2:1-Testspielsieg gegen Holstein Kiel

Holstein Kiel furios, Arminia eiskalt.

Gleich zu Beginn legte Holstein Kiel mit viel Dampf los: Schon in der ersten Spielminute scheiterte Philipp Sander knapp und legte den Ball aus rund elf Metern knapp rechts am Tor vorbei. Es folgten im Minutentakt weitere Abschlüsse, ehe die Blauen mit dem ersten Gegenangriff treffen konnten: Nach einem Doppelpass mit Fabian Klos zentral vor dem Tor packte Robin Hack einen strammen Schuss aus und knallte den Ball aus 18 Metern am Kieler Schlussmann Robin Himmelmann vorbei ins linkere untere Eck zur 1:0-Führung (7.).

In der Folge war es immer wieder ein glänzend aufgelegter Martin Fraisl, der seine Teamkollegen im Spiel und seinen Kasten sauber hielt. Während er in der 10. Minute zweimal stark gegen Fabian Reese und Lewis Holtby reagierte, wehrte er auch einen Holtby-Freistoß und den folgenden Nachschuss von Timo Becker stark ab. Fraisl war es auch, der in der 17. Minute spektakulär den Volleyschuss von Fin Bartels einhändig übers Tor legte. Schon nach 18 Minuten musste Torschütze Robin Hack das Spielfeld verlassen; er hatte sich beim Torschuss eine Verhärtung des Gesäßmuskels zugezogen.

Es dauerte bis zur 21. Spielminute, bis unsere Farben wieder gefährlich vor das Gehäuse von Himmelmann kamen: Sebastian Vasiliadis setzte sich erst über die linke Bahn durch, seine flache Hereingabe fand jedoch erst am Ende des Sechzehners einen Abnehmer. Lukas Klünter verfehlte dann aus dem Rückraum das Tor knapp.

Während Holstein Kiel im ersten Durchgang viel presste, befreite sich die Mannschaft von Daniel Scherning defensiv immer besser. Gerade das Innenverteidigerduo Freddy Jäkel und Oliver Hüsing konnte immer wieder wachsam die tiefen Bälle der Kieler verteidigen. Die beste Chance zum Ausgleich erhielten die Störche vier Minuten vor der Halbzeit, als Kwasi Okyere Wriedt, der erst kurz zurvor für Fin Bartels eingewechselt wurde, an der Grundauslinie von Fabian Klos gestoppt wurde – Elfmeter. Der gefoulte übernahm selbst die Verantwortung, aber der ohnehin schon auffälligste Spieler auf dem Feld, Martin Fraisl, ahnte früh die Ecke und hielt den gut platzierten Schuss im rechten unteren Eck. 

Viele Wechsel erfrischen den Spielverlauf

Für die zweiten 60 Minuten hatte unser Cheftrainer Daniel Scherning eine neue Anfangsformation vorgesehen. Die Devise: Alle Spieler sollen im Testspiel ihre Einsatzzeiten erhalten. Lediglich der zuvor eingewechselte George Bello blieb auch nach dem Seitenwechsel in der Partie.

Das Spiel sollte sich im Verlauf allerdings deutlich ausgeglichener gestalten. Der auf Kieler Seiten auffällige Holtby, der einen Kopfball nach einer Reese-Flanke knapp über das Tor von Arne Schulz setzte, eröffnete den zweiten Durchgang (65.). Besser machte es zwei Zeigerumdrehungen später Janni Serra gegen seine ehemaligen Mitspieler: Nach einer Hereingabe von Marc Rzatkowski und einer genialen Ablage von Ivan Lepinjica, knallte Janni per sattem Linksschuss den Ball kompromisslos vorbei am chancenlosen Kieler-Schlussmann Tim Schreiber in den Winkel (67.). Nur eine Minute später verpasste  Neuzugang Christopher Schepp nach Vorlage von Serra das 3:0 aus elf Metern nur knapp.

Den sehr engagierten Auftritt unserer Blauen unterbrachen die beiden agilen Kieler Holtby und Steven Skrzybski nach einer Kombination im Mittelfeld, welche am Ende durch eine Hacken-Ablage von Skrzybski auf Holtby mit dem Anschlusstreffer des quirligen Mittelfeldstrategen finalisiert wurde (75.).

Im Anschluss entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem Kwasi Okyere Wriedt für Kiel noch den Pfosten (99.) und Janni Serra sowie Christopher Schepp knapp an Schreiber scheiterten (108./114.). Nach 120 Testspielminuten stand dann der erste Testspielerfolg der Vorbereitung zu Buche.

„Wir haben am Anfang zu viel zugelassen und zu viele zweite Bälle nicht vernünftig aus dem Strafraum klären können. Im zweiten Viertel hat uns die Entlastung mit Ball gefehlt. Da haben wir einen Schritt zu wenig gemacht, sind nicht in den richtigen Positionen gewesen und haben dadurch auch weniger Kontrolle im eigenen Ballbesitz gehabt. Das haben wir hinterher deutlich besser gemacht. Dann wurde auch der Gegner müder und hat viel durchgewechselt“, schildert Cheftrainer Daniel Scherning seine Sicht auf das Spiel. „Es war wichtig, zwischen diesen beiden 60-Minuten-Phasen keinen Bruch im Spiel zu haben. Wir wollten gut in die zweite Hälfte starten und das ist uns gut gelungen. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Wir haben noch zwei Wochen bis zum Rückrundenstart“, ergänzt der Coach abschließend.

DSC Arminia Bielefeld 1. Halbzeit: Fraisl - Oczipka, Hüsing, Jäkel, Klünter - Prietl - Hack (19. Bello), Vasiliadis, Consbruch, Lasme - Klos

DSC Arminia Bielefeld 2. Halbzeit: Fraisl - Bello (105. Koch), Ramos, Andrade, Sidler - Lepinjica - Schepp, Rzatkowski, Kanuric, Gebauer - Serra

Tore: 1:0 Hack (6.), 2:0 Serra (67.), 2:1 Holtby (76.)

Bes. Vorkommnis: Fraisl hält Foulelfmeter von Wriedt (56.)