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DSC Arminia Bielefeld
Der DSC

„Ich bin für Österreich“

Sandra Hausberger, Kapitänin unserer Frauen, wird beim Viertelfinalspiel der Frauen-EM zwischen Deutschland und Österreich (21. Juli, 21:00 Uhr) ganz genau hinschauen. Die Österreicherin macht keinen Hehl daraus, dass ihr Herz für ihr Heimatland schlägt - dafür würde sie Differenzen in ihrer WG durchaus in Kauf nehmen.

Sandra, was machst du heute Abend, so gegen 21 Uhr?
"Hoffentlich schon auf dem Sofa sitzen und den Anstoß erleben. Wir haben heute Abend selber Training, was in der Vorbereitung ja bekanntlich mal etwas länger dauert. Vielleicht macht unser Trainer Tom Rerucha ja heute mal eine Ausnahme, damit ich pünktlich zuhause bin – die anderen Spielerinnen wollen es schließlich auch gucken. Es kommen zudem einige Freunde und Kollegen in die WG und dann haben wir hoffentlich einen schönen Abend."

Schlagen für dich dann zwei Herzen oder doch nur eins?
"Ganz klar nur das österreichische Herz. Wir reden ja hier nicht von Arminia. Ich will auch nicht wissen, was Familie und Freunde aus Österreich sagen würden, wenn ich hier etwas anderes erzählen würde."

Was würdest du den Österreicherinnen vor dem Spiel sagen, wenn du Trainerin wärst?
"Motivieren müsste ich die Mädels auf keinen Fall – Nachbarschaftsduell gegen Deutschland, K.O-Spiel in einem großen Turnier vor einer tollen Kulisse, das reicht als Motivation. Ich würde den Mädels mitgeben, dass sie das Spiel genießen und zeigen sollen, was mit viel Herzblut möglich ist."

Und wenn wir den Spieß umdrehen und du die deutsche Elf einschwören müsstest?
"Sie sollten Österreich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sollten fokussiert sein und 100% geben – viel mehr möchte ich nicht preisgeben, da ich ja für Österreich bin."

Du hast mit einigen Spielerinnen aus dem österreichischen Team zusammengespielt und warst sogar schon in England, um dir das erste Gruppenspiel der ÖFB-Elf anzuschauen.
"Ich habe mich in Manchester mit Freunden und der Familie von zwei Spielerinnen getroffen. Anschließend haben wir vor ausverkauftem Haus im Old Trafford das Auftaktspiel gegen England gesehen. Die Stimmung, die Auftaktshow, das Niveau – das war schon sehr besonders. Einzig die Niederlage war ein kleiner Wermutstropfen. Abseits des Platzes habe ich zufälligerweise viele ehemalige Spielerinnen getroffen, die auch da waren. Ich hatte eine sehr gute Zeit."

Hier in Deutschland spielt der Frauenfußball eine immer größere Rolle, was sich z. B. auch an den hohen Quoten aktuell im Fernsehen zeigt. Wie ist das in Österreich?
"Die EM wird im Live-Fernsehen übertragen – auch in der österreichischen Liga wird pro Spieltag immer ein Top-Spiel übertragen. Da machen wir schon richtig gute Fortschritte. Vom spielerischen Niveau können wir uns natürlich noch nicht mit der deutschen Liga vergleichen, aber man merkt auch in Österreich eine positive Entwicklung."

Dein Tipp für heute Abend?
"Es ist schwer, etwas dazu zu sagen. Mein Wunsch wäre ein österreichischer Sieg im Elfmeterschießen. Das wäre sehr cool, wird aber auch schwer. Wenn wir allerdings alles reinhauen, halte ich es nicht für unmöglich. Auch wenn ich mir dann während des Spiels in der WG den einen oder anderen Spruch anhören müsste."

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