Da hat nicht viel gefehlt!
Leidenschaft, Spielwitz, Mut und richtig viele gute Szenen - die Partie des DSC gegen den VfL Wolfsburg hatte aus Arminia-Sicht so einiges zu bieten. Dass es in einer lauten SchücoArena am Ende nicht zu drei Punkten reichte, lag an effizienten Wolfsburgern, die innerhalb von nicht einmal zwei Minuten zeigten, warum sie in der Champions League spielen. Doch der Reihe nach.
Im Gegensatz zum Spiel in Stuttgart nahm Cheftrainer Frank Kramer eine Änderung vor, Alessandro Schöpf rückte für den erkrankten Florian Krüger in die Startelf.
Der DSC startete gut in die Partie und konnte sich nach elf Minuten belohnen. Patrick Wimmer zündete im Mittelfeld den Turbo, ließ sich von mehreren Wolfsburgern auf dem Weg zum Sechzehner nicht aufhalten und steckte den Ball im richtigen Moment mit einem tollen Chip in die Tiefe auf den gestarteten Masaya Okugawa. Der Japaner tauchte in halbrechter Position frei vor VfL-Schlussmann Koen Casteels auf und ließ dem Belgier mit einer Direktabnahme ins lange Eck keine Chance, 1:0, DSC! Übrigens: die gleiche Kombination hatte schon beim Gastspiel in Stuttgart für einen Bielefelder Treffer gesorgt.
Der DSC ruhte sich auf der Führung nicht aus, sondern startete - vom Großteil der 19.801 Zuschauer in der lauten SchücoArena angepeitscht - weitere Angriffe in Richtung des VfL-Tores. Die beste Chance besaß dabei der auffällige Alessandro Schöpf in der 17. Minute. Nach einem langen Abschlag von Stefan Ortega Moreno konnte Fabian Klos sein Kopfballduell gewinnen und mit diesem den Ball in den Lauf des österreichischen Nationalspielers geben. Schöpf schüttelte seine Gegenspieler ab und kam im Strafraum zum Abschluss. Sein Schuss mit links ging allerdings einen Hauch am Tor vorbei.
In der 30. Minute musste das Trainerteam um Kramer den ersten Wechsel der Partie vornehmen. Patrick Wimmer fühlte sich unwohl und verließ nach starkem Auftritt das Feld - für ihn kam Edimilson Fernandes in die Partie. Bis zur Halbzeit konnte die DSC-Defensive sämtliche VfL-Angriffe im Keime ersticken, weswegen es mit einer hochverdienten 1:0-Führung in die Pause ging.
Die erste Möglichkeit der intensiven zweiten Halbzeit gehörte den Gästen, Ridle Baku brach über die rechte Seite durch und legte den Ball mustergültig in den Rückraum, wo der deutsche Nationalspieler Lukas Nmecha wartete. Wolfsburgs Angreifer nahm die Kugel 16 Meter vor dem Tor direkt und setzte diese knapp über den Kasten (48.).
Besser machte es der DSC auf der anderen Seite - nach einem Foul von Mbabu an Schöpf entschied Schiedsrichter Martin Petersen vollkommen richtig auf Elfmeter. Die Chance ließ sich Fabian Klos nicht nehmen und markierte mit seinem dritten Saisontreffer die hochverdiente 2:0-Führung (54.), die SchücoArena kochte und zeigte einmal mehr, was mit ihr möglich ist.
VfL-Cheftrainer Florian Kohfeldt, der seine ersten drei Bundesligaspiele als VfL-Trainer gewinnen konnte, reagierte prompt und brachte neben Maximilian Philipp Dodi Lukebakio - und dieser Kniff sollte sich gleich bezahlt machen.
Mit seiner ersten Aktion setzte Lukebakio den niederländischen Nationalspieler Wout Weghorst am zweiten Pfosten in Szene, der den zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Anschlusstreffer erzielte (62.). Nur 17 Sekunden nach Anstoß stellten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf und kamen durch Nmecha zum 2:2 (63.). Der Nationalspieler knallte das Kunstleder aus spitzem Winkel nach Pass von Philipp humorlos ins kurze Eck.
Der DSC und die SchücoArena ließen sich allerdings alles andere als hängenund hielten voll gegen die nun stark aufspielenden "Wölfe" dagegen. Arminias Keeper Stefan Ortega Moreno konnte sich so bei Chancen von Maximilian Arnold (78.) und Sebastian Bornauw (79.) auszeichnen und seiner Mannschaft den Punkt sichern.
Nach teilweise richtig starken 94 DSC-Minuten pfiff Schiedsrichter Petersen das Spiel um 17:21 Uhr ab und der DSC sicherte sich damit einen weiteren wichtigen Punkt in der Bundesliga. Weiter geht's für den DSC am kommenden Samstag beim FC Bayern München (27. November, 18:30 Uhr).
DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno - Brunner, Pieper, Nilsson, Laursen (66. de Medina) - Prietl, Vasiliadis (66. Kunze) - Wimmer (30. Fernandes), Schöpf, Okugawa (83. Hack) - Klos (83. Lasme).
VfL Wolfsburg:
Casteels - Mbabu (61. Lukebakio), Bornauw, Brooks - Baku, Arnold, Gerhardt, Otavio (25. Roussillon) - Steffen (46. Philipp), Nmecha - Weghorst.
Tore:
1:0 (11.) Okugawa, 2:0 (54./Foulelfmeter) Klos, 2:1 (62.) Weghorst, 2:2 (63.) Nmecha.
Gelbe Karten:
Pieper, Vasiliadis, de Medina, Schöpf/Nmecha.
Zuschauer:
18.901