Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Lübeck
2 : 2
Arminia Bielefeld
So, 26.11.2023 13:30

2:2-Unentschieden in Lübeck

Später Schock in der Nachspielzeit: In einer umkämpfter Partie entreißen uns die Gastgeber mit dem Schlusspfiff die sicheren drei Punkte und gleichen zum 2:2 aus (90.+6). Zuvor hatten Merveille Biankadi (56.) und Leon Schneider (62.) eine 2:0-Führung herausgespielt. Mit einem Doppelschlag durch Mats Facklam endet die Partie Unentschieden. Hier geht's zum Spielbericht.

Mit nur einem Wechsel im Vergleich zum vergangenen Spieltag gegen SV Sandhausen schickte Cheftrainer Mitch Kniat seine Elf auf den Rasen. Statt Aygün Yildirim bekam Merveille Biankadi das Startrecht. Alle anderen Positionen blieben unverändert beim Auswärtsspiel in Lübeck.

Die rund 2000 Arminen im Gästeblock sahen von Beginn an keinen guten Start ihrer Mannschaft im Stadion an der Lohmühle. Beide Teams waren um eine stabile Defensive bemüht, taten sich zeitgleich aber extrem schwer, gute Aktionen nach vorne zu fahren. Nach sechs Minuten kommt Max Großer im Zweikampf gegen Cyrill Akono zu spät und bekommt die frühe gelbe Karte – glücklicherweise stand Leon Schneider noch neben ihm und hätte eingreifen können, sonst wäre es wohl der frühe Platzverweis gewesen.

Torchancen hatte das Spiel nur über Standards zu bieten. Die gefährlicheren waren zunächst auf Seiten des VfB, zumeist nach Eckbällen. Doch die Nachschüsse verfehlten alle ihr Ziel (19./29.). Bis zur 30. Minute schafften es die Schwarz-Weiß-Blauen nicht, das 4-4-2 der Gastgeber zu knacken, da halfen auch die vielen Ballbesitzphasen nicht. Im Gegenteil: Nach 35 Spielminuten ist es Fabian Klos, der nach einer Ecke in höchster Not vor dem einschussbereiten Mirko Boland klärt. Mit dem Halbzeitpfiff sahen die 8.293 Zuschauer die ersten dicken DSC-Chancen. Diesmal steht Fabi auf der anderen Seite vorm Tor, bekommt eine Eckballverlängerung durch Leandro Putaro vor die Füße und wird vor dem Einschuss von Tommy Gruppe verteidigt. Kurz darauf ist es eine Biankadi-Klos-Kombi, an deren Ende Kaito Mizuta an Schlussmann Philipp Klewin scheitert. Mit einem zähen 0:0-Unentschieden schickte Schiedsrichter Martin Speckner beide Teams in die Halbzeit.

Mit dem gleichen Personal brachte Kniat seine Elf zurück auf den Rasen. Und dieses wirkte deutlich aktiver als die 45 Minuten zuvor. Nach wenigen Zeigerumdrehungen trifft Sam Schreck nach einer Mizuta-Hereingabe nur das Außennetz (51.). Kurz darauf ist es wieder Mizuta, der eine gefährliche Flanke vors Tor bringt. Über den Kopf von Klos landet der Ball bei Biankadi, der aus kurzer Distanz die 1:0-Führung erzielt (56.). Der Bann schien gebrochen, denn Leon Schneider erhöhte nach ähnlichem Muster (Oppie-Flanke, Klos-Verlängerung) auf 2:0 (62.). Doch der doppelte Vorsprung sollte nur eine Minute Bestand haben: Im eigenen Spielaufbau verlieren wir den Ball gegen die aufgerückten Gastgeber. Aus 20 Metern überlegt der gerade eingewechselte Mats Facklam nicht lange und verkürzt auf 1:2 (63.). Es entwickelte sich weiter eine über weite Strecken umkämpfte Partie, in der sich keiner entscheidende Vorteile erspielte.

Mit den eingewechselten Can Özkan, Manuel Wintzheimer und Semi Belkahia wollte Kniat das Ergebnis über die Zeit bringen. Und bis kurz vor dem Abpfiff sollte das auch gelingen. Aber mit dem Schlusspfiff hatten die Gastgeber das Spielglück auf ihrer Seite: Ein letzter langer Ball landete in unserem Strafraum, im Getümmel blieben allerdings alle Klärungsversuche erfolglos. So ist es wieder Facklam, dem das Spielgerät vor die Füße fällt und der Jonas Kersken ein zweites Mal keine Abwehrchance lässt (2:2; 90.+6). Im Anschluss pfiff Speckner die Begegnung nicht mehr an.

VfB Lübeck: Klewin – Hauptmann, Gruppe, Reddemann, Sternberg – Egerer, Thiel (63. Velasco), Boland (90.+1 Löhden), Gözüsirin (79. Farrona Pulido) – Akono (79. Sommer), Schneider (63. Facklam)

DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Großer, Schneider, Lannert – Schreck, Mizuta (90.+4 Belkahia), Wörl (82. Özkan) – Biankadi (82. Wintzheimer), Klos, Putaro (68. Shipnoski)

Tore: Biankadi (0:1; 56.), Schneider (0:2; 62.), Facklam (1:2; 63.), Facklam (2:2; 90.+6)

Gelbe Karten: Großer, Kersken/Thiel, Velasco

Zuschauer: 8.293

„Wir haben kein gutes Spiel gemacht!“

Nach dem 2:2-Unentschieden in Lübeck äußern sich Cheftrainer Mitch Kniat, Leon Schneider, Christopher Lannert und Max Großer vor den Medienvertretern. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.

Max Großer: „Das Ergebnis ist in seiner Entstehung absolut enttäuschend. Wir hätten gerne die drei Punkte mitgenommen, das wäre wichtig gewesen. Leider haben wir das nicht verteidigt bekommen, genauso wie beim 1:2-Anschlusstreffer. Das ist am Ende sehr bitter gelaufen und ärgert uns.“

Christopher Lannert: „Die Enttäuschung ist riesig, das fühlt sich beschissen an. Wir haben heute zwei Punkte verschenkt. Wir sind nicht gut ins Spiel und in unsere Abläufe gekommen. Auch die Abstände haben nicht gepasst. Zur zweiten Halbzeit haben wir uns gesteigert, aber am Ende steht ein 2:2. Mit der letzten Aktion des Spiels so ein Tor zu bekommen, ist sehr bitter.“

Leon Schneider: „Wir sind in der ersten Halbzeit nicht gut reingekommen, auch nicht in die Zweikämpfe. Dafür kommen wir dann gut aus der Pause und gehen mit 2:0 in Führung. Wir dürfen dann aber nicht so schnell das Gegentor bekommen und konsequenter spielen. Wir müssen in kommenden Partien besser spielen als in der ersten Halbzeit.“

Cheftrainer Mitch Kniat: „Ich habe in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen. Wir haben gefühlt erst nach 30 Minuten ins Spiel gefunden. Wir mussten dann in der Halbzeitpause etwas nachjustieren. Danach habe ich ein vernünftigeres Spiel gesehen, in dem wir auch mit zwei Toren in Führung gehen. Das Gegentor regt mich am meisten auf, weil wir nach dem 2:0 soweit sind, dass wir den Sack zumachen können. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, aber natürlich ist es extrem bitter, in der 96. Minute das Tor zu bekommen. Das fühlt sich wie eine Niederlage an, aber mit dem Punkt müssen wir jetzt leben.“

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Bilder zum Spiel

Angefeuert von rund 2.000 Arminen reichte es am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden in Lübeck. Mit dem Schlusspfiff sicherten sich die Hausherren den Punkt. Wir haben Euch die Bilder zum Spiel zusammengestellt.

„Die Akkus für den Endspurt sind voll aufgeladen“

Mit 2.000 Arminen im Rücken geht die Reise am Sonntag, 26. November, zum VfB Lübeck. Anstoß im Stadion an der Lohmühle ist um 13:30 Uhr. Bei der Spieltagspressekonferenz stellte sich unser Cheftrainer Mitch Kniat den Fragen der Medienvertreter.

Cheftrainer Mitch Kniat über…

… das Personal: „Neben dem Langzeitverletzten Noah Sarenren Bazee (Kreuzbandriss) wird auch der frisch am Knie operierte Gerrit Gohlke fehlen. Ich habe direkt nach der Operation am Montag mit Gerrit gesprochen, ihm geht es gut. Der Eingriff war nötig, da er sich schon länger mit Beschwerden beschäftigen musste. Wir gehen davon aus, dass er sich schnell erholen wird und zum Rückrundenstart voll angreifen kann. Auch Nassim Boujellab hat seine Verletzung gut überstanden und ist diese Woche voll ins Training eingestiegen. Es sind also bis Gerrit und Noah alle in Lübeck mit dabei.“

… die anstehenden fünf Spiele bis zur Winterpause: „Die Ausgangslage ist für uns klar: Wir wollen alle Spiele gewinnen, so gehen wir in jede Partie rein. Was das am Ende tabellarisch bedeutet, kann ich heute nicht sagen. Natürlich wollen wir in Tabelle klettern und uns nach oben orientieren. Wir stehen derzeit vor Lübeck, und das soll möglichst auch so bleiben.“  

… über den Gegner VfB Lübeck: „Sie haben am Anfang viele Punkte gemacht. Jetzt haben sie ihr System etwas umgestellt. Wir erwarten sie mit einer Raute im Mittelfeld und zwei Stürmern. Mit den letzten Spielen haben sie sich etwas gefangen. Aber sie gehen natürlich genauso wie wir in dieses Spiel und wollen unbedingt dreifach punkten, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren.“

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen ist ab sofort auf ArminiaClubTV abrufbar.

 

 

Zu Gast im Stadion an der Lohmühle

Am 16. Spieltag reist unsere Mannschaft zum VfB Lübeck ins Stadion an der Lohmühle. Eine Begegnung, die es zuletzt am 9. August 2003 an gleicher Stelle gab. Damals endete die Partie 0:0-Unentschieden. Es war der 2. Spieltag in der 2. Bundesliga. Wir blicken auf unseren kommenden Gastgeber.

Die Reise zum Verein für Bewegungsspiele Lübeck ist für uns an diesem Wochenende die nördlichste Fahrt in der Saison. Die etwas mehr als 300 Kilometer zum Stadion an der Lohmühle mussten wir in der Vergangenheit lediglich zwei Mal antreten. Und das jeweils in der 2. Bundesliga. Doch nach der Spielzeit 2003/04 kamen auf die Norddeutschen sportlich harte Zeiten zu. Es folgten Abstiege in die Regionalliga Nord bis runter in die Schleswig-Holstein-Liga (5. Liga) im Jahr 2013. Unter Trainer Rolf Landerl gelang der Weg zurück zur Stabilität – und zum sportlichen Erfolg. Nach vier Jahren in der Regionalliga Nord und insgesamt 16 Jahren fernab des professionellen Fußballs folgte der Sprung in die 3. Liga. Doch ein Wermutstropfen trübte den Aufschwung: Bedingt durch die Corona-Pandemie war wie bei unserem Aufstieg in die Bundesliga ein Feiern mit den Fans nicht möglich – auch während der Saison nicht. Letztlich fehlten den Lübeckern sechs Zähler, um den Klassenerhalt zu schaffen. Mit dem Abstieg übernahm Lukas Pfeiffer mit 30 Jahren die Mannschafft und erreichte in seiner ersten Saison den 5. Tabellenplatz in der Regionalliga Nord und den Gewinn des Landespokals. Im Jahr darauf folgte der souveräne Aufstieg in die 3. Liga, in der sich der VfB nun wieder dauerhaft etablieren will. Auch, um wieder an die vergangenen erfolgreichen Zeiten im Profifußball anzuknüpfen.

Die direkte Bilanz

Insgesamt gab es lediglich vier Pflichtspiele gegen den VfB Lübeck, diese fanden alle in der 2. Bundesliga statt. Während das letzte Aufeinandertreffen im August 2003 in Lübeck 0:0 endete, ging das Rückspiel im Februar 2004 mit 1:3 verloren (Torschütze: Isaac Boakye). Im ersten Spiel im Stadion an der Lohmühle konnten die Schwarz-Weiß-Blauen im Dezember 1995 einen 2:0-Auswärtssieg landen (Torschützen: Ralf Voigt und Jörg Reeb). Zuvor hatte es am 1. Spieltag einen 2:1-Heimsieg durch zwei Tore von Armin Eck gegeben. Kurios: In den beiden Spielzeit mit dem VfB Lübeck stiegen wir am Ende jeweils in die Bundesliga auf.

Die Ausgangslage

Beide Teams trennen derzeit sechs Punkte und drei Tabellenplätze. Der Aufsteiger belegt momentan mit 13 Punkten den 17., wir mit 19 Punkten den 14. Platz. Zuletzt erkämpften sich die Grün-Weißen im Stadion Rote-Erde ein 1:1-Unentschieden beim BVB II. Zuvor gab es Niederlagen in Verl und im Heimspiel gegen Unterhaching, während am 12. Spieltag Viktoria Köln mit 3:2 geschlagen wurde. Unsere Serie von drei Siegen und vier ungeschlagenen Spielen in Folge wurde Anfang November von Rot-Weiss Essen (1:2) unterbrochen. Mit dem Unentschieden gegen Sandhausen konnten wir aus den vergangenen sechs Partien elf Punkte holen. Mit einem Sieg könnte der Blick wieder etwas nach oben gehen.

Mit dem Ende der Länderspielpause beginnt der Endspurt im Kalenderjahr 2023. Mit zwei Auswärts- und drei Heimspielen steht noch ein knackiges Programm an. Anstoß am Sonntag, 26. November, ist um 13:30 Uhr.


Du reist nicht mit in den Norden? Dann findest Du vielleicht HIER Deinen besten Weg, das Spiel zu verfolgen. Außerdem kannst du unser nächstes Spiel und auch alle anderen 380 Spiele der 3. Liga bei MAGENTA SPORT sehen! Mehr Infos findest Du HIER.

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