern auf deutschem Boden gehörte. In der Gedenkstätte lag der Fokus neben dem Leben der Gefangenen vor allem auch auf den Reichspogromen und dem Umgang mit den infolgedessen inhaftierten Menschen, um den Leidensweg Julius Hesses annähernd nachvollziehen zu können. Neben dem ehemaligen DSC-Präsidenten wurden weitere 9.844 Juden infolge der Novemberpogrome in fünf scheunenartigen Baracken in einer abgegrenzten Zone des Lagers gefangen gehalten. Am dort aufgestellten Gedenkstein legten die Teilnehmenden einen Kranz zum Gedenken nieder, die angebrachten Schleifen trugen die Aufschrift „Niemals vergessen! DSC Arminia Bielefeld“.

Ermöglicht wurde das zweitägige Bildungsangebot für die DSC-Belegschaft, das Fan-Projekt und die Julius-Hesse-AG durch eine Förderung der Antisemitismusbeauftragen des Landes Nordrhein-Westfalen.


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