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DSC Arminia Bielefeld
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„Es wäre ein Traum, in München zu gewinnen“

Ein Jahr spielte Ágoston Kiss beim DSC und trug seinen Teil zum Aufstieg in die Bundesliga vor einem Jahr bei. Nach dem glorreichen Aufstieg zog es den 20-Jährigen allerdings zurück in die Heimat, wo er sich in dieser Saison mit Puskàs Akademia FC für die UEFA Conference League qualifizierte. Ágoston ist gebürtiger Ungar und somit der perfekte Gesprächspartner, um das letzte Gruppenspiel der Deutschen gegen Ungarn zu besprechen. Wir haben mit ihm u.a. über die EM-Stimmung in Ungarn, seine Perspektive auf Tegos grandiose Saison und natürlich über das heutige Spiel gesprochen.

Ágoston, seit einem Jahr bist du nun wieder in der Heimat aktiv. Wie geht’s dir und wie fühlt es sich an, wieder in der Heimat zu sein?
Ich lebe aktuell nur etwa 30 Kilometer von meinem Heimatort entfernt, das tut mir gerade in diesen schweren Zeiten sehr gut. Das Wichtigste in meinem Leben bleibt aber der Fußball und da läuft es momentan genauso gut für mich. Ich spiele in einer sehr guten Mannschaft, wo ich auch immer wieder Einsätze bekomme und mich gut entwickeln kann.

In der vergangenen Saison haben wir mit einem 2:0-Sieg in Stuttgart die Klasse gehalten. Hast du unsere Spiele aus der Ferne verfolgt?
Ja, klar! Ich gucke mir fast alle Arminia-Spiele an – die werden glücklicherweise im ungarischen Fernsehen übertragen. Auch über Instagram habe ich das Team verfolgt und war immer bestens informiert. Da war ich am Ende selbstverständlich sehr, sehr froh, dass die Mannschaft den Klassenerhalt geschafft hat.

Dein alter Mannschaftskollege Stefan Ortega Moreno wurde durch seine starken Leistungen vom Bundestrainer als vierter Torwart nominiert und hält sich über die Ferien fit für eine mögliche Rolle im DFB-Team. Überraschen dich seine großartigen Leistungen in dieser Saison oder konntest du diese Entwicklung vielleicht sogar vorhersehen?
Für mich war sein starker Auftritt in der vergangenen Saison ehrlich gesagt keine Überraschung. Ich habe ihn in der letzten Saison Tag für Tag beobachten dürfen und viel von ihm lernen können. Er war damals schon ein Top-Torwart, in dieser Saison hat er allerdings noch einen Schritt weiter gemacht und gehörte zur Spitze der Bundesliga.  Ich bin sehr froh, dass ich mit ihm zusammenarbeiten durfte. Er ist ein Super-Typ und auch ein großes Vorbild für mich.

Jetzt aber zum Wesentlichen: Heute Abend trifft Ungarn in München auf das deutsche Team. Für Ungarn läuft das Turnier trotz der sogenannten Hammer-Gruppe so gut, dass es auch für sie noch um die Qualifikation für die Endrunde geht. Wie wird die Euro allgemein in Ungarn wahrgenommen? Ist das Land im EM-Fieber?
Auf jeden Fall! Fußballfieber ist gar nicht das richtige Wort – Fußball-Fest würde es wohl eher treffen. Bei der EM 2016 war ich mit den Fans auf einer großen Straße in Budapest unterwegs, da wurde gesungen, gefeiert. Das ist jetzt noch besser, wo sogar in der Hauptstadt EM-Spiele stattfinden. Die ersten beiden Spiele gegen Portugal und Frankreich hat die Nationalmannschaft sehr gut gespielt. Das war vor fünf Jahren noch ganz anders, damals hat das Team noch gegen Mannschaften aus Malta oder Andorra verloren. Der Erfolg von Ungarn ruft da noch mehr Begeisterung bei den Leuten hervor. Zwar ist das Team nicht so erfolgreich wie die Goldene-Mannschaft um Ferenc Puskás aus den 1950ern, aber trotzdem kommt das Fußball-Fieber mit den Erfolgen zurück. Ich hoffe natürlich, dass wir gewinnen und eine Revanche für 1954 bekommen (lacht). Ich denke, dass dieses ungarische Team hat Qualität, einen super Team-Geist und wird Deutschland in München ein sehr schweres Spiel bereiten.

Ungarn hat in seinem letzten Spiel Weltmeister Frankreich ein Unentschieden abringen können und hat zwischenzeitlich sogar mit 1:0 geführt. Warum wird Ungarn ein harter Gegner für das deutsche Team?
Weil Ungarn sehr defensiv spielt und auf Konter über schnelle Spieler wie Roland Sallai lauert – das wird für die deutschen Abwehr-Spieler schwer zu verteidigen sein. Stark macht die Mannschaft auch ihr großer Zusammenhalt, vom Masseur bis zum Kapitän halten alle eng zusammen. Insgesamt muss Deutschland einfach sehr wach sein, um gegen die ungarische Taktik zu bestehen.

Die EM-Spiele in Budapest sind die einzigen, die von einem ausverkauften Stadion angefeuert werden. Bist du selber schon im Stadion gewesen?
Ich war leider noch nicht im Stadion, da wir mit der Mannschaft grade im Trainingslager in Österreich sind. Die Atmosphäre dort ist unglaublich und für alle Spieler geht da ein großer Traum in Erfüllung, eine EM vor den eigenen Fans spielen zu dürfen.

Ganz zum Schluss: Wo verfolgst du das Spiel und was ist dein Tipp?
Ich gucke das Spiel gemeinsam mit der Mannschaft hier im Trainingslager. Nach dem Abendessen kommen wir hier jedes Mal zusammen und gucken die Ungarn-Spiele. Ich hoffe natürlich, dass wir gewinnen werden. Realistisch gesehen setze ich dann aber doch auf ein Unentschieden. Es wäre ein Traumn in München zu gewinnen, das Spiel wird meiner Meinung nach 1:1 ausgehen.

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