Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Bielefeld
1 : 3
Dortmund
Sa, 23.10.2021 15:30

Dortmund gewinnt 3:1

Trotz einer kämpferisch starken Leistung musste sich der DSC Arminia Bielefeld am 9. Spieltag der Bundesliga dem Champions League-Teilnehmer Borussia Dortmund 1:3 (0:1) geschlagen geben.

Stur, hartnäckig und kämpferisch von der ersten Minute an bot der DSC dem BVB sofort Paroli. Einsatz, Laufbereitschaft und Bissigkeit machten dem Favoriten zunächst das Leben schwer.

Zwar hatte die Borussia durch den Fernschuss von Donyell Malen, den Stefan Ortega Moreno hervorragend parierte, die erste Chance (8.). Doch danach hätte unsere Elf in Führung gehen können.

Mutig und stark herausgespielt über Edimilson Fernandes, der auf der rechten Seite ein Aktivposten war, kam Robin Hack an der Strafraumgrenze an den Ball, drehte sich geschickt um seinen Gegenspieler und zog ab – seinen allerdings nicht sehr harten Flachschuss parierte Dortmunds Torwart Gregor Kobel (11.).

Drei Minuten später traf Hack aus aussichtsreicher Position im Anschluss an eine Ecke mit voller Wucht aus dem Rückraum leider nur einen Mitspieler im BVB-Strafraum (14.).

Da war ebenso mehr drin, wie bei Janni Serras großer Gelegenheit (18.). Klasse hatte der Angreifer die Kugel von BVB-Verteidiger Marin Pongracic erobert und stürmte allein auf das Borussia-Tor zu. In letzter Sekunde legte sich unser Stürmer leider den Ball einen Tick zu weit vor, so dass Gregor Kobel in höchster Not klären konnte.

Arminia war am Drücker und die Dortmunder waren nach ihrem ersten Torschuss aus der achten Minute nicht mehr gefährlich vor den DSC-Kasten gekommen – bis Schiedsrichter Benjamin Brand auf Foulelfmeter für den BVB entschied. Cedric Brunner soll Malen zu Fall gebracht haben. Emre Can verwandelte das Geschenk sich zur 1:0-Führung für die Gäste (31.).

Das nahm unserer Mannschaft ein wenige den Wind aus den Segeln. Dortmund hätte durch Marius Wolf erhöhen können, doch Stefan Ortega Moreno verhinderte klasse den zweiten Gegentreffer (35.). Machtlos war unsere Nummer 1 allerdings bei Mats Hummels Weitschuss im Anschluss an eine nicht sauber geklärte Ecke – unhaltbar! 0:2 (45.).

Nach dem Seitentausch hatte unsere Mannschaft durch Guilherme Ramos eine dicke Chance auf den Anschlusstreffer. Der für Brunner eingewechselte Bundesliga-Debütant köpfte aufs kurze Eck, wo BVB-Keeper Marwin Hitz (eingetauscht für den verletzten Kobel) irgendwie noch parierte (55.).

Arminia wollte das Tor und brachte mit Patrick Wimmer für den ausgepowerten Fernandes (65.) frischen Wind. Nach feiner Kombinationen hatte der Österreicher das 1:2 aus elf Metern auf dem Fuß, doch erneut hielt Hitz glänzend (69.).

Wie Effizienz aussieht, bewies dann leider erneut der BVB. Supertalent Jude Bellingham war bei seinem Solo nicht zu stoppen und versenkte zum 3:0 (72.). Das war die endgültige Entscheidung. Auch wenn Fabian Klos noch einen an Wimmer verursachten Foulelfmeter verwandelte (87.), änderte es nichts mehr an dem Sieg des Bundesliga-Tabellenzweiten.

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno - Fernandes (64. Wimmer), Brunner (46. Ramos), Pieper, Nilsson, Laursen (74. Czyborra)- Kunze, Prietl - Schöpf - Serra (46. Klos), Hack (74. Krüger).

Borussia Dortmund:
Kobel (46. Hitz) - Akanji, Pongracic, Hummels (88. Maloney) - Hazard, Bellingham, Can (76. Witsel), Wolf - Reus, Brandt (76. Reinier) - Malen (66. Tigges).

Tore:
0:1 (31./Foulelfmeter) Can, 0:2 (45.) Hummels, 0:3 (72.) Bellingham, 1:3 (89./Foulelfmeter) Klos.

Gelbe Karte:
Kunze/-

Zuschauer:
25.000 (ausverkauft)
 

„Defensiv fallen die Tore zu einfach“

Die Stimmen nach unserem Heimspiel gegen Borussia Dortmund.

Joakim Nilsson:
"Wir wissen, dass wir gut sind, dass wir einen guten Mannschaftsgeist haben. Wir müssen nur die ersten drei Punkte - den ersten Sieg - kriegen und dann können wir darauf etwas aufbauen."

Amos Pieper:
"Jedem würde es gut tun, wenn wir in so einem Spiel mit den Fans im Rücken in Führung gehen würden. Auch wenn es nicht so ist, müssen wir alles tun, das eigene Tor zu verteidigen. Ich hatte das Gefühl, dass es zur Pause nicht 0:2 hätte stehen müssen. Wir müssen einfach an das glauben, was wir machen. Am Ende ist uns aber auch allen klar, dass der hohe Aufwand bisher nicht belohnt wurde."

Alessandro Schöpf:
"Wir hätten sicherlich in Führung gehen können Das Spiel hat dann einen anderen Verlauf genommen. Da sind wir gefordert, dass wir etwas kaltschnäuziger vor dem Tor werden. Dazu müssen wir diese Fehler, die zu Gegentoren führen, abstellen. Ich glaube, es sind pro Spiel immer drei bis vier richtig gute Chancen, die wir haben - defensiv fallen die Tore oft zu einfach. Zum 2:0 muss man Mats gratulieren, das macht er gut. Wir müssen uns ankreiden, dass wir vorne nicht effektiv genug sind."

Frank Kramer:
"Nach einer Anlaufphase war die Mannschaft sehr gut im Spiel. Leider haben wir unsere Chancen nicht veredelt. Der Elfmeter fiel äußerst unglücklich für uns. Ich muss sagen, dass die Mannschaft alles investiert hat und nie aufgehört hat."

Marco Rose (Trainer BVB):
"Es war ein verdienter Sieg. Nach einer guten Anfangsphase war es zwischendrin mal etwas holprig. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel kontrolliert und mit dem 3:0 zugemacht. Dann hätte ich mir gewünscht, dass wir dann auch mal zu Null spielen. Aber insgesamt war das eine gute Reaktion."

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos zum Spiel gegen den BVB

Die Bilder unseres Heimspiels gegen Borussia Dortmund (Fotos: Thomas F. Starke).

Strukturwandel erfolgreich geschafft

Ende der 1950er-Jahre sagte Heinrich Böll, Literatur-Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Schriftsteller Deutschlands: „Kein Wunder, dass zwischen Dortmund und Duisburg, wo Weiß nur ein Traum ist, die Brieftaube ihre besten Freunde hat.“ Mittlerweile hat das Ruhrgebiet aber den Strukturwandel von der Stahl- und Kohleindustrie erfolgreich zur Metropolregion Rhein-Ruhr geschafft. Dort gibt es die meisten Unternehmen im größten deutschen Aktienindex. Dafür aber wesentlich weniger Brieftaubenzüchter als früher.

Spricht man vom Ruhrgebiet, fällt schnell der Name Dortmund. Die Stadt ist nicht nur die drittgrößte in NRW, sondern hat mit dem BVB die erfolgreichste Fußballmannschaft aus dem Pott. Acht Deutsche Meisterschaften, fünf Siege im DFB-Pokal, der erste deutsche Titelgewinn im Europapokal (1966 Pokal der Pokalsieger), Champions League- und Weltpokalsieger 1997.

Ähnlich wie das Ruhrgebiet erlebte die Borussia immer wieder schwere Zeiten, schaffte aber den sportlichen und wirtschaftlichen Strukturwandel. Seit Jürgen Klopp das Trainer-Amt 2008 übernahm, entwickelten sich die Schwarz-Gelben zur Fußballmacht. Auch wenn die Bayern das Meister-Abo seit 2013 fest gebucht haben, trumpft der BVB national und international immer wieder auf.

Kein Wunder, beträgt der Gesamtmarkwert der Dortmunder Mannschaft auf transfermarkt.de mittlerweile doch 603,90 Millionen Euro – das ist 11,4-mal Arminia Bielefeld. So viel zum Thema Arminia-Understatement…

Allein der Marktwert von Superstürmer Erling Haaland (150 Mio.) ist größer als die Gesamtmarktwerte der kompletten Teams aus Bielefeld, Bochum und Fürth (zusammen: 127,85 Mio.). Tore schießt der Norweger wie am Fließband. Über ihn ist jede Lobeshymne schon gesungen worden.

Dank Haaland, der am Samstag aufgrund einer Verletzung leider nicht mitwirken kann, und des überragenden Mittelfeldantreibers Jude Bellingham (70 Mio. Marktwert) wurde der im letzten Sommer zu Manchester United transferierte Jaden Sancho (85 Mio. Ablösesumme) fast geräuschlos kompensiert.

Während Sancho im Old Trafford zurzeit frustriert keine Hauptrolle spielt, ist der BVB in der Bundesliga wieder Bayern-Jäger Nr. 1. In der Tabelle Platz zwei hinter dem FCB, mit nur einem Punkt Rückstand – in der Champions League, trotz der jüngsten Niederlage bei Ajax, weiterhin mit besten Karten auf den Einzug in das Achtelfinale. Solche Sorgen möchte man haben…

BVB-Neuzugang Gregor Kobel, in der letzten Saison als Torhüter des VfB Stuttgart noch fünfmal von Arminia (3:0 / 2:0) bezwungen worden, hat für Stabilität zwischen den Pfosten gesorgt. Auch wenn Donyell Malen, für 30 Millionen aus Eindhoven verpflichtet, in der Bundesliga noch ohne Treffer ist, hat der niederländische Nationalstürmer bereits beweisen, dass auch er eine Verstärkung für das Dortmunder Starensemble um Haaland, Reus, Reyna & Co. ist.

Übrigens: Die Tauben im Ruhrgebiet fliegen auch wieder. Beim Finalflug der RUHR.21 gab es Spitzenergebnisse für die Züchter und Taubensportler…

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