Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Der DSC

Gut Ding will Weile haben

„Ein Spiel dauert 90 Minuten“. Dieser Spruch gehört fest zum Fußball-Fachjargon und ist auf Sepp Herberger zurückzuführen, der mit der deutschen Nationalmannschaft 1954 nichts Geringeres als die Fußball-Weltmeisterschaft gewann. Dass gerade in den letzten Minuten eines Fußballspiels verhältnismäßig viele Tore fallen, ist kein Geheimnis – womit die Brücke zu unserer Bundesligapartie im Jahre 1984 gegen Bayer 04 Leverkusen auch schon geschlagen wäre.

Nein, begeistern wollte die Partie an diesem nasskalten Samstagnachmittag im März 1984 lange Zeit keinen der gut 12.000 Zuschauer im Rund des Bielefelder Stadions. Bis kurz vor Schluss hatte es 0:0 gestanden, Abnutzungskämpfe im Mittelfeld standen mehr auf der Tagesordnung als schön herausgespielte Chancen. Und wenn eine Mannschaft mal gefährlich wurde, dann war es die Gastmannschaft aus Leverkusen.

Das Gesprächsthema auf den Rängen an diesem Tag war also weniger das Spiel, sondern vielmehr der Trainerwechsel beim DSC. Karl-Heinz Feldkamp wurde zwei Tage vor der Partie gegen Bayer von Gerd Roggensack abgelöst, da Feldkamp seinen anstehenden Wechsel für die kommende Saison zum KFC Uerdingen bekanntgegeben hatte. Die Verantwortlichen des DSC reagierten und installierten mit Roggensack einen Trainer, der bereits seit fünf Jahren im Verein u.a. für Jugendmannschaften tätig war.

Dass dieser am 26.Spieltach bei seiner Premiere dann doch einen guten Einstand feiern konnte, hatte er furiosen sechs Minuten zu verdanken. Den Torreigen in einem bis dato spannungsarmen Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe eröffnete DSC-Abwehrspieler Dirk Hupe in der 85. Minute, er stand nach einer Ecke goldrichtig und köpfte diese ins Tor. Nur eine Minute später zeigte Schiedsrichter Wolf-Günter Wiesel aus Ottbergen auf den Punkt, es gab Strafstoß für Arminia. Nach einem vermeintlichen Leverkusener Handspiel im Strafraum ließ sich Frank Pagelsdorf die Chance nicht nehmen und markierte per Elfmeter das 2:0. Doch damit nicht genug – der DSC hatte irgendwie Gefallen am Toreschießen gefunden und konnte abermals durch Pagelsdorf mit dem Abpfiff das 3:0 markieren.

Der DSC kletterte dank des Erfolges einen Platz in der Tabelle (von Platz zehn auf neun) und beendete eine sorgenfreie Saison auf Platz acht – einen Rang hinter Bayer Leverkusen, aber immerhin mit der besten Bundesligaplatzierung der bisherigen Vereinsgeschichte. Unfassbar spannend ging es zum Saisonfinale an der Tabellenspitze zu. Der VfB Stuttgart wurde nur dank des besseren Torverhältnisses Meiste vor punktgleichen Gladbachern und Hamburgern.

„Fußball ist deshalb spannend, weil niemand weiß, wie das Spiel ausgeht.“ Auch dieser Spruch stammt wie so viele andere Weisheiten von Herberger – mit anderen Worten: Wir freuen uns auf das Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen!

Das Foto zeigt Gerd Roggensack (r.).



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