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„Urlaub musste ich erstmal verschieben“

Was für ein Wochenende für unseren schwedischen Innenverteidiger Joakim Nilsson. Nicht nur, dass er mit uns dank des 2:0-Sieges beim VfB Stuttgart die Klasse hielt, das elfte (!) zu-Null-Spiel dieser Saison feierte und einmal mehr eine tadellose Leistung bot. Er bekam – in einem wohl nicht ganz nüchternem Zustand – zudem noch einen ganz besonderen Anruf. Den des schwedischen Nationaltrainers. Wir haben mit „Jocke“ über dieses ganz spezielle Wochenende sprechen können.

Jocke, die wichtigste Frage vorab -  hast du die Feierlichkeiten nach dem Klassenerhalt gut überstanden?
Ja, ich habe die Feier gut hinter mich gebracht. Es war eine tolle Nacht. Wir sind erst spät nach Hause gekommen, es gab jede Menge zu trinken, gute Musik, Pizza und zu späterer Stunde dann auch noch etwas von einem bekannten Fast-Food-Restaurant. Es war großartig und es tat richtig gut, ein bisschen feiern zu können – auch wenn Corona natürlich das ganz große Fest zusammen mit unseren Fans verhindert hat.

Eine weitere weiße Weste und ein toller 2:0-Sieg gegen Stuttgart. Warum war die Mannschaft so konzentriert, dieses wichtige letzte Spiel nicht nur zu gewinnen, sondern auch noch ein elftes Mal “zu Null“ zu spielen?
Als Abwehrspieler will ich immer so wenige Tore wie möglich kassieren, das ist mein größtes Ziel in jeder Partie, auch wenn ich natürlich versuche, meine Stärken in der Offensive ebenfalls miteinzubringen. Es war einfach ein fantastisches Jahr – nicht nur für uns Verteidiger, sondern für die ganze Mannschaft. Wir wussten von Beginn an, dass es ein hartes Jahr werden würde und das wir hart füreinander arbeiten müssen, aber ich denke, dass elf weiße Westen am Ende zeigen, dass wir genau das getan haben. Ich bin sehr stolz darauf.

Als du nach dem Spiel auf dem Platz saßt, hast du mit deiner Familie per Smartphone gesprochen – das muss ein toller Moment gewesen sein, den du wahrscheinlich nie vergessen wirst, oder?
Ich war so glücklich nach dem Spiel. Meine Frau, mein Sohn und der Rest der Familie – alle haben sich so für mich gefreut. Es war sehr schön mit ihnen, diesen Moment zu teilen, und ihre Gesichter zu sehen – alles in allem also sehr emotional. Alle wussten, dass es mein Ziel war, mit Arminia in der Bundesliga zu bleiben.

Der schwedische Nationaltrainer hat dich am Wochenende angerufen. Warst du immer noch etwas angeheitert von der Feierei am Wochenende?
Am Sonntag hat mich der Trainer angerufen. Ich habe ihm gesagt, dass ich noch nicht ganz nüchtern sei, aber das war vollkommen egal. Es war fantastisch seinen Anruf zu erhalten! Es gibt momentan Nationalspieler, die noch Spiele zu spielen haben und andere, die noch mit Verletzungen zu kämpfen haben. Also hat er mich gefragt, ob ich mit ins Trainingslager fahren kann.

Stark! D.h., dass du quasi auf Abruf zum EM-Kader gehörst?
Wir schauen, wie es sich entwickelt und ob ich am Ende mitkomme oder nicht. Natürlich ist es immer eine große Ehre bei der Nationalmannschaft zu sein.

Jetzt bist du in Båstad – was sind deine Pläne für die nächsten Wochen?
Ich bin frisch hier angekommen. Båstad ist ein sehr schöner Ort. Jetzt werden wir in den kommenden Tagen etwas trainieren. Die Übungen werden bestimmt nicht so intensiv, weil wir am Samstag das erste Freundschaftsspiel gegen Finnland haben werden – und natürlich hoffe ich, einige Minuten auf dem Platz zu kriegen. Ich glaube, dass die Chancen diesbezüglich ganz gut stehen, da die eigentlichen Innenverteidiger zurzeit noch nicht bei der Mannschaft sind. In den nächsten Wochen werde ich demnach hart trainieren und in meiner Freizeit, so gut es geht, die schwedische Natur genießen.

Klassenerhalt, elf weiße Westen und in der Vorauswahl für das schwedische Euroteam – könnte schlechter laufen, oder?
Wie ich schon gesagt habe; nach dem Abpfiff in Stuttgart war ich so glücklich und dann kam der Anruf am Sonntag. Ich dachte eigentlich, dass sich das Thema erstmal erledigt hätte, weil ich im ersten Durchlauf nicht nominiert wurde – jetzt ist die Chance aber da und es ist natürlich eine riesige Ehre für mich, der Nationalmannschaft anzugehören. Es könnte wirklich schlimmer sein und ist für mich ein toller Start in die Ferien, auch wenn ich unseren Urlaub erst einmal verschieben musste.

*Das Gespräch haben wir am Dienstagabend geführt.

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