Heimsieg, 4:2!
Wir gewinnen unser Heimspiel gegen die KSV Holstein mit 4:2 (2:0). Vor über 19.000 Zuschauern sorgen Hack, Serra, Okugawa und Lasme für den wichtigen Dreier gegen sich nie aufgebende Gäste.
Keine 20 Sekunden waren gespielt, da lag der Ball zum ersten Mal an diesem ereignisreichen Tag im Kieler Netz. Das, was sich unsere Jungs vorgenommen hatten, nämlich von Anfang an mutig und direkt nach vorne zu spielen, sollte sich nach handgestoppten 18 Sekunden bereits auszahlen! Robin Hack kam nach einem Abpraller im Strafraum an den Ball und ließ KSV-Keeper Dähne mit einem Schuss aus kurzer Distanz keine Chance. Die SchücoArena kochte – das Schiedsrichtergespann um Arne Aarnink kontrollierte den Treffer zunächst jedoch fast drei Minuten, gab den Treffer dann aber, da der Ball von einem Kieler Spieler zu Hack gelang, der im Abseits zu stehen schien.
Während unsere Jungs in den ersten 20 Minuten gleich vier gefährliche Kieler Ecken überstanden, kamen sie in der 20. Minute abermals gefährlich vor den Kieler Kasten. DSC-Keeper Martin Fraisl ließ sich auch vom hohen Pressing der Gäste nicht aus der Ruhe bringen und chippte den Ball im Spielaufbau auf Linksverteidiger Bastian Oczipka. Der wiederum ließ die Kugel fein auf Vasiliadis klatschen, der sich aufdrehte und Platz hatte. Diesen nutzte er für einen Lauf bis kurz vor dem Strafraum. Im richtigen Moment spielte der Grieche links raus auf Okugawa, der sein Eins gegen Eins gewann und von links scharf in die Mitte passte. Janni Serra verpasste um Zentimeter, der zweite Ball landete bei Marc Rzatkowski, dessen Schuss geblockt wurde.
Das Spiel blieb rasant, erst setzte Lukas Klünter mit einer verunglückten Flanke den Ball auf die Latte, auf der Gegenseite schoss Kiels Bartels zu mittig, weswegen Fraisl die durchaus gute Situation der Gäste entschärfen konnte. Kiel ließ keineswegs locker und sorgte vor allen Dingen bei Standards immer wieder für Gefahr.
Nach 36 Minuten konnten unsere Jungs auf 2:0 erhöhen – eine Flanke von Hack landete bei Serra, der sich gegen zwei Kieler Abwehrspieler durchsetzen konnte und per Kopf zum zweiten DSC-Tor des Tages traf. Kopfball, Flanke, Tor. Manchmal kann der Fußball dann doch recht einfach sein. Kiel zeigte sich aber auch vom 0:2-Rückstand unbeeindruckt und drückte weiter ordentlich auf das Gaspedal, weswegen unsere Elf noch vor der Pause den einen oder anderen brenzligen Moment überstehen musste. In der dreiminütigen Nachspielzeit hatte Sander den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch Fraisl reagierte überragend, weswegen es mit dem 2:0 in die Halbzeit ging.
In der Pause wechselte DSC-Coach Daniel Scherning einmal – Bryan Lasme kam für den leicht angeschlagenen Serra in die Partie. Und eben jener Lasme war es, der in der 48. Minute direkt einen tollen Angriff initiierte. Nach einem feinen Zuspiel in die Tiefe von Vasiliadis zündete der Franzose den Turbo, legte von der rechten Seite überlegt in den Strafraum auf den zweiten Pfosten, wo Masaya Okugawa wartete und das 3:0 erzielte. Eine starke Kombination!
Wer jedoch dachte, dass das Spiel damit „durch“ sei, sollte sich noch einigermaßen wundern. Nachdem Reese (55. Schuss, knapp vorbei) und Wriedt (56. Kopfball, daneben) den Anschlusstreffer noch knapp verpassten, machte es Mühling in der 59. Minute besser. Er verwertete eine Flanke am langen Pfosten zum 3:1.
Beinahe hätte Hack in der 63. Minute die perfekte Antwort gehabt, doch KSV-Torwart Dähne machte sich beim Heber aus gut 40 Metern ganz lang und verhinderte einen Treffer und damit womöglich eine weitere Bewerbung unserer Nummer 21 auf das Tor des Monats.
In der 68. Minute kam Kiel zum 3:2. Einen langen Einwurf konnte unsere Hintermannschaft nicht konsequent genug verteidigen, Bartels bedankte sich aus kurzer Distanz mit dem Anschlusstreffer, der den Gästen nochmal ordentlich Aufwind brachte. Wir hielten allerdings dagegen, überstanden die wütenden Angriffe der spielstarken Gäste und konnten uns in der 85. Minute dann mit dem 4:2 belohnen. Lasme, von Hack in den Lauf geschickt, marschierte mit Siebenmeilenstiefeln aus spitzem Winkel in Richtung Kieler Kasten, visierte das lange Eck an und traf per Flachschuss zum vielumjubelten 4:2.
Dabei blieb’s. „Heute gewonnen zu haben, ist alles, was zählt“, sagte DSC-Trainer Daniel Scherning nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Dem ist nichts hinzuzufügen – drei Punkte in einem turbulenten Spiel gegen einen guten Gegner. Könnte schlechtere Vorzeichen für eine Länderspielpause geben. Weiter geht's für uns in der Liga dann mit dem Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf (Samstag, 1. Oktober, 13 Uhr).
DSC Arminia Bielefeld:
Fraisl - Klünter (70. Sidler), Hüsing, Andrade, Oczipka - Lepinjica, Vasiliadis (63. Prietl), Rzatkowski (63. Jäkel) - Hack, Serra (46. Lasme), Okugawa (84. Kanuric).
KSV Holstein:
Dähne - Becker (46. Korb), Wahl, Erras, Kirkeskov (84. Obuz) - Schulz (46. Porath), Mühling (78. Skrzybski), Sander, Bartels - Reese, Arp (46. Wriedt).
Tore:
1:0 (1.) Hack, 2:0 (36.) Serra, 3:0 (48.) Okugawa, 3:1 (59.) Mühling, 3:2 (68.) Bartels, 4:2 (85.) Lasme.
Gelbe Karten:
Rzatkowski, Lepinjica, Fraisl/Sander, Wahl.
Zuschauer:
19.460
„Fans haben gemerkt, dass wir sie brauchen“
Puuuh. Erst einmal durchatmen. Wir haben die Stimmen zum Spiel gegen die KSV Holstein (4:2).
Oliver Hüsing:
"Es fühlt sich heute richtig gut an mit den Fans im Rücken! Nach dem 3:2 haben sie gemerkt, dass wir sie brauchen und sie waren da. Am Ende sind es vier Tore gegen einen guten Gegner - das gibt Selbstvertrauen und gute Laune für die Länderspielpause. Es war von der 1. Minute an eine geile Energie im Stadion. Uns hat das frühe Tor natürlich in die Karten gespielt. Wir haben einen wichtigen Heimsieg gegen eine gute Mannschaft gefeiert. Dass wir ein 3:0 dann noch nicht kompakt und selbstsicher zu Ende verteidigen, hat vielleicht auch mit dem nicht guten Saisonstart zu tun. Das sind dann vielleicht die Nachwehen. Im zweiten Abschnitt haben wir die Wege nicht mehr ganz so gemacht wie noch im ersten, wo wir vieles super verteidigt haben. An solchen Geschichten werden wir aber in der Länderspielpause arbeiten, das lässt sich mit einem Sieg im Rücken sicherlich auch deutlich besser. Der Sieg gibt uns total viel Selbstvertrauen, jeder hat gespürt, was auch mit den Fans im Rücken möglich sein kann."
Janni Serra:
"Es war unnötig auf Messers Schneide. Wir sind eigentlich gut in die zweiten 45 Minuten gekommen, machen direkt das 3:0. Ohne diesen Treffer hätten wir vielleicht nochmal richtig den Faden verloren. Wir sind aus - warum auch immer - zu passiv geworden und haben Kiel spielen lassen. Sie haben den Ball immer wieder gut vor das Tor gebracht und sind dadurch zu Möglichkeiten gekommen."
Robin Hack:
"In der ersten Halbzeit haben wir den Plan gut umgesetzt, dann sind wir etwas passiv geworden und haben aufgehört, Fußball zu spielen. Das haben wir uns so natürlich nicht gewünscht, haben es aber auch gut wieder gelöst am Ende der 2. Halbzeit."
Daniel Scherning:
"Für uns war es wichtig, das Ding zu ziehen - egal wie. Wir haben stark hereingefunden mit dem ersten Ballgewinn und im Anschluss danneine vernünftige erste Halbzeit gespielt. Wir hatten ein paar Probleme bei den Kieler Standardsituationen. Das 2:0 schießen wir zu einem super Zeitpunkt. In der Halbzeit habe ich die Mannschaft davor gewarnt, dass Kiel niemals aufgeben wird und wir das dritte Tor brauchen, um das Spiel zu gewinnen. Das 3:0 fällt dann erneut zu einem guten Zeitpunkt. Danach waren wir viel zu passiv, haben Balleroberungen sorglos weggeschmissen. Kiel konnte das Spiel entwickeln, wofür wir dann auch die Quittung gekriegt haben. Da wünsche ich mir mehr Stabilität, Aktivität und Ballbesitzphasen. Heute gewonnen zu haben, ist alles, was zählt."
Marcel Rapp, Trainer Holstein Kiel:
"Wir waren besser zwischen den Strafräumen und Arminia Bielefeld besser in den Strafräumen. Das ist glaube ich die Analyse des Spiels. Schlussendlich müssen wir an unser Chancenverwertung besser werden und an unserem Verhalten im eigenen Strafraum arbeiten."
Die Bildergalerie vom Heimsieg
Wir schauen mit den schönsten Bildern auf unseren 4:2-Heimsieg gegen die KSV Holstein zurück (Fotos: Thomas F. Starke).
„Andere Startelf als in Nürnberg“
Vor unserem Heimspiel gegen die KSV Holstein (Samstag, 17. September, 13 Uhr) traf sich Cheftrainer Daniel Scherning auf der Spieltachs-Pressekonferenz mit den Medienvertreter. Wir haben die wichtigsten Aussagen.
Daniel Scherning über die Trainingswoche:
"Wir haben das Spiel in Nürnberg aufgebarbeitet und intensiv besprochen. Wir haben Freitag gesehen, dass wir arbeiten müssen. Dinge, die absolut nicht so waren, wie wir uns das alle vorgestellt hatten, wurden klar angesprochen. Montag haben wir direkt mit inhaltlichen Schwerpunkten begonnen - Ballbesitz, Spieleröffnung. Mittwoch & Donnerstag lag der Fokus auf dem Anlaufverhalten in der Defensive plus Standards. Wir haben die Woche gut genutzt und gehen vorbereitet ins Spiel."
…über Holstein Kiel:
"Holstein verfügt über eine stabile Elf, sie ist spielstark, eingespielt, präsent bei Standards & kommt über Ballbesitz. Zuletzt haben sie das System punktuell verändert. Sie haben mit die meisten Ecken erspielt & schon drei Tore nach Ecken erzielt."
…über die personelle Situation:
"Bis auf Stefanos Kapino und Fabian Klos konnten heute alle Jungs mittrainieren. Manuel Prietl hat die Zeit gut genutzt und diese Woche sehr auffällig trainiert, er war sehr präsent. Ich bin froh, dass er in einem Zustand ist, in welchem er der Mannschaft wieder helfen wird. Die Länderspielpause wird auch nochmal wichtig, um die zwei Wochen gut zu nutzen. Er ist insgesamt auf einem sehr guten Weg. So viel kann ich verraten: Es gibt für unser Spiel gegen Kiel weder die gleiche Kaderbesetzung noch die gleiche Startelf wie in Nürnberg."
Der Spieltach am Samstag ist Arminis-Spieltach, über 150 Arminis werden uns am Samstag von der Tribüne aus unterstützen! Am Donnerstagmittag waren 17.200 Karten verkauft, Karten sind weiterhin online erhältlich!
Alle weiteren Aussagen findet ihr wie gewohnt im kompletten Video auf #ArminiaClubTV!
Kieler Woche(nende)
Am Samstag geht’s für uns gegen die KSV Holstein aus dem hohen Norden. Wir werfen einen Blick auf unseren kommenden Gegner, der in einer Stadt zuhause ist, die für das weltgrößte Segelevent bekannt ist.
Knapp 4,2 Millionen Menschen besuchten in der vergangenen Saison die insgesamt 306 Zweitligaspiele – die KSV Holstein lag mit gut 137.000 Zuschauern in 17 Spielen, was einem Zuschauerschnitt von gut 8.000 Fans pro Spiel entspricht, auf dem zwölften Platz der Zuschauertabelle. Warum wir diese Zahlen hier erwähnen? Um eine gute Brücke zu den weltweit bekannten Kieler Wochen zu schlagen, die jährlich rund 3 Millionen Menschen in die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins lockt.
Die erste Kieler Woche fand bereits Ende des 19. Jahrhunderts statt – im Sommer 1882 wurde in der Kieler Förde eine Regatta mit einigen Yachten ausgetragen. Das Event fand großen Anklang und wurde wiederholt, Jahr für Jahr, bis heute. Während zur ersten Kieler Woche vor 140 (!) Jahren nur knapp 20 Schiffe auf der kleinen Stelle der Ostsee schipperten, sind heutzutage weit über 2.000 Schiffe in 35 unterschiedlichen Klassen unterwegs. Des Weiteren sorgen Konzerte, Veranstaltungen und riesige Themenorte im Rahmen der mehrtägigen Veranstaltungen für den Andrang der oft auch liebevoll genannten „KiWo“. Alleine 400.000 Besucher im Olympiazentrum Kiel-Schliksee nahmen im vergangenen Jahr an über 400 Rennen als begeisterte Zuschauer teil.
Begeistern konnte die KSV Holstein am Anfang der Saison auch ihre Fans und Zuschauer. Nach vier Spielen in der zweiten Liga standen die Kieler ungeschlagen mit acht Punkten auf Platz 5, nur einen Punkt hinter der Tabellenspitze. Dann allerdings folgte ein denkwürdiges Auswärtsspiel beim SC Paderborn – es setzte eine heftige 2:7-Niederlage und die Kieler erlitten erstmalig in dieser Saison einen kleinen Schiffbruch. Es folgten Sieg, Unentschieden, Niederlage, sodass sich die KSV nach acht Spielen mit zwölf Punkten auf Platz acht wiederfindet.
Besonders Steven Skrzybzski weiß in einer seit Jahren konstant spielenden Mannschaft aktuell zu überzeugen –der 29-Jährige steht momentan bei vier Treffern und drei Vorlagen. Er sticht aus dem Team von Cheftrainer Marcel Rapp, der seit Oktober 2021 das Steuer in seinen Händen hält, nochmal ein Stück hervor. Am vergangenen Wochenende lag die KSV zwischenzeitlich schon 0:3 gegen den HSV zurück, um in den Schlussminuten nochmal ordentlich Wind in die Segel zu bekommen und auf 2:3 heranzukommen. Doch es reichte nicht mehr. Der HSV konnte drei Punkte von der Kieler Förde entführen.
Die vergangenen vier Spiele konnten wir gegen die Kieler allesamt gewinnen. Für uns in besonders guter Erinnerung dürfte dabei der Auswärtssieg aus der Aufstiegssaison 2019/2020 sein, als Sven Schipplock Sekunden vor dem Abpfiff den 2:1-Siegtreffer erzielte und damit ein weiterer Schritt Richtung Aufstieg geschafft war.
Am Samstag findet seitdem nun erstmals wieder ein Spiel zwischen uns und der KSV statt – über 27 Monate sind in dieser Zeit vergangen. Wird also mal wieder Zeit für ein(e) Kieler Woche(nende)!