Jaaaaa! Halbfinale!!! – 2:1-Sieg gegen Bremen.

„Heute ist der Tag, endlich wieder soweit...“, sangen 26 601 Fans vorm Spiel. Wieder soweit, das zu wiederholen, was fast auf den Tag genau vor zehn Jahren, am 4. März 2015 passierte. Das 3:1 im Achtelfinale. Gegen Werder Bremen. Manchmal ist die Vergangenheit gut dafür, sich Optimismus für die Gegenwart zu holen. Arminia startete übrigens mit fast derselben Elf wie beim Pokalsieg gegen Freiburg. Nur Joel Felix stand dieses Mal für Maximilian Großer in der Start-Elf.
Tolle Stimmung Im Stadion und Arminia mit der ersten Offensivaktion. Louis Oppie und Marius Wörl (3.) spielten sich im doppelten Doppelpass in der Werder-Strafraum, wurden aber von zwei Bremer Verteidigern gerade noch gestoppt. Der DSC zunächst ohne zu großen Respekt vor dem Bundesligisten und immer wieder mit konstruktivem Spiel in der Hälfte der Gäste. Und einem Freistoß von Russo (10.) nach einem Foul an Sam Schreck, dem Silva zuvor voll auf den Fuß gestiegen war. Seine langgezogene Flanke verlängerte Felix per Kopf zur ersten gefährlichen Aktion des Spiels. Von einem Zwei-Klassen-Unterschied bis dahin keine Spur. Werder zunächst nur mit sporadischen Aktionen, wie einem Schuss von Ducksch (13.), der deutlich am Tor vorbeiging. Und wenn der Erstligist doch mal gefährlich vors Tor kam, schmiss sich die Bielefelder Abwehr in alles was da kam, bravourös hinein und bot einen aufopferungsvollen Kampf. Werder setzte auf körperbetontes Spiel, aber außer zwei, drei Ecken sprang wenig dabei raus. Anders die Arminia, die immer wieder über die linke Seite für Druck sorgte und sich wiederum durch Felix die größte Chance erspielte. Flanke von Christopher Lannert, Felix tauchte im Strafraum ab, doch sein Kopfball ging knapp vorbei.
Perfekt machte es danach Wörl (35.), der sich den Ball in der gegnerischen Hälfte eroberte und aus rund 20 Metern ein Herz nahm und mit mächtig viel Effet den Ball von halblinks an den rechten Pfosten und von da aus ins Bremer Tor schoss. Partystimmung auf der Alm. Und Arminia wollte mehr: Russo (37.) zirkelte einen Freistoß mit ebenso viel Effet über die Bremer Mauer, doch Zetterer fischte das Leder noch aus dem Winkel. Arminia weiter im Vorwärtsgang und mit dem verdienten zweiten Treffer. Nach einem langen Schlenzer versuchte Malatini zu klären, was zur Bogenlampe wurde und zum 2:0 im Bremer Tor landete. Die Schüco-Arena im Ausnahmezustand und die Bielefelder Fans träumten zur Halbzeit vom Pokal-Halbfinale.
Bremen schaltete nach der Pause zwei Gänge hoch und kam zu ihren ersten Chancen. Zuerst köpfte Burke mit einem Aufsetzer knapp neben das Tor und dann wurde Jonas Kersken zum Retter in höchster Not: Jens Stage schob den Ball zu Justin Njinmah, der sich das Leder an Kersken vorbeilegte. Doch Arminias Torwart ging in den Zweikampf und packte sich schließlich das Spielgerät.
Eine verunglückte Rückgabe des gerade erst eingewechselten Roberts Uldrikis leitete dann den Bremer Anschlusstreffer ein. Leo Bittencourt schnappte sich das Leder und Burke (56.) ließ Kersken dann keine Chance. Doch Arminia nicht geschockt, zeigte im Gegenteil sofort eine Reaktion. Lannert kam auf halbrechts zum Abschluss, Zetterer rettete mit dem Fuß. Bitter für Uldrikis: Zur Pause gekommen, musste er verletzt nach 65 Minuten wieder ausgewechselt werden. Die Verletzung unseres Neuzugangs sah nicht gut aus. Eine Diagnose steht noch nicht fest.
Werder drängte danach auf den Ausgleich: Doch Njinmah (72., 83.) vergab gleich doppelt, was Arminia immer wieder die Möglichkeit zu Entlastungsangriffen gab. Schrecksekunde dann für Kersken. Nach einem Zusammenprall mit einem Bremer blieb der 24-Jährige liegen, konnte aber weiterspielen. Arminia hielt den Bundesligisten vom eigenen Tor weg, verteidigte mit Herz und Leidenschaft den Vorsprung. Ex-Armine Amos Pieper traf noch die Querlatte (90+2). Doch Sam Schreck ließ das Stadion in der sechsten Minute der Nachspielzeit beben. Alleingang vom eingewechselten Joel Grodowski, Pass zum 26-Jährigen, der das vermeintliche 3:1 erzielt, was durch den VAR aber aberkannt wird. Kurz danach war Schluss und wir stehen nach großem Kampf völlig verdient im DFB-Pokal-Halbfinale!
DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Felix, Russo, Schneider, Lannert – Schreck, Kunze (66. Großer) - Corboz, Wörl (90. Grodowski) – Kania (54. Uldrikis/ 66. Sarenren Bazee)
SV Werder Bremen: Zetterer – Jung, Stark, Malatini (88. Pieper) – Köhn (82. Agu), Lynen, Weiser – Grüll (46. Bittencourt), Stage – Ducksch (30. Njinmah), Silva (46. Burke)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 26.601
Gelbe Karten: Felix – Weiser, Bittencourt, Malatini
Tore: 1:0 (35.) Wörl, 2:0 (41.) Malatini (Eigentor), 2:1 (56.) Burke.