Grit Bender: Eine Ära geht zu Ende

Am Sonntag, 18. Mai 2025 um 14 Uhr, wurde eine Partie abgepfiffen, die für eine Spielerin sehr besonders sein sollte: Für unsere Abwehrspielerin Grit Bender war es das letzte Saisonspiel. Die gebürtige Detmolderin beendet im Alter von 30 Jahren ihre Karriere. Für ihre ersten Schritte bei Arminia müssen wir die Zeit um einige Jahre zurückdrehen: Im Jahr 2013 lief Grit Bender das erste Mal für die erste Frauenmannschaft von Arminia Bielefeld auf und war seitdem nicht mehr aus den Bielefelder Reihen wegzudenken. Mit viel Leidenschaft, Einsatzstärke, Kampfbereitschaft und vor allem Vereinsverbundenheit sollten für die gebürtige Detmolderin weitere zwölf Jahre im Trikot von Arminia Bielefeld folgen. Wo ihre Karriere begonnen hat und wie sie zu Arminia gekommen ist, dazu haben wir einmal bei Grit persönlich nachgehakt und ihr ein paar Fragen gestellt.
Wie kam es, dass Du mit dem Fußballspielen angefangen hast?
„Ich habe früher immer im Garten mit Papa gekickt und natürlich auch in der Schule mit den Jungs.“
Wo hat deine Karriere begonnen?
„Angefangen habe ich leider recht spät, erst zur B-Jugend in unserem Heimatverein SuS Pivitsheide. Dort habe auch noch ein Jahr Damen gespielt und bin dann einfach mal zum Probetraining bei Arminia gegangen, nachdem mich der Vater einer damaligen Mitspielerin dazu motiviert hat. Und irgendwie bin ich dann da bis heute kleben geblieben.“
Wie sah ein klassischer Heimspieltag im Hause Bender aus? Gibt es Rituale, die Du verfolgt hast?
„Es gab eigentlich keine besonderen Rituale vor einem Spieltag. Viel essen vorm Spiel konnte ich leider nie, das hat sich vom Anfang bis zum Ende auch leider nie gebessert.“
Wie und wann kamst Du zu Arminia?
“Ich bin im Frühjahr 2013 einfach mal zum Training gegangen und habe mich scheinbar nicht ganz so verkehrt angestellt, denn ich durfte bleiben und habe seit dem Sommer dann zum Kader gezählt. Das genaue Datum meines ersten Spiels weiß ich leider gar nicht mehr, aber es muss im Sommer 2013 gewesen sein.”
Wo sitzt Du in der Kabine?
„Seitdem wir an der Postheide spielen (2019) habe ich meinen festen Platz im hinteren Teil der Kabine zwischen Sophia und Pamela.“
Konntest Du immer auf die Unterstützung deines Umfeldes zählen?
„Auf jeden Fall. Meine Eltern sind seit 2013 bei fast allen Heimspielen und so manchen Auswärtsspielen dabei. Das hat mir immer sehr viel bedeutet. Aber auch auf die Unterstützung von Freunden konnte ich immer zählen.“
Hattest Du als du mit dem Fußballspielen angefangen hast ein Idol?
„Zu meiner Zeit gab es leider noch nicht so viel mediale Aufmerksamkeit für den Frauenfußball, daher habe ich leider keine weibliche Spielerin, die ich nennen könnte. Ich war immer schon beeindruckt von Cristiano Ronaldo aber auch von Sergio Ramos.“
Was machst Du nach deiner Karriere?
„Das ist eine sehr gute Frage. Beim Tennis habe ich schon reingeschnuppert, Golf steht diesen Sommer auch noch an. Ansonsten hätte ich noch einiges im Haus zu renovieren.“
Was wirst Du am meisten vermissen?
„Ich fürchte, dass mir leider alles furchtbar fehlen wird. Die Mannschaft, die Freunde, das Training, sich abends auspowern, Teamevents, die Hymne vor dem Spiel in der Kabine… ich könnte glaube ich ewig so weiter aufzählen.“
Was wünscht Du Arminia und deiner Mannschaft für die Zukunft?
„Der Arminia wünsche ich ein sehr erfolgreiches Jahr in der 2. Liga. Meiner Mannschaft wünsche ich, dass sie auch die nächsten Jahre eine starke Einheit wird und endlich wieder den Aufstieg in die 2. Liga schafft.“
Gibt es diesen einen Moment, an den Du dich immer erinnern wirst?
„Diesen einen Moment habe ich gar nicht. Ich würde eher sagen, dass jeder Aufstieg, jede Meisterschaft, jeder Pokalsieg emotional gesehen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Daran erinnere ich mich gerne zurück.“
Welches Spiel wird Dir am meisten in Erinnerung bleiben?
„Das erste DFB-Pokalspiel gegen Wolfsburg in der SchücoArena und auch das DFB-Pokalhalbfinale 2020 gegen Wolfsburg. Vom Ergebnis her leider keine Highlights aber trotzdem etwas ganz Besonderes so etwas miterlebt zu haben.“
Welche Worte würdest Du jungen Spielerinnen auf ihrem Weg mitgeben?
„Das Leben ist ein ständiges auf und ab. Es ist normal, dass es Phasen gibt, in denen es mal nicht so gut läuft. Das darf einen aber nicht aus der Bahn werfen. Bleibt immer dran. Glaubt immer an euch und kämpft für eure Träume. Wenn Träume wahr werden können, dann bei Arminia.“
Ob Grit unserer Arminia in einer anderen Funktion erhalten bleibt steht für sie noch nicht fest. Nach zwölf Jahren, in denen sie ihr Privatleben hinter den fußballerischen Verpflichtungen angestellt hat, gibt es ordentlich was aufzuholen. Zunächst einmal möchte sie Arminia als Fan vom Seitenrand unterstützen und die Zeit fernab jeglicher Verpflichtungen genießen.
An dieser Stelle wollen wir uns für die vergangenen zwölf Jahre bedanken, in der Du unsere Arminia Woche für Woche mit Einsatzstärke und Leidenschaft über eine so lange Zeit unterstützt und für jede Minute, in der Du auf dem Platz im schwarz-weiß-blauen Trikot alles gegeben hast. Für Deinen kommenden Lebensabschnitt wünschen wir Dir nur das Beste und hoffen Dich ganz bald am Seitenrand wiederzusehen.
Danke, Grit!
Fotos: Michael Meßmann
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