Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Borussia Dortmund
3 : 0
Arminia Bielefeld
Sa, 27.02.2021 15:30

Trauriges Jubiläum

Wie schon vor 51 Jahren beim ersten Bundesligaspiel der Arminia-Historie (15.08.1970) mussten wir uns auch in der 600. Erstliga-Partie mit 0:3 geschlagen geben. Beide Male hieß der Gastgeber Borussia Dortmund. An der Niederlage am 23. Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison rüttelte auch keine starke erste Hälfte unserer Mannschaft, denn am Ende gewann der BVB verdient.

Trauriges Jubiläum für den DSC. Wie schon vor 51 Jahren beim ersten Bundesligaspiel der Arminia-Historie (15.08.1970) mussten wir uns auch in der 600. Erstliga-Partie mit 0:3 geschlagen geben. Beide Male hieß der Gastgeber Borussia Dortmund. An der Niederlage am 23. Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison rüttelte auch keine starke erste Hälfte unserer Mannschaft, denn am Ende gewann der BVB verdient.

Arminia-Cheftrainer Uwe Neuhaus hatte seine Startformation an alter Wirkungsstätte auf einer Position verändert: für den unter der Woche angeschlagenen Michel Vlap begann im Sturm Sergio Cordova.

In den ersten Minuten begann der BVB mit viel Dampf und hatte durch Jude Bellingham (4.) und Giovanni Reyna (5.) einen gefährlichen Doppelschlag.

Dass mit unserer Arminia zu rechnen war, zeigte jedoch direkt der Gegenzug. Nach einer bärenstarken Balleroberung von Manuel Prietl verzog Ritsu Doan aus 20 Metern nur knapp (6.).

Die anfängliche Druckphase der Hausherren flachte nach der frühen Doppelchance schnell ab, weil unsere Mannschaft einen mutigen Auftritt hinlegte. Dass die BVB-Millionen-Truppe über mehr individuelle Qualität verfügen würde, war keine Überraschung. Doch mit guter Kampfkraft und immer wieder starken Balleroberungen im zentralen Mittelfeld setzte der DSC einige Nadelstiche beim Champions League-Achtelfinalisten.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis es wieder plötzlich ganz brenzlig im DSC-Strafraum wurde. Nach einem Freistoß aus halbrechter Position konnte Arminia die Kugel nicht sofort klären, sie landete letztendlich bei Marco Reus, der mit seinem Schuss die Latte traf (28.). Das war der Auftakt für die zweite BVB-Druckphase, in der Reyna das Außennetz traf (33.) und Erling Haaland zweimal an Stefan Ortega Moreno scheiterte (38./39.).

Aber dann besaß Arminia die große Gelegenheit auf die Pausenführung: Herrliche Balleroberung von Prietl, noch schönerer Steilsteckpass auf Cordova – doch dessen Schuss aus kurzer Distanz ging knapp daneben (43.). Kurz danach tauchte Arminia-Kapitän Fabian Klos aussichtsreich im Dortmunder Strafraum auf, zögerte aber einen Moment zu lang (45.).

Nach dem torlosen Pausentee begann die zweite Hälfte mit einer guten Arminia-Offensivaktion von Andreas Voglsammer (46.) – aber leider auch mit dem ersten BVB-Treffer. Auf Vorlage von Jaden Sancho schweißte Mahmoud Dahoud aus etwas mehr als 16 Metern die Kugel ins Netz (48.).

Dortmund dann weiter am Drücker und mit der Vorentscheidung. Pass von Sancho, Dribbling von Reus, Foul von Amos Pieper = Elfmeter für die Hausherren. Diesen verwandelte Jadon Sancho trocken und erhöhte auf 2:0 (58.).

Unsere Mannschaft ließ sich jedoch nicht unterkriegen und konnte immer wieder Akzente nach vorne setzen. Aber im Abschluss blieb Arminia glücklos. Fabian Klos, der erneut nach schöner Vorarbeit von Manuel Prietl im BVB-Strafraum an den Ball kam und im Fallen abzog, verfehlte das Tor nur knapp (62.). Auch die Defensive fing sich wieder und hielt die Terzic-Elf weitestgehend vom eigenen Kasten fern. Wenn doch mal ein Ball durchrutschte, war Schlussmann Stefan Ortega Moreno zur Stelle.

Einmal noch war „Tego“ allerdings machtlos: Schneller BVB-Angriff über Sancho und Haaland, an dessen Ende der eingewechselte Reinier zum 3:0-Endstand (80.) einschob.

Borussia Dortmund:
Hitz – Morey (80. Meunier), Can, Hummels (85. Zagadou), Guerreiro – Bellingham, Dahoud (85. Brandt) – Reyna (70. Hazard), Reus (C) (80. Reinier), Sancho – Haaland.

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner, Pieper, Nilsson, Laursen – Doan (75. Okugawa), Prietl, Kunze (75. Seufert), Voglsammer (62. Gebauer) – Córdova (62. Schipplock), Klos (C) (62. Vlap).

Tore:
1:0 (48.) Dahoud, 2:0 (58./Foulelfmeter) Sancho, 3:0 (81.) Reinier.

Gelbe Karten:
-/Pieper, Kunze, Prietl.

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Foto-Galerie zum Spiel in Dortmund

Leider gab es für unsere Jungs bei der 0:3-Niederlage (0:0) gegen den BVB nichts Zählbares. Der Fokus sollte nun schnell Richtung Union Berlin gehen, denn am kommenden Sonntag (07. März, 18 Uhr) gastieren die “Eisernen” in der SchücoArena. Wir wollen euch aber trotzdem noch die besten Bilder von #BVBDSC zeigen. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Wir müssen ans Limit gehen“

Am Samstag geht es für den DSC Arminia Bielefeld ins circa 100 Kilometer entfernte Dortmund, wo um HALBVIER die Partie gegen Borussia Dortmund ansteht. Vor der kniffligen Aufgabe bei den „Schwarz-Gelben“ trafen sich Cheftrainer Uwe Neuhaus, Geschäftsführer Sport Samir Arabi und Innenverteidiger Amos Pieper, um den Medienvertretern auf der digitalen Spieltachs-PK u.a. einen detaillierten Ausblick auf #BVBDSC oder auch das 600. Bundesliga-Spiel der DSC-Vereinsgeschichte zu geben.

Uwe Neuhaus über die Herangehensweise…
“Es wäre schön, wenn man die Leistung unseres Bayern-Spiels kopieren könnte, das wird aber schwierig. Dortmund spielt ähnlich dominant, steht brutal hoch und hat viel individuelle Qualität. Wir müssen geduldig sein, uns gegenseitig helfen und an unser Limit gehen, um dort etwas zu holen.”

…die aktuelle Situation:
“Ich habe das Gefühl, auch psychologisch gefordert zu sein. Wir kennen die Situation aus der Hinrunde und wissen, dass wir Brocken vor unserer Brust haben. Wir müssen zusehen, dass wir auch in den nächsten schweren Spielen den einen oder anderen Punkt mitnehmen, um weiterhin auf Schlagdistanz zu sein. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, nach den Spitzenspielen mehr Punkte zu holen.”

…seine Dortmunder Vergangenheit:
“Es war eine tolle Zeit, für die ich dankbar bin. Ich freue mich auf das Stadion, auch wenn es leer sein wird. Die 80.000 Fans hätte ich den Spielern gerne gewünscht. Natürlich freue ich mich auch, die eine oder andere Person, wie beispielsweise Michael Zorc, Sebastian Kehl oder Otto Addo, wiederzusehen.”

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Amos Pieper über die Stimmungslage in seiner Familie & bei seinen Freunden:
“Die Sympathien meiner Familie und Freunde liegen ganz klar bei mir und Arminia Bielefeld. Ich war lange Teil des BVB, aber jetzt auch lange hier in Bielefeld. Egal gegen wen es geht, halten meine Leute zu mir und Arminia.”

…die vielen Gegentore in den vergangenen Spielen:
“Wir haben unter der Woche die Gegentore der vergangenen Spiele thematisiert. In der Phase davor standen wir extrem kompakt und hatten zudem noch einen überragenden „Tego“. Im Moment ist es so, dass fast jeder Fehler bestraft wird und uns das Ding um die Ohren haut – das ist eben Bundesliga. Wir müssen weiterhin extrem wach und kompakt sein – wenn uns das gelingt, können wir die Anzahl der Gegentreffer sicher wieder reduzieren.”

„Die haben uns mal gezeigt, wie man Fußball spielt!“

Für die 41. Folge des Arminia-Podcasts hat uns Gerd Siese, ehemaliger Torhüter des DSC, besucht. Er hat die erste Saison der Arminia in der Bundesliga vor 50 Jahren hautnah miterlebt und in dieser besonderen Spielzeit sämtliche Höhen und Tiefen durchgemacht. Anlässlich des anstehenden 600. Bundesligaspiels der Bielefelder erzählt uns der Schlussmann unter anderem von der Premiere gegen den BVB, den sanitären Verhältnissen in den 70er-Jahren sowie damaligen Gehältern im Fußball.

Obwohl das erste Bundesliga-Spiel des DSC schon über fünf Jahrzehnte zurückliegt, erinnert sich Gerd Siese noch heute gut an diese ganz besondere Partie: „Wir waren nicht unbedingt nervös, aber schon elektrisiert, Borussia Dortmund war ja eine ziemlich große Adresse“, berichtet die damalige Nummer 1 der Arminia, doch auch die äußeren Umstände sind ihm noch heute präsent. „Das Stadion war ziemlich groß und auch annähernd voll besetzt. Wir hatten schönes Wetter, das weiß ich noch. Und dann haben die uns mal gezeigt, wie man Fußball spielt“, lacht Siese bei dem Gedanken an den Verlauf der Partie, welcher dem BVB in die Karten gespielt hatte. Borussia Dortmund gewann an diesem ersten Spieltag mit 3:0 gegen den DSC. Die damalige Ausgabe des „kicker“ hatte die Arminen damals mit ziemlich schlechten Noten bewertet, Gerd Siese wurde jedoch als bester Spieler gekürt und erhielt eine glatte Eins und stand in seinem ersten Bundesligaspiel sogar in der “Elf des Tages”.

Angesprochen auf die Unterschiede der Trainingsbedingungen beginnt der ehemalige Armine, der bis zur Corona-Pause regelmäßiger Gast in der SchücoArena war, zu schmunzeln. Der Komfort von heute ließe sich überhaupt nicht mit den Mitteln vergleichen, die den Bielefeldern in den 70er-Jahren zur Verfügung standen. „Wir haben damals auf der Radrennbahn trainiert, und wenn schlechtes Wetter war, sind wir hinter die Bande auf den Lehmboden gegangen. Im Sommer ist der Untergrund knüppelhart geworden, da musste dann unser Masseur ran, weil fast jeder Spieler Probleme mit der Achillessehne hatte“, erzählt der heute 77-Jährige und berichtet im Anschluss von der damaligen Definition von Luxus im Fußball. „Nach der Weltmeisterschaft 1974 haben wir das erste Spiel im neuen Westfalenstadion gegen den BVB gemacht. Dort gab es dann sogenannte Ermüdungsbecken, da sind wir nach dem Spiel natürlich erstmal reingesprungen und haben eine Runde geplanscht“, grinst Siese bei der Erinnerung an vergangene Tage.

Doch nicht nur die medizinischen Möglichkeiten haben sich mittlerweile sehr verändert, auch hinsichtlich des Gehalts war man vor 50 Jahren noch in anderen Sphären unterwegs. „Ich habe damals gleichzeitig noch Vollzeit als Maler gearbeitet, ich habe ja einen eigenen Betrieb“, so Siese, der auch beim Anstrich der Geschäftsstelle und des MAFA des DSC kräftig mitgeholfen hat. Vom Fußball allein ließ es sich laut dem ehemaligen Torhüter aber trotzdem schon damals gut leben. „Mit Prämien kam man da schon auf 3, 4, 5.000 Mark, je nachdem, wie gut man sich geschlagen hat“, schätzt Siese. Trotzdem hat er neben dem Dasein als Profi-Fußballer seinen Beruf nie aufgegeben. Wie er das damals geschafft hat, ist ihm heute selbst ein Rätsel.

Welche lobenden Worte der ehemalige Armine für den Mainzer Torwart Robin Zentner findet, wie er das erstes Flutlichtspiel in Bielefeld erlebt hat und wo er den DSC am Ende der aktuellen Saison sieht – das und vieles mehr erfahrt ihr in der aktuellen Folge des Arminia-Podcasts. Ihr könnt wie immer bei Spotify, iTunes oder SoundCloud reinhören. Wir wünschen viel Spaß beim Hören!

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