Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Arminia Bielefeld
2 : 2
Aue
Sa, 02.12.2023 14:00

Aufholjagd wird nicht belohnt

In einer umkämpften Drittligapartie reicht die Zeit nicht mehr aus, um das Spiel komplett zu drehen. Nach einem 0:2-Rückstand treffen Nicklas Shipnoski (45.) und Kaito Mizuta (75.) zum 2:2-Ausgleich. Mehr Tore sollen vor 15.005 Zuschauern nicht mehr fallen. Hier geht's zum Spielbericht.

Mit einer Veränderung im Vergleich zur Vorwoche gegen den VfB Lübeck lässt Cheftrainer Mitch Kniat seine Mannschaft aufs Feld. Für Leandro Putaro rückt Nicklas Shipnoski in die Startelf. Alle anderen Akteure genießen auch heute das Vertrauen vom Coach gegen Erzgebirge Aue.

Gleich die ersten Minuten stand unsere Mannschaft unter Druck. Dies aber bedingt durch eine Eckenserie der Gäste, die allesamt wegverteidigt wurden. Lediglich der Kopfball von Erik Majetschak prüft das Außennetz. Danach sind die Schwarz-Weiß-Blauen im Spiel und mit Merveille Biankadi direkt gefährlich vorm Tor. Mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze trifft er ausgerechnet seinen Sturmpartner Fabian Klos (8.). Noch näher dran ist unsere Nummer neun wenige Minuten später. Nicklas Shipnoski setzt sich über seine rechte Seite durch und bedient in der Mitte Klos. Wenige Meter vor Schlussmann Martin Männel schiebt er den Ball links am Tor vorbei (11.). Die Gäste aus Aue stehen in ihrem 4-2-3-1 tief, überlassen uns das Spielgeschehen und gehen trotzdem mit der ersten richtigen Chance in Führung. Aues Rechtsverteidiger Tim Danhof kann unbedrängt in den Strafraum ziehen und aus kurzer Distanz mit links an Jonas Kersken vorbei schieben (0:1; 18.). Drei Minuten später hält Kersken mit einer Glanzparade nach einem Kopfball von Boris Tashchy den knappen Rückstand fest (21.)

Vom 0:1 unbeeindruckt geht das Spiel in eine Richtung. Und wieder ist das Fabi, der das Tor auf dem Schlappen hat. Christopher Lannert bedient unseren Stoßstürmer, der den Ball mustergültig aus der Luft pflückt und abschließt. Aber wieder ist Männel da und verweigert ihm den Treffer (29.). Im Privatduell mit Fabi ist es auch in der 39. Minute der Veilchen-Rückhalt, der einen Kopfballverlängerung von unserem Kapitän hält. Im direkten Gegenzug entsteht der Konter zum 0:2: Über die rechte Seite und Tim Danhof kommt der Ball scharf in die Mitte zu Marcel Bär, der seinen Fuß hinhält und eiskalt das Ergebnis erhöht (39.). Erst mit dem Halbzeitpfiff belohnt sich der DSC für den Aufwand. Nach einem Ballgewinn auf der linken Seite ist es Kaito Mizuta, der Shipnoski in der Mitte findet. Per Kopfball nickt der Rechtsaußen das Spielgerät an Männel vorbei (45.; 1:2). Ganz wichtiger Treffer zum völlig verdienten Anschlusstreffer.

Für den zweiten Durchgang bringt Kniat Nassim Boujellab für Marius Wörl. Und der sorgt gleich für Unruhe auf dem Spielfeld. Erst setzt er Merv Biankadi in Szene (47.; knapp vorbei). Wenig später prüft auch er Männel, der grandios den Ausgleich verhindert (51.). Dem Dauerdruck halten die Veilchen lange Stand, aber angetrieben von rund 15.000 Zuschauern geht es weiter nur in eine Richtung – und zum Ausgleich (75.). Kaito Mizuta steht am Ende einer Kombination zwischen Louis Oppie und Manuel Wintzheimer an der linken Strafraumecke. Mit einem Querpass in die Mitte braucht Mizuta nur noch den Fuß reinhalten (2:2).

In der Folge bleibt es eine umkämpfte Partie mit hitzigen Duellen, bei der Schiedsrichter Florian Lechner Mühe hat, mit gelben Karten wieder Ruhe in die Begegnung zu bekommen. Geprägt durch Zeitspiele und Nickeligkeiten, kommt aber bis zum Abpfiff wenig Spielfluss rein. Nur der Abschluss des eingewechselten Aygün Yildirim lässt noch einmal das Außennetz zappeln. Die intensive Aufholjagd wird nicht mehr mit drei Punkten belohnt.

DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Großer, Schneider, Lannert – Schreck (63. Özkan), Biankadi (63. Wintzheimer), Wörl (46. Boujellab) – Mizuta, Klos, Shipnoski (87. Yildirim)

Erzgebirge Aue: Männel – Rosenlöcher, Vukancic, Barylla, Danhof – Pepic, Majetschak, Stefaniak (90. Thiel), Tashchy, Sijaric (80. Seitz) – Bär (55. Meuer)

Erzgebirge Aue: Männel -

Tore: Biankadi

Gelbe Karten: Schreck, Boujellab, Kniat/Stefaniak, Pepic

Gelb-Rote Karte: Pavel Dotchev

Zuschauer: 15.005

"Ich bin mit dem Punkt nicht zufrieden!"

Nach dem 2:2-Unentschieden äußern sich Kaito Mizuta, Christopher Lannert, Nicklas Shipnoski und Cheftrainer Mitch Kniat vor den Medienvertretern. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.

Kaito Mizuta: "Ich bin überhaupt nicht zufrieden und enttäuscht. Die erste Halbzeit war nicht gut, ähnlich wie gegen Lübeck. Jetzt spielen wir drei Mal hintereinander Unentschieden, das hilft uns nicht. Leider haben wir es nicht mehr geschafft, das dritte Tor nachzulegen. Aue hat das in der ersten Halbzeit gut gemacht, dafür haben wir in der zweiten Halbzeit aufgedreht. Wir müssen jetzt in den restlichen Spielen die Punkte holen."

Christopher Lannert: "Wir haben nach dem 0:2-Rückstand noch alles investiert und einen Punkt geholt. Aber aufgrund der Drangphase ist es natürlich extrem schade, dass wir es nicht schaffen das Spiel zu drehen. Unter normalen Umständen können wir mindestens in Führung gehen oder wenigstens zum 1:1 ausgleichen. Wir haben es oft nicht geschafft, Aue auf einer Seite zu halten und bekommen so auch das Gegentor. Es spricht aber für die Moral der Mannschaft, dass wir uns nicht von dem Rückstand haben unterkriegen lassen. Das müssen wir mitnehmen für die anstehenden Spiele."

Nicklas Shipnoski: "Dass wir noch mal zurückkommen, spricht auf jeden Fall für unsere Mannschaft. Aber wir wollten heute drei Punkte holen und das müssen wir uns ankreiden. Das war leider zu wenig und die Gegentore dürfen uns so auch nicht passieren. Der Anschlusstreffer mit dem Halbzeitpfiff war Gold wert, weil wir dann wieder voll drin waren und auf Sieg gegangen sind. Das ist uns leider nicht gelungen. Wir haben die erste Halbzeit etwas verschlafen und die Erklärung, dass wir uns finden müssen, zählt auch nicht mehr. Wir spielen schon gut zusammen und das sieht man auch."

Cheftrainer Mitch Kniat: "Die erste Halbzeit war genauso, wie wir sie uns vorgestellt haben und mit Chancen auf beiden Seiten. Der Gegner hat dann die beiden Torchancen eiskalt genutzt, wir machen sie dann auf der anderen Seite nicht. Der Anschlusstreffer war dann sehr wichtig. Die zweite Halbzeit geht an uns, leider schaffen wir es nicht, das Spiel komplett zu drehen. Das fühlt sich nicht so gut an. Trotzdem sehen wir das Positive. Wir haben jetzt einen Punkt mehr auf der Habenseite und wir haben einen 0:2-Rückstand gedreht. Das müssen wir jetzt so akzeptieren."

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Bilder zum Spiel

Nach der Punkteteilung im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue haben wir euch die besten Eindrücke der Partie zusammengestellt.

"Wir wollen drei Punkte holen!"

Vor unserem Heimspiel am Samstag, 2. Dezember um 14 Uhr, gegen Erzgebirge Aue stellt sich unser Cheftrainer Mitch Kniat den Fragen der Medienvertreter. Wir haben die wichtigsten Aussagen für euch zusammengefasst.

Zum neunten Heimspiel der laufenden Drittligasaison erwarten wir rund 15.000 Zuschauer in der SchücoArena. Bisher sind 13.200 Eintrittskarten verkauft, davon etwa 200 an unsere Gäste aus dem Erzgebirge. Die Stadiontore sowie die Tageskasse öffnen um 12:30 Uhr.

Cheftrainer Mitch Kniat über…

… die Analyse des vergangenen Spieltags: „Es war eine gefühlte Niederlage, auch wenn wir einen Punkt mitgenommen haben. Wir sind in der Analyse hart mit uns ins Gericht gegangen, gerade auch, weil wir die erste halbe Stunde verschlafen haben. Dann gehen wir 2:0 in Führung und bekommen einen dummen Gegentreffer, der das Stadion wieder zurückholt. So einen Treffer zum 2:2 kann man zwar immer kassieren, darf uns aber in dieser Entstehung nicht passieren. Wir haben die Fehler klar angesprochen, den Spielern sind die Situationen bewusst und wir werden das in den kommenden Spielen abstellen.“

… den Gegner Erzgebirge Aue: „Sie spielen unter Trainer Pavel Dotchev ein 4-2-3-1, sie müssen auf Marco Schikora wegen einer Geld-Rot-Sperre verzichten. Sie bauen sehr viele fußballerische Elemente in ihr Spiel ein, eröffnen flach hinten heraus. Das liegt aber am Ende an uns, ob ihnen das gelingt oder nicht. Pavel ist ein sehr erfahrener Trainer, der in jeder Phase der Saison die richtigen Antworten findet. Wir kennen und schätzen uns schon seit Jahren. Das wird eine harte Nuss, sie werden uns alles abverlangen.“

… das Personal: „Weiterhin werden uns natürlich Noah Sarenren Bazee und Gerrit Gohlke fehlen. Henrik Koch war etwas erkältet, steigt aber heute wieder ins Training ein. Sonst sind alle Spieler fit, können normal trainieren und stehen für Samstag zur Verfügung.“

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen ist ab sofort auf ArminiaClubTV abrufbar.

… die Entwicklung der Mannschaft: „Unsere Entwicklung geht nach oben, auch wenn die Ergebnisse teilweise nicht so waren, wie wir sie uns vorgestellt haben. Lübeck ist ein Gegner, der schwer zu knacken ist. Trotzdem haben wir unsere Tore gemacht, aber auch dumme Gegentore kassiert. Vor sechs oder sieben Wochen hätten wir gegen diesen Gegner aber noch deutlich mehr Probleme gehabt. Ich glaube aber, dass sich gegen Aue ein ganz anderes Spiel entwickeln wird. Wir haben noch drei Heimspiele, das ist ein Riesenvorteil, den wir auch nutzen wollen!“

Die Serie gegen FCE ausbauen

Am kommenden Samstag stehen sich nicht nur zwei Traditionsvereine in einem Drittligaduell gegenüber, sondern mit Fabian Klos und Martin Männel auch zwei Spieler, die für ihre Clubs Rekorde aufgestellt haben. Insgesamt treffen fast 950 Pflichtspiele aufeinander, einige davon wurden in direkten Duellen ausgetragen. Wir wagen einen Blick auf die beiden Ausnahmespieler.

Beide führen ihre Mannschaften als Kapitäne auf den Platz, beide sind Rekordspieler in ihrem Verein und beide spielen seit über zehn Jahren in den jeweiligen Clubfarben: Sowohl Fabian Klos als auch Martin Männel haben sich in den Geschichtsbüchern verewigt und ligaübergreifend überzeugt. Mit bisher 440 Pflichtspielen baut unser Kapitän gerade immer weiter seine Rekordmarke aus und wird in unmittelbarer Zukunft sein 450. Pflichtspiel für unsere Farben bestreiten. Auf der anderen Seite hat Männel in seiner bereits 16. Saison für die Lila-Weißen eine Schallmauer durchbrochen und über 500 Pflichtspiele absolviert (504).

Während Fabi im Sommer 2011 von der 2. Mannschaft des VfL Wolfsburg nach Bielefeld wechselte und seither mit dem DSC 2013 und 2015 die Aufstiege in die 2. Bundesliga sowie 2020 die Zweitliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Bundesliga feierte, begann Männels Karriere 2008 bei den Veilchen, nachdem er als 20-Jährige von Energie Cottbus dorthin wechselte. Dort gelangen ihm 2010 und 2016 jeweils die Aufstiege in die 2. Bundesliga. Beide gehören auf ihren jeweiligen Positionen zu den absoluten Ausnahmespielern – auch das ligaunabhängig.

Seit 2013 trafen beide zehn Mal in Pflichtspielen aufeinander, allerdings duellierten sie sich nur neun Mal auf dem Rasen, denn im Jahr 2013 lieferte sich Männel noch einen Zweikampf mit Schlussmann Sascha Kirchstein im Tor der Sachsen. Bisher spricht die Bilanz deutlich für unsere Nummer 9 und den DSC: Mit Fabi gelangen fünf Siege, in denen er vier Tore erzielte. In besonderer Erinnerung wird ihm vor allem sein Treffer zum 2:0-Endstand im April 2018 geblieben sein, denn es war sein 111. Pflichtspieltreffer im Arminia-Dress. Den fünf erzielten Siegen stehen eine Niederlage und vier Unentschieden gegenüber. In 14 Aufeinandertreffen beider Clubs ohnehin das häufigste Ergebnis (6), während den Erzgebirglern insgesamt drei Siege gegen uns gelangen.

Am 2. Dezember spielen sie nun wieder gegeneinander. Am Tag, an dem unser Kapitän seinen 36. Geburtstag feiert. Mit vier Treffern gehört Fabi zusammen mit Andreas Voglsammer zu den Top-Torjägern im Duell gegen FCE. Mit einem weiteren Treffer gegen seinen 35-jährigen Gegenüber würde er also wieder eine Bestmarke knacken – und mit einem möglichen Dreier die gute Bilanz gegen Aue ausbauen und seinen eigenen Ehrentag veredeln.

Anpfiff in der SchücoArena ist am Samstag um 14 Uhr.

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