Schüco
DSC Arminia Bielefeld
1. FC Nürnberg
1 : 0
Arminia Bielefeld
Fr, 09.09.2022 18:30

Auswärtsniederlage in Nürnberg

Das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (Freitag, 09. September, 18:30 Uhr) endete ohne Punkte für den DSC Arminia Bielefeld. Lino Tempelmann traf nach einem Freistoß per Kopfball zum späten 1:0 (90.).

Cheftrainer Daniel Scherning nahm zwei Veränderungen in der Startformation der Arminia vor. Neuzugang Mateo Klimowicz begann für Janni Serra, in der Defensive nahm Guilherme Ramos den Platz von Andrés Andrade ein. Somit entschied sich Scherning für ein 4-2-3-1-System.

Zu Beginn waren direkt beide Keeper gefordert, sowohl Martin Fraisl als auch Christian Mathenia mussten sofort eingreifen. Während Robin Hack früh nach einer Vorlage von Mateo Klimowicz an dem Nürnberger Schlussmann scheiterte (4.), hatte der DSC Glück. Nach einem Distanzschuss von Erik Wekesser wehrte Martin Fraisl den Ball ab – Kwadwo Duah verfehlte den Nachschuss knapp (8.).

Doch der Österreicher im Tor der Arminia sollte noch bedeutend öfter im ersten Durchgang gefordert werden. Immer wieder versuchte sich Kwadwo Duah mit Abschlüssen (14., 15., 21.). Einen Kopfball von Jens Castrop faustete Arminias Torhüter am Pfosten vorbei (44.). Die Arminen wurden erst in der 25. Spielminute wieder torgefährlich: Als Masaya Okugawa flankte, klärte James Lawrence unmittelbar vor die Füße von Ivan Lepinjica. Aus etwa zwanzig Metern zog der Kroate ab, schoss allerdings über den Kasten. Mit dem 0:0 ging es schließlich in die Pause.

Die Hausherren kamen besser aus der Pause als die Ostwestfalen. Und nach rund einer Stunde lag der Ball auch im Tor der Arminia. Der FCN eroberte den Ball von Guillerme Ramos, Mats Möller Daehli bediente direkt Felix Lohkemper in zentraler Position, der nur noch auf Duah querlegen musste. Doch der VAR entschied: Felix Lohkemper befand sich in einer Abseitsposition, das Tor von Duah wurde zurückgenommen.

Nürnberg blieb spielbestimmend, die Arminia konnte zu wenig Akzente setzen. Die Gastgeber entschieden die Summe der Zweikämpf für sich, Torchancen für die Bielefelder gab es nur noch selten, allerdings hätte einer der wenigen Möglichkeiten in der 73. Minute fast die Führung für die Arminia gebracht. Lukas Klünter flankte präzise von der rechten Seite in der Mitte und setze Masaya Okugawa seinen Kopfball aus sechs Metern leider zu sehr in die Mitte, sodass Club-Torwart Mathenia parierte.

In der 90. Minute schaffte der 1. FC Nürnberg schließlich doch noch den Führungstreffer. Mats Möller Daehli beförderte einen Freistoß von links ins Zentrum. Lino Tempelmann war zur Stelle, setzte sich gegen Arminias Defensive durch und erzielte mit dem Kopf das 1:0 (90.). Auch wenn Martin Fraisl den Ball noch mit den Fingern touchierte, konnte er den Treffer nicht mehr verhindern. Nach vier Minuten Nachspielzeit pfiff der Unparteiische Alexander Sather die Partie ab. Der DSC Arminia Bielefeld hatte verdient verloren und musste die Heimreise ohne Punkte antreten.

Am nächsten Samstag (17. September, 13:00 Uhr) empfangen die Arminen dann Holstein Kiel in der SchücoArena.


1. FC Nürnberg:

Mathenia – Wekesser, Lawrence, Schindler, Valetini – Möller Daehli, Tempelmann, Fofana, Castrop (77. Wintzheimer) – Lohkemper (71. Daferner), Duah (90.+1 Hübner)

DSC Arminia Bielefeld:

Fraisl – Oczipka (87. Bello), Ramos (71. Andrade), Hüsing, Klünter – Lepinjica, Vasiliadis – Okuugawa (87. Jäkel), Klimowicz (57. Rzatkowski), Hack – Lasme (57. Serra)

Gelbe Karten: 51. Ramos, 89. Wekesser, Rzatkowski (90.+3)

Tore: 90. Tempelmann

Zuschauer: 26.641

"Total enttäuschend"

Nach der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg (09. September, 18:30 Uhr) äußern sich Cheftrainer Daniel Scherning, DSC-Kapitän Oliver Hüsing und Torwart Martin Fraisl im Interview. Wir haben die Stimmen.

Daniel Scherning:
"Wir haben heute ein schwaches Spiel abgeliefert. Bis auf zwei Chancen durch Hack und Okugawa haben wir offensiv kaum stattgefunden. Wir hatten Probleme im Zugriff und wenn wir dann mal gute Balleroberungen hatten, haben wir die Bälle wieder zu schnell weggeschmissen. Wir konnten heute wichtige Zweikämpfe nicht auf unsere Seite ziehen, so hat Nürnberg immer wieder Druck aufgebaut. In der zweiten Halbzeit hatten wir das besser im Griff und müssen dann nach 88 Minuten so ein 0:0 auch mal über die Zeit bringen. Der Freistoß ist schon unnötig in der Entstehung, da sind wir in Überzahl. Und dann haben wir den Standard auch einfach nicht gut verteidigt. Wir waren heute in vielen Belangen nicht gut, mit und gegen Ball. 
Wir haben es nicht geschafft, das abzurufen, was für einen Sieg wichtig ist - und das ist total enttäuschend."

Oliver Hüsing:
"Das war heute in einigen Situationen einfach zu wenig Intensität. Ein 0:0 wäre heute nach dem Spielverlauf mal okay gewesen, aber wir haben den entscheidenden Standard einfach nicht gut verteidigt.
Es ist ein Freitagabend, die Leute nehmen sich Urlaub und fahren diesen weiten Weg, unterstützen uns 90 Minuten lang - die sind zurecht enttäuscht, ich kann da den Frust der Fans vollkommen verstehen.
Wir haben noch Einiges an Arbeit vor uns, wir haben die letzten Wochen auch schon gezeigt, dass wir es besser können. Das tut weh heute, das ist ein Rückschlag."

Martin Fraisl:
"Wir haben heute unsere Leidenschaft und unsere Emotionen auf dem Platz gelassen, aber in den Abläufen sind wir noch nicht so stabil, das haben wir nicht gut auf den Platz bekommen; gerade auch in den Umschaltsituationen.
Für einen Wasserstand ist es viel zu früh, wir müssen die Pausen extrem nutzen, um die Abläufe besser einzustudieren und stabiler zu werden."

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Impressionen aus Nürnberg

Wir haben die Bilder zum Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (1:0) im Max-Morlock-Stadion (Fotos: Thomas F. Starke).

„Glauben immer an uns!“

Am Freitagabend steht für den DSC der achte Spieltach in der 2. Bundesliga auf dem Plan. Vor der Partie beim 1. FC Nürnberg (09. September, 18:30 Uhr) beantwortete Cheftrainer Daniel Scherning auf der Pressekonferenz vor dem Spiel die Fragen der Medienvertreter.

Daniel Scherning über…

…die Verletzung von Fabian Klos:

„Für ihn persönlich ist der Ausfall sehr schade, aber auch für uns als Mannschaft. Wir haben unseren Kapitän nicht zur Verfügung. Fabian Klos hat letzte Woche sehr, sehr gut trainiert und war auf einem guten Weg. Ich bin überzeugt, dass er wieder stark zurückkommen wird. Die Saison ist lang und wir werden ihn brauchen.“

…die Mentalität in der Mannschaft:
„Die Mannschaft ist fokussiert und konnte viel Selbstvertrauen sammeln. Wenn Du so einen Moment erlebst, in dem Du in der 94. Minute in Unterzahl noch den Ausgleich schießt, tankst Du Selbstvertrauen. Ich habe immer betont, dass uns eins bewusst sein muss: Wir müssen immer, immer, immer an uns glauben! Erst wenn der Schiedsrichter pfeift, können wir uns ärgern. Ich glaube, dass unsere Gegner merken, dass wir nicht viel brauchen, um zurückzukommen – ob zu zehnt oder zu elft.“

…den 1. FC Nürnberg:

„Der FCN hat zweimal in Folge verloren, das haben sie sich sicherlich anders vorgestellt. Der Gegner wird mit Wut im Bauch antreten und das kann für uns sehr gut ausfallen. Nürnberg will sein Heimspiel gewinnen, aber wir bringen viel mit, um ihnen weh zu tun. Sie sind sehr ballorientiert, wir sind im Umschaltspiel sehr stark. Darauf wird am Freitagabend der Fokus liegen.“

Der DSC Arminia Bielefeld wird von rund 600 Fans nach Nürnberg begleitet werden.

Die vollständige Pressekonferenz mit allen Aussagen unseres Cheftrainers ist ab sofort auf ArminiaClubTV zu sehen.


Anfänge an der Deutschherrnwiese

Die Historie der Club-Spielstätten ist lang, vielfältig und vor allem einmalig. Die ersten Schritte wurden auf der Deutschherrnwiese an der Pegnitz gemacht, doch bis zum aktuellen Max-Morlock-Stadion hausierte der FCN in insgesamt neun verschiedenen Beheimatungen. Wir schauen uns die Orte genauer an.

Die Deutschherrnwiese, die Ziegelgasse, in Schweinau, der Zerzabelshof I und II, der Valznerweiher, das städtische Stadion, das Frankenstadion und das Max-Morlock-Stadion (zwischenzeitlich auch easyCredit-Stadion, Stadion Nürnberg und Grundig Stadion benannt) nutzte der 1. FCN bereits als Heimspielstätte. Aber von Beginn an.

Ursprünglich als Exerzierplatz im Pegnitzgrund genutzt, diente die Deutschherrnwiese als erster Fußballplatz des frisch gegründeten Clubs. Ähnlich wie auf örtlichen Bolzplätzen mussten von den beiden Mannschaften die Torstangen und Eckfahnen eigenständig mitgebracht werden. Unweit des Platzes befand sich die Gaststätte „Burenhütte“, der Gründungsort des 1. FC Nürnberg (04. Mai 1900). Fortan wurde das Lokal als Vereinsheim und Umkleideraum genutzt. Als erstmalig Eintrittsgelder für die Spiele verlangt werden sollten, bedurfte es einer Einzäunung des gesamten Geländes. Da sich die Stadt Nürnberg jedoch dagegen aussprach, wurde der erste Wechsel der Spielstätte nötig.

Als Alternative wurde ein etwa ein Hektar großes Sportfeld in der Ziegelgasse im Stadtteil Steinbühl gepachtet. Auf diesem Grundstück wurden Umkleidehütten, Kassenhäuser, eine Holztribüne und der besagte Zaun errichtet. Fünf Jahre nach der Vereinsgründung konnte endlich der Ligabetrieb aufgenommen werden. Aufgrund der regelmäßigen Spiele und Zuschauern konnten genügend Einnahmen generiert werden, um die entstandenen Kosten auszugleichen. Doch auch in der Ziegelgasse spürte der Verein mit seinem wachsenden Besucheransturm infrastrukturelle Grenzen.

Bereits Anfang 1908 konnte ein Platz im Vorort Schweinau bezogen werden, welcher etwa doppelt so viel Platz bot als die Ziegelgasse. Neben einer kleinen überdachten Holztribüne gab es am Rande der umgebenden Laufbahn Erdwälle für die Besucher. Doch als drei Jahre später am Derby mit dem Lokalrivalen SpVgg Greuther Fürth über 6.000 Zuschauer teilnehmen wollten, war schnell klar: Auch in Schweinau reichten die Begebenheiten nicht mehr aus.

Um beim Bezug einer neuen Bleibe nicht schon wieder in ein gepachtetes Grundstück investieren zu müssen, welches in der Vergangenheit immer wieder nur von kurzem Nutzen war, entstand der Wunsch nach einem Kauf. Dass der Rivale aus Fürth im Jahr 1910 mit dem Sportplatz am Ronhofer Weg das als modernstes Stadion Deutschlands geltenden Spielgrund eröffnete, trug sein Übriges im Konkurrenzgedanken bei. Der Club kaufte infolgedessen einem seiner Mitglieder ein 47.000 Quadratmeter großes Grundstück für 130.000 Mark ab. Für über das Doppelte der Summe wurden Übungsplätze, ein Vereinsheim, Tennisplätze und ein Stadion für 8.000 Zuschauer erbaut. Die Einweihung fand im September 1913 bei einem Spiel gegen Eintracht Braunschweig statt. Bis 1926 wurde das Rund auf eine Kapazität von 25.000 Zuschauern ausgebaut. Sage und schreibe sechs Meistertitel konnten im Zerbabelshof I gesichert werden (1920, 1921, 1924, 1925, 1927, 1936).

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Zerzabelshof I 1943 bei einem Bombenangriff massiv zerstört. Darüber hinaus nahm die amerikanische Militärregierung die Sportstätte ein. Als der FCN fünf Jahre später endlich wieder an den „Zabo“ zurückkehren konnte, entschieden sich die Vereinsverantwortlichen für den Wiederaufbau, welcher 1950 abgeschlossen werden konnte. Zerzabelshof II war errichtet. Auch wenn das Stadion in der folgenden Zeit genügend Platz für die Zuschauer bot, waren es vor allem die An- und Abreisemöglichkeiten, die den Club vor neue Herausforderungen stellten. Der Wunsch nach einer neuen, modernen Sportanlage wurde auch in den anderen Abteilungen des Vereins immer lauter, weshalb sich das Präsidium für den Verkauf des Geländes entschied. 1966 wurde der Zabo abgerissen.

Mit den Geldern des Verkaufs finanzierten sich die Nürnberger ein Grundstück am Valznerweiher, auf welchem ein neues Vereinsgelände entstand. Neben Trainingsanlagen und einem 7.000 Zuschauer fassendem Platz, wurden auch Tennisplätze und das Clubbad, ein Schwimmbad, errichtet. Die Einweihung fand im Oktober 1968 statt. Der 1. FC Nürnberg entschied sich schließlich doch, das Städtische Stadion, welches ursprünglich für Turn- und Leichtathletikveranstaltungen genutzt wurde, zu beziehen. Die Voraussetzung dafür war, dass sich die Stadt Nürnberg um den Ausbau der Arena kümmere, sodass das Stadion 1965 bereits 64.238 Besuchern Platz bot. Im Jahr 1968 wurden die Franken an dieser Spielstätte das bis heute letzte Mal Deutscher Meister. Als die achteckige Spielstätte mit den Jahren als unmodern erwies, verzichtete die Stadt auf günstige Finanzierungsmittel im Rahmen der WM 1974. Als weitere zwölf Jahre später die Baufälligkeit des Tribünendachs festgestellt wurde, war eine Restauration unabdingbar.

Im Rahmen dieser Modernisierung unterstützte der Freistaat Bayern mit der Übernahme der Hälfte der Umbaukosten. Parallel zum laufenden Spielbetrieb wurden alle Tribünen durch neue ersetzt. Die achteckige Grundform des Stadions war es, die als einziges erhalten blieb. 1991 wurde die Sanierung fertiggestellt. Die neuen Tribünen des Frankenstadions boten eine komplette Überdachung und die Kapazität für insgesamt 52.500 Zuschauern.

Als im Jahr 2006 die Fußball-Weltmeisterschaft erneut in Deutschland ausgetragen werden sollte, wollte die Stadt nicht noch einmal die Finanzierungsmöglichkeiten aufgrund der zu erhaltenen Gelder verpassen. In dem Zuge wurde das Spielfeld zwecks Sichtverbesserung abgesenkt. Neben VIP-Logen wurden auch Videoanzeigetafeln errichtet. Insgesamt fünf Partien der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden in Nürnberg ausgetragen. Dazu gehörten die Partien Mexiko gegen Iran (3:1), England gegen Trinidad/Tobago (2:0), Japan gegen Kroatien (0:0), Ghana gegen die USA (2:1) und Portugal gegen die Niederlande (1:0). Abgesehen davon wechselten die Namensrechte der Spielstätte mehrfach. So trug das derzeitige Wohnzimmer des Clubs bereits die Namen EasyCreditStadion, Stadion Nürnberg und Grundig Stadion. Seit der Spielzeit 2017/2018 finden die Spiele im Max-Morlock-Stadion statt. Eine Bank verzichtete auf ein klassisches Namensrechte-Paket und sorgte mithilfe eines Crowdfundings dafür, dass die Umbenennung ermöglicht werden konnte.


Hättet ihr gewusst, dass das Lokalderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth das meistausgespielte Derby ganz Deutschlands ist? 269-mal wurde dieses Duell bereits ausgetragen. Die Bilanz ist auf der Seite des Clubs: 141 Siege konnten bislang verbucht werden, 49 Remis und 79 Niederlagen gegen den Lokalrivalen. Seit 1899 grenzen die beiden Städte unmittelbar aneinander und sind beinahe ineinander verwachsen. Nicht zuletzt deshalb, und weil beide Teams über Jahrzehnte zu den besten Fußballvereinen Deutschlands gehörten, entstand schon sehr früh eine tiefe Feindschaft.

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