Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Union Berlin
1 : 0
Bielefeld
Sa, 25.09.2021 15:30

Keine Beute in der Alten Försterei

Der DSC Arminia Bielefeld musste sich beim 1.FC Union Berlin spät 0:1 (0:0) geschlagen geben und am 6. Bundesliga-Spieltach die zweite Saisonniederlage einstecken. Berlins Joker Kevin Behrens stach in der 88. Minuten, nachdem unsere Elf besonders im zweiten Durchgang gute Torchancen auf die Führung ausgelassen hatte.

Frank Kramer hatte in der Hauptstadt eine Umstellung in der Startaufstellung vorgenommen: für den unter der Woche an Adduktorenproblemen laborierenden Patrick Wimmer spielte Bryan Lasme.

Von Beginn an entwickelte sich das erwartet intensive und umkämpfte Spiel. Union gab sofort Gas, Arminia versteckte sich zwar nicht, stand aber schnell unter Druck.

Mit einem Kopfball von Christopher Trimmel aus zehn Metern, der knapp am Pfosten vorbeistrich, besaßen die Hausherren die erste Chance der Partie (9.). Auf Vorlage von Ex-Armine Andreas Voglsammer kam Taiwo Awoniyi in aussichtsreicher Position zum Schuss - der wurde in höchster Not geblockt (13.).

Unsere Mannschaft versuchte, Nadelstiche zu setzen. Die erste Gelegenheit war eine feine Aktion von Fabian Klos, der sich gegen zwei Unioner durchsetzte, bis in den Fünfer vordrang - seine Ablage in den Rücken der Abwehr erreichte aber leider niemand (18.).

Im direkten Gegenzug köpfte Ex-Nationalspieler Max Kruse nach Awoniyi-Flanke aus acht Metern genau in die Arme von Stefan Ortega Moreno (19.). Ein Spiel ohne Atempause.

Ein klasse Steckpass von Amos Pieper brachte Alessandro Schöpf in Position, dessen Schuss aus 20 Metern flog aber über den Berliner Kasten (24.).

In der Folge schaffte es unsere Elf, Union ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nach einem Kopfzusammenstoß zwischen Klos und Baumgartl war die Partie mehrere Minuten unterbrochen - der Unioner musste ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden. Wir wünschen gute Besserung!

Als es wieder losging, hätte Berlin den DSC beinahe auf dem falschen Fuß erwischt: Kruse schaltete schnell um, Trimmel bediente Awoniyi - und der traf zum Glück zentral Ortega Moreno (38.).

Unsere Nummer 1 war auch zur Stelle, als kurz danach eine Tremmel-Flanke gefährlich in den DSC-Strafraum flog und von Ortega Moreno entschärft wurde (41.).

Vor der fünfminütigen Nachspielzeit konnte unsere Elf einen guten Konter setzen. Hack machte Dampf über links, doch Schöpfs Schuss wurde abgefälscht, dann stand Lasme im Abseits (45.).

Nach dem Seitentausch konnte unsere Mannschaft den Druck der Hausherren nicht nur schneller eindämmen, sondern wurde im Offensivspiel deutlich zielstrebiger und gefährlicher. Arminia machte jetzt das Spiel und kam zu zwei riesigen Chancen innerhalb von 120 Sekunden.

Zunächst tauchte Fabian Klos, nach herrlichem Ballgewinn von Joakim Nilsson gegen Awoniyi und eigener Finte gegen seinen Gegenspieler, frei vor Union-Keeper Andreas Luthe auf, brachte das Spielgerät aber nicht an dem Schlussmann vorbei (59.).

Kurz danach war es Robin Hack, der - super eingesetzt von Masaya Okugawa – aus 16 Metern flach abzog. Doch Luthe reagierte stark mit einer Hand (61.).

Zwei weitere brenzlige Gelegenheiten von Klos (65./Außennetz) und Hack (68./Luthe) gab es für den DSC – und Union wankte, aber unsere Mannschaft verpasste den Punch.

In der Folge blieb es eine Partie auf Augenhöhe. Union nahm wieder mehr Fahrt auf, brachte aber in den Offensivaktionen zu wenig Präzision auf den Platz.

Hin und wieder wurde es rund um den DSC-Strafraum zwar gefährlich – aber entweder stand Ortega Moreno immer goldrichtig oder Union verzog.

Bis zur 88. Minute. Kruse steckte auf den eingewechselten Behrens durch, der aus spitzem Winkel die Kugel unter die Latte donnerte – 1:0 für die Hausherren. Beinahe hätte der Torschütze direkt nachgelegt, traf aber die Latte (89.).

Auf der anderen Seite vergab Florian Krüger die letzte Chance auf den Ausgleich, so dass Arminia nach starkem Kampf mit leeren Händen nach Hause fahren musste.

1. FC Union Berlin:
Luthe – Friedrich, Knoche, Baumgartl – Trimmel (C) (80. Ryerson), Prömel (80. Haraguchi), R. Khedira, Gießelmann – Kruse – Voglsammer (66. Becker), Awoniyi (66. Behrens)

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner (81. de Medina), Pieper, Nilsson, Laursen (78. Andrade) – Prietl (C) – Okugawa (78. Kunze), Schöpf, Hack (78. Krüger) – Klos, Lasme (62. Wimmer).

Tor:
1:0 (87.) Behrens.

Gelbe Karte:
Becker/-


„Der Stachel sitzt tief“

Nach unserer Partie beim 1. FC Union Berlin haben wir hier die Stimmen einiger Protagonisten für euch.

Robin Hack:
"Ich bin ein bisschen genervt. So ein Spiel müssen wir auch mal auf unsere Seite ziehen. Es ist ärgerlich, dass wir in der Schlussphase das Gegentor bekommen, zuvor hatten wir das Führungstor – ich auch – einige Male auf dem Fuß. Irgendwann muss dann auch mal einer reingehen. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas mutiger gespielt und mehr Räume gefunden und gute Chancen herausgespielt. Dann müssen wir aber zielstrebiger und kaltschnäuziger sein. Irgendwann muss auch mal einer über die Linie gedrückt werden. Mit einem 1:0 im Rücken verläuft ein Spiel auch anders und kann als Dosenöffner wirken. Die Leistung war in der ersten Halbzeit nicht so gut, defensiv haben wir aber wenig zugelassen, in der zweiten Hälfte waren wir besser. Wir müssen trotzdem weitermachen und hart arbeiten. Wenn man die ganzen Spiele betrachtet, macht das Mut, denn man hat gesehen, dass wir mithalten können. Es fehlen die Punkte."

Alessandro Schöpf:
"Der Stachel sitzt tief. Wir haben ein aufwendiges Spiel betrieben und alles gegeben. Dass wir am Ende mit leeren Händen dastehen, tut weh. In der ersten Halbzeit war Union besser, in der zweiten Hälfte waren wir etwas aktiver, sodass ein Unentschieden als Ergebnis wohl korrekt gewesen wäre. Im zweiten Abschnitt haben wir nach Ballgewinnen viel zielstrebiger und schneller nach vorne gespielt. Dadurch hatten wir ein, zwei richtig gute Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. Die Torchancen sind Spiel für Spiel da. Solange es Unentschieden steht, ist es ein offenes Spiel auf Messers Schneide, ein Tor würde uns gut tun. Ich würde lieber mal schlecht spielen und dreckig gewinnen. Wir müssen es uns ankreiden lassen, vorne keinen gemacht zu haben. Das Gegentor haben wir relativ leichtfertig verteidigt, das war unnötig. Trotzdem arbeiten wir weiter daran, das Momentum wieder auf unsere Seite zu ziehen. Wir versuchen, den Bock im Heimspiel gegen Leverkusen umzustoßen."

Florian Krüger:
"Niederlagen tun immer weh, heute so knapp und so spät zu verlieren, ist extrem bitter. Mit dem Punkt hätten wohl beide Mannschaften leben können und es wäre vom Spielverlauf wohl auch in Ordnung gewesen. Am Ende war Union in der einen Situation etwas zielstrebiger. Vielleicht muss einfach mal eine Art Dosenöffner kommen, es kann auch sein, dass uns hier und da etwas das Selbstvertrauen fehlt. Wir haben einiges liegenlassen, wenn dann aber mal einer reingeht, kann das Ganze schnell wieder in unsere Richtung kippen. Spielerisch sieht das ordentlich aus, stehen hinten gut und kriegen kaum Gegentore. Wenn vorne aber das Tor fehlt, gewinnen wir keine Spiele. Im Moment sind es Kleinigkeiten, die nicht in unsere Richtung laufen. Das Glück, welches im Moment fehlt, müssen wir uns wieder erarbeiten und dann sieht es wieder ganz anders aus. Wie wir uns Chancen erspielen, sollte uns für die kommenden Spiele und Wochen weiter Mut geben. Es gilt, dranzubleiben.

Frank Kramer:
"In der ersten Halbzeit mussten wir erstmal ins Spiel finden, in der zweiten Halbzeit waren wir dann gut drin und hatten es zweimal auf dem Fuß liegen. Am Ende haben wir dann einmal nicht alles richtig gemacht und das wurde sofort bestraft."

Urs Fischer:
"Über 75 Minuten haben wir heute das Spiel kontrolliert und hatten genügend Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen. In den anderen 15 Minuten hatten wir ein bisschen Glück und einen starken Torwart, insgesamt war das für mich heute aber ein verdienter Sieg. Es ist positiv, dass wir zu vielen Tormöglichkeiten kommen, wir müssen aber weiter an der Effizienz arbeiten. Heute haben wir gegen tief stehende Bielefelder die nötige Geduld bewiesen und uns am Ende belohnt."

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Die Fotos vom Spiel gegen Union

Die besten Fotos unseres Auswärtsspiels beim 1. FC Union Berlin gibt's wie gewohnt in unserer Bildergalerie für euch. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Das ist schon eine Hausnummer“

Vor unserem Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin (Samstag, 25. September, HALBVIER) trafen sich Cheftrainer Frank Kramer sowie der sportliche Geschäftsführer Samir Arabi mit den Medienvertretern, um auf der Pressekonferenz vor dem Spiel ihre aktuellsten Eindrücke zu unterschiedlichsten Themen zu teilen.

Der DSC reist am 6. Spieltach zum 1. FC Union Berlin (Samstag, 25. September, HALBVIER) und wird dabei von insgesamt 1.200 Bielefelder Fans begleitet. Der Auswärtsblock im schönen Stadion an der Alten Försterei ist somit ausverkauft.

Die Reise in die Hauptstadt nicht antreten werden definitiv Sebastian Vasiliadis und Edimilson Fernandes. Hinter dem Einsatz von Lennart Czyborra steht noch ein Fragezeichen. Ansonsten stehen Kramer und seinem Trainerteam alle Spieler zur Verfügung.

Vor dem Spiel bei den "Eisernen" haben wir die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz vor der Partie einmal für euch zusammengefasst.

Frank Kramer über den 1. FC Union Berlin:
"Union ist sehr stabil und hat eine körperlich robuste Mannschaft. Sie spielen sehr auf Kontrolle und machen keine wilden Sachen. Uns allen ist bewusst, dass wir mit Union eine große Herausforderung vor der Brust haben, schließlich haben sie nun 19 Mal in Folge zuhause nicht verloren - das ist schon eine Hausnummer. Sie spielen sehr gute Umschaltsituationen, wir müssen ein präzises und stabiles Spiel abliefern und darauf achten, dumme Dinger zu vermeiden."

Kramer über die 0:5-Niederlage bei Union aus dem Vorjahr:
"Mittlerweile hat Berlin eine andere Mannschaft, sie sind nochmal ein Stück weiter. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Von daher wäre es falsch, die Spiele übereinander zu legen, auch wenn ich meinen Zeigefinger bezüglich der Partie in der Vorsaison mahnend heben kann. Es ist wichtig, dass wir in der Aktualität bleiben und die gleichen Fehler nicht zweimal machen.

Kramer über den hoffentlich bald platzenden Knoten vor dem gegnerischen Tor:
"Mund abputzen, weiter geht's! Die Jungs können das. Vor dem Tor sind das einfach Situationen, die man im Training nicht immer trainieren kann, denn in einem vollen Stadion und mit Gegnerdruck ist das nochmal etwas anderes. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich das Ganze positiv entwickeln wird, denn ich sehe, wie wir gemeinsam daran arbeiten."

Samir Arabi über das Wiedersehen mit Ex-Armie Andreas Voglsammer:
"Vogis freier Platz wurde gut von unseren jungen Spielern ausgefüllt. Er hatte eine tolle Zeit hier, in der wir uns gegenseitig geholfen und dementsprechend voneinander profitiert haben. Er ist ein guter Jungs und wir werden uns herzlich begrüßen, auch wenn ich mir wünsche, dass er am Samstag gegen uns nicht trifft."

Die PK gibt's in voller Länge auf ArminiaClubTV!


Ein Kultclub auf Europareise

Nach Fahrten in den Süden nach Fürth und in den Westen zu Borussia Mönchengladbach geht es am Wochenende (Samstag, 25.September, HALBVIER) für 1.200 Bielefelder Fans in den Osten der Republik: Wir sind zu Gast beim 1. FC Union Berlin. Mit gut 38.000 Mitgliedern ist der Verein aus Berlin-Köpenick seit einigen Jahren einer der 15 mitgliedergrößten Vereine Deutschlands – und einer mit einem gewissen Kultstatus.

Der im Jahr 1966 gegründete Klub galt über viele Jahre als klassischer Zweitligaverein. Immerhin zehn Jahre am Stück war Union Mitglied des deutschen Unterhauses und hielt damit zwischenzeitlich den Rekord. 2019 schaffte der Köpenicker Fußballclub den Aufstieg in die Bundesliga und verließ erstmals die zweite Liga. In der Relegation gegen den VfB Stuttgart schlug man die Schwaben durch die Auswärtstorregel (0:0 & 2:2). Als 56. Mitglied der Bundesliga schafften die Eisernen schon in der ersten Saison sensationell den Klassenerhalt und kratzte bereits im ersten Jahr an den Europapokal-Plätzen. Die besondere Geschichte der Berliner fand in der vergangenen Saison seinen vorläufigen Höhepunkt: Nach einem sportlich herausragenden Jahr gelang der Einzug in die neu gegründete Europe-Conference-League. Dort verloren „die Eisernen“ zwar ihr erstes Spiel gegen Slavia Prag mit 1:3, das Erlebnis, die Eisernen international spielen zu sehen, dürfte für die meisten Fans aber im Mittelpunkt gestanden haben.

Der 1. FC Union, der über die Fußballszene und die Stadtgrenzen hinaus Kultstatus genießt, zieht auch zahlreiche prominente Fans an: Neben Politikern wie Gregor Gysi und Kevin Kühnert ist auch Schauspielerin Josephine Preuß Anhängerin der Berliner. Beispielhaft für den Kultstatus ist auch die Heimspielstädte der Eisernen: Die Alte Försterei gilt als das einzige Stadion im Profifußball, welches durch Mitglieder und Fans mit aufgebaut wurde. Dass es zusätzlich noch das einzige Stadion mit drei Stehplatztribünen ist, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.

Die Vorfreude auf die historische internationale Saison etwas getrübt haben, dürfte die Aussicht, dass Union die Heimspiele in der Conference-League nicht im eigenen Stadion austragen darf. Da das Stadion an der Alten Försterei die Regularien der UEFA nicht erfüllt, müssen die Köpenicker zum Stadtrivalen ausweichen. Das Berliner Olympiastadion, die Heimspielstädte von Hertha BSC, ist an internationalen Spieltagen des FCU.

Was wohl die Wenigsten wissen: Union spielt diese Saison bereits zum zweiten Mal europäisch. In der Saison 2001/2002 waren die Eisernen bereits im UEFA-Pokal aktiv. Dort schieden die Berliner zwar bereits in den Play-offs aus, war aber immerhin die erste Zweitligamannschaft, die durch die Teilnahme am DFB-Pokalfinale in den internationalen Wettbewerb einziehen konnte.

Der Fokus in dieser Spielzeit soll allerdings weiterhin auf dem Ligabetrieb liegen. Dies gelang bislang auch ganz gut: Erst am vergangenen Wochenende musste sich die Mannschaft um Ex-Armine Andreas Voglsammer bei Borussia Dortmund mit 2:4 geschlagen geben. Mit dem aktuell achten Platz schickt sich der Berliner Klub dennoch auch in dieser Saison wieder an, um die internationalen Plätze mitzuspielen. Das wäre sicherlich erneut Futter für die spezielle Geschichte eines Kultclubs auf Europareise.

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