Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Bielefeld
1 : 1
M'gladbach
Sa, 05.02.2022 15:30

Serra trifft sehenswert, 1:1 gegen Gladbach!

Im sechsten Bundesligaspiel in Folge bleibt der DSC Arminia Bielefeld ungeschlagen. Beim 1:1-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach trifft Janni Serra vor 10.000 Zuschauern traumhaft, ehe Alassane Plea für die Gäste noch vor der Pause ausgleicht.

Die beste Nachricht erreichte uns am Freitagmorgen: Für unser Heimspiel gegen die Borussia durften wir 10.000 Zuschauer in die SchücoArena lassen und tatsächlich konnten wir an diesem Samstag gegen 17 Uhr "ausverkauft" vermelden. Was Janni Serra später als "geil" beschrieb, umrahmte ein temporeiches und intensives Bundesligaspiel zwischen dem DSC und Borussia - die Fans und die Stimmung in der SchücoArena trugen zu einem tollen Spiel bei: "Wenn man so lange ohne Zuschauer gespielt hat, ist das fast schon ohrenbetäubend. Wenn du dann noch ein Tor schießt und in die Gesichter guckst, die jubeln, dich anschreien und sich freuen, ist das einfach wunderschön. Sowas macht einfach Spaß", so Torschütze Serra nach dem Spiel.

In selbiges startete der DSC mit einigen Änderungen im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg in Frankfurt. Guilherme Ramos (Startelfdebüt in der Bundesliga!) und Nathan de Medina ergänzten die Abwehr um Joakim Nilsson und Cédric Brunner. Fabian Kunze startete für Alessandro Schöpf. Auf der Bank nahmen zudem erstmals Burak Ince und Neuzugang George Bello Platz.

Der DSC startete gut in die Partie, doch die erste Chance gehörte den Gästen. Der deutsche Nationalspieler Jonas Hofmann prüfte Stefan Ortega Moreno in der fünften Minute mit einem Abschluss aus kurzer Distanz, doch "Tego" parierte den Schuss mit starker Fußabwehr.

Nach einer knappen Viertelstunde kombinierte sich die Kramer-Elf dann erstmals gefährlich vor das Tor - nach einem Ballgewinn im Mittelfeld konnte Florian Krüger den Ball vor dem Borussen-Tor quer auf Janni Serra legen, der es aus spitzem Winkel probierte. Yann Sommer im Gladbacher Kasten blieb jedoch Sieger in diesem Duell.

Kurze Zeit später gab es das gleiche Duell, dieses Mal aber mit einem anderen Sieger - Serra bekam auf der rechten Seite den Ball, zog nach innen und ließ sich dabei von nichts und niemandem aufhalten. Circa 20 Meter vor dem Kasten schlenzte er die Kugel mit seinem linken Fuß absolut sehenswert ins lange Eck - die SchücoArena kochte, 1:0 (19.) DSC!



Die Gladbacher schüttelten sich kurz und kamen in den folgenden Minuten immer besser auf. Nachdem ein Treffer von Weltmeister Matthias Ginter wegen einer Abseitsposition nicht gezählt hatte (23.), kamen die Borussen in der 38. Minute aber zum nicht unverdienten Ausgleich. Ramy Bensebaini konnte von der rechten Seite in die Mitte flanken, wo Hofmann auf den zweiten Pfosten weiterleitete. Dort stand Alassane Plea sträflich frei und köpfte die Kugel per Flugkopfball gegen die Laufrichtung von "Tego" in die Maschen, 1:1.

Kurz vor der Halbzeit hatte der Großteil der SchücoArena den Torschrei erneut auf den Lippen. Ramos, der eine starke Leistung bot, stieg nach einer Hereingabe am höchsten und kam aus fünf Metern zum Kopfball. Mit diesem zwang er Yann Sommer, Schweizer Nationalkeeper, zu einer Glanzparade - kurz darauf pfiff Schiedsrichter Benjamin Cortus zur Halbzeit.

Die erste große Chance des zweiten Abschnitts gehörte der schwarz-weiß-blauen Elf - Fabian Kunze tauchte nach einem feinen Pass von Patrick Wimmer frei vor Sommer auf, doch den Flachschuss unserer Nummer 16 konnte der starke Sommer so eben noch entschärfen (53.). Obwohl die Gladbacher immer besser Zugriff auf die Partie bekamen, hatte der DSC die besseren Chancen. Nach einer Ecke kam der aufgerückte Nathan de Medina aus zehn Metern zum Abschluss - wieder stand die SchücoArena kurz vor einem Gefühlsausbruch, wieder blieb Sommer Gewinner (65.). Mit einer starken Abwehr konnte der Schlussmann das 2:1 verhindern. Den anschließenden Nachschuss aus 16 Metern setzte der mittlerweile eingewechselte Alessandro Schöpf über den Kasten.



In einer weiterhin sehr unterhaltsamen Partie sah Patrick Wimmer Mitte der zweiten Halbzeit seine fünfte Gelbe Karte der laufenden Saison - zudem kam George Bello in der 71. Minute für de Medina in die Partie und feierte damit, wenige Tage nach seiner Verpflichtung, sein Bundesligadebüt!

Es blieb ein Spiel aus Messers Schneide, in der die Gladbacher zeigten, warum sie in den vergangenen sechs Jahren gleich dreimal die Champions League erreichten. Gegen die Angriffe der Gäste konnten wir uns jedoch immer wieder erfolgreich wehren. Sinnbildhaft dafür wahrscheinlich die Szene aus der 88. Minute: Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung kamen die Gäste zu einer 2 zu 1-Überzahlsituation, in der sich Ramos gegen zwei Gladbacher behaupten musste. Der Portugiese verzögerte das Tempo sehr stark und stach dann im Strafraum mit einem Wahnsinnszweikampf gegen Hofmann zu - völlig zu recht bejubelte die SchücoArena diese Abwehraktion fast wie ein Tor. Der Portugiese analysierte die Szene nach Abpfiff wie folgt: "Manchmal stehst du als Verteidiger in einem Duell zwei gegen einen, dann liegt der Vorteil immer bei den Angreifern. In diesem Fall habe ich auf den richtigen Moment gewartet, um mir den Ball holen zu können. Das ist mir gelungen und das war wichtig, da wir so den Punkt behalten konnten."

Stimmt, Gui, das war sogar sehr wichtig. Da in den Schlussminuten nicht mehr viel passierte und man beiden Teams das hohe Tempo der Partie anmerkte, blieb es am Ende beim leistungsgerechten 1:1. Frank Kramer sagte nach Schlusspfiff auf der Pressekonferenz: "Das Spiel ging hin und her, hat alles geboten. Wir haben uns den Punkt sehr verdient. Wir sind glücklich über den Teilerfolg." Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Außer, dass wir uns riesig freuen, unser sechstes in Folge ungeschlagenes Bundesligaspiel mit euch an unserer Seite erlebt zu haben. Schön, dass ihr da wart. Punkt!


DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno - Brunner, Ramos, Nilsson, de Medina (71. Bello) - Vasiliadis (63. Schöpf), Kunze (87. Castro) - Wimmer, Krüger, Okugawa (87. Prietl) - Serra (71. Klos).

Borussia Mönchengladbach:
Sommer - Ginter, Friedrich, Elvedi - Lainer, Koné, Neuhaus, Bensabaini - Hofmann - Embolo (83. Thuram), Plea.

Tore:
1:0 (19.) Serra, 1:1 (38.) Plea.

Gelbe Karten:
Kunze, Wimmer, Nilsson/Koné, Lainer, Plea.

Zuschauer:
10.000 (ausverkauft)
 

„Das war schon eine Peitsche“

Die Stimmen nach unserem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:1) von Janni Serra, George Bello, Guilherme Ramos und den beiden Trainern Frank Kramer und Adi Hütter.

Janni Serra:
"Es war ein intensives Spiel, mit sehr viel Hin und Her auf beiden Seiten und brutal viel Tempo. Gladbach hat das Spiel immer mehr unter Kontrolle bekommen. Es gab aber auch ein, zwei Situationen, in denen wir Glück hatten, weil sie die Chancen nicht gut ausgespielt haben. Wir hatten allerdings auch unsere Chancen, um wieder in Führung zu gehen. Beispielsweise nach der Ecke durch Nathan oder auch Fabian Kunze, der alleine auf Yann Sommer zugelaufen ist. Es war sehr viel Hektik und Zweikämpfe drin – ein geiles Fußballspiel, wie ich finde."

Zum Tor:
"Ich habe das gar nicht so gesehen. Ich habe nur hochgeschaut und da war der Ball schon drin. Wenn du so auf den Ball und den Schuss fokussiert bist, siehst du das gar nicht richtig. Das war ja schon eine Peitsche (lacht) – den habe ich wirklich gut getroffen und anschließend den Emotionen freien Lauf gelassen. Es war einfach sehr schön."

Zu den 10.000 Fans in der SchücoArena
"Das ist geil. Heute hat man das auch wieder gemerkt. Wenn man so lange ohne Zuschauer gespielt hat, ist das fast schon ohrenbetäubend. Wenn du dann noch ein Tor schießt und in die Gesichter guckst, die jubeln, dich anschreien und sich freuen, ist das einfach wunderschön. Sowas macht einfach Spaß.”

Zur aktuellen Phase von sechs ungeschlagenen Spielen:
"Es ist immer wichtig, dass wir solche Spiele nicht verlieren. Es kann ja immer noch einer reinrutschen. Zurzeit passiert das nicht und das ist gut. Wir müssen jetzt natürlich dranbleiben und dürfen nicht nachlassen. Weil dann würden wir wieder auf die Fresse kriegen. Deswegen müssen wir uns aktuell im Klaren sein, was gut war, aber auch dranbleiben und versuchen, das weiter zu zeigen – sonst wird es in der Bundesliga einfach schwierig."

George Bello:
"Ich hatte das Gefühl, dass wir wirklich gut gespielt haben. In der ersten Halbzeit waren wir dominant und ich hatte sogar das Gefühl, dass wir das Spiel kontrolliert haben. Wir haben jetzt einen geholt und nicht gar keinen, was auch hätte passieren können. Aber wir werden uns hier weiterentwickeln und -machen, sodass wir in Zukunft noch mehr Siege holen werden.”

Zum ersten Bundesligaspiel:
"Es ist wundervoll und ich danke Gott dafür. Es ist ein Traum von mir, der heute war geworden ist und ich bin froh, dass ich dem Team ein wenig helfen konnte. Ich hoffe, dass das erst der Anfang war. Ich bin super froh über mein Debüt und kann es kaum erwarten meine Familie zu sehen und ihnen davon zu berichten. Ich bin einfach nur super glücklich!"

Über das Aufeinandertreffen mit Freund und Borussia-Spieler Joe Scally (ebenfalls US-Amerikaner)
"Joe Scally und ich sind sehr enge Freunde und wir sind gleich alt. Unsere Familien sind sehr eng miteinander, also haben wir ein wenig miteinander gesprochen.”

Guilherme Ramos:
"Jeder Punkt ist sehr wichtig. Wir kämpfen darum, in der Liga bleiben zu können, daher ist jedes Spiel ein großer Kampf. Wir brauchen alle Punkte, um mit den anderen Teams mithalten zu können, daher war das ein sehr wichtiger Teilerfolg gegen ein sehr gutes Team mit sehr guten Spielern. Ich denke, mit ein wenig mehr Glück hätten wir das Spiel auch gewinnen können, aber man muss auch sagen, dass wir es mit etwas Pech hätten verlieren können. Trotzdem war das eine gute Leistung, die mit einem Punkt belohnt wurde. Wir werden aber weiterhin hart arbeiten müssen, um es auch in den nächsten Spielen so zeigen und im Optimalfall drei Punkte holen zu können."

Über sein Startelfdebüt in der Bundesliga:
"Ich bereite mich schon lange darauf vor, von Beginn an spielen zu können. Seitdem ich gekommen bin, habe ich mich darauf konzentriert, zu spielen. Nicht jeder Spieler kann spielen, sodass wir alle hart kämpfen und auf unseren Moment warten müssen. Wenn die Gelegenheit dann kommt, müssen wir unser Bestes zeigen. Ich denke, ich habe eine gute Leistung gezeigt. Mit Konstanz kannst du immer eine gute Leistung bringen und ich denke heute war das gegeben, sodass ich zufrieden sein kann."

Über das wichtige gewonnene Duell kurz vor Schluss in der Unterzahlsituation:
"Ja, das war gut. Manchmal stehst du als Verteidiger in einem Duell zwei gegen einen, dann liegt der Vorteil immer bei den Angreifern. In diesem Fall habe ich auf den richtigen Moment gewartet, um mir den Ball holen zu können. Das ist mir gelungen und das war wichtig, da wir so den Punkt behalten konnten."

Über die Unterstützung der 10.000 Fans:
"Im Fußball geht es immer um Fans. Die Unterstützung, die sie uns geben, ist immer sehr wichtig. Sie geben uns mehr Energie, wenn wir das Gefühl haben, dass wir sie eigentlich nicht mehr haben. Sie pushen uns immer nach vorne – es ist sehr wichtig für uns, dass Zuschauer im Stadion sind."

Über die aktuelle Phase:
"Ich sage immer gerne, dass du nicht alles falsch machst, wenn du verlierst und auch nicht alles richtig machst, wenn du gewinnst. Wir müssen weiter arbeiten und die Punkte finden, an denen wir noch arbeiten müssen. Das ist das, worum es geht: Arbeiten, sich entwickeln und anschließend die Sachen besser machen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, um unser Ziel zu erreichen."

Frank Kramer:
"Beide Mannschaften wollten den entscheidenden Punch setzen. Das Spiel ging hin und her, hat alles geboten. Wir haben uns den Punkt sehr verdient. Wir sind glücklich über den Teilerfolg."

Adi Hütter (Gladbach):
"Wenn wir die Konter besser ausgespielt hätten, wären wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir unbedingt auf Sieg gespielt haben. Es war wichtig, dass wir eine Reaktion gezeigt haben nach dem 0:1."


Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos zum Gladbach-Spiel

Ihr wollt unser Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach nochmal etwas Revue passieren lassen? Kein Problem, wir würden euch da unsere Bildergalerie empfehlen. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Möchten unsere Fans begeistern“

Am Samstag steht für den DSC in der Bundesliga der 21. Spieltach auf dem Plan. Vor der Partie gegen die Fohlen beantworteten Cheftrainer Frank Kramer, Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und der kaufmännische Geschäftsführer Markus Rejek auf der Spieltachs-PK die Fragen der Medienvertreter. Zudem war Neuzugang George Bello im zweiten Teil der PK zu Gast.

Frank Kramer über…

…die Personallage:
"Andrés Andrade ist im Zweikampf umgeknickt, deshalb waren seine Außenbänder etwas lädiert. Die Schwellung geht zum Glück inzwischen zurück. Wir schauen, ob es für Samstag reicht. Jacob Barrett Laursen hat eine Risswunde an der Achillessehne. Auch bei ihm müssen wir von Tag zu Tag schauen und abwarten. Bei Manuel Prietl geht es vorwärts, er fühlt sich glücklicherweise besser und hat wieder mehr Energie. „Prieti“ ist auf jeden Fall ein Kandidat am Samstag. Die letzten Tage ist es absolut in die richtige Richtung gegangen und das freut uns natürlich sehr. Unser Neuzugang George Bello ist gerade erst angekommen und wir müssen ihn mit viel Input versorgen. Er ist fit und wirkt sehr lebendig, auch wenn er sein letztes Spiel Ende Dezember gemacht hat. Darüber hinaus zeigt er Offenheit, Klarheit und Zugänglichkeit. Alles in allem macht er einen sehr guten Eindruck."

…die Ausgangslage vor dem Spiel und eine mögliche Augenhöhe:
"Es ist schön, dass wir uns die Position erarbeitet haben und das Gefühl entsteht, dass wir uns da messen können. Grundsätzlich freuen wir uns auf jedes Spiel in der Bundesliga und möchten nicht nach jeder Begegnung ein erneutes Fazit für die Zukunft ziehen. Vielmehr möchten wir den Fans eine gute Leistung zeigen.“

Sport-Geschäftsführer Samir Arabi über…

…den Rücktritt von Max Eberl:
"Das muss Max hochangerechnet werden, dass er sich so geöffnet und diese tiefen Einblicke gegeben hat. Was mich an dem Thema stört ist, dass es erst soweit kommen musste. Ich kann mir nur wünschen, dass da noch mehr reflektiert wird. Es ist wichtig, dass man ein festes Umfeld hat und Leute, die einem sagen, dass man sich mal zurücknehmen sollte."

George Bello über…

…die Aufnahme in der Mannschaft:
"Mit Nathan und Stefano hatte ich bisher am meisten zu tun. Jedoch sind alle sehr freundlich und haben mich herzlich aufgenommen. Ich habe mich sofort als Teil des Teams gefühlt und fühle mich sehr wohl. Nun möchte ich der Mannschaft unbedingt helfen und bin bereit, überall dafür eingesetzt zu werden."

...einen möglichen Einsatz am Samstag:
"Ich bin bereit überall eingesetzt zu werden, wo ich gebraucht werde. Ich möchte dem Team unbedingt helfen. Ich weiß nicht, ob ich aufgestellt werde, aber ich werde bereit sein und ich fühle mich gut."

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen könnt ihr Euch in Kürze auf unserem ArminiaClubTV ansehen!


Turbulente Tage am Niederrhein

Am Samstagnachmittag wartet das zweite Bundesligaheimspiel des neuen Jahres auf uns: Borussia Mönchengladbach reist zu uns an die SchücoArena, dort bittet die Kramer-Elf zum Duell. Während die Arminia in den vergangenen fünf Spielen ungeschlagen bleiben konnte, wartet die Borussia seit nunmehr drei Pflichtspielen auf einen Sieg.

Die Borussia geht aktuell durch turbulente Zeiten: Sportlich galoppieren die Fohlen ihren eigenen Ansprüchen hinterher: Mit 22 Punkten nach 20 Spieltagen trennt die Hütter-Elf nur zwei Punkte von Relegationsplatz. Nachdem sich die VfL-Fans in den vergangenen Jahren konsequent auf den Kampf um die internationalen Plätze konzentrieren durften, scheinen sie sich dieses Jahr mit der unteren Tabellenhälfte auseinandersetzen zu müssen.

Nach vielen Jahren einer stetigen Erfolgsgeschichte, in der die Borussia mit ihrem konstanten Weg zu beeindrucken wusste und in den vergangenen sechs Saisons dreimal die Bundesliga in der Champions-League vertrat, läuft es nun erstmals etwas schlechter. Innerhalb der vergangenen dreizehn Jahre baute Sportdirektor Max Eberl, der vor einigen Tagen von seinem Amt zurücktrat, gemeinsam mit seinem Team eine infrastrukturelle und sportliche Basis auf, mit der den Borussen auch in Zukunft nicht allzu schwer um das Herz werden dürfte.

Infrastrukturell ist dabei vor allem der Bau von zwei ganz entscheidenden Gebäuden im direkten Umfeld des Borussia-Parks zu nennen: Neben dem „Fohlenstall“, einer vereinseigenen Nachwuchsakademie, ergänzt jetzt auch das „8-Grad“-Gebäude die VfL-Familie. Ein Hotel, Unterkünfte für Spieler, die medizinische Abteilung und eine ganz neue Fanwelt mit Fanshop und interaktivem Museum haben den VfL "infrastrukturell auf ein ganz neues Level gehoben", wie Stefan Schippers, Geschäftsführer der Borussia, nach dem Bau 2019 erklärte. "Ohne diesen Quantensprung wären wir langfristig nicht in der Bundesliga und schon gar nicht oben dabei."

Sportlich dürfte vor allem der "Fohlenstall" den Borussen langfristig Hoffnung machen: 24 ausgewählte Toptalente arbeiten hier täglich an ihrer spielerischen und persönlichen Weiterentwicklung, um langfristig als Teil des Gladbacher Bundesligakaders infrage zu kommen. Unterstützt durch Ernährungstherapeuten, Sozialpädagogen, Fußballlehrer und dem Ehepaar Lintjens, das den Jugendlichen Tag und Nacht als "Internatsmutti" und "-papi" zur Seite steht, finden die jungen Fohlen ein nahezu perfektes Umfeld vor, um sich stetig weiterzuentwickeln und langfristig im Profifußball Fuß zu fassen.

"Die Jugendarbeit ist unsere Wurzel und Basis. Junge Spieler mit guten Leistungen, aber auch mit hohen Transfererlösen haben uns erst diesen Weg ermöglicht, den wir in den vergangenen zehn Jahren gegangen sind," erklärte der jüngst ausgeschiedene Eberl nach der Neueröffnung des Fußballinternats, welches zuvor direkt im Stadion beheimatet war und nur zwölf Spieler aufnehmen konnte. "Wenn man bedenkt, wie das zuvor aussah, sieht man, was für eine Basis Max und die anderen hier aufgebaut haben", erklärte auch Eigengewächs undBorussias dienstältester Profi Tony Jantschke beim Blick auf die neuen Möglichkeiten.

Sowohl personell als auch infrastrukturell legten die Rautenträger eine Basis gelegt, die auch durch momentane sportliche Täler nicht ins Wanken geraten dürfte.

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