Schüco
DSC Arminia Bielefeld
1. FC Köln
3 : 1
Arminia Bielefeld
So, 31.01.2021 15:30

Gebrauchter Tag in Müngersdorf – DSC verliert 3:1 in Köln

Der DSC Arminia Bielefeld verliert sein Auswärtsspiel beim 1. FC Köln mit 3:1 (2:0). Der starke Marius Wolf (2x) und Elvis Rexhbecaj sorgen für die Treffer der Gastgeber, Córdovas Anschlusstreffer kommt zu spät.

Cheftrainer Uwe Neuhaus brachte Sven Schipplock für Sergio Córdova im Vergleich zur Frankfurt-Partie der Vorwoche. Ansonsten blieb alles beim Alten. Manuel Prietl, der die vergangenen Spiele verpasste, war wieder im Kader, kam jedoch nicht zum Einsatz.

Die ersten Minuten waren geprägt von beidseitigem Abstasten. Der FC-Angreifer Duda kam nach sechs Minuten zum Abschluss, konnte den abprallenden Ball nach einer Ecke der Gastgeber allerdings nicht verwerten. Nur eine Minute später zirkelte Ritsu Doan einen Freistoß gefährlich in den Strafraum der “Geißböcke”, welcher von Schlussmann Timo Horn jedoch mit beiden Fäusten entschärft werden konnte.

Nach neun Zeigerumdrehungen konnten die Kölner die 1:0-Führung erzielen – Duda brachte eine Flanke gefährlich in den Bielefelder Strafraum, Skhiri kam aus wenigen Metern zum Kopfball. Den Abschluss des Kölners konnte Stefan Ortega Moreno mit einer ganz starken Parade zwar noch abwehren, da Marius Wolf auf Kölner Seite allerdings am schnellsten handelte, konnte Wolf aus wenigen Metern zur 1:0-Führung einschießen.

Der DSC schüttelte sich kurz und hätte sich in Minute 17 beinahe mit dem Ausgleich belohnt – Sven Schipplock wurde stark in den Lauf geschickt und tauchte frei vor Timo Horn auf. Schiedsrichter Felix Zwayer sah beim Körpereinsatz “Schippos” allerdings ein Foulspiel, weswegen er zurückgepfiffen wurde.  Die Nummer 36 Arminis wurde fünf Minuten später erneut aktiv, sein Kopfball nach guter Flanke Doans konnte Horn allerdings mit den Fingerspitzen parieren. Arminia verpasste es in dieser guten Phase, den Ausgleich zu erzielen, was die Kölner in Minute 28 dann bestrafen sollten – und zwar wieder durch Wolf.

Nachdem sich die Elf von Markus Gisdol für einige Minuten etwas zurückgezogen hatte, schlug der Torschütze des ersten Treffers für die Rheinländer erneut zu: eine Flanke des schnellen Linksaußen Ismail Jakobs landete zunächst in der Abwehrreihe der Arminen, jedoch konnte die Kugel nicht gut geklärt werden. Nutznießer war Wolf, der den Ball auf rechter Position – einige Meter vor dem Tor – bekam und ansatzlos ins kurze Eck zum 2:0 traf.

Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Arminen dann nochmal zum Zug: Reinhold Yabo stand am linken Eck des Kölner Strafraums völlig frei, nachdem er von Fabian Klos fein in Szene gesetzt worden war, nahm den Ball kurz an, um dann aus spitzem Winkel frei vor Horn abzuschließen. Leider traf Yabo dabei die Kugel nicht richtig, sodass das Kunstleder am langen Pfosten vorbeiging. Kurz darauf war Halbzeit.

Die zweite Hälfte startete nicht weniger intensiv, als die erste Halbzeit aufgehört hatte. Es ging hin und her, beide Mannschaften kamen früh zu Chancen, Arminia schien nun aber deutlich wacher und besser im Spiel zu sein. Nach 53 Minuten rappelte es sogar im Kasten der Kölner, doch das Schiedsrichtergespann verweigerte dem Treffer – wohl zurecht – die Anerkennung. Klos war von Hartel im Strafraum freigespielt worden, stellte seinen Körper stark zwischen sich und den Ball und legte im richtigen Moment ab auf Doan, der aus elf Metern herangerauscht kam. Der Japaner verwandelte flach zum vermeintlichen Anschluss, doch leider hatte Klos die Kugel beim Abspiel von Hartel mit der Hand berührt. So blieb es beim 0:2.

Der DSC hatte jetzt deutlich mehr vom Spiel, presste die Kölner hoch, lief dabei aber auch immer Risiko, hinten in gefährliche Situationen zu kommen. So konnten die Gastgeber in Minute 63 in Person von Elvis Rexhbecaj auf 3:0 erhöhen. Der Mittelfeldspieler wurde mit einem Schnittstellenpass bedient und machte sich auf die Reise Richtung Bielefelder Tor. Kurz vor “Tego” behielt der Kölner die Nerven und traf mit seinem Flachschuss in die kurze Ecke zum 3:0.

Das Trainerteam um Uwe Neuhaus hatte in der Zwischenzeit bereits offensiv gewechselt, was sich in der 72. Minute bezahlt machen sollte. Ortega Moreno wurde von den Kölnern nicht angelaufen und bediente den eingelaufenen Klos mit einem Pass über das gesamte Spielfeld. Vor dem Tor setzte der Kapitän stark seinen Körper ein und legte vor Horn uneigenützig auf den mitgelaufenen Sergio Córdova (der zuvor eingewechselt worden war), der nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte, 1:3.

Durch das Tor witterten die Arminen natürlich nochmal ihre Chance, doch noch etwas reißen zu können und kamen einige Male in vielversprechende Positionen. Spätestens als der eingewechselte Cebio Soukou in der 89. Minute mit einem starken Schuss vom Strafraumeck nur den Pfosten traf, war die Partie gelaufen. Auch in der fünfminütigen Nachspielzeit hörte der DSC nicht auf, weiter nach vorne zu spielen, blieb aber ohne weiteren Treffer – leider erwachte Arminia zu spät, weswegen die zweite Niederlage in Folge zu Buche steht.

Am kommenden Sonntag geht’s für den DSC mit einem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen (18 Uhr) weiter.

FC Köln:
T. Horn (C) – J. Horn, Czichos, Meré – Katterbach, Skhiri, Rexhbecaj (90. Meyer), Wolf – Jakobs (82. Özcan), Duda (69. Drexler), Dennis (82. Thielmann).

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner, Pieper (89. van der Hoorn), Nilsson, Laursen – Doan, Hartel (86. Seufert), Kunze, Yabo (62. Soukou) – Schipplock (62. Córdova), Klos (C).

Tore:
1:0 (9.) Wolf, 2:0 (28.) Wolf, 3:0 (63.) Rexhbecaj, 3:1 (73.) Córdova.

Gelbe Karten:
Jakobs, Duda/Soukou.

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Foto-Galerie zum Spiel in Köln

Das war leider ein gebrauchter Sonntag, denn der DSC Arminia Bielefeld am letzten Januartag beim 1. FC Köln verbrachte. 1:3 hieß es am Ende, das Tor von Sergio Córdova fiel zu spät. Wir haben die besten Bilder von der Partie gegen den “Effzeh”. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Das Pokerspiel geht bis zum Anpfiff weiter“

Vor dem Auswärtsspiel des DSC Arminia Bielefeld am Sonntag (31. Januar, HALBVIER) beim 1. FC Köln trafen sich Geschäftsführer Sport Samir Arabi und Cheftrainer Uwe Neuhaus auf der digitalen Spieltachs-Pressekonferenz, um den Journalisten auf ebendieser Rede und Antwort zu stehen.

Uwe Neuhaus über…

die Personalsituation: “Bis auf Noel Niemann sind alle Spieler des Kaders fit. Ritsu Doan ist die vergangenen Tage etwas kürzergetreten, um seine muskulären Probleme auszukurieren, hat heute aber schon wieder mittrainiert. Daher gehe ich davon aus, dass er Sonntag dabei ist. Auch Manuel Prietl und Andreas Voglsammer könnten spielen, das glaube ich schon. Die Vorbereitung auf Köln ist mit einer gewissen Intensität verbunden. Wir haben einen großen Kader, die endgültige Entscheidung wird morgen fallen. Ich denke, dass einer mitfahren wird.”

eine mögliche Aufstellung bzw. eine Systemumstellung: “Ich schließe nichts aus, alles ist möglich. Wir haben heute im Training zwei unterschiedliche Dinge einstudiert. Die Kölner haben auf dem Transfermarkt nochmal zugeschlage, weswegen ich davon ausgehe, dass das Pokerspiel wahrscheinlich bis zum Anpfiff weitergeht.”

die Frische der Mannschaft: “Die ist definitiv zurück. Natürlich hätte ich nach dem Spiel gegen Hertha BSC auch über Rotation nachdenken können, da lässt sich auf jeden Fall darüber diskutieren. Auf der anderen Seite hätte ich dann die Maßnahme treffen müssen, eine Mannschaft auseinanderzureißen, die aus den zwei Partien zuvor vier Punkte geholt hat. Die Frische ist in einer normalen Woche, in der wir uns jetzt befinden, überhaupt kein Thema mehr.”

Das ganze Video mit weiteren Aussagen von Neuhaus und Arabi findet ihr auf #ArminiaClubTV:

Rhythmik unter der Erde

Im zweiten Spiel der Rückrunde stattet der DSC dem 1. FC Köln einen Besuch ab. Im Auswärtsspiel am Sonntag (31. Januar, HALBVIER) treffen zwei unmittelbare Tabellennachbarn aufeinander, für Spannung ist also definitiv gesorgt. In einem ganz anderen Keller in Köln – und hier ist nicht vom VAR die Rede – geht es wesentlich entspannter zu.

Der "Kronleuchtersaal", wie er offiziell genannt wird, befindet sich unterhalb der Grünanlage des Theodor-Heuss-Rings in der Kölner Altstadt. Er ist seit 1890 Teil der zum damaligen Zeitpunkt sehr modernen Kölner Kanalisation und wurde als Knotenpunkt zur Ableitung des Wassers zum Klärwerk konstruiert. Neben dem Kronleuchter, der anlässlich der Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. zur Einweihung aufgehangen wurde, fällt außerdem eine Gedenktafel auf, die an den damaligen Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm von Becker erinnert.

Sowohl Arminia Bielefeld also auch der 1. FC Köln tun allerdings gut daran, Erinnerungen an den vergangenen Spieltag beiseite zu schieben, denn hier lief es für beide Mannschaften alles andere als rund: Während die Arminen Eintracht Frankfurt mit 1:5 unterlagen, musste die Elf vom Rhein eine 3:0-Niederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim hinnehmen. Doch auch in den vorherigen Wochen lief es eher holprig für die "Geißböcke": "Auf" Schalke siegte die Mannschaft von Cheftrainer Markus Gisdol zwar mit 2:1, in den Spielen gegen Hertha BSC (0:0) und besonders den SC Freiburg (0:5) konnte der Punktestand jedoch nur um einen weiteren Zähler hochgeschraubt werden.

Vielleicht auch ein Grund, warum die Kölner um Manager Horst Heldt in den vergangenen Tagen auf dem Transfermarkt nochmal aktiv geworden sind. So konnte der "Effzeh" zwei namhafte Neuzugänge an Land ziehen, die auch beide beim Spiel gegen den DSC am Sonntag schon auf dem Spielberichtsbogen stehen könnten. Die Rede ist von Max Meyer und Emmanuel Dennis. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Meyer, der früher seine Schuhe beim FC Schalke 04 schnürte, kam vom englischen Premier-League-Verein Crystal Palace und soll im Mittelfeld künftig die Fäden ziehen. Dennis, nigerianischer Nationalspieler, wurde vom FC Brügge bis Sommer ausgeliehen – in den 23-Jährigen setzen die Verantwortlichen des FC große Hoffnungen, die bisherige Ausbeute von 15 Treffern in 18 Spielen zu verbessern. Dass Dennis das durchaus zuzutrauen ist, beweist ein Blick auf seine Champions-League-Statistik. In 13 Spielen der Königsklasse gelangen dem 1,75m großen Stürmer bereits fünf Scorerpunkte – herausstechen dürfte dabei sein Doppelpack beim Auswärtsspiel gegen Real Madrid im Oktober 2019 (2:2).

Einen besonders lauffreudigen Kölner findet man in Person von Ellyes Skhiri. Der tunesische Nationalspieler spulte in seinen 17 absolvierten Partien der aktuellen Saison stolze 206,9 Kilometer ab und steht damit auf Platz drei der am meisten gelaufenen Spieler. Weiter gelaufen sind bisher nur Bremens Maximilian Eggestein (215,1 km) – und Marcel Hartel, der mit 215,6 km die Rangliste unverändert anführt.

Auch am Kölner Kronleuchtersaal wurde in den vergangenen gut 130 Jahren nicht viel verändert – bis auf den Hauptdarsteller des Raumes. Der zum damaligen Zeitpunkt schon von seinem Alter gezeichnete Kronleuchter wurde Ende der 1980er-Jahre durch einen neuen, elektrischen ersetzt. Nebenbei wird der Saal allerdings auch für Zwecke genutzt, die sicherlich keiner vermuten würde – hier wird nämlich seit nunmehr 20 Jahren musiziert! Die besondere Akustik, die aufgrund der vielen Verwinkelungen und mehreren Kanalröhren dort herrscht, machen sich Bands zu Nutze und geben vor dieser besonderen Kulisse regelmäßig ihre Lieder zum Besten. Die Genres begrenzen sich hierbei allerdings vornehmlich auf Jazz und Klassik.

Welche der beiden Mannschaften hingegen am kommenden Sonntag (31.01., HALBVIER) die erste Geige spielen wird, ist völlig ungewiss. Wer nach wessen Pfeife tanzt und ob der DSC nach der Niederlage gegen Frankfurt andere Saiten aufziehen kann, wird sich im Kölner RheinEnergieSTADION am Sonntagnachmittag (HALBVIER) zeigen.

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