Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Mainz 05
1 : 1
Arminia Bielefeld
Sa, 03.04.2021 15:30

Vogis Premiere sichert Punkt

Was für ein Pfund! Mit einem strammen Schuss erzielte Andreas Voglsammer nicht nur sein erstes Bundesliga-Tor, sondern auch den 1:1 (0:0)-Endstand im Klassenkampf-Duell beim 1.FSV Mainz 05. Dieser Treffer bedeutete am 27. Spieltag eine zweite positive Arminia-Premiere: der erste Punktgewinn nach einem Rückstand in dieser Spielzeit. Mit einer großen Portion Kampfkraft (57% gewonnene Zweikämpfe) sicherte sich unsere Mannschaft einen wichtigen Zähler.

DSC-Trainer Frank Kramer hatte für den gelbgesperrten Innenverteidiger Amos Pieper Mike van der Hoorn aufgeboten. Im Angriff startete Andreas Voglsammer für Kapitän Fabian Klos. „Vogi“ bearbeitete die linke Angriffsseite, während Ritsu Doan in der Sturmmitte agierte. Michel Vlap kam über den rechten Offensivflügel.

Die Hausherren waren sofort um Spielkontrolle bemüht, aber Arminia attackierte früh und aggressiv. So erzwang der DSC schnell ein Fehlpass vor dem Mainzer Strafraum, doch Masaya Okugawas Pass erreichten weder Doan noch Vlap (2.).

Mainz antwortete prompt mit der ersten guten Gelegenheit. Nach einem langen Einwurf kam Leandro Barreiro aus acht Metern zum Schuss, den Anderson Lucoqui zwei Meter vor der Torlinie klärte (3.). Mainz blieb am Drücker, traf mit einem 18-Meter-Freistoß von Daniel Brosinski (7.) das Außennetz – Stefan Ortega Moreno wäre aber im bedrohten Eck zur Stelle gewesen…

Arminias Antwort war ebenfalls ein ruhender Ball: Vlaps Hereingabe köpfte van der Hoorn Richtung Elfmeterpunkt, da war aber kein weiterer Bielefelder (8.). Doch der DSC blieb am Ball, Okugawa behauptete stark den Ball, Cedric Brunner flankte auf den zweiten Pfosten, wo Voglsammer per Kopf die Kugel knapp über die Latte setzte (9.).

Es ging offensiv weiter – unter Mithilfe des schwedischen Neu-Nationalspielers Joakim Nilsson, der im eigenen Strafraum unbedrängt dem Mainzer Angreifer Robert Glatzel das Spielgerät auflegte. Doch dieser war so überrascht, dass ihm der Ball weit wegsprang und Ortega Moreno zupacken konnte (11.).

Die Gastgeber machten weiter Dampf und hatten die nächste Chance, nachdem Leandro Barreiro nach einem Steilpass frei vor dem DSC-Kasten auftauchte. Doch Ortega Moreno war auch aus sieben Metern halbrechter Position nicht zu bezwingen (16.).

Wer gedacht hatte, dass er fade Kellerkost serviert bekommen würde, sah sich zumindest in der ersten Viertelstunde der Partie getäuscht. In der Folge wurde die Partie aber zerfahrener.

Die Nullfünfer ließen es im Passspiel an Präzision vermissen, auch beim DSC war im letzten Drittel die Genauigkeit zu gering. Unserer Mannschaft tat sich in dieser Phase schwer, über mehrere Stationen in Ballbesitz zu bleiben. Zu schnell war die Kugel wieder weg – was auf der anderen Seite auch für die Hausherren galt, da der DSC konzentriert und konsequent verteidigte.

Ein Aktivposten im Arminia-Angriffsspiel war im ersten Durchgang definitiv Andreas Voglsammer, der nicht nur die beste DSC-Chance per Kopf hatte (9.), sondern auch sehr zweikampfstark und stets anspielbar – so war es nicht verwunderlich, dass er der meistgefoulte Spieler war. Allerdings hatte das für den fast immer gleichen Mainzer Übeltäter bis zum Pausenpfiff kurioserweise keine Konsequenzen in Form einer Gelben Karte.

Nach dem Seitentausch kam der FSV mit neuem Schwung aus der Kabine und unsere Elf musste direkt zwei haarige Situationen im eigenen Strafraum überstehen (46./47.). Arminia schüttelte sich und vergab eine aussichtsreiche Kontersituation, die Doan mit einem unplatzierten Schuss in eine Mainzer Magengrube abschloss (51.).

Und dann gab es plötzlich Foulelfmeter für Mainz. Jonathan Burkardt wurde von van der Hoorn gefoult – Daniel Brosinski verwandelte zum 1:0 für die Gastgeber (56.).

Unsere Mannschaft war jetzt gefordert; sie tat sich allerdings weiterhin schwer, klare Chancen zu kreieren und die Gastgeber ernsthaft in Gefahr zu bringen. Nach einer Freistoßflanke landete van der Hoorns Kopfball in den Armen des Mainzer Torwarts (62.).

Die Hausherren suchten derweil die Vorentscheidung, fanden aber nach einem gefährlichen Angriff durch Karim Onisiwo nur das DSC-Außennetz (68.).

Unsere Mannschaft ließ sich nicht unterkriegen – und kam zum 1:1-Ausgleich (76.)! Freistoß aus 18 Metern, Voglsammer donnert den Ball in die Mauer und dann den Abpraller mit Schmackes in die Maschen! Fragwürdig allerdings zuvor, warum der Mainzer Bell, der im ersten Durchgang bereits Gelb wegen Ellbogeneinsatzes gesehen hatte, nicht mit der Ampelkarte vom Feld musste – hatte er doch den Freistoß verursacht durch einen klaren Ellbogencheck gegen den Hals von Fabian Klos…

Es wurde eine spannende Schlussviertelstunde, in der beide Teams den Siegtreffer suchten, aber keine klaren Chancen mehr herausspielten. So endete die Partie mit einem Remis.

1. FSV Mainz 05:
Zentner – St. Juste, Bell (77. Hack), Niakhaté (C) – Brosinski (71. da Costa), Kohr, Mwene – Barreio, Boetius (71. Latza) – Burkardt (76. Szalai), Glatzel (68. Onisiwo).

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno (C) – Brunner, van der Hoorn, Nilsson, Lucoqui (86. de Medina) – Prietl, Maier (61. Kunze), Okugawa (71. Klos) – Vlap (61. Córdova), Doan, Voglsammer (86. Gebauer).

Tore:
1:0 (56./Foulelfmeter) Brosinski, 1:1 (76.) Voglsammer.

Gelbe Karten:
Bell, Latza, Barreio, Hack/Lucoqui.

Besonderheit:
Gelbe Karte für beide Cheftrainer (Svensson & Kramer)
 

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Fotogalerie zum Spiel gegen Mainz

Hier haben wir die Bildergalerie zu unserem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 für euch. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Das wird ein sehr interessantes Spiel“

Am kommenden Spieltach geht es für Arminia zum Auswärtsspiel nach Mainz – am Samstag um HALBVIER trifft die Kramer-Elf in der Mainzer OPEL ARENA auf den Tabellen-Fünfzehnten vom FSV Mainz 05. Zwei Tage vor der Partie trafen sich Frank Kramer und Samir Arabi mit den Medienvertretern, um den Journalisten auf der virtuellen Spieltachs-PK Rede und Antwort zu stehen.

Cheftrainer Frank Kramer über…

…die Spielweise des Gegners:

"Mainz presst früh und hoch, da müssen wir klar agieren und unsere Aktionen gut vorbereiten. Wir müssen einen klaren Kopf behalten und trotzdem ein heißes Herz haben. Das wird ein sehr interessantes und intensives Spiel!"

…die Partie gegen Mainz:

"Was die Mannschaft inne hat, ist die Haltung, den Kampf gegen Mainz anzunehmen und die darauffolgenden sieben wichtigen Spiele entsprechend anzugehen. Wir wollen all das tun, was dem Gegner auch wehtut. Wir haben da unsere Möglichkeiten und wir werden die sehr konsequent einsetzen. Diese Intensität von der ersten bis zur letzten Minute zu gehen und immer wieder über diesen Punkt zu gehen - daran haben wir gearbeitet und jetzt gilt es, das im Spiel gegen Mainz auf den Platz zu bringen."

…den Einsatz von Mike van der Hoorn:

"Mike ist ein sehr erfahrener Spieler, deshalb ist er da. Das sind - genau wie Fabian Klos – so Schlachtrösser, die wissen worauf es ankommt und wann es zu leisten ist. Daher mache ich mir keine Sorgen, dass Mike, wenn er in Mainz auf dem Platz steht, eine gute Leistung bringen wird."

…die U21 Nationalspieler:

"Ich glaube, die U21 hat es im Allgemeinen sehr überzeugend gestaltet. Unsere beiden Spieler waren bei der EM ein wichtiger Faktor. Ich finde, dass beide zwei sehr überzeugende zwei Spiele gemacht haben und jetzt natürlich eine Menge Selbstvertrauen mitbringen. Wir erwarten natürlich auch, dass sie diesen Weg hier im Verein weitergehen."

Geschäftsführer Sport Samir Arabi über…

…Cebio Soukou und die Corona-Posse bei der beninischen Nationalmannschaft:

"Er selber ist negativ getestet worden. Laut seiner Aussage sind die, die positiv waren, jetzt auch wieder negativ getestet worden. Er wird am Freitag wieder in Bielefeld sein. Die Regularien so, dass erstmal ein PCR-Test folgt, und wir anschließend alles in Ruhe noch einmal aufarbeiten werden. Letztendlich hat sich die Informationslage in den letzten zwei Tagen mehrfach geändert."

Der Rhein ist das Ziel

Nach einer punktearmen Hinrunde hat der FSV Mainz 05 an den letzten Spieltagen immer besser in die Spur gefunden. Mit 17 geholten Punkten aus den vergangenen acht Partien stehen die 05er als direkte Konkurrenten des DSC auf dem 15. Tabellenplatz. In welche Richtung es am Samstag (03. April, HALBVIER) geht, bleibt spannend.

Wer allerdings in den Mainzer Gässchen mal die Orientierung verliert, kann auf tatkräftige Unterstützung zweier Farben zählen. Seit über 150 Jahre tragen die Straßenschilder in der Heimatstadt der “Nullfünfer“ die Farben Rot und Blau. So wissen die Bürger der Stadt in allen Lebenslagen, dass rote Schilder zum Rhein führen und blaue parallel zur Mainzer Innenstadt. Der Stadtrat Josef Anschel entwirrte 1853 mit der bunten Beschilderung die mittelalterlichen Wege der Stadt und führt ihre Bürger bis heute an ihr Ziel.

Arminias Ziele in der OPEL ARENA gegen den FSV sind klar – Paroli bieten, alles reinwerfen und gerne Punkte mitnehmen. Das Hinspiel im vergangenen Dezember konnte der DSC durch Tore von Manuel Prietl und Ritsu Doan mit 2:1 für sich entscheiden. Seitdem haben sich die Gastgeber jedoch stark verbessert. Nach einem Trainerwechsel fanden die Mainzer mit ihrem neuen Übungsleiter Bo Svensson im Januar zurück in die Erfolgsspur und kletterten stetig nach oben – letztendlich auf einen Nicht-Abstiegsplatz an der Arminia vorbei.

Trotz des Abgangs von Torjäger Jean-Philippe Mateta, der im Winter zum Premier League-Klub Crystal Palace wechselte, haben sich die Mainzer zurück in die Saison gekämpft. Hierbei halfen auch die beiden Winter-Neuzugänge Danny da Costa und Dominik Kohr, die die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt loslotsen und (vorerst) bis Sommer ausleihen konnten.

Momentan liegen zwischen den Mainzern und dem DSC zwei Punkte. In der ewigen Bundesliga-Tabelle liegt zwischen den „Meenzern“ und Arminia sogar nur ein Punkt. Aktuell rangieren die 05er mit 621 Punkten aus 502 Spielen auf Platz 23, dicht dahinter steht die Kramer-Elf mit 620 Punkten aus 570 Partien. Spannende Konstellationen, die ein interessantes Spiel versprechen. 

Ob die Arminia es schafft, die Tabellensituationen so zu entwirren, wie seinerzeit Stadtrat Josef Anschel die Mainzer Innenstadt, zeigt sich am kommenden Samstag in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

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