Schüco
DSC Arminia Bielefeld
SC Freiburg
2 : 0
Arminia Bielefeld
Sa, 12.12.2020 15:30

Mit leeren Händen aus Freiburg

Leider mit leeren Händen musste der DSC Arminia Bielefeld die Heimreise aus Baden-Württemberg antreten. Am 11. Spieltag der Bundesliga behielt der SC Freiburg am Ende mit 2:0 (0:0) die Oberhand gegen die Mannschaft von Cheftrainer Uwe Neuhaus. Bis in die Schlussphase hinein hatte sich der Erstliga-Aufsteiger mit viel Einsatz, hoher Laufbereitschaft, einem überragenden Torwart Stefan Ortega Moreno und auch mal mit dem notwendigen Quäntchen Glück auf Kurs Punktgewinn befunden. Dann brachte ein Foulelfmeter (78.) den DSC ins Hintertreffen.

Noch weit vor dem Anpfiff musste der DSC eine schlechte Nachricht verdauen. Reinhold Yabo, zuletzt dreimal in Folge in der Startelf, war auf Grund schwerer Magen-Darm-Probleme am Samstagmorgen nicht spielfähig und wurde nach einem negativen Corona-Schnelltest von einem Arminia-Mitarbeiter sofort zurück nach Bielefeld gebracht. Seine Position auf dem linken Offensivflügel in der Anfangsformation nahm Cebio Soukou ein.

Dann ging es los: Nach fünf Minuten hatte der DSC am Freiburger Strafraum eine aussichtsreiche Freistoßgelegenheit, jedoch landete Ritsu Doans halbhohe Hereingabe in der Sportclub-Abwehr. Die anschließende Flanke von Cebio Soukou brachte Mike van der Hoorn per Kopf ohne Druck auf den Kasten der Gastgeber.

Freiburg antwortete nach einer Freistoßflanke mit einem Kopfball von Manuel Gulde, den Stefan Ortega Moreno sicher packte (8.).

So war von Beginn an viel Schwung und Tempo in der Partie. Freiburg versuchte immer wieder mit schnellem und direktem Kombinationsspiel über die ganze Breite des Platzes, Löcher in die DSC-Defensive zu reißen. Arminia stand aber kompakt und verteidigte konzentriert und diszipliniert. Nach 18 Minuten lag der Ball zwar im Bielefelder Tor. Doch zuvor hatte es eine klare Abseitsposition gegeben.

Nach einem Fehlpass in der Freiburger Abwehr hatte Arminia eine Möglichkeit, doch der 16-Meter-Schuss von Sven Schipplock brachte den SCF-Keeper nicht ernsthaft in Gefahr (20.). Postwendend stand Stefan Ortega Moreno wieder im Blickpunkt, als Lucas Höler frei vor ihm auftauchte – und unsere Nummer 1 bravourös parierte (22.).

Freiburg blieb optisch die spielbestimmende Mannschaft, Arminia blieb jedoch aufmerksam und gut organisiert. Allerdings wurde die eine oder andere Möglichkeit auf einen Konter durch fehlende Präzision beim letzten Pass in die Spitze vergeben. So stand es nach 30 Minuten noch 0:0.

Dass nach knapp 40 Minuten immer noch kein Tor gefallen war,  war innerhalb weniger Sekunden erst Stefan Ortega Moreno zu verdanken, dann der Latte. Zunächst hatte der Arminia-Keeper nach einem schnellen Freiburger Konter Vincenzo Grifos Knaller aus kurzer Distanz super abgewehrt, den Abpraller donnerte Nils Peterson aus wenigen Metern ans Gebälk, von wo aus die Kugel exakt auf die Torlinie sprang – kein Treffer (38.). Aus diesem Grund hieß es zur Pause: 0:0.

Nach dem Seitentausch kam der DSC mit einem Blitzangriff aus der Kabine, aber für Schipplocks Steilpass in den Freiburger Fünfer kam Doan einen Schritt zu spät (47.). Schnell ging es auch nach 52 Minuten, doch diesmal war Doans Steilpass auf Soukou zu ungenau. Im Gegenzug prüfte Petersen Ortega Moreno aus wenigen Metern, wieder blieb Arminias Schlussmann mit einer Parade der Sieger im Duell (53.).

Unsere Nummer 1 blieb im Blickpunkt: Grifo per Drehschuss vom Strafraumeck – stark abgetaucht von Ortega Moreno. Und Nils Petersen setzte den Abprall aus kurzer Distanz daneben (58.). Durchatmen beim DSC.

In der Folge kam die Neuhaus-Elf besser in die Partie, hielt den Sportclub weit weg vom eigenen Kasten und tastete sich stückweise Richtung Freiburger Kasten vor. Joakim Nilssons Kopfball nach einer Ecke (66.) flog jedoch deutlich drüber.

Kurze Zeit später ließ eine Szene, in der Ritsu Doan alleine auf das Freiburger Tor hätte stürmen können, die Arminia-Gemüter hochkochen. Denn der Japaner wurde zurückgepfiffen, weil Schiedsrichter Harm Osmers beim haarsträubenden Fehlpass des Freiburger Verteidigers ein Offensivfoul von Schipplock erkannt haben wollte. Diese Meinung hatte der Unparteiische leider exklusiv (68.).

Kurz danach brannte es im SCF-Strafraum nach der dritten DSC-Ecke, die flach hereinflog, jedoch im Fünfer keinen Abnehmer fand (73.). Erfolglos blieb leider Andersson Lucoquis Fernschuss (74.) ebenso wie Cedrics Brunners Flachschuss nach einer Ecke (76.).

Genau in diese Phase, in der der DSC ein wenig Oberwasser bekam ohne die ganz große Torgefahr auszustrahlen, pfiff Osmers Elfmeter für die Schwaben. An dieser Entscheidung gab es jedoch nichts zu rütteln: van der Hoorn hatte gefoult. Grifo versenkte im Anschluss den Strafstoß (78.).

In der Schlussphase warf Arminia alles nach vorne, wechselte alle zur Verfügung stehenden Offensivspieler ein, aber kam trotz allen Einsatzes zu keiner klaren Ausgleichschance mehr. Stattdessen nutzten die Hausherren in der Nachspielzeit einen Konter zum 2:0-Endstand (90.+2) durch Woo-Yeong Jeong.

SC Freiburg:
Müller – Lienhart, Schlotterbeck, Gulde – Santamaria, Höfler – Schmid (68. Tempelmann), Höler (68. Sallai), Grifo (86. Jeong), Günter – Petersen (76 Demirovic).

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner, van der Hoorn, Nilsson, Lucoqui (89. Müller)- Soukou (62. Córdova), Prietl, Hartel (82. Seufert), Doan – Klos, Schipplock (82. Gebauer).

Tore:
1:0 (79. Foulelfmeter) Grifo, 2:0 (90.+1) Jeong.

Gelbe Karten:
Höler, Höfler, Grifo/-

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Foto-Galerie zum Spiel in Freiburg

Wir haben die besten Bilder zum Spiel in Freiburg in unserer Bildergalerie.

Viel Spaß beim Durchklicken! (Fotos: Thomas F. Starke)

„Dürfen kein Prozent nachlassen“

Am kommenden Wochenende tritt der DSC die lange Reise nach Freiburg an. Im Gepäck tragen die Arminen dabei den ersten Sieg nach einer langen Durststrecke, der Aufwind für die kommenden Aufgabe gegen die Breisgauer geben soll. Trotz allem genießt Cheftrainer Uwe Neuhaus den SC mit Vorsicht und weiß um die Stärken der Freiburger. Wir haben die wichtigsten Aussagen der Spieltags-PK für euch zusammengefasst.

Cheftrainer Uwe Neuhaus über…

…sein zweijähriges Jubiläum beim DSC: “Meine Bilanz fällt absolut positiv aus, bisher habe ich hier eine sehr erfolgreiche Zeit erlebt und viel erreicht. Eine Sieglos-Serie von sieben Spielen muss ich aber natürlich nicht noch einmal erleben.”

…den jüngsten Sieg als Aufwind für die nächsten Spiele: “Es liegt nahe, dass man so argumentieren kann. Wir dürfen aber, trotz des Sieges, den wir jetzt in der Hand halten, um keinen Prozent nachlassen.”

…die Verfassung des kommenden Gegners: “Ich glaube, dass keiner die Freiburger zu diesem Zeitpunkt in dieser Zone erwartet hätte. Insbesondere im letzten Jahr hat sowohl die Mannschaft als auch die Führungsebene Großartiges geleistet. Freiburg ist deutlich stärker, als es die Tabelle derzeit vermuten lässt.”

Sport-Geschäftsführer Samir Arabi über…

…die Beziehung zum SC Freiburg: “Seit dem Leih-Geschäft mit Alexander Schwolow haben wir einen guten Draht zum SC Freiburg, wir waren in der vergangenen Saison auch mit einer Delegation dort. Sie können ihre Situation in der Bundesliga immer sehr gut einschätzen.”

Im zweiten Teil der Spieltags-PK war Abwehrspieler Cedric Brunner zu Gast. Was die Nummer 27 des DSC unter anderem über seine Leistung am vergangenen Spieltag, die Auswirkungen des jüngsten Erfolgs auf die Mannschaft und ein vorzeitiges Fazit der bisherigen Saison zu sagen hatte, erfahrt ihr im kompletten Video auf #ArminiaClubTV.

 

Gut Ding will Weile haben

Die Arminen treten die lange Fahrt nach Freiburg im Breisgau an, wo der Ball am Samstag (12.12, HALBVIER) rollen wird. Nach langer Durststrecke gelang dem DSC gegen Mainz zuletzt ein Sieg – auch vor 500 Jahren mussten die Einwohner Freiburgs sich in Geduld üben, bis 1513 endlich gefeiert werden durfte.

Im Herzen des Zentrums steht es: das Freiburger Münster. Mit seinen 116 Metern Höhe stellt es das höchste Gebäude der Stadt dar und bietet den Passanten mit seinen 19 Glocken Tag für Tag eine klangvolle Atmosphäre in der Altstadt. Auf seine letztendliche Fertigstellung im Jahr 1513 musste die Stadtpfarrkirche allerdings sehr lange warten, denn die Bauarbeiten hatten bereits um 1200 begonnen und umfassten damit sogar mehrere Epochen.

Lange muss auch der SC Freiburg derweil auf einen Sieg warten: Seit dem Erfolg gegen den VfB Stuttgart am ersten Spieltag konnten die Breisgauer nur noch durch fünf Unentschieden punkten, in Summe ergibt das nach zehn Spielen Platz 14 und acht Punkte. Mit einem Punkt weniger rangiert der DSC auf Platz 16, lediglich der 1. FC Köln trennt die beiden Vereine aufgrund eines besseren Torverhältnisses.

Besonders zwei Namen der Elf von Christian Streich haben bisher auf sich aufmerksam gemacht: Nils Petersen und Vincenzo Grifo erzielten beide jeweils vier Tore und damit zusammen zwei Drittel der bisherigen Treffer des SC – letzterer verhalf seiner Mannschaft mit einem verwandelten Elfmeter am vergangenen Spieltag zu einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung gegen Borussia Mönchengladbach. Über den ersehnten Dreier durften sich die Breisgauer dann doch nicht freuen, ging das Spiel doch 2:2 aus.

Gefreut hat sich die Stadt Freiburg im Jahr 1513 hingegen mit Sicherheit, denn nach knapp 300 Jahren Bauzeit wurde das Freiburger Münster endlich fertiggestellt. Diese lange Dauer ist auch heute noch sichtbar, denn die Kirche weist einige architektonische Spuren aus unterschiedlichen Epochen auf: Angefangen wurde der Bau ganz im Sinne der Romanik, die sich insbesondere im östlichen Teil der Kirche bemerkbar macht, vollendet wurde das Freiburger Münster hingegen im gotischen bzw. spätgotischen Stil, dessen Einfluss jedoch deutlich stärker zu erkennen ist. Die Engelsgeduld der Freiburger und das architektonische Können der Bauarbeiter hatte sich schlussendlich ausgezahlt, denn die Stadtpfarrkirche zählt bis heute zu den beliebtesten Freiburger Sehenswürdigkeiten.

Ob für eine der beiden Mannschaften am Samstag (12.12, HALBVIER) Geduld ebenfalls der Schlüssel zum Erfolg sein wird, wird sich zeigen.

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