Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Bochum
2 : 1
Bielefeld
Fr, 06.05.2022 20:30

Auf Wiedersehen, Bundesliga!

„Im Abschied zeigt sich der Charakter“, formulierte der westfälische Dichter Otto Pötter. Auch Arminia-Trainer Marco Kostmann hatte vor dem Bundesliga-Saisonfinale von einem Charakter-Spiel gesprochen. Nach den letzten 90 Minuten in dieser Erstliga-Spielzeit für den DSC Arminia Bielefeld war klar: Charakter-Test bestanden! Mit dem 1:1 (0:0)-Unentschieden gegen den in der nächsten Saison in der Champions League auflaufenden RB Leipzig verabschiedete sich unsere Mannschaft erhobenen Hauptes aus der höchsten Spielklasse. Auf Wiedersehen, Bundesliga!

Die Emotionen waren groß rund um das letzte Spiel. Nach der für alle DSC-Fans freudigen Nachricht am Freitag von Fabian Klos‘ Vertragsverlängerung kullerten am Samstag vor und nach der Partie reichlich Tränen. Denn es war Zeit, Abschied zu nehmen. Nicht nur nach zwei Jahren von der Bundesliga, sondern von verdienten Spielern, die mitunter jahrelang ihre Leidenschaft im blau-schwarz-weißen Trikot gelebt hatten, u.a. am Bundesliga-Aufstieg 2020 und dem sensationellen Klassenerhalt 2021 maßgeblich beteiligt waren.

Im Fokus der Fans stand Torwart-Teufelskerl Stefan Ortega Moreno, den die Fans vor und nach dem Spiel – nach einer erneut exzellenten Leistung – frenetisch feierten. Danke, Tego! Für deine Paraden, deinen Einsatz und für einfach alles – viel Glück für deinen weiteren Weg.

Ebenfalls verabschiedet wurden Cedric Brunner, Amos Pieper, Joakim Nilsson, Fabian Kunze, Patrick Wimmer, Gonzalo Castro und Alessandro Schöpf. Vielen Dank euch allen für euren Einsatz im Arminia-Trikot und all die schönen Momente, die wir zusammen erleben durften.

Das Spiel ist schnell zusammengefasst: Unsere Mannschaft setze der Millionen-Truppe um Superstar Christopher Nkunku – sechs Tore in der CL-Gruppenphase in dieser Saison – alle ostwestfälischen Tugenden entgegen und hielt so zur Pause ein torloses Remis. Ortega Moreno vereitelte Nkunkus beste Chance bravourös (34.), auf der anderen Seite flog Janni Serras Kopfball vorbei (44.).

Nach dem Seitentausch sorgte unsere kampfstarke Mannschaft für den ersten Höhepunkt – und die 1:0-Führung. Nach einer Hacken-Ablage von Masaya Okugawa zwang Robin Hack mit einem Außenristschlenzer Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi zu einer starken Parade, den Abpraller drückte Janni Serra mit der Brust über die Linie (70.). Die SchücoArena explodierte vor Freude!

Keine Minute später hatte Okugawa nach Hack-Vorlage die Chance auf den zweiten Treffer, der Ball strich leider knapp am Pfosten vorbei (71.).

Die Gäste warfen in der Schlussphase alles nach vorne, Arminia kämpfte leidenschaftlich um den Sieg. Ortega Morena verhinderte grandios den Ausgleich gegen Andre Silva (90.+1). Aber beim Kopfball von Willi Orban (90.+3) zum 1:1-Endstand war unsere Nummer 1 machtlos. Abpfiff.

Der Rest waren nur noch große Emotionen und eine fantastische Stimmung in der SchücoArena, die Freude macht auf die neue Saison. Auf Wiedersehen, Bundesliga! Bis bald…

„Nicht gedacht, dass es so emotional wird“

Die Stimmen nach unserem äußerst emotionalen Saisonabschluss.

Stefan Ortega Moreno:
"Es war uns wichtig, so aus dem Spiel herauszugehen, dass die Leute etwas für die nächste Saison aufsaugen. Die Verlängerung von 'Klosi' hat auch nochmal für Aufschwung gesorgt, bei den Fans und bei uns. Es war ein gerechtes Unentschieden und eines unserer besten Spiele der Saison. Es hat Gründe, warum wir da stehen, wo wir stehen. Und dann sind wir letztlic auch verdient abgestiegen. Man muss aus dem Jahr lernen.

Ich habe nicht gedacht, dass es so emotional wird. Es war schön, diese Bestätigung von all den Leuten zu bekommen. Es zeigt, dass ich hier anscheinend sehr viel richtig gemacht habe. Ich habe hier den größten Teil meiner Pubertät mitgemacht, meine Frau kennengelernt und unsere Tochter ist hier geboren. Ich bin hier in die Bundesliga aufgestiegen und habe mein erstes Bundesligaspiel gemacht. Das alles bleibt hier, das kann man nicht verrücken und es ist für mich und uns einfach ein schöner Ort.

Wir haben heute gesehen, dass wir eine gute Basis haben. Die Leute stehen zum Verein und hier nach einem Abstieg so gefeiert zu werden, das ist schon Wahnsinn und nicht selbstverständlich. Das zeigt, was das für eine Stadt und für ein Verein ist. Was zählt, ist, dass man für seinen Arbeitgeber alles gibt, was man hat. Wenn sie sehen, dass man alles gibt, wird das honoriert und das ist ein sehr schönes Gefühl als Sportler. Ich bin nach wie vor Fan von unserem Verein.

Janni Serra:
"Auf der einen Seite ist es sehr schade, aber wir wollten den Leuten zeigen, dass wir es können. Dass unsere Zuschauer, die unglaublich waren, das heute gesehen haben, ist sehr wichtig für uns. Wie die Fans uns am Ende gefeiert haben, ist unglaublich. Ich hatte eine kleine Träne in den Augen - auch, weil es für die Jungs, die uns verlassen, wichtig war.

Es ist vor allem wichtig, so eine Figur wie Fabian Klos in der Kabine zu haben. Er ist die pure Identifikation von diesem Verein und das zeigt auch, dass er nochmal ein Jahr will und sich unbedingt würdig verabschieden möchte. Er hat eigentlich schon alles getan für Arminia – von so einem kann man viel lernen. Außerdem komme ich super mit ihm klar und ich freue mich, dass ich nochmal ein Jahr mit ihm zusammenarbeiten darf.

Ich denke, wir haben ein gutes Gerüst. Natürlich haben viele nicht ihre beste Saison gespielt. Wir müssen sehen, dass wir einfach schnell den Kopf aus dem Sand ziehen. Ich denke heute war der erste Schritt dafür und dann werden wir nächstes Jahr wieder angreifen. Die Zweite Liga kennen viele Spieler tatsächlich schon besser als die Erste."

Masaya Okugawa:
"Es war ein schwieriges Spiel. Wir wussten, wie es um uns steht und hatten uns die ganze Woche beim Training eingeschworen, dass wir uns unbedingt mit einem Sieg von den Fans verabschieden wollten. Ich denke, dass hat trotz des Unentschiedens auch ganz gut geklappt. Wir haben es unserem Gegner schwer gemacht und hatten an unseren Plan, das Spiel zu gewinnen, geglaubt. Ich glaube, dass wir uns würdig verabschiedet haben.

Gegen Leipzig vier Punkte geholt, warum hat es nicht über die Saison geklappt?
"Ich denke, das ist etwas, was sich jeder fragt. Ich denke, dass wir über die ganze Saison mehrere Schwierigkeiten hatten. Aber jetzt müssen wir uns mit dem Abstieg beschäftigen."

Gegen stärkere Vereine gepunktet aber gegen kleinere Punkte gelassen?
"Diese Saison haben wir wirklich gegen obere Mannschaften immer gut gekämpft und waren erfolgreich. Letztlich hatten wir leider nicht die Konstanz und Stärke, um drin zubleiben."

Das Jahr resümiert bezüglich eigener Leistung?
"Ich habe dieses Jahr verstärkt versucht, mehr Tore zu machen, ich denke, dass ich das geschafft habe und in einigen Situationen der Mannschaft helfen konnte. Ich bin dankbar, dass ich konstant spielen durfte, aber letztlich muss man sagen, dass es nicht ganz gereicht hat."

Marco Kostmann:
"Die Fans haben honoriert, dass die Mannschaft dagegengehalten, gekämpft und Charakter gezeigt hat. Das habe ich im Vorfeld etwas strapaziert, aber das hat die Mannschaft geliefert."
 

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Fotos aus Bochum

Impressionen vom Auswärtsspiel beim VfL Bochum.

„Viel Energie und Teamgeist gesehen“

Der vorletzte Spieltach der Bundesliga steht an und wir reisen zum VfL Bochum (Freitag, 20:30 Uhr). Wir haben den PK-Bericht mit Stimmen von Marco Kostmann und Samir Arabi für euch.

Marco Kostmann über…

…die Ausgangslage und was diese mit der Mannschaft macht:
"Uns war vor und in der Saison klar, dass es am Ende um den Ligaverbleib gehen wird. Die Ausgangslage kommt für uns nicht überraschend. Es beflügelt die Mannschaft, dass wir zwei Spieltage vor Schluss noch die Chance haben, die Klasse halten zu können. In der laufenden Trainingswoche habe ich sehr viel Energie und Teamgeist auf dem Trainingsplatz gesehen. Die Jungs haben im Training viel miteinander gesprochen und sich damit beschäftigt, dass unser Spiel nach vorne besser wird, wir Torchancen bekommen und hinten zu Null spielen. Nicht zuletzt daran ist bemerkbar, dass sie das Ziel sehen und Vertrauen in ihre Leistung und in das Engagement des Mitspielers haben - nur so wird es funktionieren."

…den VfL Bochum:
"Zuerst einmal meinen allergrößten Respekt nach Bochum und meinen Glückwunsch für die Leistung und den Ligaverbleib. Wir erwarten ein normales Bundesligaspiel – sowohl von der Motivation als auch von der Einstellung. Ich glaube nicht, dass der VfL Bochum dort irgendetwas schleifen lassen wird. Sie haben ihr letztes Heimspiel in dieser Saison und werden an das anknüpfen wollen, was sie in der gesamten Spielzeit auf die Beine gestellt haben."

…das Spiel an der Castroper Straße:
"Wir wollen und müssen das Spiel unbedingt gewinnen. Je weiter das Spiel voranschreiten wird, desto mehr werden wir das Risiko erhöhen müssen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir womöglich unsere Ordnung verlieren, weil wir von der ersten Minute an All-In gehen. Der Spielverlauf gegen Hertha hat gezeigt, dass wir mit dieser Herangehensweise gut beraten waren, sowohl in Sachen Ballzirkulation als auch im Ballbesitz und bei der Suche nach Chancen. Letzteres ist uns gewiss noch nicht so gelungen, wie wir uns das vorgestellt hatten, aber es ergibt keinen Sinn, im großen Hurra-Stil von der ersten Minute an draufzugehen."

Samir Arabi über…

…den Teamgeist in der Mannschaft:
"Teamgeist ist immer ein wichtiger Faktor, vor allem auch für Mannschaften, die eher zu den Kleineren in der Liga gehören. Wenn Du nicht die absolute individuelle Spitzenklasse auf der einen oder anderen Position hast, geht es über diese Gemeinschaft. Wenn man sich die Spiele anschaut, sieht man, dass sie oftmals zum Ende hin entschieden werden. Wir sagen den Jungs sehr oft, dass sie als gesamte Gruppe, als Gemeinschaft auftreten sollen. Dazu gehören auch die Spieler auf der Bank und die Verletzten, die als Gesamtheit gebraucht werden. Daran hat sich nichts geändert und genau das werden wir in den noch verbleibenden Spielen brauchen."

Der DSC wird am Freitagabend in Bochum auf Fabian Klos und Bryan Lasme verletzungsbedingt verzichten müssen. Der Einsatz von Cedric Brunner ist noch fraglich. 2.500 Bielefelder Fans werden die Reise nach Bochum mit antreten.

 


Bundesliga „anne Castroper“

Wenn wir am Freitagabend bei Flutlicht an die Castroper Straße zurückkehren, ist das letzte Bundesligaduell zwischen uns und dem VfL in Bochum bereits über dreizehn Jahre her. Umso mehr freuen wir uns auf die Partie gegen den VfL, der am vergangenen Spieltach bereits den Klassenerhalt feiern durfte.

In Bochum ist man aktuell in Feierlaune, denn der VfL konnte am vergangenen Spieltach bereits den Klassenerhalt mit einem sensationellen Sieg beim BVB besiegeln. Die Bundesliga ist dementsprechend so richtig zurück in der fußballverrückten Ruhrgebietsstadt - eine zentrale Rolle nimmt dabei das Stadion des VfL ein, in welchem die Bochumer bereits vor genau 50 Jahren, in ihrer ersten Bundesligasaison spielten.

Der Verein mit einer bewegten Historie spielt nämlich bereits seit über 100 Jahren an ein und demselben Ort. Das heutige Vonovia Ruhrstadion steht seit 1976 an der Castroper Straße, wo die Blau-Weißen auch schon 1911 kickten. Mitten im Wohnungsgebiet gelegen mit Flutlichtmasten, die aus den Tribünen herausragen und wo im Stadion kein Platz mehr als 30 Meter vom Spielfeld entfernt ist. Das macht einfach Bock. Anfangs bot das Ruhrstadion sogar 50.000 Menschen Platz, die Kapazität wurde allerdings anders als an vielen anderen Standorten im Laufe der Zeit verkleinert.  

Einen Teil der Verkleinerung der Kapazität "anne Castroper" fand allerdings aus einem erfreulichen Grund statt: Unter der VfL-Trainerlegende Klaus Topmöller schafften es die Blau-Weißen 1996/97 sensationell und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in den Europapokal. Nachdem die Bochumer als direkter Wiederaufsteiger in die Bundesliga zurückkehrten, mischte die Topmöller-Elf die Bundesliga so richtig auf und beendete eine grandiose Saison auf dem fünften Tabellenplatz.

Noch unglaublicher war die folgende Europapokalspielzeit - der VfL konnte auch international für Furore sorgen und lieferte sich packende Duelle mit Trabzonspor, dem FC Brügge und Ajax Amsterdam, die den Lauf der Blau-Weißen erst im Achtelfinale stoppten. Bei diesen begeisternden Leistungen war es nur ein kleiner Wehrmutstropfen, dass die Tribüne hinter dem Tor von einer reinen Stehplatz- zur Sitzplatztribüne umgebaut werden musste.

Diese Sensationssaison blieb jedoch nicht die erfolgreichste Spielzeit des VfL. In der Bundesligasaison 2003/04 wiederholte Kulttrainer Peter Neururer das Kunststück und führte eine legendäre Bochumer-Truppe  erneut in den Europapokal. Es war die erfolgreichste Saison in der gesamten VfL-Geschichte – Neururer und seinen Jungs gelang es mit 56 Zählern sogar noch einmal drei Punkte mehr zu holen als die Topmüller-Truppe zuvor.

Ein bis heute anhaltender Bundesliga-Rekord aus besagter Saison sind die 911 Minuten von VfL-Keeper Rein van Duijnhoven, die der Niederländer im Heimstadion ohne Gegentor blieb. Im Europapokal hatten die Blau-Weißen weniger Glück und mussten in der ersten Runde gegen Standard Lüttich aufgrund der Auswärtstorregel nach einem 1:1 im Ruhrstadion die Segelstreichen (zuvor 0:0). Dennoch ist der VfL somit international bis heute in den eigenen vier Wänden ungeschlagen!

Aktuell wird die traditionsreiche Geschichte des VfL mit dem Klassenerhalt in der Bundesliga weiter fortgesetzt. Irgendwas hat der VfL halt immer zu erzählen.


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