Keine Punkte beim KSC
Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage gibt es in Karlsruhe erstmals wieder keine Punkte. In einem Spiel, das vor allem durch Aluminium-Treffer gepräft war, reichen die Tore von Robin Hack (9.) und Bryan Lasme (80.) am Ende nicht. Wir haben den Spielbericht.
Nach den zuletzt überzeugenden Leistungen und guten Ergebnissen, galt es für die Mannschaft von Uwe Koschinat ihre Erfolgsserie von fünf ungeschlagen Spielen auch auswärts in Karlsruhe fortzusetzen. Neben Masaya Okugawa rückten Oliver Hüsing und Marc Rzatkowski in die Startelf. Der gesperrte Guilherme Ramos blieb ebenso in Bielefeld, wie Andrés Andrade, der kurzfristig verletzt pausieren musste.
Die Zuschauer im BBBank Wildpark werden Zeuge einer aktiven Anfangsphase beider Mannschaften. Die erste Doppelchance der Partie gehört den Gastgebern: In der 4. Minute fasst sich Mikkel Kaufmann ein Herz und schießt aus der Distanz auf das Gehäuse von Martin Fraisl, der den Ball im Sprung jedoch noch abwehren kann. Nur einige Sekunden später zeichnet sich Bielefelds Schlussmann ein zweites Mal aus: Christoph Kobalds platzierten Kopfball kann Fraisl mit der linken Hand vorm Einschlagen durch eine Glanztat vor dem Einschlagen ins Tor retten. Auf der anderen Seite verpasste Jomaine Consbruch den Führungstreffer nur knapp, sein Schuss aus der Distanz ging Zentimeter am linken Pfosten vorbei (6.) – erste Riesenchance für unsere Farben. Nur zwei Minuten später hat die Mannschaft von Cheftrainer Uwe Koschinat schließlich Grund zum Jubeln: Ein klares Handspiel von Kobald im Sechzehner hat einen kleinen Elfmeter zur Folge – Hack verwandelt sicher ins rechte Eck und bringt die Arminia mit 1:0 in Führung.
Nach den wilden ersten Minuten beruhigte sich das Spiel ein wenig. Während Fabien Klos einen Kopfball über das Tor setzte (22.), scheiterten auf der anderen Seite Philip Heise (26.) sowie Leon Jensen (29.) mit ihren Abschlüssen ebenfalls deutlich. Kurz vor der Halbzeit sind es die Schwarz-Weiß-Blauen, die gleich zweimal gefährlich vors gegnerische Tor kommen. In der 44. Spielminute startet Masaya Okugawa einen Konter über die rechte Seite und flankt in den Strafraum. Marius Gersbeck kann die Hereingabe nicht festhalten, sodass er Hack vor die Füße fällt, der das Spielgerät jedoch nicht kontrollieren und aufs Tor bringen kann. Nur eine Minute später die nächste Riesenchance für unsere Arminia: Okugawa verlängert einen hohen Ball im Strafraum auf Consbruch, der freistehend Gersbeck überwindet. Nur der Pfosten verhindert die 2:0-Führung. Somit geht's mit dem 1:0 in die Kabine.
Die zweite Hälfte geht aktiv los, Kapitän Klos legt die Kugel auf den im Rückraum wartenden Lukas Klünter ab, dessen Weitschuss jedoch von KSC-Schlussmann Gersbeck über das Tor gelenkt wird (47.). In der 57. Spielminute schließlich ein Lebenszeichen der Gastgeber: Jensens Flanke erreicht Budu Zivzivadze, dessen Kopfball geht jedoch am Tor vorbei. Eine Minute später kommt Consbruch zu seiner dritten Großchance in diesem Spiel, sein strammer Distanzschuss trifft aber nur die Latte (58.). Nur Sekunden später ist es wieder der Querbalken, der uns vom Torerfolg trennt: Nach einer Ecke fällt Klos der Ball vor die Füße, sein Abschluss landet aber erneut nicht im Kasten.
In der 63. wird es ganz bitter für die Arminia: Nach einer Ecke trifft der gerade eingewechselte Simone Rapp per Kopfball. Zwei Minuten trifft die Arminia das vierte Mal in dieser Partie das Aluminium, Okugawa schießt aus der Drehung an den Pfosten. Auf der anderen Seite trifft Maunel Prietl Rapp am Fuß - Elfmeter. Wanitzek verwandelt sicher und baut die Führung aus (2:1, 70.). Fünf Minuten später kommt es ganz dick für unsere Farben, Kaufmann trifft aus spitzem Winkel durch Fraisls Beine hindurch zum 3:1 (75.). Und wieder fünf Minuten später bringt Bryan Lasme wieder Spannung ins Spiel: Wie in der vergangenen Woche legt er sich den Ball zurecht und schließt überlegt ins linke Eck an (3:1, 80.). Der Anschlusstreffer sorgt jedoch lange für Hoffnung bei unserer Arminia: Wanitzek versenkt seinen strammen Distanzschuss im linken oberen Eck des Bielefelder Tors (4:2, 83.). Kurz vor Schluss rettet Fraisl durch eine Glanztat einen höheren Rückstand (88.).
Nach einem intensiven Spiel muss die Arminia die erste Niederlage unter Uwe Koschinat hinnehmen. Nach der frühen Führung durch Hack, konnten die Karlsruher das Spiel durch Tore von Rapp, Wanitzek und Kaufmann drehen. Auf Lasmes Anschlusstreffer zum 3:2 folgte Wanitzeks zweites Tor zum 4:2-Endstand. Am kommenden Samstag (22. April, 13 Uhr) geht es für die Arminia zuhause um drei wichtige Punkte gegen Hannover 96.
Karlsruher SC: Gersbeck – Heise, Ambrosius, Kobald, Jung – Gondorf – Wanitzek, Jensen (Cueto 62.) – Nebel (Rossmann 85.) – Zivzivade (Rapp 62.), Kaufmann (Gordon 85.)
Arminia Bielefeld: Fraisl – Oczipka (Bello 85.), Jäkel, Hüsing, Klünter – Prietl, Consbruch (Vasiliadis 72.), Rzatkowski (Lasme 77.) – Hack (Corbeanu 72.), Okugawa – Klos (Serra 85.)
Tore: 0:1 Hack (9.), 1:1 Rapp (63.), 2:1 Wanitzek (70.), 3:1 Kaufmann (75.), 3:2 Lasme (80.), 4:2 Wanitzek (83.)
Gelbe Karten: Jensen (53.), Kaufmann (60.), Koschinat (72.) / Rzatkowski (55.), Koschinat (72.), Klos (76.)
"Wir waren zu doof!"
Bei der 4:2-Niederlage verhindert vor allem das Aluminium ein besseres Ergebnis. Nach dem Spiel äußern sich Cheftrainer Uwe Koschinat, Kapitän Fabian Klos, Manuel Prietl und KSC-Trainer Christian Eichner. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.
Fabian Klos:
"Wir waren doof heute. Wir waren einfach zu doof heute. Wir können das Spiel bis zur Halbzeit durchbaben, haben Chancen zum 2:0 oder 3:0. Da machen wir den Sack einfach nicht zu. In den vergangenen Wochen performen wir offensiv sehr gut, verteidigen unser Tor aber eben nicht gut genug. Bei den Aluminiumtreffern haben wir einfach Pech. Wir haben zwar viele Torchancen, aber müssen deutlich besser verteidigen, wenn wir die Klasse halten wollen! Wir haben die Qualität, um in der Liga zu bleiben, haben aber heute auch eine Riesenchance liegen gelassen."
Manuel Prietl:
"Das ist sehr bitter heute. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir können nicht alles schlecht reden, weil wir auch viele Dinge gut gemacht haben. Am Ende haben wir keine Tore gemacht und fangen uns bittere Gegentore. Uns fehlt in letzter Konsequenz, dass wir das dritte Tor nicht machen. Wir müssen uns jetzt voll auf das Spiel in der kommenden Woche gegen Hannover 96 konzentrieren."
Cheftrainer Uwe Koschinat:
"Es war ein Kampf auf allerhöchstem Niveau, mit ganz unterschiedlichen Phasen. Die erste Druckphase haben wir sehr gut überstanden und sind dann selbst gut ins Spiel gekommen. Danach hätten wir eigentlich höher führen müssen. Auch in den zweiten Durchgang starten wir stark, verlieren dann aber den Faden und die Kontrolle über das Spiel. Wir müssen uns dann schon einmal hinterfragen, wie wir im Kampf um den Klassenerhalt immer vier oder fünf Tore schießen wollen. Das kann auf Dauer nicht gutgehen. Es waren keine klassischen Abwehrfehler, sondern Situationen nach Standards. Wir müssen unsere Chancen am Ende einfach besser nutzen und jetzt den Sieg des KSC eingestehen."
KSC-Trainer Christian Eichner
"Du musst in solchen Spielen auch einfach die erste Chance nutzen. Das hätten wir machen müssen. Stattdessen liegen wir 0:1 zurück. Neben der Gier der Bielefelder haben wir auch fehlerhaft agiert. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir bis zu den Einwechslungen eigentlich 1:4 zurückliegen müssen. Heute hat aber die Bank das Spiel gedreht. Am Ende sind es Kleinigkeiten, die so ein Zweitligaspiel in eine völlig andere Richtung leiten können. Es war eine wilde Achterbahnfahrt, eine großartige Kulisse. Es lohnt sich immer, ein Spiel des KSC zu gucken!"
Die Fotos zum Spiel
Unsere Blauen verlieren mit 2:4 beim Karlsruher SC. Hier haben wir euch die Bilder zum Spiel zusammengestellt (Bildquelle: Thomas F. Starke).
"Ein Highlight in der Historie des Clubs"
Der 28. Spieltach steht vor der Tür, die Arminia aus Bielefeld ist zu Gast beim Karlsruher SC. Am Sonntag (14. April, 13:30 Uhr) gastieren die Ostwestfalen in der 2. Bundesliga im BBBank Wildpark. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel stellte sich Cheftrainer Uwe Koschinat den Fragen der anwesenden Medienvertreter. Wir haben den PK-Bericht.
Uwe Koschinat über...
...Masaya Okugawa:
"Er ist hundertprozentig einsatzfähig. Wir konnten die Intensitäten gut steigern in dieser Woche. Unser Vorteil war es, dass wir die Umfänge nicht einschneiden mussten, es ging lediglich um die Intensität. Er hat keinerlei Fitness verloren und war zuletzt sehr zweikampfaktiv. Aufgrund seiner sehr guten Verfassung und akribischen Arbeit ist er in der Startaufstellung gesetzt.“
...den Karlsruher SC:
„Ich sehe Parallelen in der Grundordnung, doch in der Ausführung des Spiels unterscheiden sie sich. Die Karlsruher haben in ihrer Raute eine unfassbare Sicherheit in ihrem Spiel. Nebel ist ein kreativer Spieler, interpretiert seine 10er-Position nicht so starr und bricht oftmals raus, zum Beispiel defensiver oder auf den Flügel. Ich kenne Christian Eichner sehr gut, deshalb weiß ich, dass sie Hoffmann aller Voraussicht mit einer Doppelspitze ersetzen. Zudem kann er sich immer wieder auf seine Stützen verlassen, die im Saisonverlauf auch in schwachen Phasen ihre Leistung bringen und so den KSC über die Saison tragen. Das zeichnet den Verein aus."
...das Finale der U17 um die Deutsche Meisterschaft:
„Es ist ein Highlight in der Historie des Clubs. Wir drücken natürlich die Daumen. Ich hoffe darauf, dass ich möglicherweise die erste halbe Stunde sehen kann, danach sind wir leider in den Vorbereitungen für unser Spiel in Karlsruhe. Im Nachgang werde ich das Spiel jedoch in voller Länge noch einmal ansehen."
Für das Spiel in Karlsruhe sind bereits 700 Karten für den Auswärtsblock verkauft, wir rechnen mit rund 1.000 Arminen vor Ort. An der Tageskasse wird es noch ausreichend Karten geben.
Die Pressekonferenz mit allen Aussagen von Uwe Koschinat ist ab sofort auf unserem ArminiaClubTV abrufbar.