Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Frankfurt
0 : 2
Bielefeld
Fr, 21.01.2022 20:30

Auswärtssieg! 2:0 in Frankfurt

Was für ein Abend für Arminia! Mit dem 2:0 (2:0)-Erfolg bei Europa League-Achtelfinalist Eintracht Frankfurt feierte der DSC Arminia Bielefeld den dritten Sieg in den letzten fünf ungeschlagenen Bundesliga-Partien. Zum Auftakt des 20. Erstliga-Spieltachs sorgte das österreichische Duo Patrick Wimmer (5.) und Alessandro Schöpf (27.) nach außergewöhnlicher Wimmer-Vorarbeit mit ihren Toren für den verdienten Auswärtssieg.

DSC-Cheftrainer Frank Kramer hatte auf einer Position die Startformation getauscht: für Bryan Lasme stürmte Janni Serra. Und unsere Nummer 23 war direkt in Arminias erste gefährliche Szene involviert: nach einem Ballgewinn schaltete der DSC blitzschnell um, Serra legte ab auf den durchstartenden Patrick Wimmer – und der Österreicher traf flach zur 1:0-Führung (5.)! Ein Arminia-Auftakt nach Maß!

Wenig überraschend, dass die Hausherren, Sieger in der Europa League-Gruppe D und auf der Jagd nach den Champions League-Plätzen in der Bundesliga, davor und danach optisch überlegen auftraten.

Unsere Elf setzte stattdessen immer wieder Nadelstiche, verteidigte leidenschaftlich und laufstark und zeigte der SGE, dass mit ihr immer zu rechnen war. Florian Krügers Schlenzer aus 18 Metern parierte Nationaltorwart Kevin Trapp (14.).

Nach 25 Minuten hatte die Eintracht nur eine klare Torchance zu verzeichnen. Nach einem Steilpass von Djibril Sow stürmte Jesper Lindström aufs DSC-Gehäuse, schoss aus 13 Metern ebenso viele drüber (16.).

Und dann schlugen wir zum zweiten Mal zu! Klasse Konter, Wimmer über rechts in den Strafraum, feine Finte und dann eine außergewöhnliche Rabona-Flanke – die drückte Alessandro Schöpf mit dem Bauch aus wenigen Metern zum 2:0 (28.) ins Netz. Was für ein Spiel!

Die Eintracht wollte schnell antworten. Nach einem Ballverlust stürmte Rafael Borré über rechts in den Arminia-Strafraum und zwang Stefan Ortega Moreno aus spitzem Winkel zur Parade (32.). Die anschließende Ecke flog knapp an Even Ndickas Kopf vorbei. Durchatmen, DSC!

Frankfurt gab weiter Gas. Wieder ein Angriff über rechts, gefährlich abgelegt in den Rücken der Arminia-Abwehr, wo Borré freistehend aus acht Metern feuerte – und Ortega Moreno mit einer sensationellen Fußparade den Einschlag verhinderte (35.).

Unsere Mannschaft setzte weiter ihre Nadelstiche wie Okugawas 17-Meter-Flachschuss nach einer Einwurf-Kopfballverlängerung. Doch der Japaner hatte den Ball nicht voll getroffen, so dass Trapp keine echten Probleme bekam (39.). So ging es mit dem 2:0-Vorsprung nach einer starken und effizienten Vorstellung in die Kabinen.

Nach dem Seitentausch legte die Eintracht flott los. Flanke von links von Filip Kostic auf den zweiten Pfosten, wo Timothy Chandler den Ball auf das Tordach setzte (46.). Arminia war gewarnt, dass es noch heiße 45 Minuten werden würden. Aber für Frankfurt auch, wie der gute Angriff über Wimmer zeigte, den Krüger aus einer Halbposition heraus neben das Tor setzte (48.).

Frankfurt in der Folge weiter im Vorwärtsgang. Angetrieben von Kostic, der sich enge Duelle mit dem bärenstarken Cedric Brunner lieferte, war es der gefährliche Lindström, der zweimal an Ortega Moreno scheiterte (55./57.). Zehn Minuten später setzte wiederum Kostic aus halblinker Position einen satten Schuss ans Außennetz (66.).

Arminia antwortete prompt mit einer dicken Chance für den starken Florian Krüger, der – herrlich von Okugawa in Szene gesetzt – aus wenigen Metern an Trapp scheiterte (67.). Fünf Minuten später hätte Wimmer für die Vorentscheidung sorgen können, als er Ndicka und Kostic versetzte, aber dann aus zehn Metern über das Eintracht-Gehäuse schoss (72.).

Aus einer konzentriert und kompakt verteidigenden Defensiv-Reihe heraus, behielt die Kramer-Elf auch in der Schlussviertelstunde die Hessen weitestgehend unter Kontrolle. Während Okugawa aus spitzem Winkel das Außennetz (80.) traf, war kurz vor dem Abpfiff Stefan Ortega Moreno erneut im Brennpunkt. Borré scheiterte aus wenigen Metern am erneut herausragend reagierenden Arminia-Schlussmann (90.+3). Dann war Schluss!


SG Eintracht Frankfurt:
Trapp - Tuta, Hinteregger (46. Hasebe), Ndicka - Rode (61. Paciencia), Sow - Kostic, Lindström, Kamada (87. Hrustic), Chandler (74. Ache) - Borré.

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno - Brunner, Pieper, Nilsson, Andrade - Vasiliadis (61. Kunze), Schöpf - Wimmer (73. Castro), Krüger (83. Laursen), Okugawa (83. Hack) - Serra (61. Klos).

Tore:
0:1 (5.) Wimmer, 0:2 (27.) Schöpf.

Gelbe Karten:
Rode, Kostic, Paciencia, Hasebe/Andrade, Nilsson

Zuschauer:
1.000 (ausverkauft)

„Die Teamleistung war überragend“

Die Stimmen nach unserem 2:0-Auswärtssieg bei Eintracht Frankfurt.

Alessandro Schöpf:
"Ich denke, dass wir super ins Spiel gekommen sind. In der ersten Halbzeit haben wir nach Ballgewinnen immer wieder sehr gut umgeschaltet. Wir haben immer wieder sehr gute Nadelstiche gesetzt und sind deshalb auch verdient 2:0 in Führung gegangen. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, genauso muss das sein. Deshalb denke ich auch, dass das ein verdienter Sieg war.

Ich glaube, dass wir heute von der ersten bis zur 90. Minute sehr konzentriert und fokussiert waren. Man hat schon beim Aufwärmen gemerkt, dass wir heute einfach den Fokus hatten. Man muss auch sagen, dass wir zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und abschließend geschlossen als Mannschaft verteidigt haben. Großes Lob auch an "Tego", der hier und da wieder überragend gehalten hat.

Ich glaube, dass es mental für uns ein Faktor war, jetzt noch einmal alles rauszuhauen, was wir drin haben. Wir haben uns auch zu Herzen genommen, was der Trainer vor dem Spiel gesagt hat. Wir sollten alles auf dem Platz lassen und das hat man schlussendlich auch auf dem Platz sehen können."

Zum Tor:
"Ich kriege vorher den Ball und lege den rechts raus auf "Wimmsi". Er hat gesagt, dass er kein Vertrauen in seinen linken Fuß hat und deshalb den Rabona macht. Naja - ich laufe dann einfach nur durch. Das war natürlich super, dass der genau dahin kam, sodass ich da nur noch die Brust hinhalten musste."

Patrick Wimmer:
"Wenn man zwei Scorerpunkte macht, ist das natürlich ein schönes Spiel. Aber die Teamleistung war heute überragend und den Matchplan konnten wir genauso umsetzen, wie wir uns das gewünscht hatten.

Ich habe wirklich kein Vetrauen in meinen linken Fuß gehabt, sodass ich entweder den Rabona oder den rechten Außenrist nehmen musste. Wenn das nicht aufgeht, weiß ich auch, dass ich mir ordentlich etwas anhören kann. Ich habe gesehen, dass irgendwer einläuft, aber nicht erkennen können, wer. Schlussendlich ist das aber auch egal, der Ball war drin.

Ich denke, man hat gesehen, dass die Eintracht eine sehr ballsichere Mannschaft ist, gute Spieler am Ball hat und immer gefährlich werden kann. Aber wir haben unseren Plan genauso umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Zum Glück hat es am Ende für drei Punkte gereicht.

Ich glaube, wir wollten alle die drei Punkte mitnehmen, um entspannt in das spielfreie Wochenende gehen zu können. Jetzt redet erst einmal jeder zwei Wochen nur über das Spiel. Es war generell heute ein ganz anderes Gefühl wie vergangene Woche gegen Fürth - zum Glück ist das heute so aufgegangen."

Zur zweiwöchigen Pause:
"Ich glaube, das ist ganz egal. Die Winterpause dauert ja auch zwei Wochen.  Das ist jetzt ziemlich ähnlich, nur das wir halt zwischendurch trainieren. Ich gehe davon aus, dass wir in zwei Wochen wieder so eine Leistung bringen und dann hoffentlich wieder die drei Punkte mitnehmen."

Stefan Ortega Moreno:
"Verdienter Sieg. Ich glaube, wenn man das ganze Spiel betrachtet, haben wir uns das einfach verdient. Es war natürlich wichtig, dass wir direkt am Anfang zweimal treffen und da die Kaltschnäuzigkeit hatten. So sind wir natürlich mit einem besseren Gefühl in die Halbzeit gegangen und auch wieder rausgekommen. Aber wir wussten, dass es noch einmal knackig werden würde. So ist es einfach ein sehr, sehr schöner und gelungener Auftritt. Wir sind zufrieden. Wir sind aktuell einfach gut drin und in den letzten fünf Spielen ungeschlagen. Es ist schön, wenn man im Freitagsspiel Druck auf die Konkurrenten machen kann.

Frank Kramer:
"Heute haben wir ein sehr gutes Spiel gegen einen sehr guten-, unangenehmen- und beweglichen Gegner gemacht. Die Mannschaft hat eine super Teamleistung gebracht und dann ist auch jedes Mal was drin. Wir versuchen immer für das Optimum zu arbeiten und das haben die Jungs gebracht. Patrick Wimmer ist immer für ein Tor oder eine Toraktion gut und das hat er heute super gemacht. Aktionen wie die Vorlage muss man ihm zugestehen und bevor er seinen Linken nimmt, ist es besser so."

Oliver Glasner (Trainer SG Eintracht Frankfurt):
"Wir sind eigentlich sehr gut ins Spiel gekommen, haben alles probiert, hatten viele Chancen auf den Anschlusstreffer, die wir dann aber vergeben haben. Dann ist unser Selbstvertrauen nach unten gegangen. Wir haben alles probiert, da kann den Jungs nichts vorwerfen. Wenn man kein Tor schießt, kann man eben nicht gewinnen. Es ist eine sehr enttäuschende Niederlage heute."


Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos zum Spiel in Frankfurt

Kann man besser in ein Wochenende starten als mit einem Auswärtssieg in der Bundesliga? Wir haben die besten Bilder zu unserem Spiel bei Eintracht Frankfurt. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Da kommt eine klare Struktur auf uns zu“

Am Freitag reist der DSC Arminia Bielefeld zum Auswärtsspiel zur SG Eintracht Frankfurt, wo die Arminen auf den Tabellen-Achten treffen. Frank Kramer stellte sich vor der Partie wieder den Fragen der Medienvertreter auf der Pressekonferenz.

Frank Kramer über…

…die Integration von Geburtstagskind Burak Ince:

 „Burak ist heute volljährig geworden. In dem Zusammenhang haben wir ihm, wenn auch etwas schräg, ein Ständchen gesungen. Jedoch braucht er erstmal etwas Eingewöhnungszeit. Für ihn ist es eine neue Kultur und er ist das erste Mal weg von Zuhause. Vieles ist neu und vor allem anders, als er es gewohnt war. Um so einen jungen Burschen heranzuführen, wird es einfach Zeit benötigen.“

…die Rolle von Andrés Andrade:

„Gegen Fürth war es für Andrés ein anderes Spiel als sonst, da er selten einen direkten Kontrahenten auf seiner Seite hatte. Andrés musste sich jedes Mal auf jemanden einstellen, der irgendwo aus einem Raum herauskam, ganz gleich ob Stürmer, Zehner oder Achter. Dadurch musste er sich jedes Mal schnell orientieren und sofort in der richtigen Position sein. Darüber haben wir gesprochen und daran müssen wir arbeiten. Wir müssen dem Jungen nachsehen, dass vergangenen Sonntag nicht alles rund gelaufen ist. Andrés ist neu in der Liga und auch die Position hat er nicht immer gespielt. Zudem ist er noch ein junger Bursche, deshalb ist es klar, dass wir noch an manchen Parametern feilen müssen, um dann nochmal einen Schritt zu machen.“

die Tabellensituation:

„Wir sind mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Wir mussten es uns auch erstmal erarbeiten, zu diesem Zeitpunkt noch im Rennen zu sein. In Frankfurt wollen wir eine richtig gute Leistung abliefern und darauf bereiten wir uns sehr akribisch vor. Genau damit setzen wir uns auseinander. Jedes Spiel muss erstmal gespielt werden.

…Eintracht Frankfurt:

„Die Eintracht verfolgt einen guten Weg seit Saisonbeginn. Am Anfang hatten sie oft viele enge Spiele. Hinzu kommt der Lauf kurz vor der Winterpause, in der sie viele Punkte gesammelt haben. Es ist eine enorme Qualität in der Mannschaft. Die Spieler sind beweglich und flink und können immer torgefährlich werden. Da kommt eine klare Struktur auf uns zu und genau darauf haben wir uns auch vorbereitet.“

In unserem ArminiaClubTV könnt ihr die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen des Cheftrainers ins Kürze anschauen.


Allen Widrigkeiten zum Trotz

Am Freitagabend geht es für uns zum Flutlichtspiel gegen Eintracht Frankfurt. Wenn wir um 20:30 Uhr den 20. Spieltach eröffnen, treffen wir, mit acht Punkten aus den vergangenen vier Spielen, formstark auf den Tabellenfünften der Vorsaison. Ein Verein, der in den letzten Jahren internationale Reputation gewinnen konnte.

Es ist nicht lange her, da machte die Eintracht auch durch ihre Fans, beeindruckende Choreografien und ansehnlichem Fußball international auf sich aufmerksam. Nachdem die SGE im DFB-Pokalfinale 2018 gegen den FC Bayern München den ersten Titel seit 30 Jahren geholt hatte, fielen die Hessen auch anschließend in der Europa League auf: Mit sechs Siegen aus den sechs Gruppenspielen und anschließenden Siegen gegen Schachtar Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon stand der Relegationsteilnehmer von 2016 tatsächlich im Halbfinale eines internationalen Wettbewerbs. Auch wenn die Frankfurter sich in diesem knapp gegen den späteren Sieger FC Chelsea aus London geschlagen geben musste – eines blieb der ganzen Welt in Erinnerung: die Fans. Mit aufwendigen Choreos in nahezu jedem Spiel, einer packenden Stimmung und einer unglaublichen Euphorie im Frankfurter Umfeld beeindruckte die Eintracht Fans und Medien weltweit.

„Ein riesiges Spektakel“ titelte die britische Sun, als „beeindruckende Reise“ beschrieb der Guardian die Frankfurter Heimspiele und der italienische Corriere dello Sport ging sogar so weit, von einer „traumhaften Eintracht“ zu schreiben.

Doch genau wie alle Bundesligisten musste die SGE in den vergangenen zwei Jahren auf große Teile und teilweise sogar alle ihre Anhänger im Deutsche Bank Park verzichten. Trotz allgemeiner Befürchtungen tat dies den Leistungen der Eintracht keinen Abbruch: Nur knapp scheiterte die Mannschaft von Adi Hütter erst am erneuten Einzug in die Europa League und in der vergangenen Saison verpasste sie den Einzug in die Champions League erst am vorletzten Spieltach. Mit dem fünften Platz endete die Saison dennoch mit der besten Ligaplatzierung der vergangenen 29 Jahre. Der Lohn? Ein erneutes Jahr Europa League.

In die aktuelle Saison starteten die Schwarz-Roten mit einigen Turbulenzen: Trotz der starken Ligaplatzierung in der abgelaufenen Spielzeit verließen im Sommer reihenweise Leistungsträger und Führungskräfte die Eintracht: Mit Fredi Bobic als Sportgeschäftsführer, Adi Hütter als Trainer und André Silva als Toptorschützen fielen direkt drei elementare Bausteine des Frankfurter Erfolgs weg.

Eintrachts Vorstandsvorsitzender Axel Hellmann sprach anschließend davon, „aus einer schlechten Situation das Beste machen“ zu wollen. Dies gelang den Verantwortlichen des fünffachen deutschen Meisters überaus gut: Mit den neuen Führungskräften aus Markus Krösche als Sportvorstand und Oliver Glasner als neuem Cheftrainer sowie Raphael Santos Borré als Stürmer scheint die Eintracht die Abgänge adäquat ersetzt zu haben: Mit aktuell dem achten Platz, den sechst meisten geschossenen Toren und sechs Siegen aus den letzten zehn Spielen (weitere spannende Daten und Fakten findet ihr hier) schielen die Adlerträger erneut auf das internationale Geschäft.

Auch wenn die Eintracht am Freitag auf große Teile der eigenen Anhänger verzichten muss, steht unserem DSC ein starker Gegner gegenüber. Doch auch die Kramer-Schützlinge haben zuletzt immer wieder gezeigt, dass jederzeit dazu in der Lage sind, jeden Gegner in der Bundesliga zu ärgern.

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