Kanuric-Hammer führt zum Sieg
Der DSC Arminia gewinnt nach 0:1-Rückstand mit einer furiosen Aufholjagd gegen den Tabellenführer SV Darmstadt 98. Die Tore von Manuel Prietl, Benjamin Kanuric und Fabian Klos bringen die SchücoArena zum beben. Wir haben den Spielbericht.
In seinem ersten Spiel als Cheftrainer der Arminia setzt Uwe Koschinat auf neue Impulse – im Vergleich zum vergangenen Pflichtspiel des DSC gegen Eintracht Braunschweig baut Koschinat seine Startelf auf fünf Positionen um. Aufgrund von Krankheiten beziehungsweise Verletzungen fehlen George Bello und Lukas Klünter im Kader. Bryan Lasme, Ivan Lepinjica sowie Oliver Hüsing nehmen zunächst auf der Bank platz. Während der zuletzt fehlende Frederik Jäkel wieder im Kader steht, rückt Andrés Andrade wieder von Beginn an auf dem Platz. In der Startelf spielen zudem Manuel Prietl, Christian Gebauer, Sebastian Vasiliadis und Masaya Okugawa.
Der SV Darmstadt 98 kommt gut ins Spiel und startet bereits in den ersten Minuten Angriffe auf das Tor von Martin Fraisl, die jedoch frühzeitig geklärt werden. In der fünften Spielminute wird es zum ersten Mal gefährlich für unsere Arminen: Nach einer verlängerten Ecke von Thomas Isherwood, klärt Christian Gebauer kurz vor der Linie und vor dem einschussbereiten Emir Karic. Nur eine Minute später läuft Filip Stojilkovic frei aufs Bielefelder Tor zu, Andrés Andrade kann ihn jedoch mit einer erfolgreichen Grätsche stoppen.
In den Anfangsminuten agiert unser DSC abwartend, die Darmstädter haben viel Ballbesitz und setzten immer wieder Akzente in Richtung des gegnerischen Strafraums. Zum ersten Mal kommen wir in der 10. Minute das erste Mal zum Abschluss: Nachdem ein Schuss von Jomaine Consbruch geblockt wurde, kann Robin Hack den Ball behaupten und Gebauer abschließen – drüber. Kurz darauf verhindert eine Grätsche von Sebastian Vasiliadis einen erfolgreichen Konter von Stojilkovic. Auf der anderen Seite ereignet sich unsere erste große Chance der Partie: Robin Hack behauptet den Ball stark an der Eckfahne und setzt Vasiliadis in Szene, der den Ball jedoch knapp am rechten Pfosten vorbeilegt. Auch Fabian Klos verpasst den Ball hauchdünn. Die 18.123 Fans in der SchücoArena honorieren die Aktion und feuern ihre Mannschaft lautstark an, mussten aber in der 23. Minute kurz innehalten: Mathias Honsak kommt aus spitzem Winkel zum Abschluss, der rechte Pfosten rettet die Schwarz-Weiß-Blauen und Martin Fraisl, der den Einschlag nicht mehr hätte verhindern können!
Nachdem Okugawas Abschluss (40.) in den Händen von Darmstadts Schlussmann Marcel Schuhen gelandet ist, verpasst kurz vor der Halbzeit ein zuvor stark von Andrade behaupteter Ball Fabian Klos nur knapp. Der DSC hat die starke Anfangsphase des Tabellenführers gut überstanden und sich im Verlauf aktiver präsentiert - Halbzeit.
Beide Mannschaften kommen motiviert aus der Kabine, den ersten Angriff startet aber die Koschinat-Elf. Die daraus folgenden zwei Ecken bleiben ungefährlich. In der 54. Spielminute dann der Schock: Ein langer Schuhen-Abschlag in die Spitze fällt Darmstadts Honsak direkt vor die Füße - der Stürmer behält einen kühlen Kopf und legt den Ball an Fraisl vorbei ins Tor (0:1). Kurz darauf die nächste Großchance: Nach einem Einwurf landet das Spielgerät bei Stojilkovic, der alleine über das halbe Spielfeld auf unser Tor zuläuft, dann aber vom stark reagierenden Fraisl gehindert wird sauber abzuschließen. Der herangeeilte Prietl verhindert kurz vor der Linie den erneuten Torerfolg der Lilien.
In der 61. Spielminute können die lautstarken Arminen auf der Tribüne wieder eine Großchance ihrer Mannschaft bestaunen: Guilherme Ramos bringt den Ball in den Strafraum, Clemens Riedels Kopfballabwehr landet im Rückraum bei Hack, dessen strammer Schuss stark von Schuhen pariert wird. Abschlüsse von Gebauer (63.), Consbruch (64.) und Klos (66.) gehen über das Tor. Nach überstandener Schockphase erholen sich unsere Farben schnell, sind spielbestimmend und belohnen sich für den Aufwand in der 72. Spielminute mit dem vielumjubelten Ausgleichstreffer. Hacks Eckball wird von Klos am zweiten Pfosten per Kopf in den Fünfmeterraum weitergeleitet. Prietl steht richtig und nickt den Ball ins Tor - 1:1.
Das Momentum bleibt danach klar bei unserer Arminia. Zunächst geht Hacks Versuch aus der Distanz über das Tor (75.), weitere Pässe in den Strafraum der Darmstädter finden nur knapp keinen Abnehmer (78.+79.). Sowohl die Mannschaft als auch die Fans glauben weiterhin an einen möglichen Sieg, den Klos in der 83. eintüten kann: Ein weiter Einwurf von Ramos findet den eingewechselten Lasme, der an der Seite durchstartet und den Ball scharf vors Tor bringt – unsere Nummer 9 in der Mitte verpasst um Haaresbreite. Wenig später landet Hacks Hereingabe bei dem ebenfalls eingewechselten Theo Corbeanu, dessen scharfer Pass in den Fünfmeterraum findet jedoch keinen Abnehmer. Dann ging das perfekt geschriebene Drehbuch in die Endphase: In der ersten Minute der Nachspielzeit nahm sich der zuvor eingewechselte Benjamin Kanuric ein Herz und schloss per Direktabnahme eine Lasme-Ablage aus 18 Metern ab – Traumtor! Der Ball schlägt für Schuhen unhaltbar im Winkel ein (2:1; 90.+1). Ein Gänsehautmoment, der die SchücoArena zum beben bringt. Nur drei Minuten später macht der frischgebackene Rekordspieler (408 Pflichtspiele) den Deckel drauf und krönt seine Leistung durch das 3:1. Die Kopfballabwehr von Schlussmann Schuhen fällt unserem Kapitän direkt vor die Füße. Abgeklärt schießt er aus 30 Metern mit seinem linken Fuß ins leere Tor und besiegelt den verdienten Heimsieg seiner Mannschaft.
Unsere Schwarz-Weiß-Blauen drehen das Spiel gegen den Tabellenführer und belohnen ihre kämpferische Leistung mit einem 3:1-Heimsieg. Damit sammeln sie wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Eine erneute Chance dreifach zu punkten hat die Arminia bereits am kommenden Freitag (17. März, 18:30 Uhr), ebenfalls zuhause in der SchücoArena. Dann heißt es: DSC Arminia Bielefeld - 1. FC Nürnberg.
Arminia Bielefeld:
Fraisl – Oczipka, Andrade, Ramos, Gebauer (Corbeanu 86.) - Hack, Prietl, Vasiliadis (Kanuric 72.), Consbruch (Lepinjica 86.), Okugawa (Lasme 65.) – Klos
SV Darmstadt 98:
Schuhen – Isherwood, Zimmermann, Riedel – Holland, Mehlem (Seydel 86.), Schnellhardt, Karic – Stojilkovic (Müller 76.), Honsak (Manu 58.) - Tietz (Warming 76.)
Tore:
0:1 Honsak (54.), 1:1 Prietl (72.), 1:2 Kanuric (90.+1), 1:3 Klos (90+4)
Zuschauer:
18.123
"Mir fehlen die Worte"
Nach dem viel umjubelten 3:1-Heimsieg gegen SV Darmstadt 98 äußern sich Cheftrainer Uwe Koschinat, Fabian Klos, Robin Hack und Gästetrainer Torsten Lieberknecht. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.
Cheftrainer Uwe Koschinat:
"Ich bin sehr erleichtert und froh, es geht hier ja nicht um mich, sondern um einen großen traditionsreichen Club. Die erste Halbzeit war sehr taktisch geprägt, in der zweiten Halbzeit haben es dann deutlich mannorientierter gespielt. Als sich der Sieg des Favoriten anbahnte, hat die Mannschaft große Moral bewiesen. Ich hatte die Überlegung, Fabian Klos zur 80. Minute rauszunehmen, aber als gegnerischer Trainer hatte ich in solchen Spielsituationen immer großen Respekt vor Fabi, also habe ich ihn draufgelassen. Die Mannschaft hat einen riesen Fight abgeliefert und mit Gier den Sieg auf ihre Seite gezogen. Das war ein erster Schritt, wir müssen noch eine Menge Vollgas geben! Wir haben gesehen, was hier möglich ist in der SchücoArena, die kann eine richtige Wucht entwickeln."
Fabian Klos:
"Ich war es der Mannschaft nach meiner Leistung einfach schuldig einen aufzulegen, sonst hätte ich heute nicht gut schlafen können. Wir haben heute bis zum Ende gegen den Tabellenführer an uns geglaubt. Das war eine wilde Woche und eine schwierige Situation für alle von uns. Uwe hat eine ganz eigene Art und in dieser Woche definitiv die richtigen Worte gefunden. Er liefert klare Ansagen und vielleicht ist es genau das, was wir gerade als Mannschaft brauchen.
Benjamin Kanuric:
"Klar freue ich mich über mein Tor, aber heute war der Sieg einfach so wichtig, darüber freue ich mich viel mehr. Das war heute aber nur ein wichtiger erster Schritt, wir müssen da jetzt weitermachen. Freitag müssen wir wieder beweisen, was wir können. Die positive Energie von heute müsen wir jetzt mit in die Woche nehmen."
Robin Hack:
"Mir fehlen ein bisschen die Worte. Gegen den Tabellenführer hier zuhause einen Dreier zu holen ist wahnsinn. Man hat es auch bei jedem im Gesicht gesehen, das war schon hochemotional. In der vergangenen Woche ist viel passiert, das war natürlich schon sehr ereignisreich. Aber die Mannschaft ist fokussiert geblieben. Wir haben eine sehr reife Leistung gezeigt und umgesetzt, was der Trainer von uns verlangt hat. Auch durch den Gegentreffer haben wir uns nicht verunsichern lassen, sind sehr gut zurückgekommen und haben das Spiel gedreht. Wir nehmen diesen Aufschwung und das Selbstbewusstsein mit."
Torsten Lieberknecht:
"Glückwunsch an die Arminia und an Uwe. Wir haben heute tatkräftig dazu beigetragen, dass er ein erfolgreiches Debut hingelegt hat. Wir hatten heute keine Klarheit drin und trotzdem in der ersten Halbzeit gute Momente, in denen wir die Passwege gefunden haben und ordentliche Situationen herstellen. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass wir noch mehr investieren müssen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Wir gehen dann 1:0 in Führung und die Arminia war geschockt. Machen das 2:0 nicht und dann ist Arminia immer besser ins Spiel gekommen und hat die Zweikämpfe für sich entschieden. Nach dem Ausgleich folgte ein Sensationstor und dann haben sie das Spiel gedreht. Glückwunsch an die Arminia."
Die Fotos zum Spiel
Wir haben die Fotos zum 3:1-Heimsieg gegen SV Darmstadt 98 (Bildquelle: Thomas F. Starke).
"Er hat das Vollgasgeber-Gen"
Cheftrainer Uwe Koschinat stellt sich nach seiner Verpflichtung und vor dem Heimspiel gegen SV Darmstadt 98 den Medien vor. Auf der Pressekonferenz wird er begleitet von DSC-Geschäftsführer Christopf Wortmann, der einen Einblick in die vergangenen Tage gibt. Wir haben die Stimmen der beiden Akteure zusammengefasst.
Christoph Wortmann über…
…die vergangenen Tage und die Entscheidungsfindung
„Wir haben sehr ereignisreiche Tage hinter uns. An dieser Stelle gilt es zuallererst einmal Danke zu sagen. Danke an Samir Arabi für zwölf Jahre Arminia Bielefeld, Engagement und für alles das, was er für den Verein getan hat. Er hat den DSC von der dritten Liga in die Bundesliga geführt und mitgeholfen, die Insolvenz abzuwehren. Da ist eine Ära zu Ende gegangen. Genauso möchte ich Daniel Scherning für seine Arbeit und für sein Engagement in den vergangenen Monaten für unseren Verein danken. Er ist Armine und war nicht nur ein paar Monate Cheftrainer, sondern auch Jahre zuvor leidenschaftlich dabei!
Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt und wir freuen uns sehr, dass Uwe Koschinat jetzt da ist. Die vergangenen Tage waren sehr intensiv. Wir hatten ein klares Anforderungsprofil erstellt und gemeinsam mit dem Aufsichtsrat, dem Präsidium und der sportlichen Fachabteilung einen strukturierten Prozess aufgestellt. Wir haben viele Gespräche und Telefonate geführt und mit möglichen Kandidaten persönlich gesprochen und Referenzen eingeholt. Letztendlich haben wir uns für den besten Kandidaten entschieden, und das ist Uwe Koschinat. Er bringt all das mit, was wir jetzt brauchen, er hat das Vollgasgeber-Gen, er ist begeisterungsfähig, stark an der Linie und leidenschaftlich. Wir werden ihn mit allem uns möglichen unterstützen, damit Arminia Bielefeld auch im kommenden Jahr in der 2. Bundesliga spielt.“
Uwe Koschinat über…
… die ersten Eindrücke vom Trainingsgelände an der Friedrich-Hagemann-Straße
„Ich wollte möglichst schnell Kontakt zur Mannschaft haben, um sie in der Kürze der Zeit auf das Darmstadt-Spiel vorzubereiten. Der Tag bestand daraus, viele Gespräche zu führen und vor allem darin, das Trainerteam kennenzulernen. Das Kennenlernen ist ein ganz elementarer Baustein, für eine perfekte Vorbereitung auf das anstehende Spiel. Natürlich habe ich auch meine eigenen Ideen, aber es ist doch völlig klar, dass wir jetzt alle Entscheidungen in Harmonie bringen und als Team treffen. Deswegen war für mich auch klar, dass das Trainerteam auch so zusammenbleibt.“
… Arminia Bielefeld
„Jeder, der meine Lebensgeschichte kennt und weiß, wo ich herkomme, der kann sich vorstellen, dass es immer ein sehnlicher Wunsch war bei so einem großen Verein, mit dieser Strahlkraft für die Stadt und die Region, zu arbeiten. Das macht mich auf der einen Seite sehr stolz. Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, dass für diese Gefühle keine Zeit ist. Jetzt geht es darum, das Spiel gegen Darmstadt vorzubereiten und die kommende Trainingswoche zu nutzen, um einen Schritt weiterzukommen. Dann haben wir die Länderspielpause, in der ich dann mehr Zeit habe, inhaltlicher zu arbeiten.“
… über seine Vorstellung von Fußball
„Meine Mannschaften spielen sehr nach vorne gerichtet. Wir strukturieren sie normalerweise so, dass sie grundsätzlich kurze Wege zum Tor haben, dass sie viele Torabschlüsse haben und dass wir den Gegner möglichst viel stressen. Und trotzdem möchten wir eine perfekte Organisation auf dem Platz haben. Alle meine Mannschaften stehen für eine hohe Aktivität, gepaart mit vielen Aktionen in und um den gegnerischen Strafraum. Das ist aber nie zu Lasten der defensiven Stabilität gegangen. Im Grunde bevorzuge ich das körperliche Spiel und das ist es, was ich in diese Mannschaft transportieren möchte. Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Es geht eher darum, das umzusetzen, was mit dem vorhandenen Personal möglich und notwendig ist.“
… über den kommenden Gegner SV Darmstadt 98
„Vor der Saison hätte wohl niemand gesagt, dass Arminia gegen Darmstadt ein Duell mit den jetzigen Voraussetzungen wäre und wir als leichter Außenseiter ins Spiel gehen. Wir treffen auf ein Team, das seit zwei Jahren die stabilste Mannschaft der 2. Bundesliga stellt. Ein Team, das sich durch ganz viele wiederholte Vorgänge eine enorme Sicherheit geholt hat und es schafft, jedes Wochenende in allen Teilbereichen an der Grenze zu arbeiten. Wir brauchen nicht darauf hoffen, dass sie nach der Niederlage gegen Heidenheim ein paar Prozente liegen lassen. Es wird darauf ankommen, dass sich die Mannschaften alles abverlangen werden. Es wird ein Abnutzungskampf, das ist die Realität in dieser Liga. Das erfordert eine detailliert gute Vorbereitung. Darauf müssen wir uns einstellen. In dieser Situation besteht aber auch eine Chance, denn selten spielt man in der SchücoArena als Außenseiter auf.“
Das Duell der Dauerbrenner
Am 24. Spieltach empfängt unsere Arminia die Lilien aus Darmstadt in der SchücoArena. Die Partie gegen den aktuellen Tabellenführer der 2. Bundesliga ist nicht nur im Kampf um den Klassenerhalt von großer Bedeutung. Es ist auch ein Duell zwischen zwei Spielern, die für Konstanz in ihren Vereinen stehen.
Am 24. Spieltach kommt es zum Aufeinandertreffen zweier Spieler, die für Verbundenheit und Vereinstreue für ihre jeweiligen Farben stehen. Seit seinem Wechsel zum DSC im Sommer 2011 hat unser Kapitän Fabian Klos bisher 407 Pflichtspiele für unsere Farben absolviert – aktuell liegt nur Arminia-Legende Wolfgang Kneib knapp vor ihm. Aber auch auf Seiten der Darmstädter steht insbesondere ein Spieler auf dem Platz, der den Lilien schon lange die Treue hält. Dabei handelt es sich ebenfalls um den Kapitän der Mannschaft - und auch er trägt den Vornamen Fabian. Darmstadts Fabian Holland führt die Liste der noch aktiven Spieler mit den meisten absolvierten Partien für die Südhessen an: Der 32-jährige etatmäßige Linksverteidiger, der mittlerweile auch als Mittelfendspieler eingesetzt wird, lief bereits 266-mal für die Lilien auf. Damit belegt er insgesamt Platz fünf der Rekordspieler von Darmstadt 98. Edwin Westenberger führt die Liste der Lilien mit 363 Einsätzen an. Damit hat er bis zu seinem Karriereende 44 Spiele weniger für seinen Verein absolviert als unser Kapitän für die Arminia bisher.
Am 11. Juli 1990 in Berlin geboren, begann Holland seine fußballerische Laufbahn beim FSV Forst Borgsdorf, einem kleinen Stadtteil-Verein im Landkreis Oberhavel, bevor er im Jahr 2003 in die Jugendabteilung von Hertha BSC wechselte. Nachdem Holland alle Jugendmannschaften des Vereins durchlaufen hat, kam er 2008 in die zweite Mannschaft der Hertha, in der er nur eine Saison später zum Stammspieler wurde. Nach einer Herz-Operation 2010 kämpfte sich der damals 20-jährige schnell wieder zurück und durfte im Februar 2011 sein erstes Training mit den Profis absolvieren. Am 21. April 2012 gab Holland schließlich sein Debut für die Profimannschaft von Hertha BSC und stand gegen den 1. FC Kaiserlautern direkt in der Startaufstellung. Sein Profivertrag wurde kurz darauf bis Ende 2016 verlängert.
Die Saison 2014/2015 stellt den Beginn von Hollands Geschichte bei den Lilien dar. Als Leihspieler der Hertha betritt er im Oktober 2014, im DFB-Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg, das erste Mal für die 98er den Rasen. Mit seiner Leistung in 26 Zweitligaspielen für den Verein, in denen er einmal selbst ein Tor erzielen konnte, trug er 2015 zum Aufstieg des Traditionsvereins in die Bundesliga bei. Nach gezogener Kaufoption unterschrieb Holland im selben Jahr einen Zweijahresvertrag in Darmstadt. In den folgenden zwei Jahren absolvierte der Blondschopf 44 Spiele in der höchsten deutschen Liga, bevor er 2017 mit den Südhessen wieder in die zweite Liga abstieg.
Die große Bedeutung von Fabian Holland für die Blau-Weißen wurde 2018 unterstrichen, als dieser das Amt des Kapitäns der Mannschaft übernahm. In der Spielzeit 2021/22 stand Holland nur eine Minute der 34 Saisonspiele nicht als Kapitän auf dem Platz, in der aktuellen Saison bestritt er 22 von möglichen 23 Spielen und 92 Prozent der möglichen Spielminuten. Ende 2022 verlängerte Holland seinen Vertrag und bleibt den Lilien damit bis Ende 2025 treu.
Aktuell kämpft Fabian Holland gemeinsam mit seiner Mannschaft um wichtige Punkte um den erneuten Aufstieg in die Bundesliga. Um diese geht es am kommenden Samstag, 11. März. Dann heißt es um 13 Uhr in der SchücoArena: DSC Arminia Bielefeld – Darmstadt 98.