Schimmer entscheidet das Spiel
Nach einem engagierten und über viele Strecken überlegenden Auftritt verliert Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Heidenheim zuhause in der SchücoArena. Das einzige Tor der Partie erzielte Heidenheims Stefan Schimmer zum 0:1 Endstand (70.). Wir haben den Spielbericht.
Beide Mannschaften starten sehr aktiv in die Partie. Innerhalb der ersten Spielminute kommen die Heidenheimer bereits zweimal in den Bielefelder Strafraum, gefährlich wird es jedoch nicht. Aber auch unsere Blauen machen direkt Druck. In der vierten Minute kommt es zum ersten gefährlicheren Angriff: Robin Hack steckt den Ball durch auf Fabian Klos, dessen Abschluss geklärt wird. Nach einer DSC-Ecke kommt Guilherme Ramos zum Kopfball, doch er verfehlt das Tor knapp (8.).
Die Scherning-Elf ist in den ersten 15 Minuten spielbestimmend, aufmerksam und erhält durch geschicktes Verschieben viele Balleroberungen. Zwingende Chancen gab es in der SchücoArena jedoch noch nicht zu bestaunen. In der 26. Minute prüfte Heidenheims Jan Schöppner das erste Mal Martin Fraisl. Sein Abschluss stellte für unseren Schlussmann aber keine Gefahr dar. Kurz darauf holte sich Ivan Lepinjica die gelbe Karte ab, nachdem er Denis Thomalla unglücklich trifft.
Die erste halbe Stunde ist die Arminia die gefährlichere Mannschaft. Klare Torchancen bleiben bis hier hin aber aus. Diese folgten dann im Minutentakt: Erst setzt Bryan Lasme in der 33. Minute eine Hack-Flanke per Kopf am Tor vorbei, dann scheitert der stark aufspielende Jomaine Consbruch, nachdem er sich durch die gesamte Gästehälfte dribbelt und hauchdünn am Tor vorbeizieht – die beste Chance des Spiels. Kurz vor der Pause verpassen Klos und Ramos Hacks Flanke nach einer Ecke um Zentimeter. Die erste Hälfte gehört klar unsere Arminia, die den aktiveren und aufmerksameren Eindruck macht und wenige gegnerische Chancen zulässt.
Nur wenige Sekunden nach Anpfiff der zweiten Halbzeit machen die Schwarz-Weiß-Blauen da weiter, wo sie am Ende der ersten Halbzeit aufgehört haben: Einzig die Flanken über die Außen von Lasme und Lukas Klünter erreichen die Mitspieler nicht. Und auch Lasme bleibt vorerst glücklos als er haarscharf links am Tor vorbei köpft.
In der 59. Minute werden die 17.251 Zuschauer Zeuge der bisher besten Chance des Spiels: Hack spielt einen lange Pass in die Spitze, der genau bei Lasme ankommt. Dieser kann sich im Eins-gegen-Eins durchsetzen und steckt den Ball schließlich auf Consbruch in den Rückraum. Dessen Abschluss wird jedoch von Norman Theuerkauf in letzter Sekunde geblockt.
Daraufhin nimmt die Partie an Aggressivität zu: Innerhalb von fünf Minuten werden die Bielefelder Consbruch (63.), Bastian Oczipka (65.) und Trainer Daniel Scherning (68.) sowie Heidenheims Tim Kleindienst (65.) mit der gelben Karte verwarnt. Aus dem Nichts dann der Schock für den DSC: In der 70. Spielminute wird zunächst Kevin Sessas Schuss von Ramos abgewehrt, bevor der Ball zu Stefan Schimmer kommt, der die Kugel schließlich zum 0:1 an Martin Fraisl vorbeischiebt. In der Folge fanden weder die Kopfballabschlüsse von Klos (73./89.) den Weg ins Tor, noch Hacks Hereingaben Abnehmer im Strafraum (81./90.+5).
Somit verliert die stark aufspielende und über weite Strecken des Spiels aktivere Scherning-Elf nach einer guten Leistung unglücklich mit 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim. Die Gäste nehmen mit wenig Aufwand, maximalen Ertrag mit aus der SchücoArena. Die nächste Möglichkeit, wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhat zu sammeln, haben die Blauen in einer Woche (Sonntag, 5. März, um 13:30 Uhr) auswärts bei Eintracht Braunschweig.
Arminia Bielefeld:
Fraisl – Andrade (Serra 83.), Ramos, Jäkel – Oczipka, Hack, Lepinjica (Vasiliadis 75.), Consbruch (Okugawa 75.), Klünter (Corbeanu 90.) – Klos, Lasme (Gebauer 90.)
1. FC Heidenheim:
Müller – Theuerkauf, Siersleben, Mainka, Busch – Maloney – Beste (Schimmer 66.), Schöppner (Burnic 90+2.), Thomalla (Keller 90.), Pick (Sessa 66.)- Kleindienst
Tore:
0:1 (Schimmer 70.)
Gelbe Karten:
Lepinjica (26.); Consbruch (63.); Oczipka (65.); Scherning (68.) / Kleindienst(65.), Schimmer (87.)
Zuschauer:
17.251
"Wir müssen als Verein zusammenstehen"
Nach der Heimspielniederlage gegen den 1. FC Heidenheim (0:1) äußern sich Cheftrainer Daniel Scherning, Kapitän Fabian Klos, Jomaine Consbruch und FCH-Coach Frank Schmidt. Wir haben die Stimmen nach dem Spiel für euch zusammengefasst.
Fabian Klos:
"Es wäre wichtig für's Gefühl gewesen heute etwas mitzunehmen und im Großen und Ganzen wäre es auch verdient gewesen. Natürlich machen wir nicht alles richtig und verteidigen beim Gegentor schlecht, aber wir waren heute nicht die schlechtere Mannschaft. Die Leistungen müssen jetzt aber auch Grundvoraussetzung sein bis zum letzten Saisonspiel, weniger darf es nicht sein. Aber gut ist es nicht, weil es keine Punkte gab und wir brauchen Punkte, sonst kommen wir da unten nicht raus.
Ich teile den Frust unserer Fans: Die haben kein Bock ständig zu verlieren und ich habe auch keinen Bock ständig die Spiele zu verlieren. Wir haben uns jetzt eben mal gegenseitig die Meinung gesagt. Wenn wir jetzt gegeneinander schießen und nicht zusammenhalten, wird es nicht besser. Wir müssen jetzt als Verein zusammenstehen. Es ist eine sehr schwierige Situation, die brandgefährlich ist. Aber ich weiß, dass wir uns da zusammen durchstemmen werden."
Jomaine Consbruch:
"Die Niederlage ist so kurz nach dem Spiel schwer zu verarbeiten. Es war ein gutes Spiel, aber davon können wir uns am Ende nichts kaufen. Wir müssen das abhaken, schauen was wir besser machen können und auf dieser Leistung aufbauen. Heidenheim ist zwar eine Mannschaft, die oben steht, aber nach dem Spiel wäre auch kein Unentschieden gut gewesen. Wir hätten drei Punkte einfahren müssen."
Cheftrainer Daniel Scherning:
"Das Ergebnis ist natürlich sehr enttäuschend. Wir hatten sicher genug Möglichkeiten, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen und auf 1:0 zu stellen. Da hat uns die Gier und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt. Am Ende reicht dann eine Situation für den Gegner, um das Spiel zu gewinnen. Die Leistung war wieder in Ordnung und auch die Basis für die kommenden Spiele und Wochen. Wir werden nur gemeinsam da unten rauskommen. Das wird ein langer und steiniger Weg. Das war uns mit dem Beginn der Rückrunde klar."
FCH-Trainer Frank Schmidt
"Das war heute ein schweres Spiel für uns, das hat man auch von Anfang an gesehen. Die erste halbe Stunde war noch ausgeglichen, mit Vorteilen für Arminia bei Standards. Das war für unsere Innvenverteidiger heute Schwerstarbeit. Es ist uns nicht gelungen, mehr Zugriff zu bekommen. Wir haben dann später die Grundordnung umgestellt und mit der ersten richtigen Chance das Tor gemacht. Wir haben uns auf einen arbeitsreichen Tag eingestellt, sind nicht umgefallen und nehmen die drei Punkte, ein Stück weit glücklich, mit."
Die Fotos zum Spiel
Wir haben die Fotos zur 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Heidenheim (Bildquelle: Thomas F. Starke; shotsbyandriko).
"Wir haben ein Heimspiel und wollen die drei Punkte hier behalten!"
Vor der Partie gegen den 1. FC Heidenheim (Sonntag, 26. Februar, 13:30 Uhr) stellte sich Cheftrainer Daniel Scherning den Fragen der anwesenden Medienvertreter auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Wir haben die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.
Daniel Scherning über…
… das Personal.
"Alle Jungs sind einsatzbereit und fit. Wir können aus den Vollen schöpfen und sind darüber froh. Ich hoffe, dass das auch bis Sonntag so bleibt. Jeder Spieler hat unter der Woche die Möglichkeit, sich für den Kader zu empfehlen. Wichtig ist, dass es nicht um Einzelschicksale geht, sondern um das große Ganze. Um Arminia Bielefeld und um den Klassenerhalt."
… die Entwicklung der Mannschaft
"Wir haben gegen Hamburg gesehen, was möglich ist, wenn wir die Dinge die wir uns vornehmen auch auf den Platz bekommen. Wir haben uns eine Vielzahl an Möglichkeiten erarbeitet, mit denen wir uns einen Punkt verdient hätten. Da machen wir am Ende zu wenig draus. Die Summe an Möglichkeiten, die wir hatten, muss ausreichen, um einen Punkt mitzunehmen. Von der Leistung hat sich das sehr vernünftig angefühlt, aber natürlich waren wir alle enttäuscht, weil wir nichts Zählbares mitgenommen haben. Aber das brauchen wir in dieser Situation. Im Moment helfen uns nur Punkte. Und die haben wir trotz einer guten Leistung liegen gelassen."
… über den Gegner 1. FC Heidenheim
"Sie sind als Tabellendritter in einer sehr guten Ausgangsituation und wollen oben dranbleiben, spüren aber auch den Druck von hinten. Dadurch werden sie hier anders auftreten als vorher noch Rostock oder Sandhausen und entsprechend mehr für das Spiel machen müssen. Das kann uns Räume und Möglichkeiten geben. Wir haben ein Heimspiel, in dem wir selbst aktiv sein wollen und aktiv sein werden, um die drei Punkte hier zu behalten. Heidenheim ist nicht direkt vergleichbar mit dem HSV. Aber wenn wir eine ähnliche Leistung wie am vergangenen Sonntag abrufen, können wir auch dieses Spiel gewinnen."
… über vermeidbare Gegentore
"Wir arbeiten jede Woche an der Box-Verteidigung. Insgesamt haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, lassen nicht mehr ganz so viele Großchancen zu, wie noch im Herbst um das Kiel-Spiel herum. Es wird am Sonntag brutal wichtig sein, die Flanken in der Entstehung zu verteidigen und keine Standards zuzulassen, weil die Gäste dann über eine enorme Qualität verfügen. Wir müssen die Tore in ihrer Entstehung verhindern und dürfen uns nicht nur auf den Stürmer konzentrieren."
Temporeiche Partie in der SchücoArena
Am Freitagabend (17. März, 18:30 Uhr) empfängt die Arminia den 1. FC Nürnberg in der SchücoArena. Im Duell mit dem Tabellenzwölften gilt es, den Schwung nach dem 3:1-Sieg über Darmstadt 98 mitzunehmen und erneut dreifach zu Punkten. Im Vorfeld der Partie haben wir die Daten und Fakten.
Mit jeweils acht Aufstiegen sind der DSC und der 1. FC Nürnberg Rekordaufsteiger in die Bundesliga, in dieser Saison kämpfen sie jedoch beide um den Klassenerhalt. In den letzten zehn Jahren mussten weder die Bielefelder (14) noch die Nürnberger (12) so viele Niederlagen hinnehmen wie in dieser Spielzeit. Aktuell stehen beide Mannschaften erstmals seit dem 9. Spieltag gemeinsam über dem Strich. Hoffnung stiften die neuen Trainer Dieter Hecking und Uwe Koschinat, die jeweils der dritte Trainer ihres Vereins in der aktuellen Saison sind. Auch in der Vergangenheit war der Wechsel auf der Trainerposition bezeichnend für beide Vereine: Bei jedem der bisherigen sieben Duelle in der SchücoArena standen auf beiden Seiten sieben verschiedene Cheftrainer an der Seitenlinie – am Freitag folgt jeweils der Achte.
Nürnbergs Interimscoach Hecking absolvierte bisher 173 Zweitligaspiele als Trainer und verliert den direkten Vergleich mit dem neuen Trainer der Arminia: Bisher trafen er und Koschinat zweimal mit ihren Mannschaften aufeinander, einmal trennten sie sich unentschieden, einmal konnte Koschinat das Duell für sich entscheiden. Schlechte Erinnerungen könnte Nürnbergs Trainer an die 1:5-Niederlage mit dem HSV gegen Koschinats Sandhäuser am letzten Spieltag der Saison 2019/20 haben, wonach Hecking seine Trainer-Karriere ursprünglich für beendet erklärte.
Die neuen Trainer geben ihren Mannschaften Hoffnung: Die Arminia feierte in ihrem ersten Spiel unter Koschinat nicht nur ihren ersten Heimsieg des Jahres, sondern kam auch zu 17 Torschüssen – so viele wie noch nie in dieser Spielzeit. Aber auch der 1. FC Nürnberg konnte zwei der drei Spiele unter ihrem neuen Trainer für sich entscheiden. Während die Nürnberger heimstark sind und ihre letzten drei Partien Zuhause zu null gewinnen konnten, konnten die Nürnberger auswärts seit 327 Spielminuten keinen Torerfolg mehr feiern und haben ihre letzten drei Gastspiele jeweils ohne eigenes Tor verloren. Somit haben sie die vergangenen sechs Spiele immer abwechselnd gewonnen und verloren - nach ihrem 2:0-Sieg über Eintracht Braunschweig am vergangenen Spieltag, wäre nach dieser Zählung also wieder eine Niederlage an der Reihe.
Offensiv ist der DSC dem 1. FC Nürnberg überlegen: Während die Bielefelder mit bisher 34 Toren genau im Ligadurchschnitt (34) liegen, haben nur die Rostocker weniger Tore erzielen können als die Nürnberger (20). Zudem hatten sie bisher die wenigsten Großchancen (15) und benötigten die meisten Abschlüsse, um ein Tor zu erzielen – lediglich jeder 17. Abschluss führte zu einem Torerfolg. Darüber hinaus führte am zweitseltensten ein Standard zu einem Tor (4), nach einer Ecke konnten sie noch keinen Ball über die Linie bewegen. Gefährlich ist Nürnberg jedoch aus der Distanz: Sie schossen nicht nur die meisten Tore aus der zweiten Reihe (7), sondern hatten auch die drittmeisten Abschlüsse von außerhalb des Sechzehners (145).
Ein wichtiger Faktor für einen möglichen Bielefelder Erfolg wird eine kreative Offensive sein: Nur gegen zwei Teams kamen die Gegner zu weniger Großchancen als gegen die Nürnberger (22), die außerdem nur ein Gegentor nach einer Ecke bekommen haben. Chancen für die Arminen könnten sich jedoch nach eigenem Ballgewinn ergeben: Keine Mannschaft hat mehr Torschüsse nach einem Konter zugelassen als die von Trainer Hecking (38). Ein zusätzlicher Trumpf für die Blauen könnte dabei insbesondere die Schnelligkeit von Bryan Lasme sein. Mit 36,19km/h liegt Bielefelds Nummer 10 auf Platz zwei der schnellsten Spieler der Liga. Sein Teamkollege Lukas Klünter (36,13km/h) belegt Rang vier. Aber auch auf Seiten der Nürnberger kann Kwadwo Duah (36,17) die 36km/h Marke übertreffen – damit könnten drei der vier schnellsten Spieler der Liga aufeinandertreffen.
Für Robin Hack kommt es zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Club, für den er zwischen 2019 und 2021 auf dem Platz stand. In 59 Pflichtspielen für die Franken war er an 21 Toren direkt beteiligt. Beim DSC steht er nach 56 Pflichtspielen bei 20 Torbeteiligungen. Auch für Kapitän Fabian Klos ist die bevorstehende Partie eine Besondere: Mit einem Einsatz gegen den 1. FC Nürnberg würde er sein 409. Pflichtspiel für die Arminia absolvieren, überholt damit Wolfgang Kneib (408) und wird alleiniger Rekordspieler seines Vereins. Auch gegen die Nürnberger kann er eine beachtliche Bilanz aufweisen: In seinen bisherigen 8 Begegnungen mit dem Club schoss er fünf Tore.
Gemeinsam mit unserem Exklusivpartner XTiP präsentieren wir euch die Quote des Tages. Der 1.FC Nürnberg verlor die letzten drei Auswärtsspiele ohne eigenen Torerfolg. Gewinnt der DSC gegen den Club ohne Gegentor? Für diesen Tipp gibt es bei unserem Partner eine 3,35er Quote.