Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Bielefeld
2 : 2
Wolfsburg
Sa, 20.11.2021 15:30

Da hat nicht viel gefehlt!

Der DSC Arminia Bielefeld knöpft dem Champions-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg beim intensiven 2:2 (1:0) vollkommen verdient einen Punkt ab. Masaya Okugawa und Fabian Klos erzielen die Arminia-Tore.

Leidenschaft, Spielwitz, Mut und richtig viele gute Szenen - die Partie des DSC gegen den VfL Wolfsburg hatte aus Arminia-Sicht so einiges zu bieten. Dass es in einer lauten SchücoArena am Ende nicht zu drei Punkten reichte, lag an effizienten Wolfsburgern, die innerhalb von nicht einmal zwei Minuten zeigten, warum sie in der Champions League spielen. Doch der Reihe nach.

Im Gegensatz zum Spiel in Stuttgart nahm Cheftrainer Frank Kramer eine Änderung vor, Alessandro Schöpf rückte für den erkrankten Florian Krüger in die Startelf.

Der DSC startete gut in die Partie und konnte sich nach elf Minuten belohnen. Patrick Wimmer zündete im Mittelfeld den Turbo, ließ sich von mehreren Wolfsburgern auf dem Weg zum Sechzehner nicht aufhalten und steckte den Ball im richtigen Moment mit einem tollen Chip in die Tiefe auf den gestarteten Masaya Okugawa. Der Japaner tauchte in halbrechter Position frei vor VfL-Schlussmann Koen Casteels auf und ließ dem Belgier mit einer Direktabnahme ins lange Eck keine Chance, 1:0, DSC! Übrigens: die gleiche Kombination hatte schon beim Gastspiel in Stuttgart für einen Bielefelder Treffer gesorgt.

 



Der DSC ruhte sich auf der Führung nicht aus, sondern startete - vom Großteil der 19.801 Zuschauer in der lauten SchücoArena angepeitscht - weitere Angriffe in Richtung des VfL-Tores. Die beste Chance besaß dabei der auffällige Alessandro Schöpf in der 17. Minute. Nach einem langen Abschlag von Stefan Ortega Moreno konnte Fabian Klos sein Kopfballduell gewinnen und mit diesem den Ball in den Lauf des österreichischen Nationalspielers geben. Schöpf schüttelte seine Gegenspieler ab und kam im Strafraum zum Abschluss. Sein Schuss mit links ging allerdings einen Hauch am Tor vorbei.

In der 30. Minute musste das Trainerteam um Kramer den ersten Wechsel der Partie vornehmen. Patrick Wimmer fühlte sich unwohl und verließ nach starkem Auftritt das Feld - für ihn kam Edimilson Fernandes in die Partie. Bis zur Halbzeit konnte die DSC-Defensive sämtliche VfL-Angriffe im Keime ersticken, weswegen es mit einer hochverdienten 1:0-Führung in die Pause ging.

Die erste Möglichkeit der intensiven zweiten Halbzeit gehörte den Gästen, Ridle Baku brach über die rechte Seite durch und legte den Ball mustergültig in den Rückraum, wo der deutsche Nationalspieler Lukas Nmecha wartete. Wolfsburgs Angreifer nahm die Kugel 16 Meter vor dem Tor direkt und setzte diese knapp über den Kasten (48.).

Besser machte es der DSC auf der anderen Seite - nach einem Foul von Mbabu an Schöpf entschied Schiedsrichter Martin Petersen vollkommen richtig auf Elfmeter. Die Chance ließ sich Fabian Klos nicht nehmen und markierte mit seinem dritten Saisontreffer die hochverdiente 2:0-Führung (54.), die SchücoArena kochte und zeigte einmal mehr, was mit ihr möglich ist.

 



VfL-Cheftrainer Florian Kohfeldt, der seine ersten drei Bundesligaspiele als VfL-Trainer gewinnen konnte, reagierte prompt und brachte neben Maximilian Philipp Dodi Lukebakio - und dieser Kniff sollte sich gleich bezahlt machen.

Mit seiner ersten Aktion setzte Lukebakio den niederländischen Nationalspieler Wout Weghorst am zweiten Pfosten in Szene, der den zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Anschlusstreffer erzielte (62.). Nur 17 Sekunden nach Anstoß stellten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf und kamen durch Nmecha zum 2:2 (63.). Der Nationalspieler knallte das Kunstleder aus spitzem Winkel nach Pass von Philipp humorlos ins kurze Eck.

Der DSC und die SchücoArena ließen sich allerdings alles andere als hängenund hielten voll gegen die nun stark aufspielenden "Wölfe" dagegen. Arminias Keeper Stefan Ortega Moreno konnte sich so bei Chancen von Maximilian Arnold (78.) und Sebastian Bornauw (79.) auszeichnen und seiner Mannschaft den Punkt sichern.

Nach teilweise richtig starken 94 DSC-Minuten pfiff Schiedsrichter Petersen das Spiel um 17:21 Uhr ab und der DSC sicherte sich damit einen weiteren wichtigen Punkt in der Bundesliga. Weiter geht's für den DSC am kommenden Samstag beim FC Bayern München (27. November, 18:30 Uhr).


DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno - Brunner, Pieper, Nilsson, Laursen (66. de Medina) - Prietl, Vasiliadis (66. Kunze) - Wimmer (30. Fernandes), Schöpf, Okugawa (83. Hack) - Klos (83. Lasme).

VfL Wolfsburg:
Casteels - Mbabu (61. Lukebakio), Bornauw, Brooks - Baku, Arnold, Gerhardt, Otavio (25. Roussillon) - Steffen (46. Philipp), Nmecha - Weghorst.

Tore:
1:0 (11.) Okugawa, 2:0 (54./Foulelfmeter) Klos, 2:1 (62.) Weghorst, 2:2 (63.) Nmecha.

Gelbe Karten:
Pieper, Vasiliadis, de Medina, Schöpf/Nmecha.

Zuschauer:
18.901

„Die Fans haben uns extrem geholfen“

Die Stimmen nach dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg.

Amos Pieper:
"Wir haben lange Zeit nichts zugelassen, umso bitterer, dass wir so schnell die zwei Gegentore bekommen. Das darf so nicht passieren. Den Zweiten schießt er natürlich richtig gut rein, das muss man auch sagen und auch beim ersten Gegentor ist der Pass perfekt. Es nützt nichts, wir hatten ganz viele Aktionen, in denen wir es gut gemacht haben, gut angelaufen sind und verteidigt haben und auch vorne gut gespielt haben. Wir müssen ein Tick wacher sein und in jeder Phase des Spiels den Job erledigen. Trotzdem war es ein gutes Spiel von uns - darauf können wir aufbauen. Die erste Halbzeit war richtig gut. Die Fans haben uns extrem geholfen. Sie haben uns zum 2:0 getrieben und danach auch geholfen, den Punkt zu verteidigen."

Alessandro Schöpf:
"Wir hatten den Gegner eine Stunde komplett im Griff und haben auch verdient geführt, aber dann haben wir sie selber wieder ins Spiel geholt. Das darf uns so nicht passieren. Am Ende können wir dann mit dem Punkt sogar zufrieden sein. Die Atmosphäre in der SchücoArena, gerade wenn man führt, ist schon Wahnsinn. Hier gehen alle mit und das werden wir auch 34 Spiele lang brauchen. Wenn wir alles reinhauen, dann wird das von den Fans honoriert, das hat man heute wieder gesehen!"

Frank Kramer: 
"Ich denke, dass die Mannschaft eine sehr gute Leistung gezeigt hat. Sie hat unheimlich intensiv gespielt und immer wieder den Weg zum VfL-Tor gesucht. Klar ist auch, dass man gegen eine Champions League-Mannschaft nicht jede Situation über 90 Minuten verteidigen kann. Das Blöde ist dann nur, wenn wir innerhalb von eineinhalb Minuten zwei Gegentore kassieren, weil wir den Ball zu leicht verlieren und der Gegner mit Tempo auf die Kette kommt. Das wird sofort bestraft. Wir müssen aufmerksamer und klarer werden, damit wir es auch ergebnistechnisch zu Ende bringen. Wie die Mannschaft nach dem Doppelschlag Charakter gezeigt und sich gewehrt hat, ist ein Kompliment wert. Insgesamt war es eine richtig gute Leistung und ein Teilerfolg, den wir gerne mitnehmen. Heute war es eine gewaltige Unterstützung von außen, diese Geschlossenheit hat richtig Kraft gegeben. Die Unterstützung von allen Seiten werden wir brauchen, um in der Bundesliga zu bleiben und die war heute sensationell! Das hat richtig Spaß gemacht!"

Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): 
"Wenn man nach einer Stunde mit zwei Toren hinten liegt, muss man mit einem Punkt zufrieden sein. In der Summe müssen wir einfach über 90 Minuten besser spielen, damit wir nicht in die Verlegenheit kommen, solche 30 Minuten zu brauchen."


Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos zum Spiel gegen Wolfsburg

Hier haben wir die besten Bilder zum Heimspiel gegen die "Wölfe" (2:2). (Fotos: Thomas F. Starke)

„Der Fokus muss klar bleiben“

Nach der Länderspielpause ist vor Wolfsburg. Vor unserem Heimspiel am kommenden Samstag um HALBVIER in der SchücoArena haben sich Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und Cheftrainer Frank Kramer den Fragen der anwesenden Medienvertreter gestellt. Wir haben die wichtigsten Aussagen für euch:

Cheftrainer Frank Kramer…

…mehr Selbstvertrauen nach dem Sieg in Stuttgart:

„Es liegt in der Natur des Menschen, dass man nach Erfolgserlebnissen eine etwas breitere Brust hat. Das war bei uns in den letzten zwei Wochen genauso. Wir hoffen natürlich, dass wir das auch am Samstag auf den Platz bringen können.“

…eine mögliche Rotation gegen Wolfsburg:

"Es haben alle mitgeholfen. In Stuttgart haben auch diejenigen, die hereingekommen sind, eine neue Frische reingebracht haben. Wir sind Arminia und wir müssen immer schauen, dass wir stabil bleiben. Natürlich bietet es sich an, jetzt nicht allzu viel zu verändern. Aber das werden wir am Spieltag entscheiden."

…mögliche Einsätze von Alessandro Schöpf und Patrick Wimmer:

„Schöpfi kam beim zweiten Spiel nicht zum Einsatz und macht einen sehr guten Eindruck. Er ist auf jeden Fall einer der Kandidaten, die auch wieder für die Startelf in Frage kommen. Patrick konnte noch kein richtiges Training machen. Da mussten wir Schritt für Schritt gehen. Wir müssen kurz vorher schauen, ob er bereit ist - das hängt von ihm ab."

…den neuen Trainer des VfL Wolfsburg, Florian Kohfeldt:

„Er hat der Mannschaft eine neue Grundordnung verpasst. Dadurch ist eine neue defensive Stabilität entstanden. Sie laufen jetzt sehr früh an und machen das sehr gut. Sie sind mit Weghorst und Nmecha offensiv gut besetzt und auch Flo muss überlegen, wen er,  wann bringt.“

…die Entwicklung der letzten Spiele:

„Ich finde, dass wir das spielerisch in den ersten Spielen einen guten Schritt weitergekommen sind. Da musste sich nach der vergangenen Saison einiges wieder einspielen. Wichtig ist immer nur, dass der Fokus klar bleibt und der muss als Arminia Bielefeld darauf liegen, dass wir die richtige Haltung haben und die Intensität auf den Platz bringen. Natürlich möchten wir noch Fortschritte machen. Wir haben schon einige gemacht und dann ist immer nur die Frage, wie groß die Schritte sein können."

Sport-Ggeschäftsführer Samir Arabi über…

…eine mögliche Vollauslastung in den nächsten Wochen:

„Ich glaube, in diesen verrückten Zeiten Prognosen abzugeben wäre falsch. Wenn ich auf das Spiel am Samstag schaue, haben wir jetzt knapp 20.000 Karten verkauft. Es sind immer alle willkommen, wir haben noch ein paar Plätze frei und so lange stellt sich die Frage nicht."

…das Umstellen von 3G auf 2G:

„Wir haben recht schnell reagiert, da wir natürlich immer wieder mit der Politik im Austausch sind. Wir haben aktuell ein nicht zu unterschätzendes Infektionsgeschehen in Deutschland. Dementsprechend müssen wir uns dem beugen und jetzt gibt es diese neue Regelung. Da es meines Wissens bislang noch keine Meldungen über ein hohes Infektionsgeschehen in Stadien gab, bin ich zuversichtlich, dass wir erstmal weiter vor Zuschauern spielen können.“

…die Coronalage im Team:

„Ich habe vor einigen Wochen gesagt, dass wir zumindest eine bessere Impfquote haben als in der Gesellschaft. Die höchste Maxime ist, dass die Jungs in ihrem privaten Bereich versuchen, die Kontakte zu reduzieren. Wir sind mit unserem Teamarzt Tim Niedergassel sehr gut aufgestellt, unterstützten und fördern es, wenn sich die Jungs impfen lassen wollen. Aber ich werde keine Impfzahlen herausgeben."

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