Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Arminia Bielefeld
3 : 0
VfB Stuttgart
Mi, 20.01.2021 20:30

Drei Ausrufezeichen!

Der DSC Arminia Bielefeld gewinnt das letzte Spiel der Hinrunde mit 3:0! Fabian Klos, Ritsu Doan und ein Eigentor sorgen für einen klaren Heimsieg über einen starken VfB Stuttgart – hinten steht einmal mehr die Null. Auch dank „Teufelskerl“ Stefan Ortega Moreno, der die Stuttgarter mit Wahnsinnstaten zur Verzweiflung bringt.

Vorab ein paar schöne Statistiken, die den 3:0-Heimsieg über den VfB Stuttgart untermauern: Drei Tore in der Bundesliga gelangen dem DSC zuletzt im Jahr 2007. Aus den vergangenen fünf Spielen holte Arminia zehn Punkte und in den letzten sechs Partien kassierte die Neuhaus-Elf lediglich zwei Treffer. Rundum: Der DSC ist in der Bundesliga angekommen. Und nun zum Spiel.

Für die Partie gegen den VfB Stuttgart musste Cheftrainer Uwe Neuhaus erneut auf Andreas Voglsammer (Muskelfaserriss), Manuel Prietl (muskuläre Probleme) sowie Noel Niemann (Schulter-OP) verzichten.

Zu Beginn suchte vor allem der spielstarke und stets offensiv ausgerichtete VfB Stuttgart früh den Weg zum Tor, es war den Schwaben anzusehen, dass sie definitiv etwas mitnehmen wollten. Richtig gefährlich wurden die Gäste in der Anfangsphase jedoch noch nicht, die Versuche landeten entweder im Aus oder kullerten in die Arme von Schlussmann Stefan Ortega Moreno. Auf der anderen Seite hatte Ritsu Doan bereits nach drei Minuten die Chance zum frühen Treffer auf dem Fuß, unter Bedrängnis konnte er den Ball im Stuttgarter Strafraum allerdings nicht kontrollieren, sodass es zu keinem Abschluss kam.

Im Verlauf der ersten Hälfte verlagerte sich die Partie zunehmend in die Hälfte der Arminen. Die Stuttgarter drückten und versuchten immer wieder, tief vorzudringen, doch das Abwehr-Bollwerk des DSC stand gut und verteidigte souverän. Kleine Fehler der Schwaben konnten im Gegenzug gut genutzt werden, um Konter zu starten, allerdings wurden diese zunächst nicht bis zum Ende ausgespielt.

Das sollte sich in der 26. Spielminute allerdings ändern: Die Neuhaus-Elf zauberte einen wunderschönen Angriff aus dem Hut. Ein passgenauer Lupfer von Sergio Córdova erreichte Jacob Laursen auf der linken Seite, von wo er den Ball flach auf den zweiten Pfosten hereingab. Kapitän Fabian Klos stand am zweiten Pfosten bereit, fackelte nicht lange und grätschte den Ball ins Tor, 1:0!

Nur kurze Zeit später hatte auch Córdova die Chance, einen Treffer zu erzielen und somit für einen Doppelschlag der Arminia zu sorgen: In der 30. Spielminute konnte er von halbrechts abschließen, der Ball kullerte jedoch um wenige Zentimeter am Tor vorbei. Das war knapp, doch zeigte, dass der DSC nun endgültig in der Partie angekommen war.

Die Schwaben ließen trotz des Rückstandes keinesfalls nach, kamen weiterhin zu mehr Ballbesitz und guten Chancen, ein Treffer wollte allerdings nicht gelingen. Doch auch die Arminen konnten immer wieder Nadelstiche setzen und wurden in der Offensive mit zunehmender Spielzeit aktiver, ein weiteres Tor hatte die erste Halbzeit aber nicht zu bieten, weshalb es mit einem 1:0 für die Arminia in die Kabinen ging.

Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit gab es bereits den nächsten Paukenschlag! Ritsu Doan schlug in Spielminute 47 aus rechter Position eine Flanke in den Strafraum der Stuttgarter, welchen gegen den Körper des überraschten VfB-Kapitän Marc-Oliver Kempe prallte und anschließend unhaltbar im Netz landete – 2:0!

Von einer Resignation der Stuttgarter war allerdings weiterhin nichts zu sehen, die Schwaben machten zunehmend Druck und kamen oft durch – im entscheidenden Moment verzog die Elf von Pellegrino Matarazzo jedoch ein ums andere Mal und konnte sich nicht belohnen. Eine ganz entscheidende Szene spielte sich in der 72. Minute ab und kann sinnbildlich für den leidenschaftlichen Auftritt der Neuhaus-Elf gesehen werden. Der eingewechselte Didavi fand mit seiner Flanke den 2 Meter-Stürmer Kalajdzic, der aus wenigen Metern zum Abschluss kam, in Ortega Moreno (Fußabwehr!) aber seinen Meister fand.

Auf der anderen Seite lauerten die Arminen nun häufiger auf Fehler der Gäste und kamen zu guten Möglichkeiten, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Arminen standen gut, präsentierten sich zweikampfstark und bissig.

In der 86. Minute sollte der Deckel auf die Partie gesetzt werden: Fabian Kunze schickte Doan auf die weite Reise, die vor dem Tor der Stuttgarter veredelt wurde. Die Nummer acht des DSC setzte den Ball ins lange Eck und ließ Kobel keine Chance, 3:0! Wahnsinn!

Nach glatt 90 Minuten pfiff Schiedsrichter Robert Hartmann die Partie schließlich ab. Arminia bleibt somit zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor! Das gelang der schwarz-weiß-blauen Elf in der Bundesliga zuletzt vor fast 15 Jahren. Mit dieser schönen Statistik und drei Punkten im Gepäck empfängt die Arminia am kommenden Samstag Eintracht Frankfurt, gegen welche die Rückrunde eingeleitet wird.

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner, Pieper, Nilsson, Laursen – Doan (89. Soukou), Kunze, Hartel (89. van der Hoorn), Yabo (62. Gebauer) – Klos (C) (81. Seufert), Córdova (62. Schipplock).

VfB Stuttgart:
Kobel – Stenzel (57. Klement), Anton, Kempf (C), Mangala, Förster (64. Didavi), Endo, Sosa (64. Churlinov) – Klimowicz, Coulibaly (57. Massimo) – Kalajdzic.

Tore:
1:0 (27.), Klos; 2:0 (47./Eigentor), Kempf; 3:0 (86.), Doan.

Gelbe Karte:
Yabo/-

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Foto-Galerie zum Spiel gegen Stuttgart

Da Bilder bekanntlich mehr als Wörter sagen, lassen wir nun die besten Fotos unseres Spiels gegen Stuttgart sprechen. (Fotos: Thomas F. Starke)

„Wir konzentrieren uns nur auf Stuttgart“

Vor dem Heimspiel in der englischen Woche gegen den VfB Stuttgart (Mittwoch, 20. Januar, 20:30 Uhr) gaben Uwe Neuhaus und Samir Arabi in der digitalen Pressekonferenz ihre Einschätzungen zu unterschiedlichen Themen ab. Wir haben die wichtigsten Aussagen der Spieltachs-PK vor #DSCVfB für euch zusammengefasst.

Uwe Neuhaus über…

… die auswärtsstarken Stuttgarter:
"Sie spielen eine überragende Bundesliga-Saison, sind ballsicher, spielen in einem kompakten System und haben viele Spieler, die das 1:1 gut auflösen können. Sie sind nicht nur auf Konter aus, sondern stören auch aktiv gegen den Ball, indem sie hoch anlaufen. Sie wollen den Gegner locken, damit sie hinten Räume bekommen und ihr hohes Tempo ausspielen können. Wir müssen defensiv gut agieren und dem Gegner wenig Räume bieten."

… die englische Woche:
"Die Pause von Samstag auf Mittwoch ist nicht ganz so dramatisch. Für den darauffolgenden Samstag ist das ganze schon schwieriger mit zwei mal 90 gespielten Minuten. Aber Stuttgart ist unser nächstes und wichtiges Spiel."

…das Niveau im Abstiegskampf:
"Die Ursache liegt in der Geschichte des Fußballs. Mannschaften, die in der Tabelle unten stehen, müssen um jeden Punkt kämpfen und mit einer guten defensive Punkte holen. Ganz dem Motto: Hinten zu Null und vorne hilft uns der gute Gott."

...die mögliche Aufstellung Arminias:
"Ich glaube, dass die Mannschaft mit vier Punkten und zwei zu-Null-Spielen es verdient hat, genug Zeit zur Regeneration war auch. Wie das für Samstag aussieht, ist wieder etwas anderes, wir konzentrieren uns aber nur auf den VfB."

Für das Spiel gegen Stuttgart fallen beim DSC weiterhin Manuel Prietl, Andreas Voglsammer und Noel Niemann aus.

Die ganze Pressekonferenz vor dem Spiel, der auch Sport-Geschäftsführer Samir Arabi beiwohnte, findet ihr ab sofort und in voller Länge auf #ArminiaClubTV:

Eine Seilbahnfahrt, die ist lustig…

Am Mittwochabend (20:30 Uhr) gastiert der VfB Stuttgart bei der Neuhaus-Elf. Die Stuttgarter reisen mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen an, sind sie auswärts bisher das beste Team der Bundesliga. Apropos anreisen – zweifelsohne ist die Stadt für die Hauptsitze zweier äußerst prominenter Autohersteller bekannt, doch Stuttgart kann auch anders. Der ÖPNV bietet beispielsweise eine kleine Besonderheit.

Seit Oktober 1929 kann hier nämlich die Stuttgarter Standseilbahn genutzt werden, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Eine große Bandbreite hinsichtlich der Stationen sollte dabei allerdings nicht erwartet werden – der "Erbschleicher-Express", wie die Bahn im Volksmund auch genannt wird, stellt ohne Zwischenhalt eine Verbindung zwischen dem Südheimer Platz und dem Waldfriedhof her. Gemeinsam mit einem ähnlichen Modell in Frankreich war das Stuttgarter Exemplar die erste halbautomatische Standseilbahn der Welt, während sie gleichzeitig eine von nur zwei solcher Bahnen in Deutschland darstellt, die noch aktiv sind. Einen vermeintlich touristischen Zweck erfüllen die beiden zusammen gut 19 Meter langen Waggons allerdings nicht – sie werden hauptsächlich als öffentliches Verkehrsmittel genutzt, weshalb eine normale Fahrkarte des Stuttgarter Verkehrs- und Tarifverbunds zur Nutzung völlig ausreicht.

Wer hingegen in der SchücoArena im Rahmen der englischen Woche das Ticket für einen erfolgreichen Abschluss der Hinrunde lösen kann, ist noch offen. Der VfB Stuttgart spielt bis dato eine richtig gute erste Hälfte der Saison und hat während der 16 Spieltage schon für die eine oder andere Überraschung gesorgt. Wohl kaum einer hätte mit einem Sieg des VfB beim Spitzenteam von Borussia Dortmund am 11. Spieltag gerechnet – wohl noch viel weniger hätten vermutet, dass die von Pellegrino Materazzo trainierte Elf das Spiel beim BVB mit 5:1 gewinnt und dabei noch den einen oder anderen Hochkaräter ungenutzt ließ.

Generell ist der VfB offensiv extrem stark besetzt – so stehen nach 16 Spielen bereits 32 Tore zu Buche. Nur der FC Bayern München hat in dieser Spielzeit öfter getroffen als das junge Team der Stuttgarter. Silas Wamangituka (neun Tore, drei Vorlagen) und Nicolas Gonzalez (sechs Tore, zwei Vorlagen) starten in dieser Saison so richtig durch, werden beim Gastspiel in der SchücoArena aber fehlen. Beide sahen im intensiven und ansehnlichen Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (2:2) in der Vorwoche ihre jeweils fünfte gelbe Karten und werden dadurch vorerst ausgebremst.

Einen besonders unangenehmen Gegenspieler in der Elf aus dem Schwabenland dürfte der Mittelfeldspieler Wataru Endo darstellen. Der Japaner gewann bisher beachtliche 249 Zweikämpfe und 49 Duelle per Kopf, damit steht er an erster Stelle in der Bundesliga. Ein harter Brocken also, der besser nicht allein gelassen werden sollte.

Dies kann man hinsichtlich der Stuttgarter Standseilbahn nicht behaupten, da sie aufgrund des halbautomatischen Betriebs ohne Bedienungspersonal die insgesamt 85 Meter Höhenunterschied überwinden kann. Im Zeitraum ihrer Fertigstellung waren die Stuttgarter übrigens im Glück, da unmittelbar nach der Inbetriebnahme der Bahn die Weltwirtschaftskrise ausbrach – hätte die Anfertigung nur geringfügig länger angedauert, würde der "Erbschleicher-Express" heute wahrscheinlich nicht mit einer Höchstgeschwindigkeit von elf Kilometern pro Stunde von A nach B fahren.

Mit einem wesentlichen höheren Tempo rollt hingegen Spieltag Nummer 18 im Anschluss an die VfB-Partie an, welcher für den DSC nur drei Tage später stattfindet. Doch alles zu seiner Zeit – jetzt zählt erstmal nur der Abschluss der Hinrunde und das Spiel gegen den VfB.

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