Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Arminia Bielefeld
2 : 0
1860 München
So, 17.12.2023 16:30

Drei Punkte in Unterzahl

Am letzten Spieltag der Hinrunde holen wir einen verdienten Dreier in Unterzahl gegen TSV 1860 München. Die Tore von Merv Biankadi (12.) und Fabian Klos (24.) reichen am Ende, um mit zehn Mann den Sieg über die Zeit zu bringen. Hier geht's zum Spielbericht.

Im letzten Heimspiel der Hinrunde muss Cheftrainer Mitch Kniat zwei Veränderungen in seinem Kader vornehmen. Sowohl Nassim Boujellab als auch Kaito Mizuta können gegen TSV 1860 München nicht mitwirken. Sie werden von Sam Schreck und Marius Wörl ersetzt. Zudem kann Leandro Putaro heute nicht mitwirken. Er wird von einem grippalen Infekt ausgebremst.

Begleitet von einem zwölfminütigen stillen Protest beider Fanlager ging es entsprechend ruhig in diese Partie. Für den ersten Aufreger nach wenigen Minuten sorgte Manuel Wintzheimer, der einen kurz ausgeführten Freistoß Richtung Tor bringt. Sein Versuch wird aber zur Ecke abgeblockt (3.). Mit dieser Aktion sind die Schwarz-Weiß-Blauen direkt im Spiel und lassen sowohl Ball und Gegner gut laufen. Pünktlich zur zwölften Minute fällt die Führung. Eingeleitet durch Sam Schreck wird Manu Wintzheimer im Sechzehner bedient. Mit einem Haken lässt er seinen Gegenspieler stehen und sieht auf der anderen Seite den völlig freistehenden Merv Biankadi. Überlegt und mit viel Ruhe und Klasse legt er den Ball ins rechte untere Eck an Schlussmann David Richter vorbei (1:0; 12.). Im Anschluss unterbricht Schiedsrichter Daniel Schlager die Begegnung für rund vier Minuten, weil aus dem Gästeblock Rauchtöpfe aufs Spielfeld geworfen werden.

Mit dem Wiederbeginn muss sich Jonas Kersken das erste Mal auszeichnen. Einen Distanzschuss von Albion Vrenezi kann unser Schlussmann nicht festmachen, bietet dann dem einschussbereiten Morris Schröter aus kurzer Distanz keine Fläche und der verzieht klar (20.). Auf der Gegenseite geht’s stattdessen effektiv weiter. Aus der eigenen Hälfte schickt Leon Schneider Fabian Klos auf die Reise. Unsere Nummer 9 profitiert dabei davon, dass Gäste-Kapitän Jesper Verlaat über den Ball haut. Im Eins-gegen-Eins lupft er den Ball über Richter hinweg und legt ihn ins leere Tor (2:0; 24.). Es entwickelt sich eine dominante Partie, in der die Gäste wenige Chancen bekommen. Erst eine Ecke in der 34. Minute durch einen Kopfball von Tim Rieder lässt es gefährlich vor unserem Tor werden. Kurz vor der Halbzeit prüft erneut Wintzheimer den Schlussmann der Sechziger, schafft es aber aus der Distanz nicht, ihn zu überwinden.

Mit ähnlich viel Druck ging auch der zweite Durchgang los. Schnell nahm die Mannschaft den Faden wieder auf und spielte mit viel Dampf in Richtung Südtribüne. Die erste dicke Chance haben allerdings die Gäste. Morris Schröter schließt vom Strafraumeck in die kurze Ecke ab und zwingt Kersken zu einer Glanzparade. Mit den Fingerspitzen lenkt er den Ball am Pfosten vorbei (57.). Wenige Minuten später bringt sich Max Großer in eine unglückliche Situation und verliert den Ball im Duell mit Schröter. Im Eins-gegen-Eins hält er den Angreifer fest und bekommt zurecht die Rote Karte (64.). In Überzahl bekommen die Gäste jetzt deutlich mehr Zugriff und erspielen sich Chancen im Sekundentakt. Oft ist es der omnipräsente Vrenezi, der immer wieder Kersken zu Glanzparaden zwingt.

Vor allem aus der zweiten Reihe werden die Abschlüsse immer gefährlicher, doch im Verbund werden die meisten Gelegenheiten wegverteidigt, während auf der anderen Seite fast die Entscheidung fällt. Über Louis Oppie und Christopher Lannert steht der eingewechselte Henrik Koch auf einmal völlig frei vor Richter. Aber sein Versuch aus sieben Metern wird vom Sechziger-Rückhalt zur Ecke geklärt.

Mit schwindender Zeit auf der Uhr werden auch die Versuche der Gäste immer brenzliger. Insbesondere Julian Guttau nähert sich immer wieder an. Brandgefährlich wird es aus 18 Metern, nachdem er einen perfekt getretenen Freistoß fast in den Winkel legt. Doch die Fingerspitzen von Kersken sowie der Innenpfosten verhindern den Einschlag. Letztlich ist es der kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft und den Paraden von Kersken zu verdanken, dass die Null bis zum Schlusspfiff von Schlager hält.

DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Großer, Schneider, Lannert – Wörl (87. Geerkens), Schreck, Biankadi (87. Yildirim) – Wintzheimer (73. Özkan), Klos (73. Koch), Shipnoski (67. Belkahia)

TSV 1860 München: Richter – Steinhart, Rieder, Verlaat, Lang (46. Ludewig) – Starke (83. Glück), Tarnat (73. Cocic), Vrenezi, Zeinullahu (62. Guttau), Schröter – Lakenmacher

Gelbe Karten: Schreck/Starke, Rieder

Rote Karten: Großer

Tore: Biankadi (1:0; 12.), Klos (2:0; 24.)

Zuschauer: 17.685

"Deshalb liebe ich diese Truppe!"

Nach dem 2:0-Sieg gegen die Löwen aus München äußern sich Cheftrainer Mitch Kniat, Manuel Wintzheimer, Merv Biankadi und Jonas Kersken vor den Mikrofonen der Medienvertreter. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.

Jonas Kersken: „Ich muss der Mannschaft ein großes Lob aussprechen, wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns im Vorfeld vorgenommen haben. Nach der Roten Karte haben wir die Führung sehr gut verteidigt. Ich freue mich, wenn ich am Ende dazu beitragen konnte, dass wir dieses Spiel gewinnen. Wir haben die 2:2-Serie abgeschüttelt und das fühlt sich sehr gut an. Alle haben sich extrem reingeworfen, das hat mich nicht daran zweifeln lassen, dass wir dieses Spiel gewinnen werden.

Merveille Biankadi: „Nach dem Platzverweis hatten wir etwas Glück und einen Torwart, der uns hinten heraus gerettet hat. Das war heute ein wichtiger Sieg, gerade wenn man das mit den letzten Wochen vergleicht, wo uns genau das fehlte. Wir hatten das Spiel im Grunde bis zur Roten Karte im Griff, dass es dann noch mal spannend wird, ist normal. Heute waren wir sehr effektiv, haben unsere Chancen genutzt und am Ende auch verdient gewonnen. Wir sind jetzt im fünften Spiel ungeschlagen, und das ist wichtig für uns. Für Max Großer ist es natürlich unglücklich, in dem Moment musste er leider das Foul machen.“

Manuel Wintzheimer: „Wir sind sehr stolz auf die Leistung und haben uns auch nach der Roten Karte voll reinhauen, jeder hat für jeden gekämpft. Das zeichnet uns auch aus, wir sind eine Kämpfertruppe und geben nicht auf. Auch ich fühle mich immer wohler, der Trainer gibt mir das Vertrauen, und wenn man sich wohl fühlt, dann kann man auch gute Leistungen bringen.“

Cheftrainer Mitch Kniat: „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit von unserer Mannschaft gesehen. Sie war extrem leidenschaftlich, hat immer wieder nachgesetzt und sie hat sehr viele Torchancen kreiert. Wir hatten dann auch in ein paar Situation ein wenig Glück, das hat sich auch etwas durchs Spiel gezogen. Mit der Roten Karte im Spiel ändert sich dann das Geschehen. Wir haben alles reingehauen, jeder ist für den anderen gelaufen. Auch wenn wir ein paar Fehlerquellen im Spiel hatten, kann ich die Jungs nur loben. Es war eine brutale Mannschafsleistung und ich muss dem Team eine kleine Liebeserklärung machen. Was sie mit zehn Mann alles reingeworfen haben – echt mega!“

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Bilder zum Spiel

Eine starke kämpferische Leistung gepaart mit einigen glücklichen Aktionen haben uns gestern drei wichtige Punkte gebracht. Wir haben euch die besten Bilder der Begegnung zusammengestellt.

"Wir wollen es im Kollektiv lösen!"

Vor unserem Spiel gegen 1860 München stellt sich unser Cheftrainer Mitch Kniat den Fragen der Medienvertreter. Wir haben die wichtigsten Aussagen für euch zusammengefasst.

Zum letzten Heimspiel der Rückrunde begrüßen wir den TSV 1860 München am Sonntag, 17. Dezember, in der SchücoArena. Bisher sind rund 16.000 Eintrittskarten verkauft, davon gehe etwa 650 Karten an unsere Gäste aus München.

Die Aussagen unseres Cheftrainers:

Mitch Kniat über…

… die gemeinsame Weihnachtfeier mit der Geschäftsstelle: „Die Feier wurde sehr gut genutzt, um noch einmal enger zusammenzurücken. Es war ein wunderschöner Abend der gesamten Mannschaft, dem Trainer- und Betreuerteam, der Geschäftsstelle und vielen, die uns nahestehen. Es war alles top organisiert und wir wollen den Impuls, den uns auch die Mitarbeiter mitgegebenen haben, jetzt auch auf den Platz bringen.“

… die Trainingswoche: „Die Zeit von Freitag auf Sonntag ist sehr lang, das habe ich eigentlich nicht so gerne, lässt sich aber nicht vermeiden. Wir konnten uns gut auf den Gegner vorbereiten. Allerdings haben wir auch viele Dinge trainiert, die eher mit uns als mit dem Gegner zu tun haben.“

… das Personal: „Nassim Boujellab wird leider ausfallen, er hat eine Gesichtsverletzung. Kaito Mizuta steht noch nicht fest, er hat muskuläre Probleme. Zudem fällt Leandro Putaro mit einem grippalen Infekt ganz sicher aus. Wir haben aber eine sehr gute U19, wir können da mit sehr guten und jungen Spielern nachlegen. Trotzdem schmerzen die Ausfälle natürlich, aber wir werden nicht jammern. Das können wir auffangen.“

… die Vorbereitung auf den Gegner: „Natürlich ist es nicht ganz so einfach, wenn ein Trainer gewechselt wurde. Wir hatten eine ähnliche Situation, als wir gegen Duisburg gespielt haben. Ich habe auch schon einmal eine Mannschaft während der Saison übernommen. Das ist dann in der Kürze der Zeit nicht so einfach, die eigenen Ideen sofort zu platzieren. Man kümmert sich um die Basics, da bleibt es nicht aus, dass auch Dinge vom Vorgänger bleiben. So haben wir uns auch vorbereitet und ich glaube, dass wir damit ganz gut fahren. Wir müssen zusehen, dass wir in unsere eigenen Abläufe reinkommen, und dann ist es auch nicht so wichtig, was der Gegner macht. Wir dürfen nicht wie zuletzt zu Großchancen einladen. Dann bin ich auch zuversichtlich, dass es auch drei Punkte werden. Es ist eine sehr robuste Truppe, die auch gerne hinten heraus Fußball spielen wollen. Sie wollen es oft flach lösen, das macht das Anlaufen natürlich schwerer. Vorne wird vermutlich Fynn Lakenmacher starten, der eine brutale Wucht hat. Und sie gehen oft mit den Achtern tief, das müssen wir unterbinden.“

… die Rückschläge in der Defensive: „Die Mannschaft geht da sehr gut mit um. Alle sind sehr gewillt und wissen, dass sie die Fehler abstellen müssen. Aber keiner zeigt mit dem Finger auf den anderen. Wir wollen es im Kollektiv lösen.“

Die gesamte Pressekonferenz mit Mitch Kniat ist ab sofort auf ArminiaClubTV abrufbar.

Münchener-Löwen zu Gast in Bielefeld

Am Sonntag ist der TSV 1860 München zu Gast in der SchücoArena. Der Traditionsklub aus Bayern war zuletzt im Zweiligaduell am 3. Februar 2017 in Bielefeld. Damals traf Fabian Klos doppelt zum 2:1-Sieg. Wir wagen einen Blick auf unsere Gegner aus dem Süden der Republik.

Gründungsmitglied der Bundesliga, Deutscher Meister der Saison 1965/66, zweifacher Pokalsieger 1942 und 1964), Finale im Europapokal der Pokalsieger (0:2 gegen West Ham United; 1965) sowie Titelträger der 2. Bundesliga (1978/79) mit weitere 20 Jahren Bundesligazugehörigkeit: Der Turn- und Sportverein München von 1860 e.V. hat wahrlich eine Fußballgeschichte hinter sich, die von vielen Höhen und Tiefen aber auch von zahlreichen Erfolgen geprägt sind. Dass 1860 im Vereinsnamen selbstverständlich zum Gründungsjahr gehört, klingt logisch. Tatsächlich wurde der Verein aber bereits im Jahr 1848 gegründet – aber nur ein Jahr später wegen „republikanischer Umtriebe“ verboten. Die Neugründung erfolge am 17. Mai 1860, im Jahr 1880 folgte die Aufnahme des bayerischen Löwen in das Vereinswappen, der bis heute ein fester Bestandteil der Identität des Vereins ist. Erst im Jahr 1899 kam die Fußballabteilung hinzu.

Seither ist beim Klub aus dem Münchener Stadtteil Giesing eine Menge passiert. Nach erfolgreichen Jahren in der 1. und 2. Bundesliga folgte der Lizenzentzug nach der Saison 1981/82. Anstatt in die Bundesliga aufzusteigen folgten neun Jahre in der Bayernliga, weil der DFB den Löwen die Lizenz verweigerte, da der Schuldenstand der Sechziger auf acht Millionen Mark angewachsen war. Erst 1992 gelang die Rückkehr in die 2. Bundesliga Süd, wenig später sogar die Rückkehr in die Bundesliga (1994).

Direkte Duelle

Insgesamt trafen beide Mannschaften in 24 Pflichtspielen aufeinander – in der 3. Liga allerdings noch nie. Die Bilanz ist für den Sportlclub der Ostwestfalen allerdings ausbaufähig: Fünf Siegen stehen fünf Unentschieden und 14 Niederlagen gegenüber. Zehn Duelle fanden in der 1., zehn weitere in der 2. Bundesliga statt. Eine Partie ging im DFB-Pokal im Grünwalder Stadion verloren (2:4; 29. Juli 1977). Doch die wohl bekanntesten Begegnungen wurden im Sommer 1977 ausgetragen. Es waren die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Bundesliga. Nach einem 4:0-Erfolg im Hinspiel nach Toren voin Hans-Werner Moors, Ewald Lienen, Wolfgang Schilling und Norbert Eilenfeldt schien der Aufstieg bereits klar. Doch im Rückspiel zogen die Löwen im Heimspiel gleich, die Begegnung ging nicht nur wegen des Ergebnisses, sondern auch wegen der extrem harten Spielweise in schmerzvoller Erinnerung. Eine Entscheidung musste her und wurde in einer finalen Partie nur eine Woche später in Frankfurt getroffen. Vor rund 60.000 Zuschauern siegten die Münchener mit 2:0 und stiegen auf.

Erfahrung auf beiden Seiten

Im aktuellen Kader unserer Mannschaft haben vier Spieler das Trikot der Gäste getragen. Mit Semi Belkahia, Christopher Lannert und Marius Wörl standen gleich drei in der vergangenen Saison im Kader der Blau-Weißen. Zudem lief Merveille Biankadi in der Vorsaison ebenfalls in der 3. Liga für den TSV auf. Jetzt werden sie im schwarz-weiß-blauen DSC-Dress dafür sorgen, dass die Punkte in der heimischen SchücoArena bleiben. Ob die Erfahrung der Jungs aus ihrer Zeit bei 1860 noch eine entscheidende Hilfe ist, wird das Spiel zeigen. Definitiv werden die Gäste aus München jedoch mit einem neuen Impuls von der Seitenlinie antreten. Seit der 0:3-Niederlage beim BVB II wurde Trainer Maurizio Jacobacci freigestellt. Seitdem betreut Frank Schmöller die Mannschaft von der Grünwalder Straße. Es ist das erste Spiel für den neuen Trainer.

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