Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Dresden
3 : 1
Arminia Bielefeld
Sa, 05.08.2023 16:15

1:3-Niederlage zum Auftakt in Dresden

Das erste Spiel in der neuen Drittliga-Saison verlieren wir im Rudolf-Harbig-Stadion mit 3:1 bei der SG Dynamo Dresden. Semi Belkahia per Eigentor sowie Stefan Kutschke und Niklas Hauptmann treffen für die Gastgeber. Das Tor von Merveille Biankadi kurz vor Halbzeit sorgt für den zwischenzeitlichen Anschluss. Wir haben den Spielbericht.

 

Die Spielgemeinschaft zeigte gleich zu Beginn, wer die Heimmannschaft im Rudolf-Harbig-Stadion ist. Die Schwarz-Weiß-Blauen kamen in den ersten Minuten nicht mit dem Pressing der Gastgeber zurecht und mussten früh einige brenzlige Szenen überstehen. Die gefährlichste Chance hatte Dynamo durch Tom Zimmerschmied, der aus elf Metern am Tor vorbeizieht. Vorher hatte Claudio Kammerknecht Schlussmann Jonas Kersken geprüft. Angefeuert durch den Großteil der 29.898 Zuschauer (davon rund 1.000 Arminen) ließ Dresden nicht vom Druck ab und belohnte sich in der 14. Minute nach einem Konter. Nachdem Schiedsrichter Wolfgang Haslberger ein durchaus mögliches Foulspiel an Fabian Klos nicht ahndet, schalten Dennis Borkowski und Niklas Hauptmann am schnellsten und starten den Gegenangriff. Beim Versuch die flache Hereingabe von Hauptmann zu klären schießt Semi Belkahia den Ball ins eigene Tor. Schlussmann Kersken ist machtlos – 1:0 (14.).

In der Folge gelingt es nicht, Zugriff im Mittelfeld zu bekommen, während die SG Dynamo immer wieder hinter die Ketten und über die Außen zu Chancen kommt. Die beste Gelegenheit nutzte Zimmerschmied nicht, nachdem er von Hauptmann im Sechszehner völlig freistehend zum Abschluss kommt (21.). Es sollte aber der letzte Weckruf für die Mannschaft von Mitch Kniat gewesen sein, denn Mitte der ersten Hälfte kommt der DSC immer besser ins Spiel. Sowohl Aygün Yildirim als auch Niklas Shipnoski wussten über ihre Flügelpositionen zu gefallen, scheiterten jedoch an Torwart Stefan Drljaca oder an der Genauigkeit. Auch Kapitän Fabian Klos kann eine Biankadi-Yildirim-Kombination nicht veredeln und grätscht das Spielgerät knapp am Tor vorbei.

In der stärksten Druckphase der in rot spielenden Arminia fällt auf der Gegenseite das 2:0: Semi Belkahia trifft Zimmerschied im Zweikampf an der Hacke. Schiedsrichter Haslberger zögert nicht eine Sekunde und entscheidet auf einen vertretbaren Strafstoß, den Stefan Kutschke im rechten Eck versenkt (36.). Trotz des Rückstandes war es weiterhin eine ausgeglichene Partie, die Merveille Biankadi mit dem Halbzeitpfiff noch spannender machte. Einen Mizuta-Freistoß aus dem Halbfeld klärt Kevin Ehlers vor die Füße von Biankadi, der den Ball aus 15 Metern volley unter die Latte schießt (45.+3; 2:1) – Halbzeit.  

Der zweite Durchgang beginnt verhaltener, mit wenigen Chancen vor den jeweiligen Toren. Es dauerte bis zur 58. Minute, bis Merv Biankadi das erste Mal wieder SG-Schlussmann Stefan Drljaca prüft. Mitte der zweiten Hälfte dreht das Spiel dann komplett. Zuerst erhöht Hauptmann auf 3:1, nachdem er von Zimmerschmied über links aus elf Metern bedient wird (65.). Dann zeigt sich Schiedsrichter Haslberger kompromisslos und schickt Mizuta vorzeitig zum Duschen. Einen Tritt in die Hacken von Kutschke bewertet der Schiedsrichter mit der Höchsstrafe (67.). In Unterzahl sollte der Mannschaft um Cheftrainer Mitch Kniat keine Gelegenheit mehr bekommen, das Spiel zu drehen. Im Gegenzug hatte auch Dresden keine Großchancen mehr, das Ergebnis zu erhöhen. Zum Ende des Spiels wechselte Kniat Henrik Koch ein (84.) und machte ihn mit 16 Jahren und 353 Tagen zum zweitjüngsten eingesetzten Spieler der Drittliga-Geschichte. Kurz danach beendet Haslberger die Partie.

Das erste Spiel der Saison geht somit bei spielstarken Sachsen verloren. Abe sowohl Leistung als auch Einstellung passten. Darauf lässt sich aufbauen! Weiter geht’s direkt am Dienstag im Westfalenpokal gegen die SG FA Herringhausen/Eickum. Anstoß am Dienstag, 8. August, ist um 18:30 Uhr.

SG Dynamo Dresden: Drljaca – Kammerknecht, Lewald, Ehlers, Park – Will, Zimmerschied (73. Herrmann) Hauptmann (79. Meier) – Borkowski (79. Oehmichen), Kutschke (73. Schäffler), Meißner (89. Vlachodimos)

DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Lannert, Gohlke, Belkahia, Özkan (78. Oppie) – Biankadi (84. Koch), Schreck, Mizuta – Yildirim (62. Boujellab), Klos (C) (78. Schneider), Shipnoski (62. Wintzheimer)

Tore: Belkahia (ET; 1:0; 14.), Kutschke (Elf.; 2:0; 36.), Biankadi (2:1; 45.+4), Hauptmann (3:1; 65.)

Gelbe Karten: Kammerknecht, Hauptmann/Yildirim, Gohlke, Schreck

Rote Karte: Mizuta (67.)

„Meine Mannschaft hat alles gegeben“

Nach der 1:3-Niederlage im ersten Saisonspiel gegen die SG Dynamo Dresden geben Cheftrainer Mitch Kniat, Kapitän Fabian Klos und Christopher Lannert ihre Einschätzungen zur Partie. Wir haben die Stimmen für euch zusammengefasst.

Kapitän Fabian Klos: „Ich kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, auch wenn wir am Ende verdient verloren haben. Ich hatte auf dem Platz immer das Gefühl, dass jeder für den anderen gelaufen ist. Heute sind ein paar Sachen gegen uns gelaufen. Aber auch nach dem 3:1 und der roten Karte haben wir in Unterzahl kein Gegentor mehr bekommen. Wir haben eine junge und neue Mannschaft, da können Fehler passieren. Wichtig ist nur, dass wir daraus schnell lernen und wir diese nicht wiederholen.“

Christopher Lannert: „Wir haben zu einem unglücklichen Zeitpunkt in der zweiten Halbzeit das Spiel aus der Hand gegeben. Dresden hat immer wieder Nadelstiche gesetzt, ich hatte aber nicht den Eindruck, dass sie uns dominieren. So hat sich das auf dem Platz auch nie angefühlt. Wir müssen uns jetzt die positiven Dinge aus der Partie heraussuchen und für die kommenden Spiele mitnehmen, damit uns das nicht wieder passiert. Wir sind noch am Anfang der Saison und noch nicht allzu lange zusammen. Da können solche Dinge leider passieren.“

Cheftrainer Mitch Kniat: „Die ersten Minuten der ersten Halbzeit waren leider nicht gut, das war in den ersten Minuten zu wenig von uns. Da haben wir auch zu viele Konter zugelassen. Danach kommen wir deutlich besser rein und es entwickelt sich ein offenes Spiel. In die zweite Hälfte kommen wir sehr gut rein und dann kippt das Spiel innerhalb von fünf Minuten durch den Gegentreffer und die rote Karte. Ich kann meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, denn sie haben alles auf dem Platz gegeben. Die Einstellung auf jeden Fall gepasst, damit bin ich total zufrieden. Wir werden jetzt ein paar Sachen analysieren und dann geht’s auch am Dienstag direkt weiter.“

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Zum Start beim Topfavoriten

Dynamo Dresden geht als der Topfavorit in die kommende Drittligasaison. Genau dort wird unsere erste Drittligaspielzeit seit neun Jahren ihren Anfang finden. Wir blicken auf den 1. Spieltag in der Elbflorenz.

Es ist das Spiel des Tabellenachten gegen den 39. – wenn man die Ewige Tabelle der 3. Liga zugrunde legt. Der große Abstand in der Tabelle ergibt sich selbstverständlich aus der deutlich längeren Zugehörigkeit von Dynamo Dresden zur Spielklasse. Mit 266 absolvierten Begegnungen in der 3. Liga weisen die Sachsen gegenüber unserer Arminia (mit 114 Begegnungen) mehr als doppelt so viele Spiele auf. Samstag startet alles bei null: Auftakt in die neue Saison 2023/24, 1. Spieltag nach intensiver Sommer-Vorbereitung und unser DSC geht mit einer runderneuerten Mannschaft ins Rennen. „Wir wollen das Maximale rausholen. Die Zeit, die uns in der Vorbereitung gegeben wurde, haben wir optimal genutzt. Wir haben noch ein paar Stellschrauben, an denen wir drehen müssen, aber ich bin Stand jetzt mit der Umsetzung der Jungs echt zufrieden“, erklärte Cheftrainer Mitch Kniat in der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag in der SchücoArena. Dort beantwortete er ausführlich und gut gelaunt die vielen Fragen der Medien – übrigens genau 50 Tage nach seiner Vorstellung an derselben Stelle.

Dynamo Dresden hat sich klar zur Favoritenrolle in der Liga bekannt. Für den Verein, der 2022 als Zweitligist die Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern verlor und in der abgelaufenen Spielzeit auf den letzten Metern nur um einen Punkt den Wiederaufstieg verpasste, gibt es nur ein Ziel. „Wir müssen in dieser Saison aufsteigen“, hat Dynamo Sportdirektor Ralf Becker im Verlauf der Vorbereitung unmissverständlich formuliert. Der Druck in Sachsen, so ist die Wahrnehmung aus der Ferne, ist groß. Der große Traditionsverein Dynamo hat seinen Kader entsprechend aufgestellt und nach dem Abgang vom letztjährigen Drittligatorschützenkönig Ahmet Arslan (25 Tore, neun Vorlagen) zum 1. FC Magdeburg u.a. drei Offensivspieler verpflichtet, die in der 3. Liga nachweislich für Torgefahr stehen: Lucas Cueto (Karlsruher SC), Tom Zimmerschied (Hallescher FC) und Robin Meißner (Hamburger SV, war an Viktoria Köln ausgeliehen). Die Mannschaft von Cheftrainer Markus Anfang verfügt zudem über ein bewährtes, belastbares Gerüst. Der ehemalige Bundesliga-Coach vom 1. FC Köln und Werder Bremen muss keine komplett neue Mannschaft formieren.

Für Arminia-Cheftrainer Mitch Kniat gilt das genaue Gegenteil. Nach exakt fünfeinhalb Wochen Vorbereitung wartet das erste Pflichtspiel auf eine Mannschaft, die sich aktuell aus 17 Neuzugängen, fünf Nachwuchsspielern der letztjährigen U17-Meistermannschaft sowie Rekordspieler Fabian Klos, Christopher Schepp und dem nach Leihe zurückgekehrten Vladislav Cherny zusammensetzt. Nahezu alles neu also beim DSC – und mit Dynamo Dresden zum Auftakt direkt ein echtes Schwergewicht in der Liga vor der Brust, wie Mitch Kniat findet: „Sie können in dem Stadion mit 30.000 eine richtige Wucht entwickeln. Sie zählen für mich absolut zum Favoritenkreis, ihr Kader gibt das her. Außerdem haben sie den großen Vorteil, im zweiten Jahr in Folge zusammen zu sein. Es liegt an uns, die richtigen Lösungen zu finden. Daran haben wir im Training gearbeitet, um diese Lösungen umzusetzen und ihnen weh zu tun.“

In Dresden, wo die Arminia von mindestens 1.100 Fans unterstützt wird, muss Kniat auf Tom Geerkens wegen einer Muskelverletzung an der Hüfte verzichten. „Ansonsten stehen uns alle Spieler zur Verfügung. Wir haben also Auswahl, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das erfahren aber meine Spieler zuerst. Und das betrifft auch die Frage, wer am Samstag im Tor stehen wird“, ließ Kniat noch offen, ob Leo Oppermann oder Jonas Kerkens zwischen den Pfosten beginnen wird.

Nach einer guten, intensiven Trainingswoche ist der Fokus komplett auf den Auftakt gerichtet. Mit dem 3:1-Sieg im Testspiel im Rahmen unserer Saisoneröffnung am vergangenen Samstag gegen den Regionalligisten TSV Steinbach Haiger gelang dem DSC ein erfolgreicher Abschluss der Vorbereitung. Im Mittelpunkt stand natürlich die Entwicklung der Mannschaft. Und so weiß auch Mitch Kniat: „Wahrscheinlich sind wir dann beim Auftakt noch nicht bei 100 Prozent, weil wir eben diesen ganz neuen Kader haben. Aber wir entwickeln uns. Alles, was ich von den Jungs sehe, gibt mir Zuversicht. Auch schon für den Samstag bei Dynamo Dresden.“

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