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DSC Arminia Bielefeld
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Castro trifft spät und sichert Punkt

Zum Abschluss des 19. Spieltachs trennte sich der DSC Arminia Bielefeld 2:2-Unentschieden von der SpVgg Greuther Fürth. Nachdem die Gäste die zwischenzeitliche 1:0-Führung durch Masaya Okugawa in ein 2:1 umwandeln konnten, sicherte DSC-Akteur Gonzalo Castro seiner Elf mit einem tollen Treffer kurz vor Schluss einen wichtigen Punkt.

Es roch nach Bratwurst, es lag ein dezenter Biergeruch in der Luft und auch das Flutlicht wurde für unser Bundesliga-Heimspiel angeschmissen. Es war eigentlich alles angerichtet für einen schönen Fußballabend in der SchücoArena – doch ein Blick auf die fast leeren Tribünen verriet schon im Vorfeld, dass das Wichtigste fehlte, nämlich ihr. Immerhin waren 750 Fans in ihrem schwarz-weiß-blauen Wohnzimmer und machten Lärm für deutlich mehr. Sie trugen mit ihrem unermüdlichen Einsatz dazu bei, dass unsere Jungs sich trotz mehrerer schwieriger Phasen im Spiel einen wichtigen Bundesliga-Punkt gegen sich nicht versteckende Fürther zu sichern. Doch der Reihe nach.

Acht Minuten waren gespielt, da hatten die Bielefelder Fans den ersten Grund zu Jubeln. Rechtsverteidiger Cedric Brunner spielte in der Fürther Hälfte einen halbhohen Ball auf Florian Krüger, der die Kugel vor dem Strafraum sehenswert direkt auf Masaya Okugwa klatschen ließ. Der Japaner nahm den Ball mit einem tollen ersten Kontakt in den Strafraum, ließ sich von seinem Gegenspieler nicht aufhalten und zog von rechts mit links ab: "Als ich nach Außen in den Strafraum gelaufen bin, habe ich gesehen, dass der Torwart die kurze Ecke gut zumacht und ich den schweren Ball auf die lange Ecke versuchen muss. Und ich bin natürlich glücklich, dass es geklappt hat!", beschrieb Masaya seine Willensleistung nach dem Spiel, die so ganz nebenbei dafür sorgte, dass er bereits im vierten Bundesligaspiel in Folge (!) ein Tor erzielte.

Mit dem 1:0 im Rücken spielten die Arminen weiter munter nach vorne und störten die Fürther früh in deren Hälfte. Schön war die zwölfte Minute, als die Arminis einen Wechselgesang anstimmten, der wenig später aus allen verfügbaren Kehlen in der SchücoArena mitgesungen wurde. Die gute Stimmung wurde auch von den Spielern wahrgenommen, wie Janni Serra nach Abpfiff verriet: "Man hat die Fans da draußen sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit sehr deutlich gehört. Für 750 Leute war das sehr laut. Das ist schön und gibt natürlich immer noch einmal einen extra Push."

Die gute Stimmung übertrug sich auf den Rasen, wo der DSC in den ersten 30 Minuten alles unter Kontrolle hatte, es allerdings verpasste, nachzulegen. Patrick Wimmer setzte einen Kopfball knapp neben das Tor (23.), Florian Krüger zog aus halblinker Position ein kleines Stück zu hoch ab (33.) und Alessandro Schöpf fand mit seinem Schuss aus 20 Metern in SGF-Keeper Sascha Burchert seinen Meister.

Die Fürther hingegen kamen mit ihrer ersten richtigen Torchance dann leider direkt zum Ausgleich. Das schnelle Fürther Eigengewächs Jamie Leweling tauchte nach einem blitzsauberen Konter aus halblinkem Winkel frei vor Ortega Moreno auf und ließ unserem Schlussmann mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit, 1:1. Dass nur wenige Augenblicke nach dem Gegentreffer die SchücoArena aufstand („Steht auf, wenn ihr Arminen seid), unterstrich die Empathie der anwesenden Fans. Da ein artistischer Flugkopfball von Joakim Nilsson nach Wimmer-Freistoß knapp das Tor verfehlte (42.), ging es mit einem 1:1 in die Halbzeitpause.

Beide Trainer verzichteten in der Halbzeit auf Wechsel, doch das Spielgeschehen auf dem Rasen änderte sich – Fürth gewann mehr und mehr zweite Bälle, attackierte unsere Jungs früher und gewann zusehends Oberwasser. In der 52. Minute konnte "Tego" einen starken Freistoß von Tillman abwehren, doch eine Viertelstunde später – der DSC konnte sich in dieser Phase keine großen Offensivchancen erspielen – war unsere Nummer eins machtlos. Der nicht einmal 30 Sekunden zuvor eingewechselte Havard Nielsen verwertete eine Hereingabe Paul Seguins wenige Meter vor dem Kasten und köpfte zur zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 2:1-Führung ein.

Frank Kramer und das Trainerteam reagierten und brachten für die intensive Schlussphase neue Kräfte. Unter anderem auch Gonzalo Castro in der 75. Minute, der wenig später direkt in Erscheinung treten sollte. Und wie! Nach einem zu kurz abgewehrten Ball der Fürther Abwehr kam der 34-jährige Routinier am Sechzehner zum Abschluss und fackelte das Leder mit links in den Giebel, Ausgleich, 2:2. Das vierte Spiel in Folge mit zwei DSC-Toren.

Beide Teams versuchten in den Schlussminuten, den goldenen Treffer zu markieren, doch es blieb beim leistungsgerechten 2:2. Auch wenn sich die Kramer-Elf im Vorfeld der Partie sicher mehr vorgenommen hatte, nämlich einen Heimsieg, überwog nach Schlusspfiff die Erleichterung und Freude, einmal mehr Moral gezeigt zu haben. Durch das 2:2 ist Arminia auch im vierten Bundesligaspiel in Folge ungeschlagen, holte acht Punkte aus den vergangenen vier Spielen und sprang erstmals seit langer Zeit wieder von einem direkten Abstiegsplatz. Schöne Statistiken an einem Tag, den wir gerne zusammen mit euch verbracht hätten.


DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner (83. Ramos), Pieper, Nilsson, Andrade – Schöpf (74. Castro), Vasiliadis (62. Prietl) – Wimmer (62. Hack), Krüger (74. Serra), Okugawa – Lasme.

SpVgg Greuther Fürth:
Burchert – Meyerhöfer, Griesbeck, Viergever, Itter (66. Willems) – Christiansen, Seguin, Tillman, Dudziak (66. Nielsen) – Leweling (80. Bauer), Hrgota (80. Pululu).

Tore:
1:0 (8.) Okugawa, 1:1 (35.) Leweling, 1:2 (67. Nielsen), 2:2 (83.) Castro,

Gelbe Karte:
Vasiliadis, Andrade, Nilsson, Ramos/Itter.

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