Schüco
DSC Arminia Bielefeld
RB Leipzig
2 : 1
Arminia Bielefeld
Sa, 28.11.2020 15:30

1:2 in Leipzig, gute Leistung wird nicht belohnt

Der DSC Arminia Bielefeld verliert sein Auswärtsspiel in Leipzig trotz starken 90 Minuten mit 1:2 (0:1). Nicht nur der erste Bundesliga-Treffer von Fabian Klos macht Mut für die kommenden Aufgaben.

Gearbeitet, gekämpft, getroffen – und doch nicht belohnt. Trotz eines sehenswerten Schlusssprints und einer Vielzahl von Chancen reichte es nicht für einen Punktgewinn bei den Sachsen. Verstecken müssen die Arminen sich nach einer ordentlichen Leistung jedoch keinesfalls.

In den ersten zehn Minuten zeigten die Arminen direkt, dass sie bei RB Leipzig etwas holen wollten: Der Torschuss von Ritsu Doan (8.), der den Angriff mit seiner Flanke auf Fabian Klos selbst eingeleitet hatte und den Ball postwendend auf den zweiten Pfosten gelegt bekam, setzte bereits ein erstes Ausrufezeichen. Auch der Kopfballversuch von Nils Seufert (15.), der von Doan per Freistoß vorbereitet wurde, führte leider nicht zum Erfolg. Insgesamt präsentierten die Arminen sich in der Anfangsphase sehr engagiert, gallig und kämpferisch.

Doch auch die Gastgeber kamen immer wieder zum Zuge – kein Wunder, schließlich spielte RB in der abgelaufenen Saison im Champions League-Halbfinale. Im Verlauf der ersten Halbzeit fanden die Leipziger immer wieder den Weg zum Tor, Schüsse gingen bisweilen jedoch stets neben oder über den Kasten. In der 29. Spielminute fanden die Sachsen dann doch die Lücke. Lazar Samardzic steckte den Ball zwischen Cedric Brunner und Amos Pieper hindurch auf Angelino, der einen Alleingang startete, Stefan Ortega Moreno umkurvte und den Ball schließlich in die Maschen drosch, 1:0.

Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte erneut Doan (45.), der den Ball innerhalb des Leipziger Strafraums aus halbrechter Position nur um wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei setzte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeiten erhöhten die Leipziger zunächst den Druck. Dabei führte ein zu kurz geratener Pass auf Ortega Moreno von Pieper in der 47. Minute zum zweiten Tor der Leipziger, denn nach kurzer Kombination im Bielefelder Strafraum knallte der eingewechelste Christopher Nkunku die Kugel in den Kasten. Der DSC ließ sich aber nicht hängen und spielte weiter munter mit. Den Arminen gelang in einer Drangphase beinahe der Anschlusstreffer, doch die Versuche von Nils Seufert (57.), Doan (59.) und Reinhold Yabo (60.) konnten stets abgewehrt werden.

In der 72. Minute – Leipzig hatte die Drangphase heillos überstanden – konnte Amos Pieper Alexander Sörloth im Strafraum nur per Foul stoppen, doch “Tego” hielt den DSC mit einer Glanzparade beim Elfmeter, den Sörtloth selbst schoss, weiter in der Partie.

Angestachelt von der Parade des Schlussmannes gelang Fabian Klos in der 77. Spielminute sein erstes Bundesliga-Tor! Sven Schipplock hatte zuvor per Kopf die Vorlage für den Kapitän gegeben, der dem Druck der Leipziger Abwehr standhielt und den Ball aus spitzem Winkel im Tor versenkte. Neun Minuten später war es erneut Klos, der die Kugel knapp links am Kasten der Sachsen vorbei schoss. Eine Hereingabe von Marcel Hartel auf Joachim Nilsson (87.) hätte beinahe den Ausgleich eingebracht, doch die Kugel flog ein paar Meter über das Tor. In der Schlussphase dominierten die Arminen und pochten auf den Ausgleich, während die Leipziger ihr Glück vermehrt per Kontermöglichkeiten versuchten.

Nach dreiminütiger Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter die Partie schließlich ab und bescherte den Leipzigern somit den Heimsieg. Obwohl die Arminen sich für eine erneut starke Leistung wieder nicht belohnen konnten, kann die Rückreise nach Bielefeld durchaus erhobenen Hauptes angetreten werden und die positiven Erkenntnisse mit in das nächste Spiel gegen Mainz genommen werden – in welchem die gute Arbeit des DSC dann hoffentlich Früchte tragen wird.

Leipzig:
Gulacsi (C) – Orban, Upamecano (46. Konate), Halstenberg (46. Nkunku) – Mukiele (61. Haidara), Adams, Kampl, Angelino – Dani Olmo (63. Forsberg), Samardzic (70. Sabitzer) – Sörloth.

DSC Arminia Bielefeld:
Ortega Moreno – Brunner, Pieper (74. Nilsson), van der Hoorn, Lucoqui – Prietl, Seufert (68. Voglsammer), Hartel – Doan (74. Soukou), Klos (C), Yabo (68. Schipplock).

Tore:
1:0 (29.) Angelino, 2:0 (46.) Nkunku, 2:1 (75.) Klos.

Gelbe Karten:
Kampl, Orban/van der Hoorn, Lucoqui

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Foto-Galerie zum Spiel in Leipzig

Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen! Arminia zeigt beim letztjährigen Champions League-Halbfinalist Leipzig eine richtig gute Leistung. Am Ende tut das 1:2 (0:1) trotzdem weh, aber der Kopf unserer Jungs bleibt oben.

 

Die besten Bilder unseres Auswärtsspiel in Sachsen haben wir wie gewohnt in der Bildergalerie für euch. (Fotos: Thomas F. Starke)

Von Leipzig, Voglsammer und Maradona

Das nachträgliche Geburtstagsgeschenk für Uwe Neuhaus im Jahr 2019 war ein 3:1-Erfolg in Darmstadt. Deutlich schwieriger wird es für die Profis des DSC Arminia Bielefeld an diesem Samstag, 28. November, um ihrem Cheftrainer zum 61. Geburtstag, den er an diesem Donnerstag feiert, ein verspätetes Punkte-Präsent zu überreichen. Denn der DSC ist Samstag um 15.30 Uhr zu Gast beim Champions League-Teilnehmer und aktuellen Bundesliga-Vierten in Leipzig.

Mit der anspruchsvollen sportlichen Herausforderung in der mehr als 1.100 Jahre alten sächsischen Stadt mit dem jüngsten Profifußball-Projekt (2009 Übernahme des Startrechts des SSV Markranstädt in der Oberliga Nordost) beendet der DSC seine Duelle mit den aktuellen Top 6 der Bundesliga. Zuvor musste sich Arminia bereits dem FC Bayern, Wolfsburg, BVB, Union Berlin und Leverkusen stellen.

“Kleine Schritte nach vorne sind wichtig. Dabei will ich Leipzig nicht ausklammern. Danach kommen Gegner, die nicht zur Top 6 gehören, aber deswegen wird es nicht automatisch besser laufen. Dafür muss man viel tun”, so “Geburtstagskind” Uwe Neuhaus. Er betont: “Wir können nicht sagen, Leipzig ist auch ein Topgegner, dann fangen wir nächste Woche an.”

Diesen Aspekt unterstreicht auch Sport-Geschäftsführer Samir Arabi vor dem Duell des DSC-David gegen den beflügelten Goliath: “Wir sollten Spiele nicht vor dem Anpfiff einfach schon wegschenken, das würde unserer Mannschaft auch nicht gerecht werden. Wir wissen, auf welche Qualität wir treffen, aber das ist auch eine Erwartungshaltung, dass wir zumindest in jedem Spiel von der Mannschaft sehen, dass sie alles versucht, dass sie sich wehrt und versucht, erfolgreich zu sein.”

Um in der sächsischen Metropole zu bestehen, wo abseits des Gastgebers viel Fußball-Historie zu finden ist (Gründungsort des DFB im Jahr 1900 / VfB Leipzig wurde 1903 erster Deutscher Meister), will Uwe Neuhaus das Offensivspiel ankurbeln: “Das war das Thema in dieser Woche. Es liegt nicht an einem, zwei oder drei Spielern, sondern an der ganzen Mannschaft. Wir müssen uns wieder mehr zutrauen. Denn damit steht und fällt unser Selbstvertrauen.”

Was Uwe Neuhaus und Samir Arabi zu Leipzig, Andreas Voglsammer und sogar Diego Maradona sagen, seht Ihr in unserem Video der Vorspieltags-Pressekonferenz.

Eine quietschende Angelegenheit

Aller guten Dinge sind drei: Der DSC Arminia Bielefeld trifft am Samstag (28.11, HALBVIER) erst zum dritten Mal auf den derzeitigen Tabellenvierten aus Leipzig. Die Anreise mit dem Bus kommt den Arminen sicherlich entgegen, denn die alten Leipziger Straßenbahnen sind bei den Einwohnern eher unbeliebt. Doch der Reihe nach.

Seit 51 Jahren wird Leipzig rund um die Uhr von gelb-blau angestrichenen Verkehrsmitteln durchkreuzt. Die Straßenbahnen der gut 600.000 Einwohner starken Metropole im Osten Deutschlands sind als “Tatras” bekannt und prägen seit 1969 das Stadtbild. Zwar verkehren heutzutage vermehrt modernisierte Bahnen in Leipzig, doch ganz verschwunden sind die kultigen Züge noch immer nicht. Bei den Touristen beliebt, erfreuen sie sich bei den Leipzigern selbst keiner sonderlich großen Beliebtheit – sie sind nämlich recht laut, die Sitze werden im Sommer kochend heiß und insbesondere in den Kurven quietschen die „Tatras“ so stark, dass es für empfindliche Ohren unangenehm werden kann.

Unangenehm will es der DSC auch der Elf aus Leipzig machen, welche die Bielefelder am Samstag (28.11, HALBVIER) im heimischen Stadion begrüßen. Mit dem bisherigen Saisonverlauf dürften die Sachsen durchaus zufrieden sein: Von acht Bundesliga-Spielen konnten fünf gewonnen werden, wobei sich die Elf von Trainer Julian Nagelsmann in der Gruppenphase  der Champions League unter der Woche gegen Paris Saint-Germain geschlagen geben Trotz hoher Spielanteile der Leipziger (62% Ballbesitz) konnte kein Tor erzielt werden, weshalb ein von Neymar verwandelter Elfmeter für einen Sieg der Pariser reichte. Die Sachsen trafen bereits in der vergangenen Champions-League-Saison auf die Franzosen, die das Halbfinale – etwas deutlicher – mit 3:0 gewannen. Die Leipziger können sich also guten Gewissens zu den aktuellen Topklubs Europas zählen.

Auf einem Spitzen-Niveau ist ebenfalls der Zug zum Tor des Tabellenvierten: In acht Bundesliga-Spielen gaben die Sachsen bisher ganze 135 Schüsse auf den gegnerischen Kasten ab – drei mehr als Bayern München. Eine gehörige Herausforderung für die Bielefelder Defensive also, für die es gilt, der Leipziger Offensive über 90 Minuten standzuhalten.

Nicht standhalten können die Leipziger „Tatras“ hingegen dem Lauf der Zeit. Die Stadt Leipzig, die als letzte deutsche “Tatra-Hochburg” gilt, plant, die kultigen Straßenbahnen ab diesem Jahr nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen, bis 2022 sollen die über 50 Jahre alten Beförderungsmittel gänzlich verschwinden. Ob der DSC bei den Sachsen zum Zug kommt, wird sich zeigen, wenn am Samstag (28.11, HALBVIER) in Leipzig angepfiffen wird.

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