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„Jetzt fängt es an zu kribbeln"

Dass die rund fünfwöchige Vorbereitung am Samstag ihr Ende findet, freut auch Andrés Andrade. Der panamaische Verteidiger verriet uns im Gespräch, dass es bei ihm kribbele, mit welchen Jungs er gerne in der Freizeit abhängt und was wir über sein Heimatland wissen sollten.

Andres, aktuell ist es superwarm in Deutschland. Für dich als Mittelamerikaner ein Vorteil?
"Ja, das kann gut sein. Ich kenne dieses Klima, denn in meinem Land ist es ähnlich warm, nur dass es in Panama deutlich feuchter ist. Dennoch fühle ich mich wohl mit diesem Klima und wahrscheinlich auch wohler als der eine oder andere Teamkollege (lacht)."

In Panama liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur zwischen 29 und 32 Grad Celsius.
"Genau, aber die Luftfeuchtigkeit ist eine ganz andere."

Da tut eine Abkühlung im Meer doch sicher gut. Bist du lieber am Atlantik oder am Pazifik?
"Das ist eine gute Frage – ich würde den Atlantik nehmen, glaube ich."

Spannend – Panama ist das einzige Land dieser Welt, in welchem man den Sonnenaufgang am Pazifik und den Sonnenuntergang am Atlantik sehen kann.
"Und darüber bin ich – wie alle anderen Leute meines Landes – sehr froh und vielleicht sogar auch ein Stück stolz. Unser Land hat eine Menge zu bieten, mir fallen da spontan noch die Bocas del Toro oder auch der Panamakanal ein. Von unserem tollen Essen und der atemberaubenden Landschaft ganz zu schweigen. Ich nutze eigentlich jede längere spielfreie Zeit, um in meine Heimat zu reisen."

So auch in diesem Sommer?
"So auch in diesem Sommer. Ich verbringe dann viel Zeit mit meiner Familie und mit meinen Freunden – wir gehen essen, lachen und reden viel und genießen das Zusammensein. Familie und Freundschaft wird bei uns in Panama sehr groß geschrieben."

Du bist 2018 schon nach Europa gekommen und hast dann erstmal drei Jahre in Österreich gespielt. Wie groß war zunächst die Umstellung als du nach Europa gekommen bist, was ist dir zu Beginn besonders schwer gefallen, was fiel als Unterschied besonders auf?
"Zuerst einmal das Wetter und die Umgebung. Nun, als ich in Österreich ankam, war es am Anfang ein bisschen schwierig, aber ich war auch jünger und schüchterner. Klar, dass ich erstmal gebraucht habe, um mich an Europa zu gewöhnen. Trotzdem war es der richtige Schritt und ich bin froh, diesen damals trotz aller Unwägbarkeiten gegangen zu sein."

Nach drei Jahren in Österreich bist du nun seit knapp einem Jahr bei uns in Ostwestfalen. Wie gefällt‘s dir bei uns in Bielefeld und was machst du, wenn du nicht gerade auf dem Platz stehst?
"Ich fühle mich hier bereits zu Hause, es gefällt mir wirklich gut. Die Menschen sind sehr gastfreundlich, die Fans haben mich gut aufgenommen und das Team ist eine kleine Familie – außerhalb des Trainingsplatzes gehe ich öfter mit Burak und auch George essen. Beim Training selbst unterhalte ich mich viel mit 'Gui' (Anm. d. Red.: Guilherme Ramos), da er eben auch etwas Spanisch spricht und wir uns so immer wieder austauschen können. Das tut gut. Wenn ich nach dem Training nach Hause komme, verbringe ich viel Zeit mit meiner Freundin und meiner Mutter, die beide bei mir sind."

Die Heimat in Deutschland also.
"Sozusagen, ja. Zudem habe ich panamaisches Fernsehen, was auch dabei hilft, das Heimweh etwas zu lindern. Ein Adapter macht’s möglich."

Wir haben mit Uli Forte einen Trainer, der mehrere Sprachen spricht. Wie nimmst du ihn und seine kommunikative Art wahr?
"Sein kommunikativer Stil ist für viele von uns in der Gruppe, die nicht so gut Deutsch sprechen, sehr, sehr positiv. Ich denke, er ist ein sehr sachkundiger Trainer und ich persönlich fühle mich sehr wohl bei ihm und dem Trainerteam." 

Am Wochenende starten wir mit dem Auswärtsspiel in Sandhausen. Eine mehrwöchige Vorbereitung liegt hinter uns – wie groß ist die Vorfreude?
"Wir haben mehrere Wochen der Vorbereitung hinter uns, jetzt fängt es an zu kribbeln. Ich denke, unsere Gruppe fühlt sich gut vereint, wir haben im Trainingslager in Österreich sehr gut zusammen mit dem Trainerteam gearbeitet, Wir haben es geschafft, die meisten unserer Freundschaftsspiele zu gewinnen, ich denke, die Mannschaft fühlt sich kompakt und die Kommunikation und der Zusammenhalt, den wir jetzt haben, sind Dinge, von denen wir in der Zukunft nur profitieren können."

Zum Schluss: Gibt es etwas, was du aus der vergangenen Saison an Erfahrung mitnimmst und in dieser Saison anders oder vielleicht ähnlich machen möchtest?
"Vergangene Saison habe ich gemerkt, dass der Fußball in Deutschland viel schneller ist als der in Österreich. Ich konnte mich immer mehr daran gewöhnen und habe das mit Hilfe aller stetig verbessert. Das Trainerteam hilft mir dabei, meine Stärken auf den Platz zu bringen, ich möchte aggressiv sein, mich in jedem Training verbessern und dann hoffe ich, dass wir zusammen mit unsere tollen Fans eine gute Saison spielen werden. Am besten schon mit einem guten Auftakt in Sandhausen."


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