Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Hertha BSC
0 : 0
Arminia Bielefeld
So, 09.05.2021 18:00

Beherzter Punktgewinn in Berlin

Der DSC Arminia Bielefeld holt im Auswärtsspiel bei Hertha BSC einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Beim 0:0 der besseren Art besitzt die Kramer-Elf die gefährlicheren Chancen und steht hinten sicher.

Das zehnte „Zu-Null“ der Saison, ein deutliches Chancenplus und stabile Abwehrarbeit sind Garant für einen wichtigen Punkt – durch das 0:0 Arminias bei Hertha BSC sammelt der DSC seinen 31. Zähler und guckt dank der couragierten und guten Leistung optimistisch in die beiden kommenden Wochen.

Zwei Wochen nach dem Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach baute Cheftrainer Frank Kramer die Startaufstellung gegen die Hertha auf zwei Positionen um. Cedric Brunner rückte nach seiner abgesessenen Gelb-Sperre für Nathan de Medina zurück auf die Position des rechten Verteidigers und Andreas Voglsammer ersetzte Christian Gebauer im offensiven Mittelfeld.

Unsere Mannschaft nahm sofort aktiv am Geschehen teil und hatte schnell zwei gute Szenen im Hertha-Strafraum: Zunächst kam Fabian Klos einen Schritt zu spät (2.), dann war Ritsu Doans Schuss aus 18 Metern nach Klos-Ablage kein Problem für den Ex-Arminen Alexander Schwolow (3.) im Berliner Kasten.

Die Hausherren antworteten mit einem schnellen Konter, an dessen Ende Maximilian Mittelstädts 18-Meter-Schuss bravourös von unserer Nummer 1, Stefan Ortega Moreno, pariert wurde (8.).

Nahezu postwendend hatte Joakim Nilsson für Arminia die Führung auf dem Kopf – nach einer Ecke der Hertha-Leihgabe Arne Maier setzte der schwedische Innenverteidiger freistehend den Ball über das Gehäuse (10.).

Es war richtig Schwung in der Partie im Olympiastadion, wo das Geschehen dann für mehrere Minuten unterbrochen werden musste. Anderson Lucoqui und Mittelstädt waren zusammengestoßen – während Lucoqui nach kurzer Zeit wieder auf den Beinen stand, musste der Herthaner minutenlang behandelt werden, machte vorerst weiter, wurde dann allerdings noch vor der Halbzeit angeschlagen ausgewechselt.

Als Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie nach einer fünfminütigen Unterbrechung wieder anpfiff, schnappte sich Manuel Prietl den Ball, spielte sich frei und schloss aus gut 25 Metern ab – er verfehlte das Tor allerdings um Haaresbreite (17.).

Nach 20 Minuten blickte unsere Mannschaft auf ein gut organisiertes, taktisch diszipliniertes, zweikampfstarkes und mutiges Auftreten. Die Folge war erneut eine gute Schusschance von Andreas Voglsammer, der vom linken Strafraumeck aus Schwolow zur nächsten Parade zwang (25.).

Und unsere Jungs blieben am Drücker! Zunächst fehlte bei einer aussichtsreichen Kontersituation die Präzision beim letzten Pass auf den durchstartenden Masaya Okugawa, doch den schwachen Berliner Klärungsversuch brachte Prietl mit viel Gefühl auf das Hertha-Tor, in dem Schwolow den Ball mit der Hand über die Latte lenkte (28.).

Arminia blieb konzentriert und gefährlich. Traumpass von Ortega Moreno auf Maier, der Doan an der Strafraumkante herrlich in Szene setzte, doch dem Japaner versprang der Ball bei der Annahme – sonst wäre er frei durch gewesen (33.).

Und die Hausherren? Mit langen Bällen versuchten sie immer wieder die schnellen Offensivkräfte einzusetzen. Das gelang selten, aber wenn es einmal klappte, wurde es gefährlich. Wie beim Pfostentreffer von Jhon Cordoba (36.) aus zwölf Metern.

Aber unsere Mannschaft blieb unbeeindruckt und lieferte dem Gastgeber ein Duell auf Augenhöhe. Und mit der nächsten Chance auf die Führung in der Hauptstadt: wieder ein langer Präzisionsball von Ortega Moreno auf Fabian Klos, der frei vor Schwolow das Spielgerät mit der Fußspitze jedoch leider nicht unter Kontrolle oder sogar ins Berliner Tor bekam (42.).

Die erste Hälfte war ein klares Statement, warum unsere Mannschaft einen Platz in der Bundesliga auch in der nächsten Saison verdient hat.

Nach Wiederanpfiff und Seitenwechsel meldete sich der DSC in Person von Voglsammer direkt spektakulär mit einem Fallrückzieher zurück in der Partie. Sein Abschluss verfehlte das Tor knapp. Auch ein Pieper-Kopfball sorgte in der 55. Minute für Gefahr, konnte durch Schwolow aber gut pariert werden.

Der DSC blieb dran und dominierte das Spielgeschehen, konnte sich Mitte der zweiten Halbzeit bis auf einen Schuss von Maier (72.) allerdings keine ganz klaren Torchancen erspielen. Ähnlich erging es den Gastgebern, die sich immer wieder an der starken Defensivarbeit Arminias die Zähne ausbissen.

Zehn Minuten vor Schluss befreiten sich die Jungs von der Spree dann wieder und verlagerten den Druck etwas in die Hälfte der Arminen. Trotz einer kleinen Druckphase der Elf von Pal Dardai zum Ende des Spiels blieb die Partie torlos, sodass das Schiedsrichtergespann um Dankert das intensive Duell nach insgesamt 94 Minuten abpfiff.

Durch das zehnte zu-Null in der Saison und dem Unentschieden beim Hauptstadtklub, der zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen blieb, sammeln unsere Jungs einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Kommende Woche empfängt die Kramer-Elf dann die TSG Hoffenheim in der SchücoArena.

Hertha BSC:
Schwolow - Klünter, Stark (C), Dardai - Zeefuik (46. Radonjic), Tousart (73. Boyata), Ascacibar, Mittelstädt (32. Torunarigha) - Cunha (59. Dilsrosun) - Córdova, Piatek (73. Darida).

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno - Brunner, Pieper, Nilsson, Lucoqui - Prietl, Maier (90. van der Hoorn) - Okugawa (74. Kunze), Doan (84. Gebauer) - Voglsammer (90. Soukou), Klos (C) (84. Schipplock).

Gelbe Karten:
Tousart, Darida, Radonjic/Prietl, Brunner, Lucoqui, Kunze

„Wir können in jedem Spiel punkten“

Wir haben die Stimmen nach dem Punktgewinn bei Hertha BSC für euch. Neben Fabian Klos, Cedric Brunner, Joakim Nilsson und Arne Maier kommen auch die beiden Cheftrainer zu Wort.

Joakim Nilsson:
"Es war ein Spiel zwischen zwei Mannschaften, die unbedingt punkten wollten. Vielleicht war es auch aus diesem Grund keine Partie mit offenem Visier, beide Teams haben sehr gut verteidigt. Auch wenn Hertha unter der Woche schon zweimal gespielt hatte, wussten wir, dass sie viel Qualität besitzen – im Angriff wie auch in der Defensive. Sie waren ein harter Gegner, aber das ist normal in der Bundesliga. Jetzt fokussieren wir uns auf die nächste Aufgabe."

Fabian Klos:
"Wenn du im Spiel davor fünf Gegentore bekommst, ist es schonmal gut, zu Null gespielt zu haben. Der Punkt ist erstmal gut. Ein bisschen was, hat heute gefehlt. Wir sind in dieser Spielzeit nicht für das großartige Toreschießen bekannt. Wir müssen zusehen, dass wir stabil in der Defensive stehen und dann mit wenigen Toren den größtmöglichen Ertrag erreichen und drei Punkte holen."

Arne Maier:
"Es war schön, wieder hier zu spielen und ich denke, dass wir gerade in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben. Ich bin hier in Berlin groß geworden, von daher war es für mich schon ein besonderes Spiel, wobei ich mich voll und ganz auf Arminia konzentriere. Wir hatten viele Torschüsse, von denen der eine oder andere vielleicht auch hätte hereingehen können, um in Führung zu gehen. Am Ende nehmen wir den Punkt aber auch gerne mit und konzentrieren uns auf die bevorstehenden Aufgaben. Jeder Punkt im Kampf um den Klassenerhalt zählt – die Null hat wieder gestanden, das war extrem wichtig."

Cedric Brunner:
"Ich glaube, wir müssen noch ein Spiel gewinnen – das hätten wir am liebsten natürlich heute gemacht. Gegen Ende der Partie ging uns ein bisschen die Luft aus, da muss man dann vielleicht auch mit dem Punkt zufrieden sein. Die letzten Wochen waren recht kalt und heute war es dann wieder sehr warm. Es war ein hartes Spiel – die Sonne stand tief und das war schon besonders. Da braucht es auch ein bisschen Gewöhnung. Als wir am Anfang herausgekommen sind, da hat es einen fast erschlagen. Bei dem Wetter Höchstleistungen zu bringen, ist nicht ganz einfach, aber wir haben den Kampf angenommen und schlussendlich einen wichtigen Punkt geholt. In erster Linie ist es immer gut, wenn man die Null hinten halten kann – das sichert einen Punkt. Was mich zuversichtlich stimmt, ist der Fakt, dass wir in der Bundesliga gegen Top-Mannschaften mit teilweise Weltklasse-Spielern schon zehnmal zu Null spielen konnten. Vorne kann immer etwas passieren – von daher bin ich guter Dinge, dass wir uns in den letzten beiden Spielen der Saison noch belohnen."

Alexander Schwolow (Torwart, Hertha BSC):
"In der ersten Halbzeit war es insgesamt ein fahriges Spiel. Wir hatten nicht die Energie, die wir sonst haben und die uns im Spiel nach vorne auszeichnet. In der zweiten Halbzeit waren wir stabil und haben uns dagegengestemmt, auch wenn es nicht unser Tag war. Den Punkt nehmen wir mit, wenn auch ein bisschen mit weinendem Auge. Denn ein 'Dreier' wäre eine super Ausgangsposition gewesen. Die ist nun aber auch nicht schlecht. Das Remis war das Mindestziel."

Frank Kramer (Cheftrainer, DSC):
"Man hat gesehen, dass die Mannschaft eine Reaktion auf das Ergebnis gegen Gladbach gezeigt hat. Die Jungs haben das sehr gut gemacht, haben unheimlich hart füreinander gearbeitet. Wir hatten eine Menge Abschlüsse, die wir aber nicht zu Ende gebracht haben. Insgesamt bin ich stolz auf die Truppe, wie sie es angegangen ist. Wir können in jedem Spiel punkten, das haben wir immer und immer wieder bewiesen. Wir müssen jetzt für die letzten beiden Spiele den vollen Fokus auf den Fußball legen und dann können wir unser Ziel erreichen. Mit der Leidenschaft und dem Aufwand sind wir natürlich zufrieden, wir haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht. Beim ein oder anderen Mal waren wir vor dem Tor leider nicht präzise oder cool genug."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC):
"Das Minimalziel war ein Punkt, in unserer Situation ist jeder Punkt wichtig. Mein Gefühl ist, dass Bielefeld aggressiver und körperbetonter war, meine Spieler haben das nicht so angenommen. Es war eine große Hitze, meine Mannschaft war auch nicht so frisch. Mit fünf Punkten nach der Quarantäne bin ich sehr zufrieden."

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Fotogalerie vom Spiel in Berlin

Einen wichtigen und verdienten Punkt erspielten sich unsere Jungs beim Auswärtsspiel in Berlin. Wir haben die besten Bilder zum 0:0 bei Hertha BSC. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Wir brauchen auch im Kopf eine Topleistung“

Vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC (Sonntag, 09. Mai, 18 Uhr) trafen sich DSC-Cheftrainer Frank Kramer und Geschäftsführer Sport Samir Arabi mit den Medienvertretern, um mit ihnen auf der virtuellen PK u.a. über das anstehende Duell gegen die Hauptstädter zu sprechen.

Frank Kramer über den kommenden Gegner:
"Hertha muss man bearbeiten, da muss man unangenehm sein. Wir müssen unsere Intensität auf den Platz bringen und sie vor Herausforderungen stellen. Alleine die Punktausbeute zeigt ja, dass sie gut aus der Pause gekommen sind. Das haben wir natürlich registriert. Sie haben unterschiedliche Systeme und Spieler eingesetzt, wir versuchen uns auf alles bestmöglich vorzubereiten."

...über seine Gemütslage drei Spieltage vor Schluss:
"Wir müssen es hinbekommen, mental bereit zu sein; für die Situation generell und für das Spiel am Sonntag. Da werden wir auch im Kopf eine Topleistung brauchen. Ich erlebe die Mannschaft lebendig und freudig! Es ist eine positive Anspannung da: Es überwiegt die Freude, jetzt zeigen zu können, dass wir abliefern können und uns beweisen dürfen. Das ist das wichtigste, was man im Leistungssport vor der Brust haben kann und da freue ich mich drauf!"

Samir Arabi über die aktuelle Situation:
"Ich glaube, dass uns wenige zugetraut haben, dass wir noch realistische Chancen auf einen Klassenerhalt aus eigener Kraft haben. Das sollte uns Mut und Zuversicht für die restlichen Spiele geben."

Das komplette Video der PK laden wir im Laufe des Abends hier bzw. auf unserem YouTube-Kanal hoch!

 

Herthaner Dauerlauf

Nach der zweiwöchigen Pause reist der DSC am Wochenende in die Hauptstadt, wo die Mannschaft am Sonntag (09.05., 18 Uhr) auf Hertha BSC trifft. Die Berliner befinden sich nach einer überstandenen Teamquarantäne aktuell inmitten eines Sechs-Spiele-Marathons.

Strecken in kurzer Zeit zu meistern? Nichts, womit die Berliner keine Erfahrung hätten. Die Millionenmetropole an der Spree bot in der Vergangenheit die Kulisse für einige bedeutende Geschwindigkeitsrekorde. Zuletzt gelang es dem Kenianer Eliud Kipchonge, die 42,195 km des Berlin-Marathons mit einer neuen Bestzeit von 2:01:39 Stunden zurückzulegen – Weltrekord. Doch nicht nur die Straßen Berlin geben den Athleten den Schwung für neue Bestzeiten, auch die Heimat der Hertha, das Olympiastadion, war Schauplatz historischer Wettrennen. Auf der blauen Laufbahn des Stadions knackte Sprintstar Usain Bolt 2009 gleich zwei Bestmarken. Über die 100- und 200-Meter Distanz lief der Jamaikaner so schnell wie kein anderer Mensch je zuvor.

Das letzte Mal im Stadion der Berliner war der DSC vor mehr als zehn Jahren. Damals begegnete der DSC der Hertha in Liga zwei und musste sich trotz eines Treffers von Oliver Neuville in letzter Minute mit 1:3 geschlagen geben. Seither hat sich jedoch vieles verändert beim BSC. Nach dem Wiederaufstieg in das Oberhaus 2013 feierte der Hauptstadtclub zwei Mal die Qualifikation für Europa. Und dort soll es für den Hauptstadtklub auch in Zukunft hingehen. Mit Hilfe von Lars Windhorst, für dessen Geld sich der Verein 2019 öffnete und seitdem über 100 Millionen Euro aus der Kasse des Unternehmers investieren konnte.

Bisher lassen die Früchte der Groß-Investitionen noch auf sich warten. Die “Alte Dame“ rangiert vor dem Duell am Sonntag – punktgleich mit der Arminia – auf dem 14. Tabellenplatz. Nachdem die gesamte Mannschaft sich im April zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben musste, begann sie am dritten Mai die verpassten Spieltage 29 bis 31 wieder aufzuholen. Fünf Spiele in zwölf Tagen muss das Team von Trainer Pál Dárdai bis zum Saisonfinale am 22. Mai absolvieren. Zwei aus fünf haben sie bereits gespielt und konnten dabei gegen Mainz 05 (1:1) sowie den SC Freiburg (3:0) vier von sechs Punkten einfahren.

Die Elf von Frank Kramer hingegen konnte sich durch das spielfreie Wochenende von den Strapazen der vergangenen Duelle erholen. So wird dem DSC-Trainer am Sonntag wohl der gesamte Kader zur Verfügung stehen. An das Hinspiel gegen Hertha hat der DSC gute Erinnerungen. Durch den 1:0-Sieg (Torschütze Yabo) verließ Arminia den Relegationsplatz – ein Szenario, welches sich im Rückspiel gerne wiederholen darf!

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