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DSC Arminia Bielefeld
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Doppelte Führung reicht nicht zum Sieg

In einem wilden Spiel trennen wir uns im Nachbarschaftsduell 2:2-Unentschieden vom SC Paderborn. Die Tore von Bryan Lamse (8.) und Sebastian Vasiliadis (36.) werden von Marvin Pieringer (25.) und Sirlord Conteh (58.) ausgeglichen. Wir haben den Spielbericht.

Bereits vor dem Spiel entwickelt sich das heiß ersehnte Nachbarschaftsduell, wie es alle erwartet hatten. Lautstark und mit Choreos beider Fanlager werden die Teams auf dem Feld empfangen. Dabei schickt Cheftrainer Uwe Koschinat dieselbe Startelf auf den Rasen, die am vergangenen Wochenende auch in Kaiserslautern auf dem Feld stand.

Die Stimmung der Tribünen überträgt sich bereits in den ersten Minuten aufs Spielfeld: Die ersten Abschlüsse gehen auf unser Konto. Die Ecke nach Lukas Klünters abgefälschtem Abschluss in der vierten Minute scheint zunächst nichts einzubringen, doch Bryan Lasme macht den Ball nochmal scharf. Abnehmer Fabian Klos bringt den Ball als Aufsetzer richtung Paderborn-Tor, den Frederick Jäkel nur knapp mit der Schuhsohle vorbeisetzt. Die große Chance auf das frühe 1:0 - die SchücoArena ist hellwach!

Paderborn versucht Ruhe in das Spiel zu bringen und hinten konzentriert aufzubauen. Darauf eingestellt lauern wir mit wenig Ballbesitz auf Umschaltaktionen. Aktives hohes Pressing bringt einen Einwurf, aus dem unerwartet mehr werden sollte: Robin Hack wird auf der linken Seite in die Tiefe geschickt und bedient Lasme auf zentraler Position im Sechzehner. Der 1,92 Meter große Stürmer legt sich den Ball geduldig zurecht und schiebt mit rechts ins lange Eck durch die Paderborner Abwehr an SCP-Schlussmann Jannik Huth vorbei. Achte Minute - 1:0 für den DSC!

Die Gäste sind auch nach unserem Führungstreffer weiter um Kontrolle und Ballbesitz bemüht. Eine andere taktische Herangehensweise als von der DSC-Elf, die mit Tempo versucht nachzulegen und bei eigenem Ballbesitz mit wenig Pässen in Richtung Paderborner Tor umzuschalten. So auch in Minute 20 - wieder geht es schnell über Hacks linke Seite, der auf Klos abtropfen lässt. Sein abgefälschter Schuss fliegt wieder Richtung Huth und wie kurz zuvor verpasst diesmal ein heranrauschender Jomaine Consbruch um Zentimeter. Auf der anderen Seite versanden Flanken der Gäste bisher im Strafraum und in der 25. Minute zum ersten Mal zur Ecke. Die erste Standardsituation für die Gäste scheint zunächst geklärt, aber der SCP kommt zu einer flachen Hereingabe über die rechte Seite, die durch den Strafraum trudelt. Der Abnehmer ist in dieser Situation allerdings keiner unserer Schwarz-Weiß-Blauen, sondern Paderborns hereingrätschender Marvin Pieringer. Die Paderborner Nummer neun gleicht ohne Mühe aus - 1:1 (25.).

Die Großchance für Bryan Lasmes zweiten Treffer wird in der 32. Minute von Hacks langem Ball punktgenau serviert. Paderborns Hintermannschaft ist überspielt - Lasme im Strafraum auf knapp 14 Metern frei durch, aber er scheitert final im eins-gegen-eins an Schlussmann Huth. Die erneute Führung wäre zu diesem Zeitpunkt wieder mehr als verdient. Genau das denkt sich auch Sebastian Vasiliadis, der in Minute 36 einfach mal aus 18 Metern abzieht und blitzsauber halbhoch im rechten Eck versenkt! Vorausgegangen war ein Anspiel von Robin Hack und ein Sololauf in Richtung Sechzehner. Damit trifft unsere Nummer 39 auch im Rückspiel gegen seinen Ex-Arbeitgeber. Bereits beim 2:0 im Hinspiel schoss er das zweite Tor kurz vor der Pause.

Vier Minuten vor Ablauf der ersten Halbzeit verhindert Frederik Jäkel den erneuten Ausgleichstreffer: Nachdem Sirlord Conteh sich auf der Außenbahn gegen Andrés Andrade durchsetzt legt der schnelle Offensivmann flach in den Strafraum, wo letztendlich Kai Klefisch frei zum Abschluss kommt. Martin Fraisl ist bereits auf dem Weg in die Ecke, dessen Arbeit von "Freddy" abgenommen wird. Unser Innenverteidiger schmeißt sich in den Schuss und klärt mit dem Oberschenkel entscheidend zur Ecke. 

Wir schreiben bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als die SchücoArena nochmal aufspringt - Consbruch bedient Lasme mit einem sauberen Steckpass, der aus kurzer Distanz erneut im Privatduell an Torwart Huth scheitert. Es bleibt beim 2:1 zur Pause, die Schiedsrichter Frank Willenborg mit vier Minuten Verzögerung einläutet.

Halbzeit zwei beginnt, wie der erste Durchgang endete: Ein starker Jannik Huth pariert erneut gegen Lasme, nachdem der Ball per Kopfballvorlage von Hack auf den zentral stehenden Stürmer durchrutscht. Aus 16 Metern fliegt der Schuss zu zentral aufs Tor und wird von Huth zur Ecke geklärt. Auch Frederik Jäkel testet Paderborns Keeper direkt nach Wiederanpfiff - der Kopfball in der 50. Minute hat allerdings zu wenig Druck.

Weiterhin läuft mehr Richtung Tor unserer ostwestfälischen Nachbarn - bis Paderborn wie aus dem nichts erneut erfolgreich wird. Der eingewechselte Niclas Nadj testet Fraisl aus der Distanz. Unser Keeper bekommt den Ball nicht unter Kontrolle und so landet der Abpraller bei Conteh, der zum 2:2 abstaubt (58.). Der unglückliche Ausgleichstreffer zeigt Wirkung: die Gäste werden etwas aktiver und mutiger. Bei Arminia steht mittlerweile Marc Rzatkowski auf dem Feld, der den Torschützen Sebastian Vasiliadis ersetzt. In der 65. Minute verstärkt Uwe Koschinat zusätzlich mit Janni Serra und Bejamin Kanuric für Fabian Klos und Jomaine Consbruch. 26.515 Fans sehen zwanzig Minuten vor Schluss nicht nur beim Ergebnis ein ausgeglichenes Spiel. Unsere Umschaltaktionen werden weniger und beide Teams agieren bedachter, um nicht in Rückstand zu geraten. Die ligaweit konsterstärkste Mannschaft aus Paderborn versucht es jetzt primär aus der Distanz, kommt damit über Julian Justvan (71.) aber nicht zum Erfolg. Die Räume werden in der Schlussphase immer enger, was auch den Raum für Großchancen in Halbzeit zwei nimmt. Angriffe über die rechte Seite, auf der Christian Gebauer mittlerweile agiert, finden keinen Abschluss. Selbiges gilt für den von Benjamin Kanuric getretenen Freistoß (88.).

Zum Schluss wurde es noch einmal knapp: Dennis Srbeny scheitert nach einer Umschaltaktion am Pfosten, den Nachschuss von Niclas Nadj hat Fraisl dann sicher und hält das Unentschieden. Weiteres passiert in der dreiminütigen Nachspielzeit in einer kräftezehrenden Partie nicht mehr. Frank Willenborg pfeift das Spiel beim 2:2 Endstand ab, der beiden Teams nicht entscheidend weiterhilft.

Das Unentschieden bedeutet das dritte ungeschlagene Spiel in Folge für den DSC. Am letzten Spieltag am kommenden Sonntag geht es gegen den 1. FC Magdeburg noch immer um den direkten Klassenerhalt, während die Relegation nach dem heutigen Punkt nahezu sicher ist.

Arminia Bielefeld: Fraisl – Oczipka, Andrade, Jäkel, Klünter (Gebauer 83.) – Prietl, Vasiliadis (Rzatkowski 57.), Consbruch (Kanuric 65.), Lasme, Hack (Corbeanu 82.) - Klos (Serra 65.)
SC Paderborn 07: Huth - Heuer, Rohr (Schuster 72.), Hoffmeier - Justvan, Klefisch (Müller 56.), Schallenberg, Obermair - Conteh (Srbeny 78.), Muslija (Nadj 56.), Pieringer (Hünemeier 78.)
Tore: 1:0 Lasme (8.), 1:1 Pieringer (24.), 2:1 Vasiliadis (36.), 2:2 Conteh (58.)
Gelbe Karten: Lasme
Zuschauer: 26.515 (ausverkauft)

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