Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Ulm
1 : 0
Arminia Bielefeld
Di, 22.08.2023 19:00

0:1-Niederlage beim SSV Ulm

Im Auswärtsspiel gegen den SSV Ulm verliert unsere Mannschaft knapp mit 0:1. Philipp Maier entscheidet das Spiel mit seinem Tor in der 43. Minute. Hier geht’s zum Spielbericht.

Im Spiel beim SSV Ulm konnte Cheftrainer Mitch Kniat auf nahezu dieselbe Startformation zurückgreifen, die schon am Samstag im Derby gegen SC Preußen Münster drei wichtige Punkte einfahren konnte. Allerdings musste Kniat vor Spielbeginn kurzfristig vorerst auf Gerrit Gohlke verzichten, der aufgrund von Erkältungssymptomen keine Option für die volle Distanz war. Für ihn rutschte Leon Schneider in die Startelf.

Die Anfangsphase ging gleich an unsere Farben. Die Gastgeber aus Ulm hatten Mühe, mit der gefälligen Spielweise der Schwarz-Weiß-Blauen klarzukommen. Die erste Annäherung durch einen Kopfball von Nicklas Shipnoski blieb aber ohne Erfolg (4.). Auch Merveille Biankadi prüft wenig später Schlussmann Christan Ortag, bleibt aber ebenso ohne Tor. In der ersten Viertelstunde entwickelte sich eine Phase, in der wir spürbar mehr Druck ausüben. Mit zunehmender Spieldauer nahm auch Schiedsrichter Patrick Alt vermehrt an der Partie teil, denn es wurde deutlich ruppiger auf dem Rasen. Und jetzt kamen auf die Ulmer Spatzen besser rein und mit Max Brandt aus der Distanz zur ersten Chance (23.). In der 30. Minute wird es dann doppelt gefährlich: Nach einer Lannert-Ecke ist es Semi Belkahia, der das 1:0 auf dem Kopf hat. Doch während Ortag in höchster Not klärt, ist es im Gegenzug Nicolas Jann, der überlegt ins rechte zielt und Jonas Kersken alles abverlangt. Von hier an waren die Gastgeber komplett im Spiel und belohnten sich kurz vor der Halbzeit mit der Führung. Über Romario Rösch, Jann und Lucas Röser landet der Ball rund 20 Meter vor dem Tor bei Philipp Maier. Den verdeckten Abschluss sieht Kersken zu spät und bleibt letztlich ohne Chance – 1:0 (43.).

Die Hoffnung auf einen besseren zweiten Durchgang zerschlugen sich für die über 500 mitgereisten Arminen schnell. Im eigenen Donaustadion vor 9.977 Zuschauern kamen die Hausherren mit mehr Druck aus der Kabine. Am Ende verhinderten Jonas Kersken und die Zielstrebigkeit von Leonardo Scienza und Röser einen höheren Rückstand. Erst in der 64. Minute ist Manuel Wintzheimer, der nach einem schnell ausgeführten Freistoß den Ausgleich sucht. Da der Aufsteiger aus der über weite Strecken spielbestimmenden Phase kein Kapital schlug, blieb die Begegnung bis zum Schlusspfiff spannend. Nachdem der eingewechselte Fabian Klos Ortag mit einem Kopfball zu einer Glanzparade zwingt (87.), ist es der ebenfalls eingewechselte Gerrit Gohlke, der kurz vor Schluss eine Oppie-Flanke knapp nicht im Tor unterbringen kann (89.).

Quasi mit dem Schlusspfiff ist es Schiedsrichter Alt, der Henrik Koch mit einer sehr harten Entscheidung frühzeitig zum Duschen schickt, und somit selbst unnötig im Mittelpunkt steht. Beim Kampf um den Ball checkt Koch seinen Gegenspieler mit der Schulter. Den fälligen Freistoß bewertet Alt mit einer gelben Karte – die zweite für Henrik und damit Gelb-Rot (90.+3). Kurz darauf pfeift Alt die Partie ab. Damit steht die zweite Niederlage der Saison fest.

SSV Ulm: Ortag – Reichert, Geyer, Gaal – Allgeier, Maier, Rösch, Brandt (80. Ludwig)– Scienza (80. Chessa), Röser (85. Rühle), Jann (66. Higl)

DSC Arminia: Kersken – Lannert, Belkahia, Schneider, Özkan – Schreck, Boujellab (46. Klos), Biankadi (83. Golhke) – Shipnoski (60. Geerkens), Wintzheimer (79. Koch), Yildirim (60. Oppie)

Tore: 1:0 Maier (43.)

Gelbe Karten: Reichert, Higl, Maier/Shipnoski, Belkahia,

Gelb-Rot: Koch

"Wir haben noch einiges an Arbeit vor uns"

Nach der 0:1-Niederlage beim SSV Ulm äußern sich Cheftrainer Mitch Kniat, Geschäftsführer Sport Michael Mutzel, Kapitän Christopher Lannert und Sam Schreck. Wir haben die Stimmen zusammengefasst.

Sam Schreck: „Der Trainer hat uns darauf vorbereitet. Wir wussten, dass es ein ekliges Spiel werden würde und wir an unser Maximum gehen müssen. Das haben wir heute leider nicht zu einhundert Prozent auf den Platz bekomme. Wir haben uns auch nicht so viele Torchancen herausgespielt. Die wenigen, die wir hatten, hätten wir besser nutzen müssen. Dann wäre hier auch etwas drin gewesen. Da hatten wir uns mehr vorgenommen. Nach dem Tor wurde es dann schwierig für uns. Die Fans haben uns mega unterstützt. Sie hatten eine lange Fahrt hinter. Dafür sind wir sehr dankbar und wollen natürlich am Sonntag wieder etwas zurückgeben.“

Christopher Lannert: „Wir wussten, dass das heute ein schweres Spiel wird und das Ulm eklig zu bespielen ist. Es ist uns leider nicht gelungen, unseren Plan umzusetzen. Auch wenn wir bis zur letzten Minute alles versucht haben, das Ding über die Linie zu drücken. Das schaffen wir aber nicht. Heute war es ein brutales Kampfspiel. Ich würde unsere Leistung heute aber nicht als Rückschlag bezeichnen. Wir wären in der Lage gewesen, das Spiel zu gewinnen. Wir werden uns das jetzt anschauen und analysieren, woran es genau gelegen hat.“

Cheftrainer Mitch Kniat: „Wenn wir das ganze Spiel sehen, geht die Niederlage auf jeden Fall in Ordnung. Ulm hat mehr investiert und war überall präsenter als wir. Die ersten 15 Minuten waren noch ganz gut. Danach machen wir es dem Gegner zu einfach, schaffen keinen Spielaufbau mehr. Wir wissen, dass wir noch einiges an Arbeit vor uns haben. Wir müssen das Spiel jetzt analysieren und die Fehler zum Wochenende abstellen.“

Zur Gelb-Roten Karte: „Mit der ersten gelben Karte für Henrik kann ich noch leben. Beim zweiten Foul weiß ich nicht, wo das eine gelbe Karte sein soll. Er arbeitet in den Mann rein, das kann er meinetwegen mit einem Foul ahnden. Aber das ist keine gelbe Karte. Ich mache dem Jungen auf jeden Fall keinen Vorwurf.“

Geschäftsführer Sport Michael Mutzel: „So ein Spiel muss man einkalkulieren, wir fallen jetzt nicht ins Tal der Tränen. Wir müssen das Spiel richtig einordnen, gut analysieren, und dann wird das am Sonntag auch schon wieder ein ganz anderes Spiel. Ulm hatte wenig klare Chancen, aber mit der Führung haben Oberwasser bekommen. Es war ja nicht so, dass wir keine Chance hatten, aber nach zwei so schwierigen Spielen war es heute auch schwer wieder zurückzukommen.“

Zur Gelb-Roten Karte: „Das ist für mich keine Rote Karte. Er geht hart, aber ballorientiert in den Luftzweikampf, das ist keine gelbe Karte, das ist mir viel zu hart.“

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Bilder zum Spiel

Nach dem 1:1-Unentschieden gegen den SSV Jahn Regensburg haben wir euch die Bilder zum Spiel zusammengestellt. Hier geht's zur Bildergalerie.

"Wir wollen jedes Spiel gewinnen"

Vor unserem Auswärtsspiel gegen den SSV Ulm am Dienstag, 22. August, um 19 Uhr, hat sich unser Cheftrainer Mitch Kniat den Fragen der Medienvertreter gestellt. Wir haben die wichtigsten Aussagen für euch zusammengefasst.

Cheftrainer Mitch Kniat über…

… die Mannschaft und die Spielvorbereitung:

„Unsere Pläne sehen immer gleich aus: Wir wollen das Spiel gewinnen. Welche taktischen Veränderungen wir vornehmen oder welche Spieler in der Startelf stehen, kann ich dabei heute noch nicht sagen. Wir haben jetzt drei Spiele in acht Tagen, aber das bekommen wir gestemmt. Bis auf Kaito Mizuta sind alle dabei, haben trainiert und sind fit. Der Saisonstart ist für uns vernünftig gelaufen. Aber die Partie gegen Ulm ist wieder eine andere. Wir gehen weder als Favorit noch als Außenseiter in das Spiel. Wir starten wieder bei null, haben aber einen guten Plan, den wir hoffentlich auch durchsetzen können. Wir wollen unser Spiel durchziehen und wieder ans Limit gehen. Denn dann glaube ich, können wir viele Mannschaften schlagen.“

… Derbyheld Nicklas Shipnoski:

„Nicklas ist gerade besonders gut drauf, aber auch, weil die Mannschaft gut unterwegs ist. Das gilt auch für die anderen Spieler. Jeder ist gerade gut, weil der Nebenmann für ihn mitrennt und für ihn arbeitet. Das ist gerade unser Schlüssel zum Erfolg.“

… über unseren Gegner SSV Ulm:

„Ulm hätte durchaus auch schon sechs Punkte haben können. Sie spielen einen echt guten Ball, sehr kompakt und leben auch noch von der Euphorie aus der vergangenen Saison. Sie sind in der dritten Liga angekommen und haben unglücklich Punkte liegen gelassen. Die Fans werden sie auf jeden Fall nach vorne peitschen. Da müssen wir dagegenhalten und dominant auftreten, damit wir unseren Plan auch durchbekommen.“

Die Stehaufmännchen von der Donau

Am heutigen Dienstag, 22. August, ist unsere Mannschaft zu Gast im Donaustadion. Dort erwartet uns um 19 Uhr der SSV Ulm am 3. Spieltag der noch jungen Drittligasaison. Wir blicken auf unseren Gegner und die Rückkehr der Schwaben in den Profifußball.

Duelle gegen den SSV Ulm gab es schon einige in der Vergangenheit, allerdings trafen sich beide Teams entweder in der Bundesliga oder in der 2. Bundesliga. In insgesamt zehn Aufeinandertreffen gab es fünf Siege für den Sportclub der Ostwestfalen. Dem stehen drei Niederlagen (alle im Donaustadion) und zwei Remis gegenüber. Das bisher letzte Gastspiel liegt jetzt über 22 Jahre in der Vergangenheit: Fast auf den Tag genau, am 21. August 2000, köpfte Christian Wück in der 44. Minute das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg. Es war der 2. Spieltag der 2. Bundesliga. Während die zum Ende der Saison von Benno Möhlmann trainierte Mannschaft die Klasse hielt, stieg der SSV Ulm ab – es war der zweite Abstieg in Folge, nachdem sie im Vorjahr noch in der Bundesliga am Start waren. Da sie keine Lizenz für die Regionalliga erhielten, ging es runter bis in die Verbandsliga. Ein Neustart der ganz harten Art und die Geburt der Stehaufmännchen von der Donau.

Zu dem Zeitpunkt konnte noch keiner ahnen, dass 22 Jahre vergehen sollten, bis der einstige Erstligist wieder in den Profifußball zurückkehrt. Zwar schafften die Schwaben den direkten Aufstieg in die Oberliga, doch folgten sechs Jahre in derselben Spielklasse, bis die Einführung der 3. Liga dem SSV in die Karten spielte: Als Zweitplatzierte der Oberliga stiegen sie in die Regionalliga auf, die ab sofort viertklassig war. Nach drei durchwachsenen Spielzeiten besiegelte Ende 2010 die erneute Insolvenz einen Zwangsabstieg in die Oberliga. Es folgte wieder ein direkter Aufstieg sowie auch leider wieder ein Abstieg. Der Grund: die dritte Insolvenz des Vereins. Seit der Saison 2016/17 waren die Spatzen wieder fester Bestandteil der Regionalliga Südwest, bis zur vergangenen Saison: Mit einem 5:0-Sieg am vorletzten Spieltag über die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz sicherte sich die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Wörle die Meisterschaft und den Aufstieg in die 3. Liga. Und damit verbunden sicherlich auch die große Hoffnung, wieder für eine deutlich längere Zeit dem Profifußball verbunden zu bleiben.

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