Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Arminia Bielefeld
2 : 6
Saarbrücken
Fr, 29.09.2023 19:00

Saarbrücken zu effektiv und clever

Am 8. Spieltag setzte es gegen den 1. FC Saarbrücken eine klare Niederlage. Mit 2:6 sollten effektive Gäste die Punkte sicher mit ins Saarland nehmen. Die Tore von Kapitän Fabian Klos (1:0) und Aygün Yildirm (2:4) sollten letztlich nicht reichen. Hier geht's zum Spielbericht.

Unverändert zur Vorwoche schickte Cheftrainer Mitch Kniat dieselbe Startelf auf den Platz, die am vergangenen Spieltag gegen die SpVgg Unterhaching den 2:1-Sieg holte. Verletzungsbedingt fehlen Manuel Wintzheimer und Leo Oppermann im Kader. Für die beiden rücken Jonah Busse und Henrik Koch auf die Bank.

Noch vor dem Anpfiff wurde die Mannschaft von der Südtribüne in Empfang genommen: Ein gemeinsames Einsingen mit Gänsehautstimmung. Auch die Choreo sorgte früh dafür, dass die Stimmung mit dem Pfiff von Schiedsrichter Michael Bacher kaum besser sein konnte. Alles war angerichtet für ein perfektes Flutlichtspiel vor 17.125 Zuschauern.

Auf dem Platz entwickelte sich hingegen eine unruhige Partie, beide Mannschaften waren bemüht, Ball- und Spielkontrolle zu erlangen. Mit zunehmender Spieldauer gelang das unserer Mannschaft mehr, kam mit Christopher Lannert auch zum ersten gefährlichen Abschluss, wenngleich auch zufällig. Eine Hereingabe von halbrechts wird von seinem Gegenspieler abgefälscht und extrem gefährlich für Saarbrückens Schlussmann Tim Paterok, der den Ball noch über die Latte lenkt. Die darauf folgende Ecke bringt nichts ein, allerdings wird Jonas Kersken das erste Mal gefordert, weil er den Gegenstoß rund 30 Meter vor seinem Kasten klären muss. Nur vier Minuten später schnappt sich Nicklas Shippnoski einen Freistoß aus 20 Metern. Wieder ist Paterok in der richtigen Ecke und hält, genauso wie wenige Minuten drauf, nachdem Gerrit Gohlke eine Lannert-Flanke per Kopf nicht über die Linie, sondern in die Arme von Paterok köpft.

Die Gäste aus Saarbrücken brauchten bis zur 22. Minute, um den ersten Abschluss zu markieren. Doch Luca Kerber verzieht aus elf Metern knapp. Der Weckruf für die Gäste, die jetzt besser in die Partie kommen und sich mehr Ballbesitz erkämpfen. Die besseren Torchancen erspielen sich aber die Schwarz-Weiß-Blauen. Wieder ist es Gohlke, der im Strafraum an den Ball kommt und auf Mizuta ablegt. Unsere Nummer 25 verzieht aber klar. In der 31. Minute bringt Noah Sarenren Bazee endlich das Spielgerät im Tor unter – doch Schiedsrichter Bacher bremst die Euphorie sofort und entscheidet auf ein Handspiel von Shipnoski. Kurz vor der Halbzeit dann der Doppelschlag: Kaito Mizuta spielt sich auf der linken Seite frei und sucht mit seiner Hereingabe Kapitän Fabian Klos. Unwiderstehlich steigt unsere Nummer 9 hoch und versenkt das Ding zur völlig verdienten 1:0-Führung (41.). Eine Freude, die nicht lange anhalten sollte. Denn im direkten Gegenzug gleicht der FCS aus. Mizuta verschätzt sich nach einem halbhohen Ball durch den Sechzehner, Neudecker steht völlig blank und schiebt unbedrängt zum 1:1-Halbzeitstanda rein (1:1; 42.).

Mit dem Seitenwechsel ändert sich das Spiel zunehmend. Der kurz vor der Halbzeit erzielte Treffer hat den Gästen erkennbaren Auftrieb gegeben. Die erste Ecke verfehlt Calogero Rizzuto noch knapp, die darauf Folgende vollendet Luca Kerber zur 2:1-Führung (52.). In dieser Phase gelang es dem Team von Mitch Kniat nicht, zu eigenen Abschlüssen zu kommen. Lediglich Louis Oppies Schuss aus der zweiten Reihe ist bis zu 65. Minute die einzige im zweiten Durchgang. Auf der anderen Seiten sind es die Gäste, die vor dem Kasten von Jonas Kersken gnadenlos effektiv sind. Kai Brünker nutzt einen Gaus-Pass aus dem Halbfeld und erhöht auf 1:3 (68.). Vorhergegangen war ein Ballverlust im Mittelfeld. Während unseres wenigen Abschlüsse (Drehschuss Yildirim) nicht im Erfolg enden, ist es der FCS, der aus wenig ganz viel macht. Wieder ist es eine Ecke, diesmal steht Marcel Gaus am linken Strafraumeck völlig frei und schließt zum 1:4 ab (80.). Mit Wiederanpfiff keimt etwas Hoffnung auf: Aygün Yildirim nimmt eine Oppie-Flanke mitten im Sechzehner an, wirft alles rein und drück den Ball über die Linie (81.; 2:4). Von dem Treffer ließen sich die Saarländer allerdings nicht schocken. Simon Stehle und Lukas Boeder beendeten in der 88. (2:5) und 90.+3 Minute (2:6) auch die letzte Hoffnung, etwas Zählbares für den DSC in der SchücoArena zu behalten.

DSC Arminia: Kersken – Özkan (55. Oppie), Belkahia, Gohlke, Lannert– Wörl, Schreck (55. Boujellab), Mizuta (81. Biankadi)– Shipnoski (55. Putaro), Klos, Sarenren Bazee (69. Yildirim)

1.FCSaarbrücken: Paterok – Becker, Zeitz, Boeder – Günther-Schmidt (67. Stehle), Kerber, Gaus (82. Di Michele Sanchez), Neudecker (67. Civeja), Rizzuto (73. Thoelke) – Rabohic, Brünker (82. Uaferro)

Tore: Klos (1:0; 41.); Neudecker (1:1; 42.); Kerber (1:2; 51.); Brünker (1:3; 68.); Gaus (1:4; 88.); Yildirim (2:4; 81.); Boeder (1:5; 90.+3)

Gelbe Karten: Neudecker, Kerber/Shipsnoski, Lannert


"Das war eine Lehrstunde für uns"

Nach der deutlichen 2:6-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken äußern sich Christopher Lannert, Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel und Cheftrainer Mitch Kniat vor den Medienvertretern. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.

Christopher Lannert: „Es ist extrem bitter, wir schenken die Führung vor der Halbzeit her und bekommen viel zu einfach das 1:1. Was dann in der zweiten Halbzeit passiert, geht natürlich nicht. Wir haben die Tore viel zu einfach bekommen und zu viele Chancen für Saarbrücken zugelassen. Wir haben hintenheraus nicht mehr gut verteidigt, sind nach dem 2:4 auf das 3:4 gegangen und haben dadurch brutale Lücken gelassen. Das ist dann zu einfach für Saarbrücken, um vor unser Tor zu kommen. Wir sind eine junge Mannschaft, aber alle wissen, dass das in der zweiten Halbzeit zu wenig war. Wir haben den Anspruch deutlich besser zu spielen. Und das wollen wir am Dienstag direkt zeigen, um dann vor allem die Menschen zu belohnen, die uns in der Kurve anfeuern.“

Zu der Unterstützung der Fans: „Größten Respekt vor unseren Fans. Das ist für uns als Team extrem wichtig, einfach zu wissen, dass die Menschen uns auch nach so einem Tag heute aufmuntern, in der Kurve stehen und uns diese Gänsehautmomente geben. Nach so einem Spiel ist das nicht überall so, dass man vor den Fans steht und das miterlebt. Das muss jedem von uns anstacheln und jeder muss 100 Prozent für diese Unterstützung geben. Am Dienstag müssen wir noch viel mehr auf den Platz bekommen und diese Menschen einfach belohnen.“

Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel: „Das Ergebnis liest sich natürlich nicht gut. Am Ende ist es aus meiner Sicht auch etwas zu hoch ausgefallen. Ich hatte das Gefühl, dass Saarbrücken aus sieben Schüssen sechs Tore gemacht hat. Die erste Halbzeit fand ich noch relativ ausgeglichen. Aber insgesamt war es kein gutes Spiel von uns. Wir haben mit dem Ball nicht gut gespielt, zu viele Fehler gemacht und letztlich zu einfache Tore kassiert. Der Support war sensationell, das muss man einfach sagen, auch wenn die Leistung nicht gut war. Das hätte auch anders kommen können. Wir müssen das Spiel schnell analysieren und die Fehler zum nächsten Spiel abstellen. Wir sind heute auf einen Gegner getroffen, der gegen eine junge und hochmotivierte Mannschaft, sehr abgeklärt und erfahren gespielt hat.

Cheftrainer Mitch Kniat: „Mit der ersten Halbzeit waren wir zufrieden. Was mich extrem aufregt ist, dass wir nach der Führung im direkten Gegenzug den Ausgleich bekommen. Das Spiel hätte vielleicht anderes ausgesehen, wenn wir mit der Führung in die Kanine gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns ziemlich naiv angestellt und sind in Konter reingelaufen. Saarbrücken hat das sehr gut gemacht, wir haben es ihnen aber auch sehr einfach gemacht. Das war eine Lehrstunde für uns. Wenn man sechs Tore kassiert ist es einfacher, nichts zu sagen. Wir müssen das Spiel jetzt schnell analysieren. Das Beste am heutigen Tag ist, dass das nächste Spiel direkt am Dienstag folgt und dann werden wir eine Reaktion zeigen.

Zur Unterstützung der Fans: „Was hier am Freitagabend vor dem Spiel abgeht, ist einfach nur mit Gänsehaut zu beschreiben. Man hat gesehen, dass wir alle in eine Richtung gehen. Das dann im Endeffekt so ein Spiel dabei herauskommt, ist extrem bitter. Wir hatten neunzig Minuten die Unterstützung und danach wurde weiter applaudiert. Wir sind jetzt einfach an der Reihe, am Dienstag etwas zurückzugeben. Die ganzen Emotionen von den Fans war einfach top. Aber unsere Leistung in der zweiten Halbzeit hat einfach nicht dazu gepasst.

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Bilder zum Spiel

Der bebilderte Rückblick zum gestrigen Spiel. Wir haben euch die besten Motive zusammengestellt.

"Ich weiß, dass meine Mannschaft funktioniert"

Vor unserem Flutlichspiel am Freitagabend, 29. September, um 19 Uhr, stellt sich Cheftrainer Mitch Kniat bei der Spieltagspressekonferenz den Fragen der anwesenden Medienvertretern. Wir haben die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Für das Spiel sind bereits rund 15.000 Eintrittskarten verkauft. Davon beziehen unsere Gäste aus Saarbrücken derzeit etwa 400. An der Tageskasse wird es für Kurzentschlossene noch Karten geben. Ebenso wie in unserem Online Fanladen.

Cheftrainer Mitch Kniat über…

… die Vorbereitung auf das Spiel: „Nach dem Sieg am Freitag in Unterhaching war die Stimmung natürlich gut. Trotzdem wissen die Jungs, dass wir uns davon heute nichts mehr kaufen können. Wir müssen total fokussiert sein, denn es kommt ein absolutes Topteam auf uns zu. Darauf müssen wir gut vorbereitet sein, denn Saarbrücken wird aus meiner Sicht bis zuletzt um den Aufstieg mitspielen. Aber wir haben ein Heimspiel und möchten diese immer positiv gestalten.“

… das Personal: „Stand heute sind alle fit. Mit Sam Schreck und Kaito Mizuta hatten wir zwei Spieler, die kurzfristig etwas angeschlagen waren. Das ist aber alles halb so wild, so dass wir am Freitag aus den Vollen schöpfen können.“

… die Vorbereitung auf den Gegner: „Wir bereiten uns bestmöglich auf die Spiele vor, wissen aber auch, dass die gezeigte Leistung gegen Unterhaching jetzt auch Standard werden muss. Daran müssen wir anknüpfen und darauf sind wir auch vorbereitet. Das ist jetzt ein anderer Gegner, dadurch wird es auch ein komplett anderes Spiel. Sie agieren mit einer Fünferkette, das macht es schwer im Anlaufen. Aber auch mit dem Ball hat diese erfahrene Truppe eine sehr hohe Qualität. Die Grundtugenden müssen wir aber jedes Spiel wiederholen, damit wir erfolgreich sind.“

… die Unterstützung der Fans: „Die Zuschauer haben verstanden, dass die Leistung am vergangenen Spieltag top war, aber dass es immer mal wieder Schwankungen geben wird. Die Mannschaft ist jung und es wird diese Rückschläge geben. Ich gehe aber davon aus, wir eine sehr gute Leistung bringen werden und dass unsere Fans ebenso eine gute Leistung geben werden. Ich weiß, dass meine Mannschaft funktioniert, genauso wie ich weiß, dass unsere Fans funktionieren. Ich gehe total positiv an die Sache heran.“

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen ist ab sofort auf ArminiaClubTV abrufbar.


Viel Erfahrung und Tradition aus dem Saarland

Am Freitag ist der 1. FC Saarbrücken zum Flutlichtspiel in der SchücoArena zu Gast. Der Traditionsverein aus dem Saarland ist in der vergangenen Saison denkbar knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga gescheitert. Wir wagen einen Blick auf unseren kommenden Gegner.

Am 18. April 1903 wurde der 1. Fußball-Club Saarbrücken gegründet. Damit können die Saarländer bereits auf eine 120-jährige Geschichte zurückblicken – mit vielen Höhen und Tiefen. Als einer von 16 Vereinen hat sich der FCS allerdings vor über 60 Jahren in den Fußball-Geschichtsbüchern verewigt. Denn damals zählten die Blau-Schwarzen zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga. Seither pendelt der Club zwischen der 1. und 5. Liga. Letztmalig Erstligafußball gab es im Ludwigsparkstadion vor rund 30 Jahren, in der Saison 1992/93.

Doch seit einigen Jahren ist viel Bewegung im Traditionsverein. Nach sechs Spielzeiten in der Regionalliga Südwest schaffte es der jetzige SC Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok in der Saison 2019/20 mit dem Team als Meister in die 3. Liga aufzusteigen. Seitdem blicken die Saarbrücker nur nach oben, schafften in der Folgesaison mit einem gewissen Nicklas Shipnoski (15 Tore, 10 Vorlagen) einen souveränen 5. Tabellenplatz und schrammten zuletzt in der vergangenen Saison in der 96. Spielminute des 38. Spieltages durch den späten Treffer der Osnabrücker (2:1-Sieg gegen BVB II) knapp am Relegationsplatz vorbei.

Mit entsprechenden Ambitionen und einem sehr erfahrenen Kader ist das Team von Cheftrainer Rüdiger Ziehl in die aktuelle Saison gestartet. Mit zehn Punkten aus sieben Spielen belegen sie derzeit den 7. Tabellenplatz, zeigen jedoch im laufenden Spielbetrieb, dass sie vor allem auswärts die Punkte liegen lassen. Seit Saisonbeginn spielten sie drei Mal Unentschieden (Ulm 1:1; Ingolstadt 2:2; Unterhaching 0:0). Da auch das vergangene Heimspiel gegen Waldhof Mannheim lediglich 1:1 ausging, reist das Ziehl-Team sicher mit viel Wut im Bauch in die SchücoArena.

In den bisherigen Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Saarbücken (14), gingen wir mit sieben Siegen, fünf Niederlagen und zwei Remis auseinander. Unsere Bilanz in der 3. Liga: drei Siege, eine Niederlage. Insbesondere das letzte Heimspiel gegen den FCS wird einem Spieler in Erinnerung bleiben. Am 3. Spieltag der Saison 2012/13 gelang Fabi Klos nicht nur sein erster Dreierpack für den DSC in einem Pflichtspiel, sondern er setzte in der 90.+4 den Schlusspunkt zum 3:2-Sieg. Damals wie heute: Freitagabend, Flutlichtspiel, Anstoß um 19 Uhr. Ein gutes Omen also für unsere Partie, bei der wir rund 17.000 Zuschauer in der SchücoArena erwarten.

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