Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Köln
3 : 1
Bielefeld
Sa, 23.04.2022 15:30

Bittere 1:3-Niederlage in Köln

Wir verlieren unser Auswärtsspiel beim FC Köln mit 1:3 (1:2). Kurz vor Schluss haben wir die Riesenchance zum Ausgleich, im Gegenzug macht Köln mit dem dritten Treffer den Deckel drauf.

Am 31. Spieltach der Bundesliga ging es für uns beim ambitionierten 1. FC Köln um drei wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Der DSC hatte sich viel vorgenommen, unter dem neuen Chef an der Seitenlinie Marco Kostmann wollten die Bielefelder Jungs alles heraushauen, um für Punkte im Abstiegskampf zu sorgen. Die Mannschaft bei diesem Vorhaben unterstützen wollten auch weit über 3.000-Bielefelder, die mit an den Rhein reisten und damit den Gästeblock in ein schwarz-weiß-blaues Farbenmeer verwandelten.

Kostmann veränderte die Startformation für das Duell mit dem "Effzeh" auf zwei Positionen: Für den noch angeschlagenen Kunze rückte Sebastian Vasialiadis in die erste Elf und für den ebenso im Bayern-Spiel verletzten Laursen kam George Bello auf der linken Abwehrseite zum Einsatz.

Der Start in die Partie lief denkbar schlecht für eine von Anfang an engagierte Arminen-Elf. Nach gerade einmal drei Minuten ging der Klub aus der Domstadt durch die erste Chance in Führung. Jonas Hector wurde auf rechts freigespielt und hatte dann die Übersicht für den freien Mark Uth in der Mitte. Der Kölner Offensivmann nahm das Zuspiel ohne Probleme an und verwandelte eiskalt nach Drehung zum 1:0.

Knapp eine Minute später gab es erneut unschöne Szenen nach einer elfmeterverdächtigen Kopf-Kollision im Kölner-Strafraum. FC-Kapitän Jonas Hector kam im Kopfballduell mit Alessandro Schöpf zu spät, sodass beide Akteure heftig zusammenstießen. Eine klar elfmeterwürdige Szene, die leider nicht gecheckt wurde. Wie auch schon die Ellbogen-Szene im Heimspiel gegen Bayern mit Fabian Kunze. Wie auch schon die Elfmeter-Szene im Heimspiel gegen Bayern mit Masaya Okugawa...

Arminia zeigte sich in Folge der Ereignisse weiterhin aktiv und konnte den frühen Gegentreffer gut verarbeiten. In der 16. Spielminute kam dann auch der DSC zu seinem ersten Torabschluss. Ein Freistoß aus halblinker Position brachte Patrick Wimmer direkt aufs Tor, der Ball titschte kurz auf, doch der aufmerksame Marvin Schwäbe im Kölner-Tor konnte den Schuss entschärfen.

Zeit zum Durchatmen in einem intensiven Duell gab es kaum. Der unermüdlich ackernde und auffällige Patrick Wimmer erkämpfte sich den Ball knapp vor dem Strafraum von Luca Kilian und lief von der linken Seite aus auf Schwäbe zu. Arminias Nummer 20 machte alles richtig und legte den Ball in die Mitte, wo Serra mitgelaufen war, doch der Kölner Verteidiger Hübers rauschte als Erstes in die Kugel und markierte damit das 1:1 in der 33. Minute!

Halbzeit war allerdings noch nicht in diesem munteren Fußballspiel. In der 43. Minute war Antony Modeste für die Domstädter zur Stelle. Freigespielt von Uth, ließ der Franzose dem einmal mehr starken Stefan Ortega Moreno im DSC-Tor mit einem Schuss aus kurzer Distanz keine Chance. Dabei wurde der Schuss noch unglücklich von Amos Pieper abgefälscht - mit dem 2:1 ging es in die Halbzeit.

Nichtsdestotrotz gab es so einigen Grund zur Hoffnung für die zweiten 45 Minuten, denn der DSC steckte in keiner Sekunde des Spiels zurück. Direkt nach dem Anstoß ging es auch gut los: Arminia sorgte gleich für Alarm in der Kölner Hälfte und bekam in der 46. Minute ein Freistoß aus knapp 18 Metern zugesprochen. Der Schuss von Wimmer blieb jedoch in der FC-Mauer hängen und auch der direkte Nachschuss von Schöpf ging knapp am Tor vorbei.

In der 58. Minute setzte sich Sebastian Vasiliadis gleich gegen mehrere Kölner auf links durch und brachte den Ball in den Strafraum auf Wimmer, dieser wuselte sich weiter in Richtung Tor, wurde dort jedoch von zwei „Effzeh“-Abwehrspielern mit vereinten Kräften noch gestellt.

Arminia machte weiter mit viel Offensivdrang. Der defensiv sehr stabile Guilherme Ramos stieg nach einem scharfen Wimmer-Freistoß am höchsten und zwang Schwäbe im Kasten des "Effzeh" mit seinem verlängerten Kopfball zu einer Glanzparade.

77 Minuten waren gespielt als Burak Ince für Serra das Feld betrat und der jüngste Spieler im DSC-Kader brachte sich gleich stark ein. In der 85. Minute hatte der Türke sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Schöpf leitete einen Ball von Wimmer weiter auf Ince, der rechts im Strafraum frei zum Abschluss kam. Schwäbe parierte bärenstark per Fuß. Das wäre es gewesen..

Köln kam quasi im direkten Gegenzug per Konter zum 3:1 durch den eingewechselten Thielemann. Köln konterte mit einem steilen Pass auf die rechte Seite zu Modeste, der in den Strafraum zog und legte in die Mitte auf den mitgelaufenen Jan Thielmann, dieser schob die Kugel aus vollem Lauf ins Netz.

Weiter geht's am kommenden Samstag mit dem wichtigen Heimspiel gegen Hertha BSC.

„Ärgerlich, dass wir uns nicht belohnen konnten“

Die Stimmen nach unserem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln.

Amos Pieper:
"Wir haben heute wieder gesehen, dass jede Situation entscheidend sein kann. Wir hatten die Chance aufs 2:2, am Ende kann jeder Punkt entscheiden. Jetzt gerade überwiegt die Enttäuschung."

Patrick Wimmer:
"Die Basics haben gestimmt: Das war ein harter Kampf heute, mit vielen intensiven Zweikämpfen. Wir sind gut aus der Pause gekommen und hatten unsere Chancen - leider haben wir das Tor nicht gemacht. Am Ende liegt’s nicht am Trainer, sondern an den Spielern, die auf dem Platz stehen. Der Trainer hat uns gut eingestellt, aber leider wurde der Kampf nicht belohnt. Nächste Woche geht’s gegen einen direkten Konkurrenten, das müssen wir auf unsere Seite ziehen, wenn wir weiter die Chance haben wollen."

Stefan Ortega Moreno:
"Es war schwer. An sich war es ein vernünftiges Spiel, doch in den Momenten, in denen du es entweder killen oder verteidigen musst, waren wir zu naiv. Die drei Tore, die die Kölner geschossen haben, waren Einladungen. Wir kriegen es im Gegenzug nicht hin, ihre Fehlerhaftigkeit auszunutzen. Nur einmal ist uns das gelungen, bei dem ersten Tor, dass wir erzielen, doch solche Momente hatten wir heute häufiger. Diese Angriffe haben wir nicht gut genug zu Ende gespielt, deshalb ist es enttäuschend und gerade bin ich ziemlich leer."

"Als klar war, dass Marco Kostmann Cheftrainer werden wird, haben wir miteinander gesprochen. Er sagte zu mir, dass er sich gerne komplett auf die Mannschaft einlassen würde. Doch an unserem Verhältnis ändert sich nichts. Wir können uns blind vertrauen und wenn wir uns anschauen, wissen wir, was der andere denkt. Ich habe versucht, ihn weitestgehend in Ruhe zu lassen, damit er sich vollständig auf die Aufgabe einlassen kann. Denn auch für ihn ist es eine neue Situation. Ich glaube, alles in allem hat er das mit allen anderen aus dem Trainerteam vernünftig gemacht, doch wofür es am Ende reicht, weiß ich noch nicht."

"Ich persönlich kann den Schalter gerade noch nicht auf das Hertha-Spiel umlegen. Jetzt gerade bin ich sehr leer, aber spätestens übermorgen, nachdem ich einen freien Tag hatte, sollte der Blick wieder in Richtung Spiel gehen. Doch für den Moment muss ich mich gerade erstmal sammeln."

Marco Kostmann:
"Mein Hauptaugenmerk war, dass wir Engagement und Spielwucht erhöhen. Das habe ich heute über weite Strecken gesehen. Im Fußball geht es aber darüber hinaus. In der Box haben wir es nicht gut verteidigt. Kurz vor Schluss hatten wir durch Burak die Chance zum 2:2. Ich glaube, das wäre verdient gewesen. Leider kriegen wir durch schlechte Konterabsicherung das 1:3 und das ist im Moment vielleicht der Unterschied. Es ist ärgerlich, dass wir uns mit der Chance nicht belohnt konnten. Vom Engagement und von der Leidenschaft war es ok, aber das brauchen wir auch, um in der Bundesliga zu bestehen. In der Box haben wir heute zweimal nicht gut verteidigt, normalerweise resultiert daraus ein Gegentor, hier waren es heute leider zwei."

"Wir arbeiten genauso weiter, wie wir angefangen haben. Wir bereiten die Mannschaft auf das Spiel gegen Hertha vor und darauf vor, mit diesem Fußball weiterhin Bundesliga zu spielen. Jeder Einzelne muss sich in eine gute Situation bringen, um vom läuferischen Engagement alles hereinzubringen. Dazu müssen wir die Fehler minimieren - das ist unser Auftrag."

"Burak ist schnell in die Kabine gegangen, weil er sehr traurig war. Wir werden ihm versuchen, die Last zu nehmen, dass er das Tor nicht gemacht. Er hatte zwei mutige Aktionen und nun müssen wir ihn auffangen und ihn in seiner Entwicklung unterstützen."

"Ich habe die Fans von Arminia in all den Jahren immer als sensibel und empathisch erlebt. Sie sehen sachlich, wie ein Ergebnis zustande kommt. Mal gibt es mehr Redebedarf, aber heute haben sie gesehen, dass wir es versucht haben. Von daher bin ich dankbar darüber, dass sie uns bis Saisonende unterstützen."

Steffen Baumgart:
"Ich glaube, dass Bielefeld dichter am 2:2 dran war als wir am 3:1. Entscheidend war, dass die Jungs abgerufen haben, was sie können. Damit meine ich Leidenschaft und Einsatz. Heute sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, die Einstellung hat gepasst, aber das Spiel hätte auch Unentschieden ausgehen können. Mir hat einiges gefehlt. Wir arbeiten kompakt und stehen stabil, das ist gut. Punktetechnisch sind wir in einer guten Situation, aber die Jungs überlegen natürlich. Bielefeld hat heute zum wiederholten Male auf Augenhöhe gespielt. Wir haben nicht so leichtfüßig gespielt, wie wir das können."

 

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos aus Köln

Die Bilder unserer Auswärtspartie beim 1. FC Köln (Fotos: Thomas F. Starke).

„Wiederbelebung der guten Erlebnisse“

Vor seinem ersten Spiel als Cheftrainer des DSC Arminia Bielefeld stellte sich Marco Kostmann den Fragen der Medienvertreter auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim 1.FC Köln (Samstag, 23. April, HALBVIER). Auf der PK war zudem auch Sportgeschäftsführer Samir Arabi anwesend.

Cheftrainer Marco Kostmann über…

…die Verantwortung seines neuen Postens:
"Ich versuche, die Aufgabe mit großer Gelassenheit anzunehmen. Die Verantwortung, die auf mich und das Trainerteam zukommt, versuchen wir zu meistern. Wir brauchen alle Kraft, Energie und Zuversicht, um das Spiel in Köln erfolgreich zu bestreiten. Die Situation ist, wie sie ist und sie hat sowohl mich als auch die Mannschaft durchgerüttelt. Das war auch gut so. Denn es geht darum, die Wiederbelebung der Ressourcen bei den Spielern hinzubekommen. Die Wiederbelebung der guten Erlebnisse und der Ressourcen, die jeder im Spiel einbringen kann – das ist mein Auftrag. Genau das möchten wir als Trainerteam schaffen, denn das ist meiner Meinung nach der Schlüssel."

…seine Arbeitsweise mit der Mannschaft:
"Es kommt auf jede einzelne Aktion an – es kommt auf jeden Pass, auf jeden Zweikampf, auf jedes Kopfballduell an. So arbeite ich seit Jahren und davon sind wir überzeugt. Genau das versuche ich nun in die Köpfe der Mannschaft hineinzubekommen. Es ist nicht egal, wie der Pass gespielt wird, auch wenn er noch so leicht aussieht. Es ist auch nicht egal, wie ich mit dem Fuß oder Körpereinsatz ich zum Ball gehe. Es ist immer die entscheidende Situation, ganz egal, wo ich auf dem Platz stehe."

…den 1.FC Köln:
"Ich erwarte volle Attacke. So wie sich die Mannschaft des FC entwickelt hat und sich momentan präsentiert, sind sie in einem Lauf. Sie haben ihre großen Stärken, indem sie über das Flügelspiel die Bälle hineinbringen und dann verwerten. Da sind wir bei dem Thema Selbstvertrauen. Die Kölner haben ein riesiges Selbstvertrauen und Selbstverständnis Spiele zu gewinnen und sich nach vorne zu peitschen. Steffen Baumgart hat da maßgeblichen Anteil dran. Das erwartet uns und darauf bereiten wir uns entsprechend vor. Ein volles Haus, volle Power und Attacke des 1.FC Köln. Das macht es interessant, dort zu bestehen und sich zu wehren. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, sich selbst zu zeigen."

 

Samir Arabi über…

…die Zusammenstellung des neuen Trainerquartetts:
"Überlegungen gab es sehr viele. Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt und schließlich gemeinsam entschieden, was die bestmögliche Lösung für Arminia Bielefeld ist. Wir arbeiten mit Marco schon fast seit elf Jahren zusammen. Marco ist schon über eine längere Zeit in ganz viele Prozesse involviert, die uns begleiten. Wir wissen auch, dass wir mit Marco bereits eine sehr erfolgreiche Zeit hatten, wo er im Trainerteam nicht nur als Torwarttrainer agierte und wir den Wiederaufstieg in die zweite Liga geschafft haben. Rund um das Spiel beim BVB, als Frank Kramer nicht mitwirken konnte, war Marco ein wichtiger Teil des Trainerteams und hat extrem gut mit der ganzen Mannschaft gearbeitet. All das hat dazu geführt, dass wir von der Konstellation absolut überzeugt sind. Zudem sind wir froh, dass wir Michael Henke kurzfristig für uns gewinnen konnten. Er ist ein Mann mit sehr viel Erfahrung, das schadet nicht. Michael Henke hat im Fußball sehr viel erlebt, er kann den Jungs in kurzer Zeit authentisch viele Wege zum Erfolg aufzeigen. Insofern haben wir uns mit voller Überzeugung für diese Konstellation entschieden."

…die Entscheidung des Umbruchs:
"Wir waren vorher schon mit der Mannschaft im Austausch und haben auch jetzt noch einmal intensiv gesprochen. Für diese letzten vier Spiele noch einmal einen Impuls zu setzen – das ist die Überzeugung, zu der wir gekommen sind. Die Zeit der Alibis und Ausreden ist vorbei. Dass wir zwischenzeitlich diese Delle hatten, vor allem auch in dieser extremen Form, in der wir aus sieben Spielen nur einen Punkt und ein Tor vorweisen, das lag nicht nur am Trainer, das wäre zu billig. Die Mannschaft kann das anders, davon bin ich überzeugt und das hat sie auch schon anders gezeigt. Das ist auch ein Haltungsthema, das haben wir deutlich kommuniziert. Die sportliche Situation aktuell ist für Arminia Bielefeld in der Bundesliga das Normalste der Welt, das sollte draußen jedem klar sein. Letztes Jahr haben wir den Klassenerhalt geschafft, vor allem auch, weil die Mannschaft eine Haltung hatte. Das haben wir auch jetzt nochmal eindringlich vermittelt. Wir müssen Sachen verändern, damit wir alle unser großes Ziel erreichen. Wir können es schaffen und das ist die Erwartungshaltung an die gesamte Gruppe."

Verletzungsbedingt werden Fabian Klos, Cedric Brunner, Bryan Lasme, Jacob Barrett Laursen und Fabian Kunze nicht zur Verfügung stehen.

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen wird es im Laufe des Mittags auf unserem ArminiaClubTV geben.


20.000 Kölner in Rotterdam

Seit der vergangenen Woche ist das Auftreten der 30.000 Frankfurter-Fans beim sensationellen SGE-Coup im Camp Nou beim FC Barcelona in aller Munde. Dass die Kölner für solch internationale Spiele auch die Massen bewegen können, bewiesen die Geißbockanhänger bereits 1965 im berühmtesten Duell der Vereinsgeschichte. Ein Duell gegen den FC Liverpool.

Das Aufeinandertreffen der englischen Reds und den Rheinländern begab sich, nachdem der 1. FC Köln im Gründungsjahr der Bundesliga seine zweite deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. In der Saison 1964/1965 spielte der "Effzeh" infolgedessen als deutscher Vertreter im Europapokal der Landesmeister. In der ersten Runde setzten sich die Geißböcke einigermaßen souverän gegen FK Partizani durch, im Achtelfinale behielten die Kölner die Oberhand über Panathinaikos Athen – die logische Folge? Der Einzug ins Viertelfinale, in welchem niemand geringeres als der damalige amtierende englische Meister vom FC Liverpool wartete.

Die Reds kamen mit dem schottischen Startrainer und Vereinslegende Bill Shankly an den Rhein nach Köln gereist. Im Müngersdorfer Stadion drängten sich im Hinspiel bereits 40.000 Fans auf die Tribünen und sahen ein 0:0 zwischen ihrem "Effzeh" und den Liverpoolern, das Rückspiel an der berühmten Anfield Road blieb ebenfalls torlos, weswegen ein Entscheidungsspiel hermusste. Dieses Spiel fand am 24. März 1965 – auf neutralem Platz – im berühmt-berüchtigten Rotterdamer Fußball-Rund "De Kuip" statt.

20.000 Kölner Schlachtenbummler machten sich damals auf dem Weg in die Niederlande, um ihrem "Effzeh" zu unterstützen und das Spektakel mitzuerleben. Der Kölner Anhang legte dabei sogar den niederländischen Zoll lahm, der den endlosen Pulk auf den Autobahnen aus dem Osten kommend irgendwann einfach passieren ließ.

Das Aufeinandertreffen beider Teams sollte für immer in die Geschichtsbücher des Fußballs eingehen. Zunächst lief das Spiel für die Kölner Elf rund um Vereinslegende Wolfgang Overath weniger glücklich, Ian St. John erzielte das 1:0 für die Reds. In der 30. Minute kam es dann noch dicker für die Kölner, Abwehrmann Wolfgang Weber verletzt sich in einem Zweikampf. Das Problem: Auswechselspieler gab es zu der damaligen Zeit nicht und so quälte sich Weber für seine Mannschaft in diesem wichtigen Spiel bis in die Pause. Zur Pause stand es übrigens 2:1, denn es waren zwei weitere Tore gefallen. Zuerst hatte Gordon Milne für Liverpool getroffen, doch Karl-Heinz Thielen stellte nur zwei Minuten später in der 39. Minute den Kölner Anschluss wieder her. Hoffnung unter den Tausenden Kölnern keimte auf.

Für den verletzten Weber ging es in der Halbzeit auf die Massagebank und er wurde vom Mannschaftsarzt untersucht – Diagnose: "spielfähig". Die zweite Hälfte begann mit einem guten Start, der Kölner Hannes Löhr sorgte in der 49. Minute für den umjubelten Ausgleich des „Effzeh“, in der Folge fielen keine weiteren Tore und so humpelte sich der tapfer kämpfende Innenverteidiger Weber bis in die Verlängerung und darüber hinaus.

Es blieb beim 2:2 – Elfmeterschießen gab es zu dieser Zeit nicht, also musste tatsächlich ein Münzwurf her. Der belgische Schiedsrichter Robert Schaut warf also die Münze und die beiden Mannschaften warteten gespannt am Mittelkreis des "De Kuip". Die Münze konnte sich zunächst jedoch auch nicht entscheiden und blieb einfach auf dem matschigen Untergrund senkrecht stecken.

Der zweite Versuch saß dann – die Münze zeigte rot, sehr zum Jubel der "Reds", die vor Freude in die Luft sprangen. Weniger zum Springen war dem "Effzeh" um Wolfgang Weber zu Mute. Nach dem Spiel wurde bei Weber ein gebrochenes Wadenbein diagnostiziert. Diese Geschichte brachte ihm und der tapferen Mannschat einen ungewollten Heldenstatus.

Von so legendären Fußball-Nächten im europäischen Wettbewerb träumt natürlich ein jeder Fan. Für die Kölner könnte es in der nächsten Saison wieder so weit sein, denn ihre Mannschaft steht vier Spieltage vor Ende auf einem starken siebten Tabellenplatz mit allen Chancen auf die Europa-League-Qualifikation. Jüngst rief der temperamentvolle „Effzeh“-Trainer Steffen Baumgart sogar aus: "Lass uns international angreifen!"

Maßgeblich für diesen Erfolg verantwortlich gemacht wird eben auch Baumgart, der zu Beginn der Saison aus Paderborn an den Rhein wechselte. Am Ende der Spielzeit wäre es wahrlich eine meisterliche Leistung aller Beteiligten, wenn die "Effzeh"-Fans nächstes Jahr wieder zu Pflichtspielen nach Europa und ja vielleicht auch wieder Rotterdam reisen dürften – aktuell liegt Feyenoord Rotterdam in der niederländischen Eredivisie ebenfalls auf Kurs Europa League. Zuzutrauen ist es den leidenschaftlichen Anhängern der Kölner in jedem Fall, dass sie auch wieder in Scharen Richtung Rotterdam reisen würden.


Zu Gast beim "Effzeh"! Wir reisen am 31. Spieltach ins schöne Rheinland und werden vor Ort von über 3.000 Arminen unterstützt. Ihr gehört nicht zu den schwarz-weiß-blauen Schlachtenbummlern und verfolgt das Spiel von zuhause? Wie wäre es mit frischen und kühlen Getränken?Bestellt jetzt noch bei www.flaschenpost.de eure Lieblings-Getränke – versandkostenfrei innerhalb von 120 Minuten an eure Haustüre geliefert!

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