Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Augsburg
1 : 1
Bielefeld
So, 17.10.2021 17:30

Laursen zündet Danish Dynamite

Dank „Danish Dynamite“ erkämpfte sich der DSC Arminia Bielefeld am 8. Bundesliga-Spieltag einen wichtigen Punkt im Rennen um den Klassenerhalt: Linksverteidiger Jacob Barrett Laursen bescherte der Mannschaft von Cheftrainer Frank Kramer nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit seinem sehenswerten Ausgleichtor (77.) ein 1:1 (0:1)-Unentschieden beim Tabellennachbarn FC Augsburg.

Frank Kramer hatte seine Startelf auf drei Positionen verändert: Fabian Kunze (für Alessandro Schöpf), Jacob Barrett Laursen (für Lennart Czyborra) und Janni Serra (für Fabian Klos) begannen in der Puppenkiste in einem 5-3-2-System.

Von Beginn an ging es temporeich und umkämpft zur Sache. Nach sieben Minuten brachte die bereits dritte Augsburger Ecke die erste große Chance. Am kurzen Pfosten kam Tobias Strobl mit dem Kopf an den Ball und zwang Stefan Ortega Moreno zu einer Glanztat. Unsere Nummer 1 kratzte die Kugel aus dem Winkel.

Arminia antwortete drei Zeigerumdrehungen später. Eine präzise Hereingabe von Patrick Wimmer nahm Janni Serra zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt mit der Brust an – konnte den Ball dann aber leider nicht mehr verarbeiten (14.).

Die Partie nahm immer mehr Fahrt auf. Unsere Mannschaft kombinierte sich stark in Richtung FCA-Tor, jedoch konnten die Gastgeber den Ball abfangen und schnell kontern – am Ende schoss Ruben Vargas aus 16 Metern deutlich daneben (16.). Augsburg blieb am Drücker, und André Hahn probierte es flach aus verdeckter Position vom rechten Strafraumeck. Ortega Moreno tauchte super ab, holte den Ball aus dem unteren Eck.

Doch die darauffolgende Ecke brachte die FCA-Führung: Daniel Caliguiri brachte sie herein, Reece Oxford köpfte sie hinein. 1:0 für die Puppenkiste (20.).

In der Folge tat sich unsere Mannschaft schwer, den FCA in Bedrängnis zu bringen. Fehlende Präzision im Pass- und Zusammenspiel ließen die Hausherren zu diesem Zeitpunkt weiterhin verdient in Führung liegen (30.).

Augsburg lauerte jetzt auf Konter und bekam immer wieder Gelegenheiten, wenn sich unsere Elf festgepielt hatte. Nur gut, dass der FCA diese nicht zu nutzen wusste.

Erstmals etwas gefährlich vor dem FCA-Tor wurde es nach 38 Minuten: Serras Flanke landete bei Manuel Prietl, doch dessen Linksschuss aus über 20 Metern flog daneben. So ging es mit dem 0:1-Rückstand in die Pause.

Zu Wiederanpfiff brachte Frank Kramer mit Edimilson Fernandes (für den mit Gelb bereits verwarnten Patrick Wimmer) und Alessandro Schöpf (für Masaya Okugawa) zwei Neue für das Mittelfeld und stellte taktisch um auf 4-2-3-1.

Das zahlte sich sofort aus, denn unsere Mannschaft war jetzt präsenter und druckvoller.

Eine Fernandes-Flanke von rechts verpasste am FCA-Fünfer Janni Serra nur um Fußspitzenlänge (48.), und kurz danach flog ein 20-Meter-Freistoß von Robin Hack knapp über den Kasten (51.).

Augsburg musste sich in der Folge neu ordnen und stand wieder kompakter. Trotzdem drängt der DSC auf den Treffer. Schöpf schickte Hack auf die Reise, dessen Schussversuch am rechten Strafraumeck aber geblockt wurde (59.). Die anschließende Ecke auf den kurzen Pfosten bugsierte Serra per Kopf knapp über das Tor.

Arminia hatte jetzt mehr vom Spiel, ackerte um jeden Ball und Zentimeter. Aber die Hausherren blieben bei Kontern gefährlich: Caligiuri passte auf Maier – und der Ex-Armine scheiterte aus wenigen Metern an einer starken Fußabwehr von Ortega Moreno (68.).

Doch unsere Mannschaft ließ sich davon nicht beeindrucken, warf weiterhin alles nach vorne und wurde belohnt! Ein langer Brunner-Einwurf wird vom Augsburger Jan Moravek an die Strafraumkante geklärt, wo Barrett Laursen sich ein Herz fasste und das Ding volley zum 1:1-Ausgleich in die Maschen drosch. „Danish Dynamite“ schlug voll ein!

Es war der Auftakt für eine nervenaufreibende und spannende Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten. Die Gastgeber – mittlerweile mit Sergio Cordova, der letzte Saison auf Leihbasis das Arminia-Trikot getragen hatte – jubelten zweimal über den vermeintlichen Führungstreffer (78./89.). Doch beide Male hatte ausgerechnet Flankengeber Cordova im Abseits gestanden.

Dazwischen zwang der Ex-Schalker Caligiuri mit einem 20-Meter-Freistoß Stefan Ortega Moreno zu einer weiteren Glanztat (85.). Unsere Nummer 1 war aber der „Herr der Lüfte“ und parierte stark.

Die letzte Gelegenheit auf den Siegtreffer der Marke „Lucky Punch“ vergab Fabian Klos. Nach starker Hereingabe von der rechten Seite überflügelte der heranrauschende Arminia-Stürmer im Luftduell seinen Gegenspieler – doch der Ball flog genau in die Arme von FCA-Tormann Rafal Gikiewicz (90.+2).

DSC Arminia: Ortega Moreno – Wimmer (46. Fernandes), Brunner, Pieper, Nilsson, Laursen – Okugawa (46. Schöpf), Prietl, Kunze – Serra (64. Klos), Hack (88. Krüger).

„Wir müssen darüber reden"

Wir haben nach dem Spiel in Augsburg (1:1) die Stimmen von einigen DSC-Spielern sowie von beiden Cheftrainern.

Joakim Nilsson:
"Es war keine gute erste Halbzeit, wir haben aber Charakter gezeigt und uns den Punkt verdient. Wir sind nicht zufrieden, denn wir wollten drei Punkte. Wir haben Charakter gezeigt und den Rückstand wettgemacht, wir sind schwer zu schlagen. Wir haben zu viele Unentschieden auf dem Konto. Klar ist, dass wir auch mal einen Sieg brauchen. Jetzt geht es darum, die Dinge, die schlecht liefen, abzustellen und auf den Sachen aufzubauen, die gut liefen."

Stefan Ortega Moreno:
"Klar ist, dass da relativ viel Druck ist. Am Ende war der Punkt verdient, aber natürlich auch glücklich – Augsburg macht zwei Treffer, die wegen Abseits nicht zählen. Warum wir nicht reingefunden haben, kann ich nicht sagen. Da müssen wir uns in den nächsten Tagen die Videos angucken und darüber reden. So können wir in der kommenden Woche gegen Dortmund nicht spielen, sonst wird es knackig. Wir sind ganz vernünftig in die Saison gekommen und spielen vernünftigen Fußball – ein paar Situationen ausgenommen. Trotzdem ist das bisher zu wenig Ertrag für das, was wir investiert haben."

Jacob Barrett Laursen:
"Klar freue ich mich über mein Tor, denn damit habe ich der Mannschaft geholfen. Aber letztlich stehen wir hier mit einem Punkt, obwohl wir drei wollten. Mit dem Spiel bin ich nicht zufrieden. Die erste Halbzeit war schlecht, in der Zweiten waren wir besser. Ich verstehe nicht, warum wir nicht von Anfang an so spielen wie in der zweiten Halbzeit. Wir müssen uns Videos anschauen und uns verbessern, das ist klar. Wenn wir gegen Dortmund so spielen sollten, wie heute zu Beginn, werden wir Probleme bekommen."

Robin Hack:
"Wenn wir in der ersten Halbzeit so spielen, wie in der ersten, dann geht das Spiel anders aus. In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt – auch mit Ball. Wir waren mutig und haben Chancen kreiert. Auf der anderen Seite hatten wir bei den beiden nichtgegebenen Toren auch Glück. Letztlich können wir froh darüber sein, dass wir uns aufgerafft, Mentalität bewiesen und das Spiel zum Unentschieden gedreht haben. Trotzdem wollen wir Siege einfahren und da gilt es, so wie in der zweiten Halbzeit zu spielen."

Frank Kramer:
"Wir haben in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel gemacht, da waren wir nicht so richtig da, das war nicht, was wir uns vorgestellt haben. In der zweiten Halbzeit war das Brennen da, wir waren viel entschlossener, viel klarer. Die zweite Halbzeit war so, wie alle die Arminia auch sehen wollen."

Markus Weinzierl (Trainer FCA):
"Wir haben zwei Punkte zu wenig. In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht, wir waren aktiv und mutig, wir haben es aber vielleicht versäumt, das zweite Tor zu machen. Im Großen und Ganzen waren wir in der zweiten Halbzeit zu passiv, der Gegner ist aufgekommen und macht dann folgerichtig auch den Ausgleich. Das ist bitter für uns. Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Eine Halbzeit reicht eben nicht."

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos zum Spiel in Augsburg

Ein wichtiger Punkgewinn in Augsburg (1:1) - hier sind die Fotos für Euch. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Crunchtime“

Vor der Auswärtspartie beim FC Augsburg (Sonntag, 17. Oktober, 17:30 Uhr) trafen sich Cheftrainer Frank Kramer sowie Jacob Barrett Laursen auf der Spieltachs-PK mit den Medienvertretern. Die wichtigsten Aussagen gibt's hier im Überblick.

Frank Kramer über die Eindrücke der Länderspielpause:
"Die Jungs hatten ein hohes Energielevel, egal ob in den Trainingseinheiten oder auch beim Testspiel gegen Almelo – die Jungs, die dazugekommen sind und die sich in den ersten Wochen und Spielen etwas anpassen mussten, haben gezeigt, dass sie mit den Hufen scharren und den Konkurrenzkampf ausgerufen haben. Das ist Fakt und da freuen wir uns sehr rüber. Ich finde, dass alle Jungs gut am Start sind, es macht Spaß."

Frank Kramer über den FC Augsburg:
"Der FC Augsburg ist gewachsen in der Bundesliga. Sie haben sich Möglichkeiten erarbeitet und einen guten, großen Kader. Da erkennt man, dass sie in den vergangenen zehn konstant Bundesliga gespielt haben. Daniel Caliguiri ist beispielsweise ein sehr erfahrener Spieler, auch Ruben Vargas ist ein spannender Spieler - Augsburg hat einige Spieler, die bereits eine dreistellige Anzahl an BL-Einsätzen haben. Das spricht dafür, dass sie einen erfahrenen Kader haben."

Frank Kramer über mögliche Wechsel oder Systemänderungen:
"Uns stehen viele Spieler zur Verfügung, also könnten wir variieren. Wir haben am Umschaltverhalten gearbeitet, müssen scharf sein beim Anlaufen. Die Jungs müssen bereit sein, eine Menge zu investieren und auch präzise zu sein. Was die Positionierungen und die Grundordnungen betrifft, sind wir auf einem guten Weg – wir werden da flexibler, weil wir mehr Leute zur Verfügung stehen haben. Da sind wir sehr froh drüber."

Jacob Barrett Laursen über die Stärken im Augsburger Spiel:
"Ich erwarte ein schweres Spiel, so wie jedes andere Spiel in der Bundesliga auch. Sie sind ein gutes Pressingteam. Wir müssen intelligent und konzentriert sein, wenn wir von hinten mit "Tego" (Anm. d. Red.: Stefan Ortega Moreno) aufbauen. Die erste Welle des Augsburger Pressings macht serh viel Druck macht.

Alle weiteren Aussagen zur Partie in Augsburg findet ihr im Video unten!



Aus der Puppenkiste auf den Fußballplatz

Am Sonntagabend geht’s für den DSC im Süden Deutschlands um wichtige Punkte in der Bundesliga. Die Kramer-Elf ist zum Abschluss des achten Spieltachs zu Gast beim FC Augsburg – um 17:30 Uhr ist Anstoß in der WWK-Arena.

Der FCA, der u.a. mit seiner – für einen Bundesligisten einzigartigen – Skifahrabteilung bereits im Jahr 1907 gegründet wurde, ist mit der1969 aus einer Fusion des BC Augsburg und des TSV Schwaben Augsburg hervorgegangenen Fußballabteilung, seit elf Jahren Mitglied der Bundesliga. Unter Trainer Jos Luhukay gelang den Fuggerstädtern im Sommer 2010 der Aufstieg in das deutsche Oberhaus, aus dem man bis heute nicht mehr abgestiegen ist.

Wenige Monate vor dem Aufstieg in die Bundesliga durften die Vereinsmitglieder einen wichtigen Neuzugang begrüßen. Die bundesweit bekannte Augsburger Puppenkiste ist seit 2009 offizieller Partner des FCA - und das mit Erfolg: Seit die Marionetten zum festen Teil der Augsburger Identität geworden sind, feierte der Verein auch sportlich den einen oder anderen Erfolg. Auf den Aufstieg in der Saison 2011/2012 folgte drei Jahre später die erstmalige Qualifikation zum Europapokal. In der vergangenen Saison schaffte man zum zehnten Mal hintereinander den Klassenerhalt in der Bundesliga.

Ein Teil der Kooperation zwischen dem FC Augsburg und der Puppenkiste ist auch die Wimpel-Übergabe vor jedem Spiel.  Anstelle eines Wimpels übergeben die Augsburger Kapitäne seit zwölf Jahren unterschiedliche Marionetten an den Gegner. Ob Lukas der Lokomotivführer, Jim Knopf oder Räuber Hotzenplotz - sie alle hatten schon die Ehre als Augsburger Geschenk fungieren zu dürfen. Die Protagonisten wechseln jährlich: So kamen mittlerweile zwölf unterschiedliche Helden aus Kindergeschichten zum Einsatz.

Für deutlich weniger Wechsel steht der Verein bei seinen Personalentscheidungen. Nach dem SC Freiburg wechselten die Fuggerstädter ihren Trainer in den letzten zehn Jahren am seltensten aller Bundesligisten: Erst vier unterschiedliche Trainer saßen bei den Südbayern auf der Bundesligabank (Jos Luhukay, Martin Schmidt, Heiko Herrlich, Markus Weinzierl). Und auch Teammanager Stefan Reuter hält bereits seit acht Jahren die FCA-Ruder in der Hand. In Augsburg hat man sich Kontinuität auf die Fahnen geschrieben und hofft, auch in diesem Jahr mit dem Erfolg eines Klassenerhalts belohnt zu werden.

Zu dieser Augsburger Kontinuität gehört seit 2009 auch die Tormusik, die ebenfalls aus der Augsburger Puppenkiste stammt. Nach jedem Tor der rot-weiß-grünen Akteure wird die Melodie „Eine Insel mit zwei Bergen“ aus der Verfilmung von Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer eingespielt.

In Augsburg ist und bleibt man stolz auf die eigene Identität und die besondere Beziehung zur Puppenkiste – bislang brachten die treuen Holzköpfe auch nahezu durchgehenden Erfolg. Am Sonntag wird Arminia alles dafür tun, dass nicht nur eine Marionette, sondern auch drei Punkte mit nach Bielefeld genommen werden.


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