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DSC Arminia Bielefeld
Profis

Der Zweitplatzierte reist an

Politisch spannende Zeiten, heute wie vor 32 Jahren. Nach der Bundestagswahl ist vor unserem nächsten Heimspiel in der Bundesliga. Am Tag der deutschen Einheit empfangen wir Bayer Leverkusen um 19:30 Uhr in der SchücoArena. Ein Verein, der sich den zweiten Platz schon in die Vereinsidentität geschrieben hat.

Der 1904 vom Pharmakonzern Bayer gegründete Verein gehört seit einigen Jahrzehnten zu den erfolgreichsten des deutschen Fußballs – auch wenn sich dieser Erfolg bislang (noch) nicht in vielen Titeln äußerte. Besonders kurios und schmerzhaft dürfte den Leverkusenern die Saison 2001/2002 in Erinnerung geblieben sein: Nach sportlich herausragenden Leistungen im Saisonverlauf hatte die Mannschaft unter der Leitung von Trainer Klaus Toppmöller wenige Wochen vor Saisonende noch alle Titelchancen: Sowohl in der Champions League als auch in dem DFB-Pokal stand Bayer 04 im Finale, in der Bundesliga hatte man am 34. Spieltach drei Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Bayern München. Das Spiel gegen Unterhaching am letzten Bundesliga-Spieltach ging verloren, das verlorene Champions League Finale gegen Real Madrid gilt bis heute als Geburtsstunde von „Vizekusen“ und auch im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Schalke 04 zog Leverkusen den Kürzeren.

Trotz der verlorenen Endspiele und dem abgegebenen Bundesligatitel gehen die Leverkusener selbstbewusst mit dem bitteren Saisonende 2001/02 um: Im Jahr 2010 schützte sich die Werkself den Begriff „Vizekusen“ beim Deutschen Patent- und Markenamt und sorgte so für einige gewollte Lacher in der Fußballwelt. Gekonnt selbstironisch, aber ambitioniert zeigte der Verein sich auch, indem er im selben Zug auch den Begriff „Meisterkusen“ schützen ließ.

Wenn man die Tabelle nach sechs Spieltagen betrachtet, so wird Bayer 04 dem eigenen Spitznamen einmal mehr gerecht: Mit 13 Punkten aus den ersten sechs Spielen steht die Werkself auf dem – wenig überraschend – zweiten Tabellenplatz und schielt auf den Platz an der Sonne, auf dem der FC Bayern steht.

Mit Florian Wirtz, Patrick Schick oder auch Moussa Diaby hat die Elf von Cheftrainer Gerardo Seaone, im Sommer aus der Schweiz von Young Boys Bern gekommen, internationale Top-Spieler im Kader – wir könnten die Liste von Nationalspielern und Ausnahmekönnern in Reihen der Leverkusener an dieser Stelle noch weiter fortführen, doch das würde den Rahmen sprengen.

An das letzte Spiel gegen Bayer hat die Kramer-Elf gute Erinnerungen. In Leverkusen gewann der DSC durch Tore von Masaya Okugawa und Ritsu Doan mit 2:1 – gegen einen ähnlichen Ausgang hätte in Bielefeld wohl keiner etwas.  


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