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Ein Kultclub auf Europareise

Nach Fahrten in den Süden nach Fürth und in den Westen zu Borussia Mönchengladbach geht es am Wochenende (Samstag, 25.September, HALBVIER) für 1.200 Bielefelder Fans in den Osten der Republik: Wir sind zu Gast beim 1. FC Union Berlin. Mit gut 38.000 Mitgliedern ist der Verein aus Berlin-Köpenick seit einigen Jahren einer der 15 mitgliedergrößten Vereine Deutschlands – und einer mit einem gewissen Kultstatus.

Der im Jahr 1966 gegründete Klub galt über viele Jahre als klassischer Zweitligaverein. Immerhin zehn Jahre am Stück war Union Mitglied des deutschen Unterhauses und hielt damit zwischenzeitlich den Rekord. 2019 schaffte der Köpenicker Fußballclub den Aufstieg in die Bundesliga und verließ erstmals die zweite Liga. In der Relegation gegen den VfB Stuttgart schlug man die Schwaben durch die Auswärtstorregel (0:0 & 2:2). Als 56. Mitglied der Bundesliga schafften die Eisernen schon in der ersten Saison sensationell den Klassenerhalt und kratzte bereits im ersten Jahr an den Europapokal-Plätzen. Die besondere Geschichte der Berliner fand in der vergangenen Saison seinen vorläufigen Höhepunkt: Nach einem sportlich herausragenden Jahr gelang der Einzug in die neu gegründete Europe-Conference-League. Dort verloren „die Eisernen“ zwar ihr erstes Spiel gegen Slavia Prag mit 1:3, das Erlebnis, die Eisernen international spielen zu sehen, dürfte für die meisten Fans aber im Mittelpunkt gestanden haben.

Der 1. FC Union, der über die Fußballszene und die Stadtgrenzen hinaus Kultstatus genießt, zieht auch zahlreiche prominente Fans an: Neben Politikern wie Gregor Gysi und Kevin Kühnert ist auch Schauspielerin Josephine Preuß Anhängerin der Berliner. Beispielhaft für den Kultstatus ist auch die Heimspielstädte der Eisernen: Die Alte Försterei gilt als das einzige Stadion im Profifußball, welches durch Mitglieder und Fans mit aufgebaut wurde. Dass es zusätzlich noch das einzige Stadion mit drei Stehplatztribünen ist, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.

Die Vorfreude auf die historische internationale Saison etwas getrübt haben, dürfte die Aussicht, dass Union die Heimspiele in der Conference-League nicht im eigenen Stadion austragen darf. Da das Stadion an der Alten Försterei die Regularien der UEFA nicht erfüllt, müssen die Köpenicker zum Stadtrivalen ausweichen. Das Berliner Olympiastadion, die Heimspielstädte von Hertha BSC, ist an internationalen Spieltagen des FCU.

Was wohl die Wenigsten wissen: Union spielt diese Saison bereits zum zweiten Mal europäisch. In der Saison 2001/2002 waren die Eisernen bereits im UEFA-Pokal aktiv. Dort schieden die Berliner zwar bereits in den Play-offs aus, war aber immerhin die erste Zweitligamannschaft, die durch die Teilnahme am DFB-Pokalfinale in den internationalen Wettbewerb einziehen konnte.

Der Fokus in dieser Spielzeit soll allerdings weiterhin auf dem Ligabetrieb liegen. Dies gelang bislang auch ganz gut: Erst am vergangenen Wochenende musste sich die Mannschaft um Ex-Armine Andreas Voglsammer bei Borussia Dortmund mit 2:4 geschlagen geben. Mit dem aktuell achten Platz schickt sich der Berliner Klub dennoch auch in dieser Saison wieder an, um die internationalen Plätze mitzuspielen. Das wäre sicherlich erneut Futter für die spezielle Geschichte eines Kultclubs auf Europareise.

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