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DSC Arminia Bielefeld
Profis

"Gemeinsam daran glauben!"

Cedric Brunner macht große Fortschritte im Rückkehrprozess. Am Dienstag stand der Schweizer erstmals wieder auf dem Trainingsplatz, individuell wurde an der Athletik und sogar schon wieder mit dem Ball gearbeitet. Im Spiel in Wolfsburg hatte sich "Cedi" eine Kopfverletzung zugezogen. In einem Kopfballduell rasselte er mit Wolfsburgs Jonas Wind zusammen (27.), verlor in der Luft das Bewusstsein und fiel unkontrolliert zu Boden. Wie es ihm inzwischen geht und wie er die Chancen für den Endspurt der Saison einschätzt, erzählte Cedric hier.

Wie waren die vergangenen Tage und Wochen für Dich, Cedi?

"Die erste Woche war nicht gut, da hatte ich wirklich zu kämpfen und habe fast nur geschlafen. Danach hatte ich Probleme mit dem Nacken, der war steif. Ich war hier in Bielefeld in vielen Behandlungen, vor allem physiotherapeutisch, wodurch es ein bisschen aufwärts ging. Daraufhin war ich in der Schweiz in einem Concussion-Center. Dort wurden 2-3 Tage intensivste Abklärungen durchgeführt. Es wurde an zwei Tagen 6-7 Stunden alles getestet und zum Glück war jede Untersuchung unauffällig. Nun bin ich froh, wieder einsteigen und der Mannschaft hoffentlich noch helfen zu können. Dafür muss ich jedoch auf einem anständigen körperlichen Level sein, damit das was wird. Für das Spiel am Samstag wird es bei mir sehr eng."

Wir schießen vorne wenig Tore und kassieren dafür regelmäßig welche. Wie kannst Du Dir das erklären?

"Wenn das einfach zu erklären wäre, hätten wir es im Verlauf der letzten acht Spiele abgestellt, doch das ist uns nicht gelungen. Letztes Jahr hat uns die Defensive in der Liga gehalten, ich denke da vor allem an die elf Zu-Null-Spiele, die wir damals hatten. Diese Anzahl haben wir jetzt nicht und wir schießen wenig Tore. Ich bin guter Dinge, dass es, wenn wir nun noch dreimal zu Null spielen, etwas wird. Doch aktuell muss man ehrlich sein: Es setzen wahrscheinlich nicht viele Leute auf uns, müssen sie auch nicht. Wichtig ist, dass wir daran glauben, auf uns setzen und dann werden wir sehen, was in den drei Spielen noch machbar ist."

Wie schätzt Du die sportliche Situation und die Chancen in den letzten drei Spielen ein?

"Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man die unfassbar schwierige Situation, in der wir uns befinden. Trotzdem haben wir noch die Chance, den Klassenerhalt zu schaffen, möglicherweise auch über die Relegation. Dafür muss jedoch auf jeden Fall ein Sieg gegen Hertha BSC her. In der Hinrunde waren wir in einer ähnlichen Ausgangslage vor diesen drei Spielen, konnten schließlich sechs Punkte aus den Begegnungen holen. Wenn uns das erneut gelingen würde, wäre das sicherlich ein Schritt Richtung Relegation oder Klassenerhalt. Leider sind wir derzeit dennoch abhängig von der Leistung unserer Gegner. Es gibt jetzt nur noch eins: Dass wir gemeinsam daran glauben! Schlussendlich werden wir sehen, was dabei rauskommt. Aber solange es mathematisch noch nicht feststeht, dass wir eine Liga runtergehen, glaube ich voll daran!"

Nicht zuletzt aufgrund der diversen Kopfverletzungen in der Bundesliga wird rund um das gesundheitliche Risiko und eine mögliche Minimierung dessen diskutiert. Auch Dich hat es nun bereits zum zweiten Mal erwischt gehabt. Wie stehst Du dahingehend dazu?

"Es ist sehr schwierig. Der Fußball ist ein Sport, in dem es um extrem viel geht, und ein Kontaktsport. Da kommt es nunmal zu Verletzungen. Verletzungen am Kopf sehen immer schlimmer aus, als wenn es einen am Knie erwischt. Doch wenn man sich andere Sportarten anschaut, haben sie es dort noch viel schlimmer. Ich denke da vor allem an American Football, Rugby oder Eishockey. Zwar spielen sie im American Football und im Eishockey mit Helm, erleiden jedoch trotzdem schwerste Gehirnerschütterungen und entsprechende Probleme nach der Karriere. Es ist nicht nur im Fußball ein Problem, sondern generell bei schnellen Sportarten, bei denen um viel geht und die mit viel Dynamik einhergehen. Das lässt sich leider nicht abstellen."

Wir drücken die Daumen, dass wir Dich schon bald wieder im Einsatz sehen dürfen, Cedi. Schön, dass Du zurück auf dem Trainingsplatz bist!


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