Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Bielefeld
2 : 2
Fürth
So, 16.01.2022 17:30

Castro trifft spät und sichert Punkt

Zum Abschluss des 19. Spieltachs trennte sich der DSC Arminia Bielefeld 2:2-Unentschieden von der SpVgg Greuther Fürth. Nachdem die Gäste die zwischenzeitliche 1:0-Führung durch Masaya Okugawa in ein 2:1 umwandeln konnten, sicherte DSC-Akteur Gonzalo Castro seiner Elf mit einem tollen Treffer kurz vor Schluss einen wichtigen Punkt.

Es roch nach Bratwurst, es lag ein dezenter Biergeruch in der Luft und auch das Flutlicht wurde für unser Bundesliga-Heimspiel angeschmissen. Es war eigentlich alles angerichtet für einen schönen Fußballabend in der SchücoArena – doch ein Blick auf die fast leeren Tribünen verriet schon im Vorfeld, dass das Wichtigste fehlte, nämlich ihr. Immerhin waren 750 Fans in ihrem schwarz-weiß-blauen Wohnzimmer und machten Lärm für deutlich mehr. Sie trugen mit ihrem unermüdlichen Einsatz dazu bei, dass unsere Jungs sich trotz mehrerer schwieriger Phasen im Spiel einen wichtigen Bundesliga-Punkt gegen sich nicht versteckende Fürther zu sichern. Doch der Reihe nach.

Acht Minuten waren gespielt, da hatten die Bielefelder Fans den ersten Grund zu Jubeln. Rechtsverteidiger Cedric Brunner spielte in der Fürther Hälfte einen halbhohen Ball auf Florian Krüger, der die Kugel vor dem Strafraum sehenswert direkt auf Masaya Okugwa klatschen ließ. Der Japaner nahm den Ball mit einem tollen ersten Kontakt in den Strafraum, ließ sich von seinem Gegenspieler nicht aufhalten und zog von rechts mit links ab: "Als ich nach Außen in den Strafraum gelaufen bin, habe ich gesehen, dass der Torwart die kurze Ecke gut zumacht und ich den schweren Ball auf die lange Ecke versuchen muss. Und ich bin natürlich glücklich, dass es geklappt hat!", beschrieb Masaya seine Willensleistung nach dem Spiel, die so ganz nebenbei dafür sorgte, dass er bereits im vierten Bundesligaspiel in Folge (!) ein Tor erzielte.

Mit dem 1:0 im Rücken spielten die Arminen weiter munter nach vorne und störten die Fürther früh in deren Hälfte. Schön war die zwölfte Minute, als die Arminis einen Wechselgesang anstimmten, der wenig später aus allen verfügbaren Kehlen in der SchücoArena mitgesungen wurde. Die gute Stimmung wurde auch von den Spielern wahrgenommen, wie Janni Serra nach Abpfiff verriet: "Man hat die Fans da draußen sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit sehr deutlich gehört. Für 750 Leute war das sehr laut. Das ist schön und gibt natürlich immer noch einmal einen extra Push."

Die gute Stimmung übertrug sich auf den Rasen, wo der DSC in den ersten 30 Minuten alles unter Kontrolle hatte, es allerdings verpasste, nachzulegen. Patrick Wimmer setzte einen Kopfball knapp neben das Tor (23.), Florian Krüger zog aus halblinker Position ein kleines Stück zu hoch ab (33.) und Alessandro Schöpf fand mit seinem Schuss aus 20 Metern in SGF-Keeper Sascha Burchert seinen Meister.

Die Fürther hingegen kamen mit ihrer ersten richtigen Torchance dann leider direkt zum Ausgleich. Das schnelle Fürther Eigengewächs Jamie Leweling tauchte nach einem blitzsauberen Konter aus halblinkem Winkel frei vor Ortega Moreno auf und ließ unserem Schlussmann mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit, 1:1. Dass nur wenige Augenblicke nach dem Gegentreffer die SchücoArena aufstand („Steht auf, wenn ihr Arminen seid), unterstrich die Empathie der anwesenden Fans. Da ein artistischer Flugkopfball von Joakim Nilsson nach Wimmer-Freistoß knapp das Tor verfehlte (42.), ging es mit einem 1:1 in die Halbzeitpause.

Beide Trainer verzichteten in der Halbzeit auf Wechsel, doch das Spielgeschehen auf dem Rasen änderte sich – Fürth gewann mehr und mehr zweite Bälle, attackierte unsere Jungs früher und gewann zusehends Oberwasser. In der 52. Minute konnte "Tego" einen starken Freistoß von Tillman abwehren, doch eine Viertelstunde später – der DSC konnte sich in dieser Phase keine großen Offensivchancen erspielen – war unsere Nummer eins machtlos. Der nicht einmal 30 Sekunden zuvor eingewechselte Havard Nielsen verwertete eine Hereingabe Paul Seguins wenige Meter vor dem Kasten und köpfte zur zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 2:1-Führung ein.

Frank Kramer und das Trainerteam reagierten und brachten für die intensive Schlussphase neue Kräfte. Unter anderem auch Gonzalo Castro in der 75. Minute, der wenig später direkt in Erscheinung treten sollte. Und wie! Nach einem zu kurz abgewehrten Ball der Fürther Abwehr kam der 34-jährige Routinier am Sechzehner zum Abschluss und fackelte das Leder mit links in den Giebel, Ausgleich, 2:2. Das vierte Spiel in Folge mit zwei DSC-Toren.

Beide Teams versuchten in den Schlussminuten, den goldenen Treffer zu markieren, doch es blieb beim leistungsgerechten 2:2. Auch wenn sich die Kramer-Elf im Vorfeld der Partie sicher mehr vorgenommen hatte, nämlich einen Heimsieg, überwog nach Schlusspfiff die Erleichterung und Freude, einmal mehr Moral gezeigt zu haben. Durch das 2:2 ist Arminia auch im vierten Bundesligaspiel in Folge ungeschlagen, holte acht Punkte aus den vergangenen vier Spielen und sprang erstmals seit langer Zeit wieder von einem direkten Abstiegsplatz. Schöne Statistiken an einem Tag, den wir gerne zusammen mit euch verbracht hätten.


DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner (83. Ramos), Pieper, Nilsson, Andrade – Schöpf (74. Castro), Vasiliadis (62. Prietl) – Wimmer (62. Hack), Krüger (74. Serra), Okugawa – Lasme.

SpVgg Greuther Fürth:
Burchert – Meyerhöfer, Griesbeck, Viergever, Itter (66. Willems) – Christiansen, Seguin, Tillman, Dudziak (66. Nielsen) – Leweling (80. Bauer), Hrgota (80. Pululu).

Tore:
1:0 (8.) Okugawa, 1:1 (35.) Leweling, 1:2 (67. Nielsen), 2:2 (83.) Castro,

Gelbe Karte:
Vasiliadis, Andrade, Nilsson, Ramos/Itter.

„Letztlich können wir mit dem Punkt zufrieden sein“

Die Stimmen zum Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:2).

Janni Serra:
"Direkt nach dem Spiel würde ich mein Gefühl als unzufrieden beschreiben. Gerade in der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel extrem im Griff und die Chancen, das 2:0 zu machen. Da müssen wir uns einfach vorwerfen lassen, den Treffer nicht zu machen. Die Fürther machen mit ihren ersten Chancen zwei Treffer und haben uns dann im Anschluss so ein bisschen den Schneid abgekauft. Dann haben wir noch eimal alles reingeworfen und ein schönes Tor gemacht, sodass der Punkt hintenraus absolut in Ordnung ist.

Ich denke, dass Fürth durch das Tor auch ein bisschen Sicherheit bekommen hat, sie sind mutiger geworden und wir kamen nicht mehr so richtig in die Zweikämpfe. Danach sind wir viel hinterhergelaufen, sodass Fürth am Ende einen verdienten Punkt geholt hat. Das muss man dann ganz ehrlich so sagen.

Aus dem Spiel nehmen wir auf jeden Fall mit, dass wir wieder zurückgekommen sind und den Ausgleich erzielt haben - wie auch in Freiburg schon. Obwohl wir hinten raus sicherlich nicht den besten Fußball gespielt haben und viel Kampf dabei war, haben wir das Spiel noch gedreht. Das ist natürlich das, was wir mitnehmen. Auch wenn das Ergebnis etwas bitter ist.

Ich denke, es ist immer sehr sehr schön Stimmung von außen zu haben. Dadurch hast du auch einfach Hintergrundgeräusche. Man hat die Fans da draußen sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit sehr deutlich gehört. Für 750 Leute war das sehr laut. Das ist schön und gibt natürlich immer noch einmal einen extra Kick."

Gonzalo Castro:
Die 15 Minuetn waren schon sehr anstrengend, da es sehr viel Hin und Her ging und wir auch unbedingt noch ein Tor brauchten. Natürlich schlaucht das, aber so langsam merke ich auch im Training, dass es immer besser wird. Jetzt haben wir nächste Woche ein Spiel und danach wieder eine Pause, da kann ich einiges aufholen.

Letzendlich können wir mit dem Punkt zufrieden sein, weil das Spiel nicht mehr hergegeben hat. Vor dem Spiel haben wir uns gewünscht, drei Punkte zu holen, damit wir ein bisschen raus sind, ein bisschen mehr Luft haben und an den anderen Mannschaften dran bleiben können. Das müssen wir jetzt auf nächste Woche verschieben.

Zum Tor:
Der Ball ist vorher etwas seltsam aufgetrumpft, aber dann habe ich mir gedacht: Entweder er geht über das Stadion oder ins Tor. Glücklicherweise ist er ins Tor gegangen Der Trainer hat mir gesagt, dass wir unbedingt ein Tor brauchen um mindestens ein Unentschieden zu holen. Klar wollten wir eigentlich ein bisschen mehr, aber so ist das nunmal. Er hat mir aber vor allem mitgegeben, dass ich den offensiven Part von den Sechsern geben soll.

Masaya Okugawa:
"Bis zum 1:0 haben wir unser Spiel durchziehen können. Nach dem 1:1 haben wir die zweiten Bälle nicht mehr gewinnen können. Fürth hat es geschafft, die Bälle zu gewinnen und konnten so Konter fahren. Das lief dann so bis zum Ende des Spiels. Ich denke, dass das heute unser Problem war.

Viertes Tor in Folge?
"Ich bin froh, dass ich mehrfach in Folge getroffen habe. Am meisten freut es mich, dem Team damit helfen zukönnen. Das ist für mich auch die stärkste Motivation. Es wäre schöner gewesen, wenn es für die drei Punkte gereicht hätte. Ich möchte diese Leistungen fortführen und möchte mit meinen Toren der Mannschaft helfen."

2:2, Freude oder Trauer?
"Wenn man das Ergebnis betrachtet, ist man natürlich enttäuscht, nur einen Punkt geholt zuhaben. Aber der Gedanke, dass wir einen Rückstand aufgeholt haben, ist mit Blick auf den Kampf um den Klassenerhalt enorm wichtig - egal, gegen wen wir spielen. Ich denke, dass der Glaube einen Rückstand aufholen zu können, immer da ist und dieser Glaube wichtig ist.

In fünf Tagen wartet Frankfurt:
Ich kann nur für mich sprechen, aber mir gefällt es, in kürzeren Abständen zuspielen. Es ist jetzt nur wichtig, die Pause bestmöglich zu nutzen und dann an die guten Leistung der Vorwochen anzuknüpfen. Ich persönlich freue mich darauf, die Woche zu trainieren und gegen Frankfurt zu spielen.

Frank Kramer:
"Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet, früh in Führung gegangen. Wir waren danach auch im Spiel, haben aber mit zunehmender Spieldauer die Linie, die Klarheit ein bisschen verloren. Wir haben dann eine Reihe Ballverluste gehabt, auch in der gegnerischen Hälfte. Auch vor dem Ausgleich, wo das Spiel dann unruhig geworden ist, der Gegner hat ein bisschen Oberwasser bekommen, hat es dann auch sauber ausgespielt. In der zweiten Hälfte hat man dann gesehen, dass wir mir sehr viel Wille, sehr viel Engagement zur Sache gehen. Auch da war es so, dass wir nicht sauber genug waren, eine gewisse Kontrolle auch zu haben, klarer auch ins letzte Drittel zu kommen, es klarer auszuspielen. So war es dann mit einer Menge Wucht. Wir kassieren dann das zweite Gegentor, kommen mit einer Menge Wille dann nochmal rein, ergattern einen Punkt, den wir so mitnehmen. Ein Teilerfolg. So, wie das Spiel gelaufen ist, nehmen wir den mit."

Zum Tor von Castro:
"Wenn man sich das so anschaut, kann man eigentlich nicht wirklich von einem schwächeren Fuß sprechen. Den hat er einfach super und mit vollem Risiko genommen. Gonzo weiß, wann er da sein muss und die Mannschaft ihn braucht. Da hat einfach alles zusammengepasst - das war ein geiles Tor."

Stefan Leitl (Cheftrainer SpVgg Greuther Fürth):
"Ich bin nicht glücklich über das Ergebnis. Damit können wir nicht zufrieden sein. Die Arminia hat gut begonnen, sie haben hoch attackiert, um uns zu fehlern zu zwingen. Da waren wir einfach nicht gut, sind immer wieder in die Gegenpressingaktionen gelaufen. Folglich fiel auch das 1:0, das kann man besser verteidigen. Dann aber Kompliment an die Jungs, wie wir darauf reagiert haben, wir hatten das Spiel unter Kontrolle und haben uns Chancen kreiert. Wir machen den Ausgleich, der in meinen Augen verdient war. In der zweiten Hälfte waren wir sehr dominant, haben das Spiel verdientermaßen gedreht. Wir waren in dieser Phase aber nicht gierig, nicht klar genug, um unsere Überlegenheit in einen Zwei- oder Drei-Tore-Vorsprung auszubauen. Dann kommt es, wie es schon oft in dieser Saison war. Castros Schuss war noch abgefälscht, deshalb geht er ins Tor. Und deswegen stehen wir nur mit einem Punkt da. Deshalb bin ich auch nicht zufrieden. Wichtig ist, wie wir Fußball spielen, wie wir uns präsentieren, dass wir stabil stehen, dass wir aus einer Struktur heraus auch gut Fußball spielen können. Das war heute auch wieder ein Schritt nach vorne. Aber ich finde, wir haben heute zwei Punkte verloren."


Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos zum Spiel gegen Fürth

Wir haben die besten Bilder zu unserer Heimpartie gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:2). Fotos: Thomas F. Starke

Ein heißer Tanz

Am Sonntagabend darf der DSC mit dem Kellerduell gegen die SpVgg Greuther Fürth den Spieltach schließen. Im Vorfeld der Partie haben sich Cheftrainer Frank Kramer und Geschäftsführer Sport Samir Arabi wieder die Zeit genommen, um mit den Medienvertretern während der virtuellen Pressekonferenz zu sprechen.

Frank Kramer über…

…einen Einsatz von Manuel Prietl:

„Manu war eine ganze Zeit lang raus. Da ist es nicht ganz einfach, direkt zurückzukommen. Auch bei ihm müssen wir von Tag zu Tag schauen. Er ist sehr ausdauernd und hat eine gute Basis, die braucht er auch für sein Spiel. Dass Manu ein wichtiger Spieler für uns ist, versteht sich von selbst.“

…die aktuelle Form beider Mannschaften:

„Aus den letzten acht Spielen haben wir zwölf Punkte geholt. Man sieht, wir haben uns stabilisiert und wollen den nächsten Schritt gehen. Am Sonntag wollen wir ein gutes Spiel mit einer richtig guten Leistung machen. Jedoch darf man nicht vergessen, dass Fürth in den letzten vier Spielen dreimal zu Null gespielt hat. Auch bei den Franken ist eine Stabilisierung zu erkennen und deshalb wird es ein heißer Tanz.“

Samir Arabi über…

…personelle Veränderungen im Winter:

„Bisher war kein Spieler bei uns, der sich verändern möchte. Abgesehen davon liegen bislang auch keine Angebote für jemanden vor. Wir schätzen, dass uns kein Spieler im Winter verlassen wird. Diese Einschätzung deckt sich auch mit unseren Analysen, denn auch wir wollen den bestehenden Kader nicht verändern. Was Zugänge betrifft, kann ich nur sagen, dass wir zufrieden sind, mit den Entwicklungen in der Hinrunde. Aber wir halten bis zum 31. Januar Augen und Ohren offen.“

…Burak Ince:

„Man sieht, dass Burak sich sehr wohlfühlt. Selbst von seinem Berater und dem Präsidenten des Vereins, wo er herkommt, wissen wir, wie glücklich er ist, hier zu sein. Genau das ist die Basis, um dann auch sportlich performen zu können. Das muss man sich auch mal vorstellen, mit 17 Jahren in eine fremde Kultur zu kommen. Aber er macht das sehr gut!“

Der Arminia wird am Sonntag weiterhin Nathan de Medina krankheitsbedingt fehlen. Fabian Klos ist nach seiner roten Karte in Leipzig gesperrt.

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Themen könnt ihr in Kürze auf unserem ArminiaClubTV anschauen.


Auf historischem Erfolg gebaut

Sonntagabend, Flutlicht, Bundesliga! Am Wochenende steht unser erstes Heimspiel im neuen Jahr an! Aus dem Süden reist die SpVgg Greuther Fürth an und bittet zum Duell. Wir werfen einen Blick auf die durchaus formstarken Fürther.

Auch wenn es schon etwas her ist: Unser kommender Gegner spielte über Jahre hinweg eine ganz entscheidende Rolle im Deutschen Fußball. Über Jahrzehnte setzte man sportliche und infrastrukturelle Bestmarken, die immer wieder Aufmerksamkeit erregten. Nach den Meisterschaften 1914, 1925 und 1926 war das "Kleeblatt" tatsächlich der erste deutsche Rekordmeister, stellte zahlreiche Nationalspieler und verfügte über Jahre über das größte Sportgelände des Deutschen Reiches.

Die Grundsteine für diesen Erfolg legte die Spielvereinigung bereits sehr früh: Bis heute spielt das Kleeblatt in seiner 1910 gebauten Heimspielstätte und damit in dem ältesten Fußballstadion aller aktuellen Bundesligisten. Nachdem man bereits vier Jahre zuvor einen eigenen Sportplatz errichtet hatte, überholte der eigene Erfolg die gegebenen Bedingungen. Die Spielvereinigung wurde durch zunehmenden Erfolg immer attraktiver für Zuschauer, die einfache Sportanlage bot allerdings bei weitem nicht genügend Platz, um die bald tausenden Zuschauer aufnehmen zu können. Dementsprechend folgte keine 48 Monate später der Neubau eines Stadions in der benachbarten Marktgemeinde Ronhof.

16.626 Zuschauer haben heute die Möglichkeit, Profifußball im Sportpark Ronhof zu beobachten. Auch wenn hier nicht mehr der amtierende deutsche Rekordmeister spielt, die Grün-Weißen sind dennoch stolz auf die Leistungen der letzten Jahre. Nach acht aufeinanderfolgenden Jahren in der Zweitklassigkeit gelang dem Kleeblatt in der vergangenen Saison der zweite Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte. Cheftrainer Stefan Leitl hatte den Erstplatzierten der ewigen Zweitligatabelle in beeindruckender Art und Weise zum Aufstieg geführt.

Das erste sportliche Highlight in Form eines Sieges der laufenden Saison konnten die Fürther aber erst 12. Dezember 2021 einfahren. Nachdem dem Kleeblatt in seiner ersten Bundesligasaison kein einziger Heimsieg gelungen war, besiegten die Leitl-Schützlinge Union Berlin mit einem kämpferisch verdienten 1:0 vor heimischen Rängen. Damit hatte auch das älteste Bundesligastadion den ersten Heimsieg in der eigenen Vita.

Auch wenn es bislang bei diesem Sieg blieb: Die Spielvereinigung konnte in den letzten Wochen ein wenig Hoffnung schöpfen: Nach 14 Niederlagen aus den ersten 15 Spielen, gingen zuletzt vermehrt Punkte zum Tabellenletzten nach Fürth. In den Partien gegen die Unioner, den VfB Stuttgart und den FC Augsburg holte man fünf seiner bisherigen sechs Punkte und blieb in den vergangenen beiden Spielen sogar - erstmals in dieser Saison - ohne Gegentor. Am Sonntag wird das Kleeblatt den zweiten Sieg der Saison anvisieren, doch wir haben mit unserer SchücoArena ein mindestens ebenso traditionsreiches Stadion, indem es keine Punkte zu verschenken gibt.

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