Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Bielefeld
1 : 0
Union Berlin
Sa, 19.02.2022 15:30

Bayer diesmal zu stark

Gerannt, gekämpft, geackert – aber am Ende reichte aller schwarz-weiß-blauer Einsatz nicht. Der DSC Arminia Bielefeld musste sich am 24. Bundesliga-Spieltag bei Bayer 04 Leverkusen 0:3 (0:1) geschlagen geben. Beim Europa League-Achtelfinalisten, der in der Bundesliga klar auf Kurs Champions League-Qualifikation liegt, setzte sich die spielerische und individuelle Klasse des 417,45 Millionen wertvollen Top-Kader der „Werkself“ durch.

Von Beginn an hatten die Hausherren den Fuß auf dem Gaspedal und brachten die im Vergleich zum Heimsieg gegen Union Berlin (1:0) nur auf einer Position (Nathan de Median für den erkrankten Cedric Brunner) veränderte Arminia-Defensive gehörig ins Schwitzen.

Super-Talent Florian Wirtz, dessen Marktwert fast dreimal so hoch ist wie der gesamte DSC-Etat, wirbelte und bediente zweimal Paulinho, der jedoch im herausragenden Stefan Ortega Moreno (2./8.) jeweils aus kurzer Distanz seinen Meister fand.

Unsere Mannschaft hielt leidenschaftlich dagegen und verfolgte die Taktik der Nadelstiche – die wäre nach einer gelungenen Kombination über die rechte Seite beinahe aufgegangen. Doch Sebastian Vasiliadis‘ Scherenschlag aus 14 Metern landete zu zentral direkt in des Torhüters Armen (6.).

Bayer blieb am Drücker und spielte immer wieder die eindrucksvolle Schnelligkeit über die Außenbahnen aus. Allerdings zeigten sich die Platzherren auch immer wieder rund um den DSC-Strafraum als sehr verspielt und oft zu verschnörkelt. Lucas Alario köpfte neben den Pfosten (15.) und Paulinho fand erneut keinen Weg an Ortega Moreno vorbei (24.).

So brauchte es schon eine merkwürdige Szene für die Leverkusener Führung. Nach einer Flanke in den Arminia-Strafraum schoss sich Paulinho selbst an die Hand – von dort aus flog der Ball zu Alario, der aus kurzer Distanz einnetzte. 1:0?

Kaum ein Leverkusener jubelte, weil die Hand im Spiel gewesen war. Aber der VAR checkte alles und gab den Treffer. Das Handspiel wurde als unbeabsichtigt gewertet und war somit seit der Regeländerung zu dieser Saison als nicht strafbar anzusehen.

Also 1:0 für die „Werkself“ (30.). Dass der Torschütze niemals an den Ball gekommen wäre, wenn Paulinho die Kugel vorher nicht mit der Hand gespielt hätte – und sich dadurch einen klaren Vorteil verschafft hatte – blieb gegenstandlos. Verstehe das, wer will…

…übrigens: als in der 44. Minute ein Leverkusener Spieler Masaya Okugawa den Ball aus kurzer Distanz den Ball an den herabhängenden Arm geschossen hatte, entschied der Unparteiische Martin Petersen sofort auf Handspiel. Kapiert? Wir auch nicht.

Aber weiter im Text: nach dem Führungstreffer schwang sich unsere Mannschaft auf, Bayer in die Parade zu fahren. Ein herrlicher Arminia-Angriff und ein satter Flachschuss des starken Fabian Kunze – doch der Versuch zischte um Haaresbreite am Tor vorbei (38.). Im Gegenzug klärte Ortega Moreno gegen Wirtz aus spitzem Winkel (39.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte musste Arminia-Trainer Frank Kramer mit Vasiliadis und Janni Serra zwei Spieler angeschlagen auswechseln. Stattdessen spielten Bryan Lasme und der Ex-Leverkusener Gonzalo Castro.

Und der französische Angreifer hatte direkt den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einem Steilpass lief Lasme seinem Gegenspieler weg, kam mit seinem Flachschuss aus spitzem Winkel aber nicht an Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky vorbei (50.).

Damit hätte der DSC den Favoriten vielleicht nochmal ins Wanken bringen können, doch stattdessen machte die „Werkself“ den Deckel drauf. Nach Doppelpass mit Wunderkind Wirtz schob Moussa Diaby zum 2:0 ein (57.).

Das war die Vorentscheidung, weil unsere Elf an diesem Tag die Kaltschnäuzigkeit bei den wenigen, aber dann guten Chancen fehlte. So wie auch in Minute 67, als Okugawa nach Vorarbeit von Patrick Wimmer freistehend an Hradecky scheiterte und den Anschlusstreffer verpasste.

Bayer schaltete aber zu keinem Zeitpunkt einen Gang runter, sondern blieb tonangebend und am Ende auch der verdiente Sieger. Diaby sorgte mit dem 3:0 (81.) für den Schlusspunkt.


Bayer 04 Leverkusen:
Hradecky - Frimpong (76. Fosu-Mensah), Tah (86. Kossounou), Tapsoba, Bakker (82. Hincapie) - Palacios (76. Demirbay), Aranguiz - Diaby (82. Adli), Wirtz, Paulinho - Alario.

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno - de Medina, Ramos, Nilsson, Laursen - Kunze, Vasiliadis (46. Castro) - Wimmer (76. Hack), Schöpf (86. Krüger), Okugawa (76. Bello), Serra (46. Lasme).

Tore:
1:0 (30.) Alario, 2:0 (57.) Diaby, 3:0 (81.) Diaby.

Gelbe Karte:
-/Kunze.

Zuschauer:
10.000 (ausverkauft)
 

„Zuhause zu gewinnen, ist immer das Schönste“

Die Stimmen nach dem Heimsieg über Union Berlin von einigen DSC-Spielern sowie den beiden Cheftrainern.

Patrick Wimmer:
"Es war ein sehr intensives Spiel. Ich glaube, wir hätten in den ersten 20-25 Minuten schon ein Tor machen müssen, haben das leider nicht geschafft. Da hat ein wenig das Glück gefehlt. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht locker gelassen, das 1:0 gemacht und es über die Zeit gebracht.

Zum Tor:
"Ich habe den Ball von Schöpfi bekommen und dann überlegt, ob ich selber schiessen soll. Dann habe ich gesehen, dass es keine Schussmöglichkeit gab, also habe ich noch einen Kontakt genommen und Masaya perfekt in den Raum laufen sehen. Mit etwas Glück habe ich ihn zu Masaya gepasst, der ihn dann stark reingemacht hat.

Sieg vor heimischen Fans:
"Zuhause, mit den Fans im Rücken, zu gewinnen, ist immer das Schönste. Sie haben uns heute sehr gepusht, waren von Anfang an da und das ist auf jeden Fall geil. Ich glaube, dass das schon sehr viel hilft, wenn die Fans da sind, und hat mich es auf jeden Fall heute sehr gepusht."

Stefan Ortega Moreno:
"Im Laufe des Spiels haben die Jungs Masaya enorm gut unterstützt, so konnte er vor dem Tor sehr wertvoll für uns sein. Oliver Kahn nannte mal ein sehr wichtiges Zitat: 'Selbst wenn nichts auf dein Tor kommt, ist da eine enorme Anspannung' und genau so war es heute. In vielen Drucksituationen wurde ich angespielt und konnte der Mannschaft Ruhe bringen. Jetzt genieße ich erstmal den Abend, mache mir ein kaltes Bier auf und esse eine Pizza. Morgen laufen wir dann aus und haben noch einen freien Tag. Je näher es dann an das nächste Spiel geht, desto intensiver bereite ich mich auf Leverkusen vor."

Fabian Klos:
"Es gibt für alles einen passenden Zeitpunkt und genau den darf man nicht verpassen. Ich weiß um die große Möglichkeit, den Klassenerhalt zu schaffen, deshalb ist es ein perfekter Zeitpunkt. Wir sind zwar sicher nicht unter den Topmannschaften in der Bundesliga, aber unser Zusammenstehen macht vieles wieder wett. Ich werde auf jeden Fall weiter Fußball spielen, egal, wie aufregend es bei mir privat wird. Zum ersten Mal in meinem Fußballerleben sage ich im Sommer, dass alles möglich ist."

Sebastian Vasiliadis:
"Das war ein hochintensives Spiel, das wussten wir. Union Berlin ist eine Mannschaft, die mit sehr viel Enerige kommt, die nie aufgibt und immer Gas gibt – so wie wir auch. Da war es schon abzusehen, dass es ein Spiel voller Intensität wird. Für die Zuschauer war es ebenso ersichtlich, was es für ein intensives Spiel für uns war und so hat es sich auf dem Platz angefühlt. Frank sagte vor dem Spiel, dass das Zentrum auf alle Fälle zu bleiben soll, das haben wir ganz gut hinbekommen. Man kann es zwar nicht immer verhindern, aber als Team haben wir gut funktioniert. Wir haben das so gemacht, wie wir es uns vorgenommen haben. Das schnelle Nachvornespielen hat gut geklappt. Vielleicht können wir noch das ein oder andere Tor schießen, doch wir haben 1:0 gewonnen und deshalb sind wir alle glücklich."

Heimsieg
"Für mich war es in der Startelf der erste Heimsieg – das ist ein supercooles Gefühl. Ich glaube, dass die Fans viel Spaß hatten und hoffe, dass bald auch wieder mehr als 10.000 kommen dürfen."

Sprung auf Platz 14
"Jeder Sieg ist ein Schritt in die richtige Richtung. Da brauchen wir nicht auf den Gegner oder die anderen Mannschaften schauen, sondern müssen auf uns gucken, Gas geben und selbst punkten. Was die Anderen machen soll zweitrangig sein, wir müssen es aus eigener Kraft schaffen."

Über Ex-Kollege Sven Michel, der nun bei Union spielt
"Sven Michel und ich haben uns in Paderborn sehr gut verstanden, er war mein Zimmerkollege im ersten Jahr. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Ich freue mich für ihn, dass er nun bei Union spielt und somit auch Bundesliga spielen darf. Ich wünsche ihm von Herzen, dass er verletzungsfrei bleibt und vielleicht noch ein Tor für Berlin schießen darf."

Joakim Nilsson:
"Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir wussten schon vor dem Spiel, dass es eine harte Partie mit vielen Zweikämpfen und langen Bällen von Union nach vorne werden würde. Ich denke, wir haben das ganz gut gemeistert. Ich meine, wir haben viele Zweikämpfe gewonnen und konnten uns vor allem in der ersten Halbzeit einige Chancen herausspielen. Nach dem 1:0 haben wir natürlich gut verteidigt und ich bin zufrieden mit der Leistung heute. Gerade zuhause ist es unglaublich, wenn man seine Fans im Rücken hat und gewinnt. Man will mit ihnen feiern. Das können wir in letzter Zeit nicht mehr so oft machen. Aber ich liebe es jedes Mal. Ich habe es wirklich genossen, glückliche Gesichter auf den Tribünen zu sehen."

Masaya Okugawa:
"Es war das erwartet schwere Spiel, die Gegner waren physisch stark und haben uns stark zugesetzt. Dass wir trotz dieser Qualität in der zweiten Halbzeit das Spiel zu unseren Gunsten drehen konnten, war eine super Leistung unserer gesamten Mannschaft. Für mich selber war es ein schönes Gefühl nach einer längeren Durststrecke mal wieder an einem Tor beteiligt zusein. Besonders, die Wichtigkeit des Tores bedeutet mir sehr viel."

Situation zum 1:0
"Ich bin eigentlich auf der linken Seite, aber in dieser Szene habe ich eine Chance gesehen und habe mich mit ganz gutem Timing von meinem Gegenspieler lösen können. Als ich mich löste, hatte ich gehofft 'bitte spiel ihn rein!'  Glücklicherweise hat 'Wimmsi' mich gesehen und einen klasse Ball reingespielt. Ich denke, meine Annahme war gut und dann musste ich ihn nur noch reinmachen."

Zweiter Heimsieg
"Wir als Spieler tun alles dafür, dass wir vor eigenem Publikum gewinnen. Besonders zur Zeit sind es erschwerte Bedingungen. Wir sind für jeden einzelnen, der hier herkommt und uns unterstützt dankbar. Die Fans sind der Grund, warum wir die Spiele gewinnen wollen und sind letztlich unsere Energie. Dementsprechend ist es schön, dass wir unseren Fans heute etwas zurückgeben konnten."

Frank Kramer:
"Das war heute sehr leidenschaftlich und intensiv. Beide Mannschaften haben viel Aufwand betrieben. Es hat richtig Spaß gemacht, auch mit den Fans. Sie waren immer da, wenn wir sie brauchten. Darüber sind wir sehr froh. Am Ende hatten wir die Nasenspitze vorne."

Urs Fischer (Trainer Union Berlin):
"Ich wiederhole mich. Wieder machen wir kein Tor, wieder waren die Chancen da. Aber im Moment will der Ball einfach nicht rein. Und beim Gegentor sehen wir nicht gut aus."

 

 

 

 

 


Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

„Mit dem nötigen Herz“

Am Samstag empfängt der DSC zur schönsten Fußballzeit, um HALBVIER, den 1. FC Union Berlin. Im Vorfeld der Partie haben sich Cheftrainer Frank Kramer sowie Geschäftsführer Sport Samir Arabi auf der Pressekonferenz den Fragen der Medienvertreter gestellt. Wir haben die wichtigsten Aussagen im Überblick.

Frank Kramer über…

…die „Eisernen“:

„Union ist im Verglich zur TSG Hoffenheim eine ganz andere Mannschaft. Die Hoffenheimer hatten eine andere Abwehrreihe, sie sind richtige Zocker. Das war technisch sehr anspruchsvoll in Sinsheim. Die Unioner haben ein klares System mit sehr viel Wucht. Sie sind körperlich robust, laufen sehr viel und betreiben viel Aufwand.“

…seine Kabinenansprachen:

„Man muss eine gute Mischung bei der Ansprache finden. Die Spieler müssen in der Kabine merken, dass man dafür brennt. Entweder bringt man das ruhig rüber oder etwas enthusiastischer. Ein Gespür für die Kabine zu bekommen ist wichtig, damit man weiß, welche Art an dem Tag angebracht ist. Doch das gilt nicht nur für mich, sondern für die ganze Kabine, denn die Jungs pushen sich auch gegenseitig und packen mit an. Die Mannschaft muss rausgehen, brennen und genauso heiß sein, wie sie sich das in der Kabine vornehmen.“

…Ostwestfalen:

„Ich fühle mich wohl hier. Eigentlich komme ich aus Südbayern und bin deshalb ein anderer Schlag Mensch. Doch diese enge Zusammenarbeit und das Familiäre hier bei Arminia gefällt mir. Alle sind sehr ehrgeizig, vertraut und arbeiten eng zusammen. Die Ostwestfalen stellen sich manchmal ein bisschen weiter unter den Scheffel, als sie es tun müssten, denn hinter der Fassade ist immer ein großes Herz gepaart mit viel Leidenschaft, vor allem für unseren DSC. Genau den wollen wir in die richtige Richtung bringen und das gelingt uns nur mit Geschlossenheit - das ist hier der Fall. 39 Punkte in 34 Spielen ist eine gute Bilanz bei Arminia Bielefeld. Damit können wir gut leben. Doch wir müssen weiterarbeiten und einen Stillstand vermeiden – auch das ist ostwestfälisch und genau das machen wir, mit dem nötigen Herz.“


Samir Arabi über…

…Fabian Klos:

„Ich kann mich noch sehr gut an die ersten Verhandlungen mit Fabi erinnern. Er war einer der ersten Spieler, die wir verpflichtet haben. Zu dem Zeitpunkt wusste keiner, dass er und auch Andreas Voglsammer so lange bleiben werden - das ist schon sehr aufregend. Wir haben den beiden damals erklärt, was wir mit ihnen aufbauen wollen und was wir für Möglichkeiten für sie haben, damit sie Sicherheit zu kommen. Dabei mussten wir selbst hoffen, dass wir überhaupt die Drittliga-Lizenz bekommen. Da war sehr viel Unsicherheit dabei, aber ich wusste immer, dass wir das schaffen. Und Fabi hat sich schlussendlich für uns entschieden, obwohl er noch andere, nicht uninteressante Angebote hatte.

 

Kapitän Manuel Prietl (gesundheitliche Probleme) wird der Arminia am Samstag fehlen, ein Einsatz von Andrés Andrade (Aufbautraining) ist noch fraglich.

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen findet ihr auf unserem ArminiaClubTV.


Bayer steht für Hochgeschwindigkeit

Direkt am Rande der Autobahn 3 geht es am Samstag (HALBVIER) für den DSC um Bundesligapunkte. Bayer Leverkusen empfängt die Kramer-Elf in der BayArena. Dort wird der DSC auf Hochgeschwindigkeitsfußball treffen, was zum großen Teil am Kader, aber auch an der Taktik vom neuen Cheftrainer Gerardo Seoane liegt.

 

Seit Juli 2021 ist der gebürtiger Schweizer Cheftrainer der Werkself. Nachdem Peter Bosz nach zwei Jahren als Trainer der Leverkusener den Verein verlassen musste, benötigte der Verein einen Neustart – nachdem Hannes Wolf interimsmäßig für die letzten Spiele der Saison 2020/2021 übernahm, installierte die Werkself zur neuen Saison Seoane auf der Position des Cheftrainers.

Der 43-Jährige war selber als Profi aktiv und schnürte die Fußballschuhe unter anderem für den FC Luzern. Nachdem er seine Karriere beendet hatte, wurde Seoane Trainer seines Heimatvereins und wechselte 2018 zu den Young Boys Bern. Mit ihnen feierte der 43-Jährige dreimal die Meisterschaft, bis er dann 2021 die Werkself übernahm.

Nach Seoanes Eintreffen im Juli 2021 wartete viel Arbeit auf den ehrgeizigen Trainer, da es im Verein einige offene Baustellen gab. Wie würde die Mannschaft den Abgang der Bender-Zwillinge verkraften und wer sollte Topscorer Leon Bailey, der in die Premier League abgewandert war, ersetzen? Schafft der Schweizer gleich in seinem ersten Bundesliga-Jahr den Umbruch im Kader?  

Seoane blieb gelassen und beantwortete alle Fragezeichen mit einem Ausrufezeichen – zusammen mit seinem Trainerteam baute er die Mannschaft um und drehte an der einen oder anderen Stellschraube. Mit Erfolg. Der Saisonstart verlief vielversprechend, denn vier Siege aus den ersten sechs Spielen bedeuteten Tabellenplatz zwei mit drei Punkten Rückstand auf den FC Bayern München. Am siebten Spieltach dieser Saison zogen die Leverkusener mit dem Rekordmeister punktetechnisch gleich, mussten im folgenden Topspiel gegen die Münchener (1:5-Niederlage) dann jedoch vorerst die Verfolgung einstellen. Die Werkself fing sich schnell und spielt bisher eine äußerst überzeugende Saison, derzeit rangiert Leverkusen auf Tabellenplatz drei.

Doch was macht Gerardo Seoane und die Werkself zurzeit so erfolgreich? Leverkusen hat einen taktischen Kniff, um die Schnelligkeit ihrer Spieler komplett auszuschöpfen. Die Leverkusener haben nicht nur zwei Spieler in den Top10 der schnellsten Bundesliga-Spieler, sondern auch fünf Spieler, die schon die 36 km/h-Marke geknackt haben. „Schnell umzuschalten ist Teil unseres Spiels. Deshalb achten wir darauf, schnelle Spieler zu haben – gerade auf den Außenpositionen“, sagte Simon Rolfes der Sport Bild.

Mit Erfolg! Bereits acht Tore erzielte die Werkself nach Kontern, wobei 15 Tore nach Balleroberungen fielen. Seoane hat für die Sprinter innerhalb der Mannschaft eine Art Überfall-Taktik entwickelt, um die Konterangriffe möglichst überraschend zu gestalten. Dafür verschleppt die Mannschaft häufig das Spiel und sorgt mit langen Ballbesitzphasen in der eigenen Hälfte für ein hohes Anlaufen der gegnerischen Mannschaft. Die Arminia sollte vor diesen „Überraschungsangriffen“ also gewarnt sein.

Die Erinnerungen an die BayArena sind in den Bielefelder Köpfen aber noch sehr positiv besetzt: In der vergangenen Saison konnten wir mit 2:1 in Leverkusen gewinnen - die Tore fielen jeweils nach einem schnell ausgespielten Bielefelder Konter. Anschließend gelang erstmals in der Rückrunde der Sprung auf Tabellenplatz 15. Blickt man ein bisschen weiter in die Historie dürfte vielen Arminen auch der Klassenerhalt 2007 mit einem 2:1-Erfolg in Leverkusen positiv in Erinnerung geblieben sein. Damals war Jonas Kamper mit einem fulminanten Distanzschuss der Held des Tages.

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